Hallo zusammen,
ich bräuchte bitte mal Euren Rat. Unserer Ronja geht es leider sehr schlecht. Vor inzwischen fast zwei Monaten hat sie den Kopf leicht schief gehalten, hatte etwas Eiter an einem Auge und hoppelte ein oder zweimal im Kreis. Zu dem Zeitpunkt fraß sie auch schlecht. Ich dachte sofort an E.C. Beim Tierarzt war extrem viel Schmalz im Ohr, so dass man das Trommelfell nicht sehen konnte (Ronja ist ein deutscher Widder und hat extrem enge Gehörgänge) und auch ein paar Eiterflocken im Mundraum. Sie bekam ein Antibiotika, Vitamin B, AB-Ohrentropfen und wir haben Blut abgenommen. Außerdem wurde das Ohrschmalz untersucht, aber kein Eiter gefunden.
Noch während wir auf die Blutergebnisse gewartet haben, hat sich ihr Zustand verschlechtert (sie kreiselte jetzt richtig), so dass wir auf Verdacht Panacur gegeben haben. Tatsächlich hatte sie dann auch einen Titer von 1:80. Ihr Zustand besserte sich dann langsam und als wir nach drei Wochen das AB absetzten, da wirkte sie eigentlich wieder gesund. Allerdings nur etwa drei Tage lang, dann begannen die Symptome erneut und wurden auch schnell schlimmer (Panacur und Vitamin B bekam sie zu dem Zeitpunkt noch). Sie bekam dann also wieder das AB, diesmal aber ohne jeglichen Erfolg. Also sind wir auf ein anderes AB umgestiegen, aber auch das zeigte keine Wirkung. Ein Antibiogramm konnten wir leider nicht machen, weil im äußeren Gehörgang keine Bakterien gefunden werden konnten. Der Eiter in Auge und im Mund ist nicht mehr aufgetreten. Kopf wurde geröngt, aber ohne eindeutigen Befund.
Aktuell ist es so, dass ihr Kopf extrem verdreht ist, so dass ein Auge nach oben und eines nach unten schaut. Zumindest, wenn sie im Innengehege ist. Wenn ich nachmittags von der Arbeit komme, dann sitzt sie meistens mit den anderen im Garten, da ist der Kopf nur leicht schief und wenn ich das Türchen aufmache, dann hoppelt sie sofort mit den anderen in den Garten. Sie frisst mit relativ guten Appetit, zumindest an den meisten Tagen (wobei auch die anderen beiden momentan Tage haben, wo sie ein bisschen schlechter fressen). Schlimm ist es, wenn ich sie hochheben muss. Da scheint sie völlig die Orientierung zu verlieren, schlägt dann richtig in alle Richtungen aus und dreht sich teilweise sozusagen um die eigene Achse. in diesen Situationen oder wenn ich ihr Medikamente eingeben und sie dafür festhalten muss, dann fällt sie oft auf die Seite und bleibt völlig bewegungslos liegen. Als wäre sie in einer Art Schockstarre. Ein paar Mal lag sie sogar auf dem Rücken. In den letzten zwei Tagen habe ich jetzt auch zweimal gesehen, dass sie beim Fressen plötzlich einfach so umgefallen ist. Da dann allerdings wirklich nur für eine Sekunde, dann kam sie wieder auf die Beine und hoppelte normal weiter.
Die Tierärztin hat jetzt vorgeschlagen, dass wir es eventuell als letzten Versuch noch einmal mit Cortison versuchen könnten. Ich bin hin- und hergerissen. Wenn sie diese "Anfälle" hat, dann tendiere ich inzwischen dazu sie zu erlösen, aber wenn sie dann wieder relativ normal durch den Garten hoppelt, dann frage ich mich, ob wir wirklich schon alles probiert oder nicht vielleicht doch irgendwas übersehen haben. Mit Ohrenentzündungen habe ich so gar keine Erfahrungen und es klingt erst mal so nach Lapalie. Ich weiß inzwischen, dass das bei Kaninchen leider nicht so ist. Wenn wir keine Aussicht auf Erfolg haben, dann macht es so natürlich keinen Sinn weiter zu kämpfen, andererseits hatte ich schon E.C.-Kaninchen, denen es wesentlich schlechter ging und die sich davon wieder erholt haben. Aber gäbe es denn noch irgendeine Differentialdiagnose, die zu den Symptomen passt und die heilbar wäre? Die Tierärztin meinte, es könnte auch eine Hirnhautentzündung oder ein Hirntumor sein, aber da macht es jetzt natürlich keinen Sinn sie deswegen noch mal auf links zu drehen, wenn wir ihr dann doch nicht helfen können.
Das Gemeine ist, dass ich mich ja schon seit einiger Zeit darauf eingestellt habe, dass wir Opi Elmo wohl nicht mehr lange bei uns haben werden. Neben seinem Herzfehler, dem Zahnproblem und der Arthrose hat er jetzt auch noch ein Fibrosarkom das nicht operiert werden kann. Er bekommt also Schmerzmittel und darf "seinen" Garten noch genießen, so lange es geht. Dass nun vielleicht seine geliebt Ronja sogar noch vor ihm gehen wird, das wirft mich schon ein bisschen aus der Bahn. Und natürlich mache ich mir echte Sorgen was dann aus Pablo werden soll, wenn er plötzlich ganz alleine ist ...
Liebe Grüße
Sabine
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