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Thema: Zahnprobleme: Meinungen und Erfahrungen gesucht

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Aktive Avatar von Claudia S.
    Registriert seit: 19.01.2014
    Ort: Ludwigsfelde
    Beiträge: 4.479

    Standard

    Bei mir lebt seit 2018 EX-Ks-Tier Peer. Damals verlor er aufgrund eines riesigen Backenabszesses die untere linke Zahnreihe und die unteren linken Schneidezähne. In den Jahren gammelten auch 2 einzelne Zähne weg. Er bekommt seit 2018 tgl. das gleiche AB (damals nach Antibiogramm). Jetzt kommt immer mal wieder aus dem rechten Nasenloch etwas Schnoder und auch das rechte Auge hat immer mal wieder Sekret. Gestern waren wir zum monatlichen Tierarztcheck und haben direkt Röntgen lassen und ein großes Blutbild angefordert. Auf dem Röntgenbild sieht man leider sehr deutlich, das die oberen rechten Backenzähne gammeln, einer krumm und sehr lang Richtung Auge wächst. Im Grunde müssen diese Zähne allesamt raus. Aber seine Kieferstruktur ist schon sehr "bröselig", zumindest auf der linken Seite. Er hatte 2021 wieder im Oberkiefer einen Abszess, den wir aber von aussen spalten konnten und den ich wochenlang spülte. Aktuell haben wir uns entschlossen, erstmal das Blutbild abzuwarten und ggf. mit 2. Antibiotikum gegenzusteuern. Einschleifen würde hier gar nichts mehr bringen, da wie gesagt ein Zahn starkes retrogrades Zahnwachstum aufweist und Richtung Auge wächst. Ich seh mich also eher einer OP entgegentreten. Peer ist aktuell 6,5 Jahre alt und einer meiner Palliativen. Wenn das Blutbild ok ist, werd ich Fr. Dr. wohl doch zu einer OP bitten. Mein Dickerchen hat auch keinerlei Gewicht verloren und frisst ganz ausgezeichnet Wiese, seine Backenzähne hatten keinerlei Spitzen, nur seine oberen Schneidezähne müssen mangels Gegenspieler jeden Monat gekürzt werden.

    Da die Extraktion durch die Maulhöhle erfolgt, muss nichts gespült werden. Die Nachsorge besteht bei Dir also eher in Gabe von Schmerzmitteln und AB. Ich würde wohl, wenn das Blutbild deines Kandidaten ok ist, zur Extraktion aller betroffenen Backenzähne raten.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
    Registriert seit: 23.02.2010
    Ort: Frankfurt a. M.
    Beiträge: 7.994

    Standard

    Ich hab es bei zwei Zahnpatienten mit Backenzähnen per Einschleifen gemacht. hier tränten auch die Augen wegen zu langer Wurzeln. Das ist aber per einmal Schleifen nicht erledigt, sondern muss dann ca. alle 5-12 Wochen wiederholt werden, in Narkose oder Sedierung bei hinteren Backenzähnen. Das Zeitintervall hängt dabei von der Fütterung mit ab (Abnutzung, blättrig!) und ob das Tier andere Baustellen hat. Letztendlich ging es bei beiden 2-3 Jahre lang gut. Snoopy hatte nach einer Zahnkorrektur leider eine schwere Aufgasung über Feiertage, was nicht gut ausging. Als eine Gesäugetumor-OP bei meiner Häsin anstand, ist sie am Ende der OP kollabiert, 7 Wochen davor war sie für die Zähne in Narkose.
    Zähne sind mit das Schlimmste...
    Geändert von Simmi14 (18.08.2023 um 16:05 Uhr)

  3. #3
    2. Vorsitzender Avatar von Burkhard
    Registriert seit: 22.05.2014
    Ort: Hannover
    Beiträge: 3.134

    Standard

    Mein Jean-Claude muss alle 6 Wochen zur Zahnsanierung,
    Es gab mal Zeiten, da musste ich alle 4 Wochen hin

    Dabei werden die Backenzähne runtergeschliefen soweit es geht.
    Manchmal muss ich 2-3 Tage zupäppeln, manchmal frisst er gleich wieder seine eingeweichten Cunis in ausreichender Menge.
    Demnächst werde ich es mit 7 Wochen versuchen.
    Aber da dürfte dann das Ende der Fahnenstange erreicht sein.
    Das mache ich jetzt seit 4,5 Jahren, bisher ohne Probleme.
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley




  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 03.07.2015
    Ort: Nürnberg
    Beiträge: 475

    Standard

    Ganz lieben Dank für eure Erfahrungsberichte und auch Empfehlungen!! 😊

    Das regelmäßige Einschleifen was dann folgt, macht mir nicht so viele Sorgen wie der Zahn, der Richtung TNK und Auge wächst oder auch der hinterste Backenzahnstummel.
    Kann man den Stummel nicht auch einfach so lassen? Eingeschliffen werden muss dann sowieso immer wieder oder was kann passieren wenn man den nicht raus operiert?

    Was sind denn eure Erfahrungen wie lange es nach so einer schwereren OP dauert bis die Nasen wieder futtern?
    Und als wie komplex schätzt ihr so einen Eingriff ein? Wir überlegen bei welcher TA wir es durchführen lassen sollen. Unsere TA vor Ort ist auf kleine Heimtiere spezialisiert aber ich glaube nicht ganz speziell auf Zähne. Die TA, die das CBCT gemacht hat ist auf Zähne und kleine heimtiere spezialisiert, aber sie ist noch sehr jung und hat noch nicht so viel Erfahrung…🤔

  5. #5
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 17.046

    Standard

    Etwas irritierend finde ich, dass der behandler scheinbar keine klare Empfehlung zur Op abgegeben hat, oder habe ich das mißverstanden?
    Der Prämolar, der den TNK verstopft sollte unbedingt raus, ob der Rest der Zahnreihe auch raus muss kann ja nur der zahnkundige TA beurteilen. Ebenso sollte er dann damit umgehen können ob intraoral oder extraoral extrahiert wird....

    Ich habe schon mehrfach ganze Zahnreihen extrahieren lassen oder auch 1 Zahnreihe+1 Auge.
    Man muß dann natürlich erstmal regelmäßig päppeln und mit Schmerzmitteln versorgen.

  6. #6
    2. Vorsitzender Avatar von Burkhard
    Registriert seit: 22.05.2014
    Ort: Hannover
    Beiträge: 3.134

    Standard

    Ist der Stumpf ein Stumpf, weil der Zahn evtl. abgebrochen ist oder weil da einfach nichts mehr nachwächst?
    Wie ist denn ansonsten die Zahnsubstanz der anderen Zähne?
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley




  7. #7
    Amber.
    Gast

    Standard

    Hallo sari-safari,

    erfahrungsgemäß können Zähne erst so richtig unter Narkose beurteilt werden und erfahrungsgemäß zeigen Kaninchen Schmerzen auch eher nicht so.
    Sie vertuschen da leider ganz geschickt und ganz viel.

    Bei der Diagnose würde ich persönlich das Tier operieren lassen.
    Der Zahn, der den Tränen-Nasen-Kanal dicht macht, soll raus. Also raus mit dem.
    Bei der Gelegenheit, kann sich die Tierärztin dann nochmal alle anderen Zähne ansehen, versuchen, ob der hintere verstumpfte Zahn mit raus kann und ob Zähne geschliffen werden müssen.
    Das könnte doch dann alles in einem zusammen erledigt werden oder ginge das nicht?

    Ich persönlich würde jedenfalls nicht nur einschleifen und abwarten, wenn bereits fest steht, dass da ein Zahn sowieso raus muss.
    Solange das Tier frisst, gut bei Gewicht ist und fit ist, hat es bessere Chancen für diese OP, als wenn es bereits durch Schmerzen, nicht gut fressen können, angeschlagen ist.

    Die Nachsorge bestünde dann natürlich vor allem aus ausreichend Schmerzmittel und ggf. Antibiose.
    Beides sind da eher aber das kleinere Übel.
    Wenn die Übeltäter mit der Op erst mal raus sind, kann es nur besser werden.

    Bei der Wahl des Tierarztes, würde ich das nicht deiner Haustierärztin machen lassen, sondern wohl entweder dort, wo die Diagnose gestellt wurde oder halt bei einem Zahnkundigen Tierarzt, wo ausschließlich positive Bewertungen auf Zähne mit Kaninchen ausgeschrieben wurden... googlen hilft da meist schon sehr weiter.


    Liebe Grüße
    Amber
    Geändert von Amber. (19.08.2023 um 02:41 Uhr)

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