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Thema: Wann päppeln nach Aufgasung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
    Registriert seit: 20.04.2008
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    Standard

    ich hatte bei meinen Vieren das selbe Problem - kleine harte Köttelchen und Mini-Köttelketten, also Haare drin. Und in letzter Zeit hatten wir öfter mal Bauch .... Melissa, Finn und Bella waren im Februar bauchkrank.

    Hatte diesbezüglich einen speziellen Thread aufgemacht http://www.kaninchenschutzforum.de/s...=139786&page=3 und war echt ziemlich verzweifelt weil das eben auch immer mit Inappetenz/ Aufgasung einhergeht und das schnell lebensgefährlich ist.

    Gepäppelt habe ich allerdings nicht. Wenn die Inappetenz nur einige Stunden bis einen Tag anhält ist Zwangsernährung (päppeln) echt nicht erforderlich weil es ja auch zusätzlichen Stress für das Kaninchen bedeutet. Die Medigaben stressen das hasi ja auch schon ziemlich.

    Wenn das Hasi den Brei freiwillig aus der Spritze nimmt kann man ggf. sehr dünnflüssig päppeln. Klar - wenn oben was reinkommt, kommt hinten schneller was raus aber VORSICHT, bei einem Verschluss endet päppeln i. d. R. tödlich.

    Sogar zuviel freiwillig aufgenommenes Wasser kann bei einer akuten Aufgasung mit unklarer Ursache schnell tödlich wirken, das sagte Anfang Februar noch mein superkaninchenerfahrener Tierarzt (Dr.. G.B. in Köln-Rondorf) und der war immer unser Lebensretter wenn´s kurz vor 12 war (bisher dreimal in 25 Kaninchenjahren, bei Paula, 2007, Melissa 2017 und Finn, 2018).

    Tierärztliche Infusionen sind für den Erhalt des Flüssigkeitshaushaltes die einzige Alternative.

    Normalerweise bekommen wir kleinere Bauchprobleme (wichtig - wenn die Körpertemperatur mit 38,5 bis 39,5 Grad normal bleibt!) innerhalt weniger Stunden/ Tage selbst in den Griff. Sinkt die Körpertemperatur auf unter 37 Grad geht sie ohne tierärztliche Hilfe (und ohne Rotlich und Wärmflasche/ Snugglesafes) weiter runter und es besteht akute Lebensgefahr. Temperaturmessen ist immer sehr wichtig bei akuten Bauchgeschichten.
    ____________________________________________________________

    Wir haben vor ca. einer Woche wieder - aber diesmal konsequent - mit Leinkuchen angefangen. Ich habe 2 x tgl. 4 Gramm pro Hasi gegeben (eigentlich etwas zu viel, denn die haben ordentlich Kalorien aber das war mir egal) und die Köttelchen wurden daraufhin nach ca: 3 bis 4 Tagen deutlich besser; so lange braucht die Nahrung, bis sie zu Köttelchen geformt, hinten aus dem Hasi raus kommt. Wichtig ist, dass immer genügend Flüssigkeit aufgenommen wird, was hier auch unser Problem war bzw. ist. Nasses Futter (also von außen Nasses) mögen unsere Hasis grundsätzlich nicht; leicht eingeweichte Cunis nehmen sie inzwischen aber dazu muss viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Auch in viel Wasser eingeweichte Vitakuller (Vitakraft Spezial - All in One Adult - ein Tipp von der lieben Margit) werden irgendwann gegessen. Die sind aber auch etwas umstritten, da sie minimal Getreide enthalten. Ich hab sie gegeben damit Melissa und Finn - meine beiden schlanken "Schlechtfresser" überhaupt was fressen aber sie kamen eher schleppend an bzw. erst nach einem Tag Eingewöhnungszeit. Drauf gestürtzt wird sich aber nicht.

    Malzpaste nehmen alle noch nicht freiwillig, da muss ich trixen, z. B. zwischen Leinkuchen, so nehmen sie die Paste schon mal aber sie riecht wohl recht stark und sie müssen sich noch dran gewöhnen. Rodicare Hairball ist super zwischen Leinkuchenbröseln; bekommen meine aber nur im Krankheitsfall.

    Ganz viele liebe Grüße
    Birgit

  2. #2
    Neuer Benutzer
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    Standard

    Stimmt, Birigit, ich erinnere mich an den Thred von dir. Das macht einen wirklich fertig, wenn ständig was ist und man sich irgendwann nicht mehr zu helfen weiß. Das mit der Körpertemperatur ist wirklich kein Spaß, bei Lotti waren wir bei 35,2 Grad, da wurde mir ganz anders. Und das ging wirklich innerhalb von ganz kurzer Zeit bergab. Zum Glück war ich zufällig morgens länger zuhause...

    @Birgit: Hast du ein normales Thermometer zum Messen der Kaninchentemperatur oder wie machst du das?

    Leintaler bzw. Leinkuchen habe ich hier - die haben die zwei auch regelmäßig bekommen, allerdings hat es die Aufgasung leider nicht verhindert. Wobei ich die Vermutung habe, dass es vor allem an den eisigen Temperaturen gelegen hat. Das Futter ist innerhalb kürzester Zeit draußen gefroren, als es dann frisches Futter gab, hat sie evtl zu viel auf einmal gefressen. Ist aber nur eine Vermutung, dass da die Ursache gelegen haben könnte.

    Würdet ihr jetzt schon wieder Leinkuchen anbieten oder noch warten, bis sich alles normalisiert hat, damit dem Körper nicht noch mehr Wasser entzogen wird?
    Ich hatte überlegt, ein paar Tropfen Paraffinöl übers Futter zu geben, um die Köttel wenigstens wieder etwas "geschmeidiger" und weniger kantig zu bekommen. Was haltet ihr davon? Meine Erfahrungen damit sind begrenzt.

  3. #3
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
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    Hallo liebe Dori,

    ja, ich hab ein normales Thermometer für Menschen benutzt, vorher etwas Vaseline drauf, damit es besser in den Popo rutscht. Wichtig, dass man die richtige Öffnung nimmt und dass das Thermometer tief genug drin (ca. 1,5 - 2 cm) ist. Die Kaninchen können ihren Anus manchmal so gut verschließen, dass man die Öffnung kaum erkennen kann.

    Schwänzchen hoch halten, am besten macht man das zu zweit. Einer hält vorne fest, der andere hält vorsichtig das Schwänzchen hoch und steckt das Thermometer vorscihtig rein. Lieber zwei mal hintereinander messen. Fiebermessen geht wenn man alleine ist, auch in Rückenlage muss man ausprobieren.

    Ich würde langsam mit den Leinkuchen anfangen, vielleicht erstmal nur 1 bis 2 Gramm geben und langsam steigern. Ich würde auch versuchen, sie zunächst eingeweicht zu geben, vielleicht werden sie ja auch eingeweicht gegessen.

    Anstelle von Paraffinöl kannst du auch normales Speiseöl z. B. Rapsöl nehmen. Und ich würde noch die entgasenden Mittel geben, Dimeticon Albrecht (Sab Simplex) und Colosan, sofern es relativ stressfrei einzugeben ist.

    Ganz viele liebe Grüße und gute Besserung
    Birgit

  4. #4
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    Bitte kein Paraffin, das ruiniert die Darmflora und ist gefährlich beim Verschlucken.

  5. #5
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
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    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Bitte kein Paraffin, das ruiniert die Darmflora und ist gefährlich beim Verschlucken.
    Japp

  6. #6
    Neuer Benutzer
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    Gut, dass ihr das mit dem Paraffinöl gesagt habt. Ich habe überall gelesen, dass man das verwenden kann.
    Aber dann weiche ich lieber auf Leinöl oder Rapsöl aus und tropfe davon etwas über das Futter. Die Köttel müssen unbedingt wieder größer werden

  7. #7
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
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    Parraffinöl ist besonders flüssig und das Hasi kann sich ultraschnell dran verschlucken, wenn es mit der Spritze pur ins Mäulchen eingegebe wird. Das Parraffinöl kann dann sehr schnell in die Luftröhre gelangen und das ist der sichere Tod es Kaninchens.

    Wir haben selbst früher ein paar Mal Parraffinöl gegeben weil es uns der damalige (sehr kaninchenerfahrene) Tieratzt so empfohlen hat, das ist aber über 10 Jahre her und die Theorie inzwischen wieder "überholt", weil die Eingabe von Parraffinöl eben viel zu gefährlich ist für den "Laien". Allerdings hatten wir auch damals schon ziemliche Übung in der Eingabe von Medis, sodass nichts passiert war - was für ein Glück

    Es gibt aber sehr kaninchenerfahrene TÄ-e die das Parraffinöl unter die Medis mischen und diese selbst im Notfall (gemischt mit Kontrastmittel fürs Röntgen und Lactulose) eingeben (Finn hatte Anfang Februar dieses Parraffinölgemisch bekommen und war am nächsten Korgen wieder ziemlich fit).

    Liebe Grüße
    Birgit

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