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Thema: Was macht ihr, wenn eure Kaninchen krank sind bezüglich Arbeit?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    - Out of Order -
    Registriert seit: 31.05.2017
    Ort: Brandenburg/bald Umzug
    Beiträge: 731

    Standard

    Die Arbeit liegt derzeit über 30 km, der Tierarzt mit Klinik 50 km.
    Lacht mich aus, aber das war für mich in der Familienplanung ein Punkt, weshalb ich zu meinem Mann gesagt habe, ich suche mir die Arbeit nur noch am Wohnort.

    Praktisch gesehen ist es doch oft so.
    Man steht morgens auf, man füttert die Tiere. Dabei fällt einem auf, dass irgendwas nicht stimmt. Einer/eine kommt nicht zum Futter.
    Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber ich stehe meist so 2 Stunden vorher auf. Nehmen den Kindern hab ich da nicht ewig Zeit mich vor jedes Kaninchen davor zu setzen und zu schauen ob der Bauch hart ist, ob es gemacht hat usw.

    Und da geht dann der Psychoterror schon los und man muss abwägen: Was mache ich? Melde ich mich krank, sage ich ich komme später oder gehe ich das Risiko ein und warte und fahre zur Arbeit.
    Falls ja, weiß ich nicht wie es bei euch ist, aber ich hab dann ein schlechtes Gewissen und Probleme mich zu konzentrieren.
    Was aber noch viel schlimmer ist, ist man kann es niemandem erzählen.

    Sag mal zu den Kollegen "Ich bin unkonzentriert/traurig/schlecht drauf weil unser Kaninchen krank zu Hause ist."
    Ich hab mir da mehr als einmal einen doofen Kommentar abgeholt. Wie gesagt, ich arbeite mit Männern zusammen. Die freuen sich über Kaninchen maximal als Oster oder Weihnachtsbraten.
    Generell haben die Kaninchen hier in meiner Gegend noch ein ganz schlechtes Image von Wegwerftieren.

    Das habe ich auch schon bei meinen Kindern in anderen Kontexten gemerkt.
    Meine Tochter hatte mal eine Mathearbeit geschrieben. Es war ihre erste 5. Sie schreibt normalerweise nur Einsen und Zweien.
    Einen Tag zuvor war unser Louis damals gestorben (Kaninchen, an dem sie sehr hing).
    Die Lehrerin sprach mich dann an, was denn an dem Tag los gewesen sei. Ich teilte ihr den Grund mit.
    Daraufhin kam von ihr: "Frau sowieso, es wäre wichtig, wenn Ihre Tochter lernt, dass das ein kleines Tier ist und worum es im Leben wirklich geht."
    Und dabei lächelte sie amüsiert.
    Und das ist nur eines von vielen anderen Beispielen.
    Zu mir hat sogar mal ein Tierarzt gesagt: "Frau sowieso, es ist ja von der Wertigkeit doch noch etwas anderes als Ihr Hund (das Kaninchen).
    Und es gab auch schon einen Tierarzt, der uns mit den Kaninchen hat länger warten lassen als Besitzer mit Hunden oder Katzen.

    Kaninchen sind in der Gesellschaft immer noch nicht voll akzeptiert. Viele denken beim Kaninchen an das Klischee vom Stallkaninchen auf dem Bauernhof.

    vlt. lässt sich zumindest jemand finden, der den Tag über nach dem Tier schaut und im Notfall auch zur TÄ bringen kann.
    Es kommt halt immer auf den Krankheitsgrad an.
    Meine Nichte hat solch eine Frau im Dorf (die haben beide, also sie plus ihr Mann lange Wege zur Arbeit) findet das beruhigend. Ihre 2. TÄ ist auch etwas weiter weg.

    (Die haben 5 Kaninchen, 1 Hund und 3 Katzen-alles TS-Tiere).


    Es kommt halt drauf an wie krank das Tier ist.

    Bei gravierenderen Fällen würde ich es immer lieber bei der TÄ lassen.
    Wir wohnen auf dem Dorf im tiefsten Brandenburg (bald nicht mehr, aber derzeit offiziell noch). Wie gesagt, werden Kaninchen da nicht als Hobby gehalten, sondern zum essen und daher würde auch kein Nachbar verstehen, welches Theater wir machen und wie man zur Tierklinik wegen einem Kaninchen 50 km fahren kann.
    Umweltschützer würden uns vermutlich steinigen, wie oft wir schon wegen diesem Tier durch die Gegend gefahren sind.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Ich kann es mir gut vorstellen.
    Das ist ja hier schon so, man muss sich ständig rechtfertigen (obwohl ich das nun abgestellt habe--hoffentlich nachhaltig ) und da kann ich mir das bei Euch so richtig vorstellen.
    Hoffnung gibt es ja, da Ihr umzieht und vlt. dort Jemanden findet.

    Ich denke, im Moment musst Du es nehmen wie es ist und schauen wie Du da durch kommst.
    Ich sagte ja schon, ich kann es keinem übel nehmen, der in einer Extremsituation sich auch mal krank meldet.

  3. #3
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.920

    Standard

    Ich, als Halter, muß mir diese Frage für mich beantworten und zwar am besten bevor ich mir Tiere anschaffe.
    So etwas in einem Forum zu fragen ist ja völlig sinnlos und nicht zielführend da es individuell ist.
    Was hilft es Dir wie es bei anderen läuft?

    Jeder Halter hat dafür Sorge zu tragen das die Tiere auch im Krankheitsfall versorgt werden und ob das nun Mitnahme zur Arbeit ist oder die Klinik stationär oder der Nachbar oder oder.....

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Julia M.
    Registriert seit: 18.04.2018
    Ort: Wolfenbüttel
    Beiträge: 267

    Standard

    Ich finde das ist eine berechtigte Frage und manchmal interessiert es einen einfach, wie es andere handhaben.
    Aber ja ich gebe dir Recht Alexandra, man sollte sich vor der Anschaffung Gedanken machen.

    Ich habe das Glück, dass mein Freund aktuell noch Student ist und er an den Tieren genauso viel Interesse hat und sich genauso gut auskennt.
    Einer von uns beiden ist also immer zuhause wenn etwas ist

    Ansonsten hatte ich bislang nie wirklich Probleme und mein Chef hat mich immer gehen lassen wenn ich mal nach Hause musste..
    ehrlicherweise war aber auch noch nie so wirklich was mit den Tieren

  5. #5
    Vertrauensperson Avatar von Margit
    Registriert seit: 31.03.2010
    Ort: Ratingen
    Beiträge: 7.758

    Standard

    Ich arbeite in einem von Türken geführten Reinigungsunternehmen im Büro. Anfangs verstanden sie auch nicht, warum ich "mit sowas" überhaupt zum Tierarzt gehe, das sind ja nur Kaninchen. Und warum ich überhaupt Tierschutz betreibe.
    Irgendwann nutzen sie es, und so kam es, dass ich gefragt wurde, ob ich das Kaninchen ihrer Tochter vermitteln kann. Sie hatte mit ihren 14 Jahren kein Interesse mehr an dem Tier. Das sah man, es saß mutterseelenallein in einem kleinen Außenstall. Ich brachte das Tier unter. Als nächstes sollte ich dann eine Katze von Bekannten vermitteln, das hab ich auch hinbekommen.

    Meine AG fingen an, Nutzen in meiner Arbeit zu sehen. Ich erzählte auch immer von Notfällen, zeige Fotos usw und sie begannen, meine Arbeit zu verstehen. Ab dem Moment war es kein Problem mehr, später zur Arbeit zu kommen, wenn mal was war.
    Dafür regle ich manchmal Privatkram für sie. So gleicht sich das aus.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Goofy
    Registriert seit: 11.05.2012
    Ort: -
    Beiträge: 732

    Standard

    Ich finde an der Fragestellung auch nichts dabei.

    Bei mir ist es zum Glück von Arbeitgeberseite auch kein Problem. :-)
    Wir haben Gleitzeit und verschiedene Schichtsysteme und dementsprechend kann da sehr flexibel reagiert werden.
    Was das Thema Kaninchen und deren Stellenwert angeht, da muss man sich halt ein dickes Fell anlegen. Ich finde es nicht mehr so krass, wie du es schilderst. Natürlich haben hier auch einige Arbeitskollegen wenig Verständnis für die Ausgaben und den Einsatz, den ich für Kaninchen bringe. Für viele ist es wirklich ein Schlachttier oder die Kosten nicht wert. Es wird aber akzeptiert. Trotzdem muss man sich mal nen Spruch anhören wie: "Der wäre bei mir schon längst im Ofen gelandet!" - Okay, bei mir halt nicht.
    Und es gibt auf der anderen Seite genug Kollegen, die selber ein Haustier haben - sei es von Partnerseite aus oder selbst gewünscht- und die verstehen das schon viel besser, als die ohne jegliches Tier...

    Wenn ich anrufe, dann kann ich die Wahrheit sagen. Wenn es um das Tier geht, dann geht es um das Tier. Da hat noch nie jemand etwas gesagt. Nein, es wird respektiert. Fast jeder kennt sowas doch. Ob es nun um das Kind geht, den Partner, Familienangehörigen, Haustier usw. Irgendwann ist immer mal ein Zeitpunkt, wo man einfach ganz andere Dinge zu tun hat, als zur Arbeits zu kommen. Sowas sucht man sich ja nicht aus.

    Abseits der beruflichen Situation macht es natürlich Sinn, sich darum zu kümmern, wer im Notfall mal eingreifen kann, wenn man selber keine Möglichkeit hat. Sei es über den Partner/Freund oder doch von Nachbarn oder Arbeitskollegen....Manchmal hat man das Glück und lernt tatsächlich so jemanden kennen. Es liegt an mir, in dem Moment, wo ich mir ein Tier anschaffe, die Verantwortung für das Tier zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass es ihm nicht schlecht geht.

    Die Tierarztpraxis ist auch so ein Thema.... Ich fahre ein ganzes Stück weiter (55km) zu meiner Tierärztin des Vertrauens. Dort weiß ich allerdings, dass man sich gut kümmert und auch die Verpflegung ist gut (päppeln falls nötig). Bei OPs kann ich meine Tiere am Abend vorher abgeben. Ich kannte das bis dato auch nicht so - aber ich bin froh diese Praxis zu haben.

    Dieses Kommentar der Lehrerin ist unglaublich. Ich würde glatt meine Kind zuhause lassen, wenn die Trauer am nächsten Tag noch zu groß ist. Beziehungsweise ihr keine Vorwurf machen, da ist die Note wirklich nebensächlich.

  7. #7
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.731

    Standard

    Meine Praxis vor Ort ist zum Glück auch die Praxis meines Vertrauens. Selbst, wenn ich Kaninchen spontan zur OP da lasse, haben sie beim Abholen lecker Möhrengrün, Kohlrabiblätter und Fenchel in der Box

    Und sicher ist es der beste Fall, wenn man sich vor der Anschaffung der Tiere Notfallpläne überlegt. Aber man hat die Kaninchen so lange, idealerweise ein Jahrzehnt... Da können sich Dinge ändern. Als ichwieder mit der Haltung angefangen habe, war ich noch mitten im Studium

    Zitat Zitat von Goofy Beitrag anzeigen
    Dieses Kommentar der Lehrerin ist unglaublich. Ich würde glatt meine Kind zuhause lassen, wenn die Trauer am nächsten Tag noch zu groß ist. Beziehungsweise ihr keine Vorwurf machen, da ist die Note wirklich nebensächlich.
    Das finde ich auch unfassbar. Völlig egal, ob man so was persönlich nachvollziehen kann, aber als Lehrer muss ich Verständnis haben, für alles, was Schüler bewegt. Man kann so positiv auf Menschen wirken, das nicht zu nutzen oder so unsensibel zu verhunzen ist doch furchtbar.

    Ich hab schon Klassenarbeiten über artgerechte Haltung schreiben lassen


  8. #8
    Amber.
    Gast

    Standard

    Im laufe einer Kaninchenhaltung ändert sich oftmals auch die eigene Lebenssituation, da find ich die Frage nachdem, wie macht ihr es, auch nicht schlimm, sondern vielmehr interessant.

    Innerhalb der Probezeit stelle ich es mir auch viel schwerer vor. In Betrieben hab ich für mich schon öfter beobachten müssen, dass ein Tag Krank da ging, bei erneuter Krankschreibung aber auch gekündigt wurde...

    Könnte dein Mann es während deiner Probezeit das mit den erkrankten Tieren eventuell übernehmen?
    Denn weder ihr noch das Tier könnt doch was für und deswegen den neuen Job zu riskieren, weil Arbeitgeber oft kein Verständnis aufbringen, fänd ich total ärgerlich und einfach nur blöd.

    Wenn ich spontan, kurz vor der Arbeit mich entschließe, noch zum Tierarzt zu fahren, warte ich bis es von der Zeit her so ist, dass ich unterwegs zur Arbeit sein müsste und ruf dann da an und behaupte , dass das Auto probleme macht und ich mich verspäte. Stellt sich raus, dass das Tier gepäppelt werden muss, würd ich es beim Tierarzt lassen.
    Arbeite aber auch im Schichtdienst und kann die Stunden, die ich zu spät bin, dann aber auch nachholen.

    Bei längeren Krankheiten, nehme ich mir selbst einen Krankenschein. Die Wahrheit kann ich bei meiner Leitung nicht sagen, weil sie kein Verständnis hätte.

    Finde das alles jedoch nicht machbar, wenn man innerhalb der Probezeit ist.


    Liebe Grüße

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