Ich schalte mich hier auch mal ein.
Ich denke wir dürfen nicht vergessen, was Essen für die meisten Leute hier bei uns im Land ist: Genuss.
Es dient lange nicht mehr ausschließlich dem Überleben, weil wir hier ja 24/7 alles vor der Nase haben und um nichts bangen müssen.
Wir konsumieren also den Großteil unserer Lebensmittel in erster Linie weil sie uns schmecken, wir es Genießen und "gönnen möchten".
Der Großteil der Weltbevölkerung rutscht erst allmählich überhaupt in den Finanziellen Wohlstand sich mal ein Stück Hühnchen leisten zu können. Denen brauchen wir also nicht mit Veganer-Argumenten kommen.
Bei uns in Deutschland ist das anders. Essen ist auch Belohnung, Luxus, Geselligkeit und Genuss.
Es gibt also theoretisch nur ganz wenige PRO Vegan/Vegetarisch-Argumente, die nicht auf Widerstand stoßen.
1) Es schmeckt gut und bedient genauso die "Genuss-Gefühle"
Statt Vorwürfe gegen Fleisch- Essser zu wettern könnte man also einfach zum besagten Grill-Event einen Veganen Salat oder tolles eingelegtes Gemüse am Spieß mitbringen, NICHT die Veganer-Fahne schwingen, sondern andere dazu einladen.
2) Es kann gesünder sein
Ich sage "kann", weil natürlich auch theoretisch Pommes + Ketchup vegan sein können und dann natürlich nichts mit gesunder Ernährung zutun haben. Aber auch da wieder, einfach leckere Alternativen fördern.
Selber mit gutem Beispiel voran. Restaurants besuchen, die entsprechende Gerichte auf der Karte anbieten, Menschen aufklären und vielleicht einladen. Regionale Bauern unterstützen usw. usw.
Die schlimmsten Argumente sind Kritik. 99% der Menschen reagiert nicht offen auf sowas. Wenn mir jemand sagen würde, dass es total schädlich und ungesund ist, dass ich ein paar Kilo zu viel auf den Rippen habe und unsportlich bin, was mache ich dann? DICHT.
Wenn mir jemand erzählen würde ich könne ja auch meinen Hund grillen, weil ich mir grade ein Stück Huhn auf den Teller geschoben habe...was mache ich dann? Dicht. Liegt neben dem Huhn aber der Gemüse-Spieß, der Bratling oder oder oder, dann fange ich an zu probieren. Ich fühle mich dann weder angegriffen, noch sonstwas. Es ist dann meine Entscheidung den Spieß zu nehmen. Und dann bin ich auch viel offener für ein Gespräch über mein Essen und meinen "Genuss".
Es war noch nie von Erfolg gekrönt, wenn man mit Kritik und Beleidigung Menschen umstimmen möchte. Druck erzeugt Gegendruck, einfache Psychologie.
Der Trend geht ja schon in entsprechende Richtungen bei uns. Bio, nachhaltiger, bewusster.
Mich persönlich nervt das radikal-vegane zB total, weil mich jede radikale Einstellung nervt. Ich bin weder überzeugter Veganer, noch Fleischesser oder sonstwas. Wenn ich in der Firma einen veganen Kuchen mitbringe, oder beim Frühstück vegane Wurstalternativen liegen, dann muss ich das nicht permanent anprangern. Da liegt etwas zu Essen, wer es mag, darf sich bedienen. Wer wissen will woraus es gemacht ist, kann gerne fragen. Wem´s schmeckt, darf nach nehmen. So haben sich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis schon viele vegane Produkte eingeschlichen und etabliert.
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