Ich habe auch die Feststellung machen müssen, je größer die Tiere, desto höher gelangen sie. Meine leben auch alle in freier Wohnungshaltung. Lotte kam im Bücherregal ziemlich weit nach oben, seitdem haben sehr viele Bücher auf dem Rücken Zacken oder keinen Rücken mehr... Ebenso waren die Fensterbänke oder Pflanzentische kein Hindernis, daher gibt es keine lebenden Pflanzen mehr in den Wohnräumen, nur in der Küche... Die Möbel haben fast alle runde Ecken... Meinen Wohnzimmertisch habe ich daher gleich mit runden Beinen gekauft
. Das geerbte (eh weniger schöne) Sofa hat im unteren Bereich rundum keine Stoffverkleidung mehr... Die Armlehnen wurden zu Sitznestern (unter dem nötigen) Überwurf umgebaut... Tommi schläft nur unter dem Sofaüberwurf (auf dem Sofa). Lotte, Eddie und Tommi waren sehr große Innenarchitekten (super der Begriff
), die meiner Wohnung ein völlig neues Flair gegeben haben. Zuvor gab es andere, die ebenfalls sehr einfallsreich waren und dies auch sehr hartnäckig umsetzen wollten.
Tatsache ist, Kaninchen sind Wühlmäuse. Das Graben und Wohnung bauen liegt ihnen im Blut. Besonders die Jungtiere haben da einen enormen Arbeitswillen. Klar, sie haben reichlich ungenutzte Energie. Und je größer sie sind, desto mehr Kraft haben sie um dies umzusetzen. Aktuell leben bei mir zwei jüngere, Emmi und Manni. Die beiden sind sehr lebhaft und bewegungsfreudig. Am grundsätzlichen Zerstören haben sie nicht so sehr Interesse, doch alles was aus Holz ist, wird gerne "bearbeitet". Die Hauptenergie konnte ich jedoch ins Buddeln verlegen. Sie haben einen alten Sessel aus Holzrahmen (die Polsterung hatte Lotte bereits fachmännisch entsorgt), ein Gartensessel aus Holz geht sicher auch. Dahinter bzw. außen rum an der Wand einfach Gitterelemente. Unter dem Sessel wird immer wieder ein neuer Karton befestigt, mit 2 kleineren Eingängen und als Baumaterial in lange Streifen geschnittene Fleecedecken (lassen sich waschen), der Karton damit dicht befüllt. Das ist das Lieblingsspiel schlechthin. Die Eingänge müssen vergrößert werden, innen muß ausgebaut werden und das lose Zeug (die Fleecedecken) werden ausgegraben und verteilt. Kann ich mehrmals am Tag wieder reinstopfen, sofort wird einer da sein, der es wieder rausholt. Auf dem Sessel finden sie sich ein, wenn sie nachts schlafen gehen oder tagsüber dösen wollen. Dazu steht noch eine Fußbank obendrauf, da hocken sie gerne drin. Man könnte den Sessel auch untenrum teilweise mit Holz verkleiden. Da sind keine Grenzen gesetzt. So ein Holzsessel ist der Hit.
Von daher ist bei meinen wichtig, sie brauchen was, was sie umbauen und verändern können und dürfen. Gerätschaften, die sind wie sie sind und nur rumliegen, wie Tunnel, werden zwar mal zu drinschlafen genutzt, aber was kann man sonst damit anfangen? Kartons in allen Variationen sind der Hit. Oder Holzkistchen. Auch mal welche mit Stroh gefüllt oder mit Heu oder kleinen Zweigen oder Laub. Und immer mal Abwechselung. Bei Riesen braucht man auch schon etwas mehr Material, als bei Zwergen.
An einigen Wänden haben wir Paneele angebracht mit Abschlußleisten obendrüber. Das sieht richtig gut aus und da gehen sie nicht dran. Abwaschen kann man sie auch. Tapete war bisher kein Thema, doch neuerdings finde ich Stellen, wo was fehlt. Alle Kabel liegen hinter den Paneelen oder wurden mit flexiblen Kabelkälen (wie man sie gegen Marder nimmt) verkleidet. Abstriche muß man allerdings schon machen, wenn man mit Kaninchen gemeinsam die Wohnung nutzen will. Insgesamt werden sie aber gemütlicher und ein wenig ruhiger, wenn sie älter werden
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