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Thema: Verletztes, noch lebendes Reh am Straßenrand - Was tun? Was ist gesetzlich erlaubt?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Weint um Krümel Avatar von Puschelchen
    Registriert seit: 19.05.2015
    Ort: Fürth
    Beiträge: 520

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    Aber findet ihr nicht, dass ein paar Wochen oder meinetwegen auch Monate an Stress besser wären als der Tod? Die Zeit vergeht, das Leben aber kommt nicht wieder.
    Angesichts der Engültigkeit einer "Erlösung" finde ich, sie sollte wirklich die allerletzte Wahl sein, wenn der Tod naturgegeben ohnehin unausweichlich ist und nicht einfach nur die Bequemere.
    Mir ist natürlich klar, dass keiner die Zeit und das Geld investieren wird, die eine Heilung braucht.
    Aber aus ethischer Sicht finde ich, wird zu schnell mal "erlöst"
    viele Grüße von Anja mit Fussel & Josy und Pünktchen & Anton.
    Krümel, Maja, Blacky, Peppino, Luna, Dago, Lilly und Schokiii immer im Herzen. Ihr fehlt!

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.309

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    Zitat Zitat von Puschelchen Beitrag anzeigen
    Aber findet ihr nicht, dass ein paar Wochen oder meinetwegen auch Monate an Stress besser wären als der Tod? Die Zeit vergeht, das Leben aber kommt nicht wieder.
    Angesichts der Engültigkeit einer "Erlösung" finde ich, sie sollte wirklich die allerletzte Wahl sein, wenn der Tod naturgegeben ohnehin unausweichlich ist und nicht einfach nur die Bequemere.
    Mir ist natürlich klar, dass keiner die Zeit und das Geld investieren wird, die eine Heilung braucht.
    Aber aus ethischer Sicht finde ich, wird zu schnell mal "erlöst"
    Das kann man nicht mit Ja oder Nein beantworten. Das kommt am Ende auf die Umstände an. Und auf das Tier. Am Ende muss man abwägen, was für das Tier am besten ist und sollte da eben auch nicht vermenschlichen. Ich finde, ein Fluchttier sollte vor allem eins können: Frei und schmerzfrei laufen. Eine lange teure Behandlung mit ungewissen Ausgang steht für mich in keinem Verhältnis zu dem Leid, das das Tier währenddessen vielleicht erfährt. Muss man eben abwägen. Aber warum sollte es sich hindurch quälen, nur damit sich ein Mensch als "Retter" besser fühlt?
    Hier muss man eben schauen, wo Empathie aufhört und Egoismus beginnt. Es gibt sicherlich Umstände, bei denen man behandeln kann (ein gebrochenes Igelbein ist zum Beispiel sicher behandelbar). Es gibt aber auch Situationen, wo der Schuss die humanere Wahl ist.

  3. #3
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    Registriert seit: 16.03.2009
    Ort: Baiersbronn
    Beiträge: 2.004

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    Nein, das denke ich nicht. Beim Wildtier noch viel weniger als beim Pferd, das immerhin an Menschen gewöhnt ist. Aber ein Wildtier monatelang eng einzusperren und es an jeder Bewegung zu hindern, halte ich schlicht und einfach für Quälerei. Es gerät wahrscheinlich jedes Mal in Panik, wenn sich Menschen nähern. Das geht gar nicht. Wie gesagt, bei Jungtieren vielleicht noch, die fassen noch Vertrauen. Aber bei erwachsenen Tieren ein klares Nein.

    Ein Pferd über Wochen in Gurte zu hängen, ist auch schon mehr als grenzwertig für meinen Geschmack. Da muss die Prognose aber schon seeeeehhhhr gut sein.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.10.2008
    Ort: Friesoythe
    Beiträge: 492

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    man muss auch bedenken, die tiere leben im hier und jetzt. die wissen nicht das es ihnen vieleicht in einigen wochen/monaten besser geht. für die ist es quälerei und das tag für tag ohne die hoffnung darauf das es besser wird. viele geben sich in dieser zeit auch einfach auf und diese psychische komponente muss man auch mit bedenken.

    und was ist wennd er bruch zwar verheilt, das tier dadurch aber frühzeitig athrose bekommt und dann dauerhaft schmerzen hat. ist es das dann wert? oder wenn man ein wildtier nach der heilung nicht mehr frei lassen kann da der bruch ungünstig verheilt ist oder das tier eingeschränkt bleibt oder sich doch zu sehr an den menschen gewöhnt hat. dann hat man ein tier was den rest seines lebens in gefangenschaft bleiben muss.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
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    Beiträge: 9.031

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    Die Argumente sind für mich alle nachvollziehbar (auch wenn ich emotional /ethisch das eher wie Puschelchen sehe), aber weshalb werden dann so viele verletzte Wildkaninchen aufgenommen ?

    Ich kenne auch aus dem TS Leute, die mir dann erzählten, dass die Wildis die Wände hoch gehen, weil sie eingesperrt sind. Das fand ich immer schon sehr schlimm und habe das ähnlich gesehen wie manche jetzt mit dem Reh.
    Und für Vögel ist es doch dasselbe.

    Man geht davon aus, dass sie wieder fliegen können, wieso sollte denn ein Reh nicht wieder richtig laufen können ?






    Ich würde aber nicht sagen, dass Leute ein Tier retten, damit sie als "Retter" dastehen. Das mag manchmal so sein, aber ich denke eher, dass diejenigen dann meinen, dem Tier sei wirklich geholfen.
    Geändert von hasili (21.01.2020 um 01:41 Uhr)

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 16.03.2009
    Ort: Baiersbronn
    Beiträge: 2.004

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    Bei Wildkaninchen sehe ich das genauso wie bei Rehen. Das sind beides Fluchttiere, die man quasi gewaltsam daran hindern muss, den Genesungsprozess durch Panikreaktionen und Fluchtversuche zu behindern. Auch eine spätere Auswilderung ist quasi unmöglich. Greifvögel z.B. sind da relaxter, da Beutegreifer. Sie beobachten die Situation und versuchen nicht, kopflos zu fliehen, wenn sich jemand nähert. Außerdem sind sie nicht darauf angewiesen, später in Freiheit wieder in eine Gruppe aufgenommen zu werden.

  7. #7
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
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    Beiträge: 5.731

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    Zitat Zitat von samira127 Beitrag anzeigen
    man muss auch bedenken, die tiere leben im hier und jetzt. die wissen nicht das es ihnen vieleicht in einigen wochen/monaten besser geht. für die ist es quälerei und das tag für tag ohne die hoffnung darauf das es besser wird. viele geben sich in dieser zeit auch einfach auf und diese psychische komponente muss man auch mit bedenken.
    Genau das ist eben der Punkt. Natürlich sagt man als Mensch, ein paar Monate Leiden sind besser als zu sterben. Man denkt an die Dinge, die man alle noch machen könnte und wollte usw. ... Aber das kann man nicht auf ein Tier übertragen, denn das macht keine Pläne für die Zukunft und würde Leben und Sterben selbst niemals so abwägen. Das mit menschlichen Bewertungskriterien zu beurteilen, macht daher in dieser Form einfach keinen Sinn.

    Bei eigenen Tieren würde man natürlich tendenziell erstmal alles versuchen, um sie am Leben zu halten, aber auch da kann man durch unsere vermenschlichende Sicht über das Ziel hinausschießen. Wie schon geschrieben wurde, können gut gemeinte Rettungsversuche auch einfach in dem egoistischen Gedanken begründet sein, dass man selbst gerne noch mehr Zeit mit dem Tier hätte. Dieses selbst empfindet das aber nicht als geschenkte Zeit, wenn es leiden muss.

    Mir persönlich würde es auch schwer fallen, so etwas mit anzusehen, wenn ein Wildtier erschossen wird. Falsch finde ich es aber nicht. Und ich denke auch nicht, dass dahinter nur der Gedanke steckt, dass es ja nur ein Tier ist.


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