Ich finde es gar nicht schlimm, dass du mich darauf anschreibst. Sicherlich könnte man das so verstehen. Und sicherlich hat es damals auch Zeiten gegeben, wo es eng war mit dem Ausbildungsgehalt und wir auch manchmal deshalb stritten. Aber die letzten Jahre haben uns dahingehend eher zusammengeschweißt.
Mein Entschluss macht mich nicht traurig. Die Entscheidung habe ich für mich schon seit Kuddels Tod an RHD2 getroffen. Nach Kiwhy stand mein Entschluss noch mehr fest und jetzt sowieso. Ich habe mich ganz bewusst für ein Leihkaninchen entschieden, da hatte Björn nichts mit zutun. Als ich es noch in der TK Klinik neben dem toten Kuddel sagte, dass ich aufhören möchte und Lainy und Kiwhy die letzten sein werden, hat Björn sich noch gar nicht geäußert. Er liebt unsere Tiere wie ich und für mich steht der Entschluss seit Ende 2016 fest. Ich bin am Ende meiner Kräfte, körperlich und seelisch. Ich möchte einfach mal eine zeitlang keine Verantwortung haben, höchstens für mich selbst. Und das kommt ganz aus mir alleine heraus. Der Tag, an dem ich Dumi wegbringen muss, wird trotzdem hart und auf das Abbauen des Geheges und somit das Verschwinden, was jahrelang ein Teil von uns war. Aber ich denke, dass es mir auch auf eine Weise Erleichterung verschaffen wird.
Natürlich hat er mich mit Bibo total überfahren, aber er hatte einfach recht. Der Tod von Chica kam so plötzlich und unvorbereitet, dass ich mir einfach nur noch gar keine Gedanken machen konnte. Das habe ich dann aber getan und bin zu dem selben Ergebnis gekommen. Mir geht es einfach körperlich damit nicht gut, das ist das Problem. Trotz dass wir so viele Verluste hatten, kann ich da immer noch nur schwer mit umgehen. Und letztlich ist es für mich erleichternd, dass ich keine Wellensittiche mehr habe. Ich bin ihnen nicht mehr so gerecht geworden, wie in Studentenzeiten, vor allem zeitlich. Und wieder drei Neue aufzunehmen, hätte ich nicht gewollt. Bevor Chica gestorben ist, war das noch anders. Da wollten wir wieder auf 4 aufstocken, wenn das Studium beendet ist. Aber ihr Tod einen Tag vor Silvester hat mich so sehr gequält wieder.. und da hat er es einfach vor mir ausgesprochen.
Er akzeptiert und respektiert meine Tierliebe und hat all die Jahre alles mit mir durchgekämpft, nächtelang wach geblieben, zum Zähneschleifen gefahren, hat Lieblinge mit mir erlöst und akzeptiert, dass nach Sammy wieder ein drittes Kaninchen eingezogen ist. Nie hat er mir Vorwürfe gemacht oder sonst was. Aber wir sind beide seelisch einfach nicht mehr in der Lage weiterzumachen und das bestätigte er mir von sich aus auch, nachdem wir sein Herzenstier Kiwhy erlöst haben. Damit kam er sehr schwer zurecht und mit Lainy wird es auch nicht einfacher.
Wir wollten eigentlich immer mal einen Hund haben in ein paar Jahren. Wir beide sind ja auch wirklich sehr oft im Tierheim und führen Hunde gemeinsam aus oder machen Nachkontrollen o.ä. Aber selbst diesen Wunsch stellen wir gerade extrem in Frage, weil wir einfach gerade nicht mehr können. Wir werden unsere Kraft trotzdem beide weiter in den Tierschutz stecken und andere unterstützen. Nur ich für mich möchte erstmal keine eigene Bindung und Verantwortung mehr haben... Wie es in ein paar Jahren aussieht, wird man sehen.
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