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Thema: Trauerbewältigung...?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Zitat Zitat von micky0703 Beitrag anzeigen
    Hallo ihr Lieben,

    Neulich hatten wir auch ein sehr Interssantes und intensives Gespräch. Das hat mich sehr viel weitergebracht. Das Leben wird einfach nie mehr so sein wie mit Micky. Das Leben wird auch nie mehr so sein wie vor Micky. Es ist nun ein anderes Leben. Mit einem Riss mehr im Herzen. Wo auch beim glücklich sein immer auch eine Spur Trauer, Schmerz und Erinnerung dabei ist. Das ist ja seit dem Tot von meinem Vater vor 5 Jahren auch so. Aber es geht, das Leben geht weiter in anderen Bahnen einer anderen Phase, mit anderen Facetten. Das nehme ich an und werde das beste daraus machen.
    .
    Hallo Micky,

    ich finde das einen sehr guten Anfang für eine neue Einstellung und kann diese absolut nachvollziehen.
    Und ja, es geht mir seit 2 Jahren genauso. Ich werde immer traurig sein, mehr als früher, weil ich so viele Tiere hintereinander noch nie verloren habe und nicht auf diese Art und Weise.
    Aber es passiert. Und es gibt leider keine Garantie, unter welchen Umständen ein geliebtes Tier stirbt. Auch nicht für uns Menschen. Der Ansatz, dass es weitergeht, aber alles anders ist, ist vlt. der richtige Weg damit umzugehen.
    vlt. kommen dann auch wieder neue, schöne Ereignisse, die das Leben wieder leichter machen.
    Ich finde gut dass Du Dich mit Jemandem austauschen kannst, das ist sehr wichtig und mir hatte es immer mehr geholfen als Hilfe "von außen".
    Allerdings kommt es dennoch auf die Situation an...wenn sich tatsächlich eine Depression chronifiziert, außerdem Dir alles nichts mehr bringt, da würde ich persönlich doch noch mal gerne professionelle Hilfe annehmen (was ich zum Glück seit Jahrzehnten nicht mehr brauchte. Man kann es nicht pauschal sagen, das muss man spüren, was man braucht.
    Und was kommt, was sich noch "mit einem tut" (wie es immer im therapeutischen Jargon heißt, aber keineswegs bei allen) weiß man sowieso nicht.
    Geändert von hasili (12.08.2019 um 18:11 Uhr)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
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    Und noch: Vlt. wirst Du doch noch Hundemama. Ich hätte mir ja nie vorstellen können, Kaninchen zu haben, da ich vorher über 9 Jahre Plegemama für eine Afghanenhündin war, die ich sehr, sehr liebte. Mein absolutes Baby.
    Und nun ?
    Jetzt kann ich mir gar nicht mehr ein anders Tier als Kaninchen vorstellen, weil ich sie schon soo lange habe.
    Ich denke, man wächst in alles rein, wenn man generell Tiere sehr gerne hat.
    Vlt. ist nicht jeder ein Reptilienfan, aber ich denke, hätte ich ein Gecko (mal als Beispiel) würde ich auch alle für ihn tun.
    Allerdings hätte ich mit Schlangenhaltung massive Probleme wegen der Fütterung und generell der Haltung. Die Tiere tun mir nur leid.

  3. #3
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    Es ist wichtig sich mit Menschen austauschen zu können, allerdings sollten es Menschen mit einer ähnlichen Einstellung zur Tierhaltung sein, wie man sie selbst hat und da gibt es selbst unter Tierschützern "Welten, die die Sichtweisen trennen".

    Was das "Fehlen des geliebten Tieres" anbelangt, wäre es unendlich traurig, wenn sich nach seinem Tod nichts ändern würde, und man "zur Tagesordnung" übergehen würde. Es muss doch einen Unterschied geben, ob ein Lebewesen gelebt hat, oder nicht. Trauer wird unter den Völkern unterschiedlich ausgelebt, aber ist überall normal.

    Man sollte sich auch soviel Zeit lassen wie man braucht. Für manche Menschen ist es hilfreich sofort ein neues Tier aufzunehmen und es wird auch bewußt getan; für andere ist es besser damit zu warten, auch für das neue Tier, das adoptiert werden soll.

    Wie meine ich das?
    In einer der Sendungen von "Tiere suchen ein Zuhause" sollte durch einen Hundetrainer ein Hund vermittelt werden, den er aus Rumänien mitgebracht hat. Vlt. hast du die Sendung gesehen?
    Da kamen u.A. Bewerber, die durchaus als Adoptierende des Hundes geeignet gewesen wären. Sie hatten vor kurzem ihren Familienhund verloren und waren an dem vorgestellten Vermittlungshund interessiert. Da sagte der Hundetrainer, sinngemäß. "Ich würde Euch von der Eignung her, den Hund sofort geben, aber geht nach Hause
    schließt die härteste Phase der Trauerarbeit ab und adoptiert dann einen Hund."
    Seelentiere wird es immer geben. Wenn du innerlich bereit bist, werdet ihr einander begegnen.

    Das kann schon bald sein, oder dauern. Frage in dich hinein. Die anderen Menschen in deinem Umfeld meinen es sicher gut und wollen dir etwas Tröstendes mit auf den Weg geben und vlt. wäre es tatsächlich gut für dich, aber was mir wichtig für dich ist: Es muss dein Weg mit diesem Tier sein, und es ist auch nicht nur eine Beziehung zwischen Euch, sondern dein Mann gehört auch dazu, auch er leidet vermutlich.

  4. #4
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    Beiträge: 48

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    Hallo an alle,

    @ 3 Möhren, die gute Freundin mit der ich mich Austausche habe ich 2013 in einem Kaninchenforum kennengelernt, da wir so viele gemeinsame Sichtweisen haben, die aber doch manchmal anders sind wie die Ansichten von andern haben wir uns aus dem Forum ausgeklinkt. Seitdem waren wir 5 Jahr Mail, Whats App Freunde. Das erste Mal telefoniert haben wir als sich Micky das erste Mal den Fuß gebrochen hat, dieses Jahr an Ostern haben wir uns dann nach über 5 Jahren das erste Mal getroffen. Ich hatte bammel, aber wir passen einfach wie Arsch auf Eimer. Nicht nur was Kaninchen angeht. Sie war und ist mir in den letzten Monaten eine unheimliche Stütze, die ich nicht missen möchte.

    Ich weiß das mein Mann sehr unter dem Verlust von Micky leidet und ich würde nie etwas ohne Absprache mit ihm tun. Wir reden über alles völlig offen. Nehmen Rücksicht aufeinander, auch er hat es mit mir nicht leicht. Ich kann Stunden oder Tage glücklich und gelöst sein und in der nächsten Minute wieder weinend zusammen brechen. Wenn ich abgelenkt bin oder wir Unternehmungen machen geht es mir gut. Aber zu Hause sein ist einfach so unendlich leer. Das geht meinem Mann genauso obwohl ich die Hauptbezugsperson von Micky war.

    Es ist leer, traurig und ohne Leben zu Hause. In diesem großen Haus. Mein Mann meinte auch schon es fehlt leben, etwas das da ist wenn man heimkommt einen Kumpel usw. Er meint auch irgendwann wird wieder etwas einziehen. Ohne können wir es uns nicht vorstellen. Aber es wird kein Kaninchen mehr sein. Das steht fest. Ich liebe diese Tiere, aber nach Micky möchte ich dieses Kapitel abschließen.

    Ich spüre genau das ich noch nicht offen bin für ein neues Tier. Mein Herz und meine Seele sind nicht bereit.

    Zudem kommt noch das wir noch viel Vorhaben diese und auch nächstes Jahr. Nicht nur normaler Urlaub, sonder ich beantrage auch eine Kur. Zu der rät mir mein Arzt schon seit 5 Jahren. Aber wegen Micky usw. ist es nie gegangen.

    Den Zeitpunkt jetzt nutze ich, ich bin frei und kann das beruhigt machen. Außerdem habe ich das Bedürfniss diese Kur auch noch zu nutzen um das mit Micky und auch mit meinem Papa zu verarbeiten.

    So dass ich hoffentlich offen und frei und bereit bin für ein neues Tier und mein Mann natürlich auch. Für ihn ist es auch Kur wenn ich mal ein paar Wochen nicht zu Hause bin und er leben kann wie er will

    Mit dem Hund habe ich meiner Kollegin gesagt das bevor sie ihn wegen einer Notsituation ins Tierheim geben muss wir es ja versuchen können. Aber nur versuchen. Denn ins Tierheim darf dieses arme Tier nicht. Die kleine hat so ein Vertrauen, Mut und selbstbewusstsein. Das soll sie sich behalten. Ich denke das würde sich im Tierheim schnell ändern.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von micky0703 Beitrag anzeigen
    Hallo an alle,

    @ 3 Möhren, die gute Freundin mit der ich mich Austausche habe ich 2013 in einem Kaninchenforum kennengelernt, da wir so viele gemeinsame Sichtweisen haben, die aber doch manchmal anders sind wie die Ansichten von andern haben wir uns aus dem Forum ausgeklinkt. Seitdem waren wir 5 Jahr Mail, Whats App Freunde. Das erste Mal telefoniert haben wir als sich Micky das erste Mal den Fuß gebrochen hat, dieses Jahr an Ostern haben wir uns dann nach über 5 Jahren das erste Mal getroffen. Ich hatte bammel, aber wir passen einfach wie Arsch auf Eimer. Nicht nur was Kaninchen angeht. Sie war und ist mir in den letzten Monaten eine unheimliche Stütze, die ich nicht missen möchte.

    Ich weiß das mein Mann sehr unter dem Verlust von Micky leidet und ich würde nie etwas ohne Absprache mit ihm tun. Wir reden über alles völlig offen. Nehmen Rücksicht aufeinander, auch er hat es mit mir nicht leicht. Ich kann Stunden oder Tage glücklich und gelöst sein und in der nächsten Minute wieder weinend zusammen brechen. Wenn ich abgelenkt bin oder wir Unternehmungen machen geht es mir gut. Aber zu Hause sein ist einfach so unendlich leer. Das geht meinem Mann genauso obwohl ich die Hauptbezugsperson von Micky war.

    Es ist leer, traurig und ohne Leben zu Hause. In diesem großen Haus. Mein Mann meinte auch schon es fehlt leben, etwas das da ist wenn man heimkommt einen Kumpel usw. Er meint auch irgendwann wird wieder etwas einziehen. Ohne können wir es uns nicht vorstellen. Aber es wird kein Kaninchen mehr sein. Das steht fest. Ich liebe diese Tiere, aber nach Micky möchte ich dieses Kapitel abschließen.

    Ich spüre genau das ich noch nicht offen bin für ein neues Tier. Mein Herz und meine Seele sind nicht bereit.

    Zudem kommt noch das wir noch viel Vorhaben diese und auch nächstes Jahr. Nicht nur normaler Urlaub, sonder ich beantrage auch eine Kur. Zu der rät mir mein Arzt schon seit 5 Jahren. Aber wegen Micky usw. ist es nie gegangen.

    Den Zeitpunkt jetzt nutze ich, ich bin frei und kann das beruhigt machen. Außerdem habe ich das Bedürfniss diese Kur auch noch zu nutzen um das mit Micky und auch mit meinem Papa zu verarbeiten.

    So dass ich hoffentlich offen und frei und bereit bin für ein neues Tier und mein Mann natürlich auch. Für ihn ist es auch Kur wenn ich mal ein paar Wochen nicht zu Hause bin und er leben kann wie er will

    Mit dem Hund habe ich meiner Kollegin gesagt das bevor sie ihn wegen einer Notsituation ins Tierheim geben muss wir es ja versuchen können. Aber nur versuchen. Denn ins Tierheim darf dieses arme Tier nicht. Die kleine hat so ein Vertrauen, Mut und selbstbewusstsein. Das soll sie sich behalten. Ich denke das würde sich im Tierheim schnell ändern.
    Das liest sich sehr gut. Man spürt, dass du nach vorne schaust, während Micky unvergessen bleiben wird bei dir und deinem Mann. Ich wünsche dir, dass die Kur dir all das bringen wird, was du dir davon erhoffst.

    Ich denke, wenn ich die Möglichkeit hätte zu verhindern , dass ein Tier ins Tierheim muss würde ich es auch tun. Das soll keine Kritik an Tierheimen sein. Da gibt es große Unterschiede, und aufgrund der finanziellen Lage kann nicht in jedem Tierschutzverein geleistet werden, was dort angestrebt wird. In der Nähe bei uns gibt es echt ein tolles TH, aber es ist ein TH und kein Zuhause. Ein TH ist, da sage ich nichts Neues, im Grundsatz für einen kurzen Zeitraum gedacht. Es gibt aber Tiere die es schwerer haben als andere und blinde Hunde gehören nunmal dazu. Ihr werdet die richtige Entscheidung treffen, denn ihr handelt überlegt und wollt, dass es allen im Hause gut geht. Ihr schafft das.

  6. #6
    Benutzer
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    Beiträge: 48

    Standard Neues trotz Trauer

    Hallo ihr lieben,

    ich melde mich auch mal wieder, einfach weil es mir ein Bedürfnis ist. Nun ist ja seit Micky seine Koffer gepackt hat und ins Regenbogenland gezogen ist mehr als ein halbes Jahr vergangen. Es sind und waren höhen und Tiefen. Wir haben viel unternommen, waren im Urlaub usw. Meine Kur wurde leider abgelehnt. Im Tierheim arbeite ich leider seit Anfang September auch nicht mehr, da es einen für mich schlimmen Zwischenfall gegeben hat und ich von einer Katze so massiv gebissen wurde das ich 3 Wochen krankgeschrieben war mit OP usw.
    Das hat mir ganz schön den Boden unter den Füßen weggerissen, zumal ich bereits seit mehr als 30 Jahren mit Katzen zu tun habe und ich mit ihnen aufgewachsen bin.

    Die Trauer um Micky ist besser geworden, aber an manchen Tagen zieht es mir den Boden unter den Füßen weg, dann werde ich mir bewusst das ich ihn und viele Situationen nie vergessen werde. Aber mich an manches auch schon nicht mehr richtig erinnern kann. Das macht mir Angst und macht mich traurig.

    Ich habe viele schöne Momente und Erlebnisse, lache herzlich über die Witze von meinem Mann und anderen. Aber es ist immer ein Gefühl der Leere da, es fehlt etwas. Mir fehlt etwas und meinem Mann auch. Er ist ja auch mit Katzen aufgewachsen. Das große Haus ist so leer, mir fehlt etwas zum kümmern und betütteln. Die kalte dunkle Jahreszeit macht es nur noch schlimmer.

    So haben wir uns dazu entschlossen, ein Katzenpaar aus dem Tierschutz zu adoptieren. Wir haben die beiden schon kennengelernt und sind schwer verliebt Am 12.12. ziehen sie ein.

    Trotzdem fahren meine Gefühle Achterbahn. Ist es das Richtige, kann ich das, ist es Verrat an Micky usw. Es herrscht Vorfreude aber Angst und Sorgen begleiten dies.

    Denoch bin ich mir sicher und hoffe, das sie mir auch in der Trauerbewältigung helfen. Gleichzeitig bedeutet es natürlich auch Micky noch mehr loszulassen, neue Erlebniss und Erinnerungen zu schaffen. Das bedeutet aber auch das die Erinnerung an Micky etwas in den Hintergrund rückt.

    Hattet ihr auch schon solche Gefühlsverwirrungen und gespaltene Gefühle ?


    LG Anja

  7. #7
    Administrator Avatar von Marion S.
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    Standard


    Hattet ihr auch schon solche Gefühlsverwirrungen und gespaltene Gefühle ?


    Ja, zu anderen Themen. Zu dem Tod habe ich eine etwas andere Sichtweise

    "...Verrat an Micky"
    Meinst du das Micky es sich wünscht, dass es so leer bleibt?
    Wie fühlt sich der "Verrat" an Micky an?

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