Seite 8 von 14 ErsteErste ... 6 7 8 9 10 ... LetzteLetzte
Ergebnis 141 bis 160 von 261

Thema: Trauerbewältigung...?

  1. #141
    ~ Anke ~ Avatar von Celia84
    Registriert seit: 16.05.2010
    Ort: zu Hause
    Beiträge: 929

    Standard

    Aber ich denke genauso ist es.
    Tiere ziehen sich auch in der Natur oft zurück um gehen zu können.
    Auch bei Menschen ist es so, dass einige so lange durchhalten, bis sie nochmals einen bestimmten Menschen gesehen haben und dann loslassen. Und andere können leichter gehen, wenn sie alleine sind. Wie oft habe ich schon traurige Angehörige erlebt, die es nicht fassen konnten, dass sie immer bei ihren Lieben waren und gerade als sie kurz aus dem Zimmer waren, kam der letzte Gang. Ich denke das kann -natürlich nur bis zu einem gewissen Grad-etwas beeinflusst werden.
    Vielleicht sollte es so sein, dass Luna zu Hause geht, wäre sie auf der Fahrt zur TÄ gestorben oder in der Praxis, wäre das nicht der Ort gewesen, der für sie bestimmt war. So konnte sie in der vertrauten Umgebung gehen. Das es so schnell ging spricht nicht dafür, dass noch etwas zu machen gewesen wäre. Ich weiß, dass das gar nicht tröstet, aber das wären jetzt die Gedanken, die ich dabei gehabt hätte.

  2. #142
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Ich verstehe Dich trotzdem, conny.....denke aber auch dass es ein gewisser Trost ist dass sie zu Hause gestorben ist.
    Aber dieses Nicht-Wissen woran macht einen schon fertig.
    Und mich doppelt weil ich immer denke vlt. hätten sie es zu Hause geschafft.

    Ich habe das ja auf diese Weise noch nie erlebt (und schon gar nicht ein Pärchen soo kurz hintereinander) ..und dachte immer so etwas kann gar nicht sein. Zumindest müsste es eine klare Diagnose geben.
    Geändert von hasili (17.07.2017 um 19:24 Uhr)

  3. #143
    Y - iyéwaye Avatar von Kaga
    Registriert seit: 25.07.2013
    Ort: RLP
    Beiträge: 989

    Standard

    Zuhause ins Regenbogenland aufbrechen ist immer! besser, als beim TA .. ..,
    fremde Stimmen, Hundegebell, Hände, Gerüche, Aufregung.

    Denk einfach daran, wie du es für dich wollen würdest.
    Tiere und wir Menschen spüren es, wenn wir kurz davor sind und aufbrechen müssen.

    Ich finde Luna hat es genau richtig gemacht, und
    sie hat dir erspart, sie im Arm zu halten oder bei ihr zu sitzen und mitzuerleben, wie langsam
    ihr Leben aus dem Körperchen geht.

    Das ist ein Geschenk, das sie dir, Conny, und sich selbst gemacht hat.
    "Wir leben und wir lernen, aber wen(n) wir lieben, verlieren wir am Ende immer.“

  4. #144
    Monsterbändigerin Avatar von Conny
    Registriert seit: 26.07.2010
    Ort: :-)
    Beiträge: 4.984

    Standard

    Ja, ihr habt recht, so hab ich das noch nie gesehen, jetzt muss ich wieder weinen Wäre ich vielleicht gerade mit ihr im Auto unterwegs gewesen hätte ich vielleicht noch einen Unfall gebaut, so ist sie friedlich an ihrem Lieblingsplätzchen *da lag sie immer mit Schneeferkelchen und Snoopy* ins Licht gegangen.

    Danke euch jetzt hab ich einen schönen Gedanken in meinem Kopf
    Im Herzen *Snoopy 05. 2008 - 24. 04. 2013* *Schneeferkelchen 08.01.2010 - 04.07.2016* *Luna 08.01.2010 - 25.11.2016* *Balu 08.01.2010 - 18.10.2018* *Lumpi 01.11.2012 - 23.02.2019* *Bounty 08.01.2010 - 26.07.2020* *Fee 08.01.201 - 31.03.2021* und unsere anderen Regenbogennäschen
    "Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen" *Platon*

  5. #145
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Zitat Zitat von Kaga Beitrag anzeigen
    sie hat dir erspart, sie im Arm zu halten oder bei ihr zu sitzen und mitzuerleben, wie langsam
    ihr Leben aus dem Körperchen geht.
    Und so unterschiedlich wird das empfunden. Ich finde es gerade so tröstlich, wenn die Tiere sich in meinem Arm entspannen und sich auf dem Weg hinüber begleiten lassen. Ich empfand es immer als besonderen Vertrauensbeweis, daß sie dies zuließen, weil sie genau wußten, ich würde sie auf ihrem Weg unterstützen und begleiten und sie nicht zu halten versuchen. Obwohl der Anlaß traurig war, gab es mir ein Gefühl von ganz besonderem Vertrauen und besonders inniger Nähe.
    Wenn Tiere plötzlich und während meiner Abwesenheit starben hatte ich immer ein starkes Gefühl, daß mir etwas ganz Wichtiges zwischen uns fehlte, daß das Band einfach zerrissen war, daß mir der gemeinsame Übergang fehlte und der Verlust umso schwerer erschien.
    Und ich erinnere mich, daß dies immer zu der Zeit noch passierte, in der ich alles versuchte, um die Tiere zu halten, auch wenn es schon keine Chance mehr gab. Ich glaube, die Tiere waren damit völlig überfordert, ihren Weg gehen zu müssen und zu wissen, daß sie mir damit so viel Leid hinterlassen. Zu der Zeit dachte ich immer, es wäre am einfachsten, wenn das Tier einfach morgens nicht mehr aufwacht und man es dann findet. Das sehe ich heute anders. Es ist mir sehr wichtig, dabei zu sein und sie zu begleiten auf ihrem letzten Weg, damit sie sich auch dann noch behütet und nicht allein gelassen fühlen. Ich habe einfach das Gefühl, daß ihnen das hilft und es macht mich zufrieden. Allein gehen zu müssen, damit die Zurückgebliebenen nicht verzweifelt sind, läßt sie einsam die Welt verlassen. Aber auch wenn sie in Gesellschaft ihrer liebsten Freunde gehen können oder sich ganz bewußt einen stillen Platz suchen, gehört das natürlich auch zu ihrem Wunsch, den ich annehmen kann. Seitdem ich dazu gefunden habe, es einfach zu akzeptieren, wenn sie gehen müssen und immer in ihrem Sinne und nicht in meinem entscheide und alles versuche, um es ihnen so angenehm wie möglich zu machen, wollen sie mich gern dabei haben und zeigen das auch. Mag sein, daß ich spinne, aber ich empfinde es so und seitdem verlief es hier auch so.
    Unabhängig davon mache ich mir um alle Probleme große Sorgen und gebe wirklich absolut alles, um ihnen ein möglichst gesundes und langes schönes Leben zu ermöglichen. Aber es steht eben nicht immer in meiner Macht...
    Geändert von Teddy (18.07.2017 um 15:46 Uhr)
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  6. #146
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Der letzte Satz trifft absolut zu. Es steht leider nicht in unserer Macht bzw. nicht in jeder Situation..wie es ausgeht.
    Und wenn Du ein Tier in die Klinik oder zur TÄ bringst, das in Deinen Augen gar nicht todkrank ist und Du gehst davon aus, Du holst es am nächsten Tag wieder..und dann passiert es....das ist schwer zu verkraften. Damit hast du nie gerechnet.

    Wenn es schon sehr schlimm zu Hause ausschaut, dann denkst Du die TK/Notdienst ist Dein letzter Rettungsanker.

    Und dann geht es dort.

    Was wäre denn die Konsequenz ?
    Dann dürfte man gar keins dort lassen - egal ob schwer krank oder nicht.

    Im 2. Fall wäre ich mit ihm 1 Std. hingefahren, Untersuchung, Behandlung, und wieder 1 Std. zurück. Dann denkst Du das ist zuviel für das Tier und lässt es dort.

    Es ist sehr schwierig das alles richtig zu entscheiden, aber ich werde wohl auch keins mehr so schnell dort lassen.
    Geändert von hasili (18.07.2017 um 15:55 Uhr)

  7. #147
    Monsterbändigerin Avatar von Conny
    Registriert seit: 26.07.2010
    Ort: :-)
    Beiträge: 4.984

    Standard

    Als Ferkelchen bei der Tierärztin starb war ich bei ihr, ich hab sie gestreichelt und ihr gesagt wie sehr ich sie lieb hab, da wusste ich aber, dass sie geht, es gab nichts mehr was sie hätte retten können.

    Ich denke auch, dass Luna wirklich bewusst gestorben ist als ich nicht im Zimmer war, ich wäre durchgedreht wenn ich gesehen hätte, dass das Leben aus ihr weicht, so plötzlich und so unerwartet Sie war noch ganz warm als ich sie in den Arm genommen habe, ihre Augen waren noch nicht wirklich ohne Leben, ich hoffe ihr Seelchen hat gewartet bis ich bei ihr war und ist dann aus ihrem Körper gehuscht.
    Im Herzen *Snoopy 05. 2008 - 24. 04. 2013* *Schneeferkelchen 08.01.2010 - 04.07.2016* *Luna 08.01.2010 - 25.11.2016* *Balu 08.01.2010 - 18.10.2018* *Lumpi 01.11.2012 - 23.02.2019* *Bounty 08.01.2010 - 26.07.2020* *Fee 08.01.201 - 31.03.2021* und unsere anderen Regenbogennäschen
    "Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen" *Platon*

  8. #148
    ~ Anke ~ Avatar von Celia84
    Registriert seit: 16.05.2010
    Ort: zu Hause
    Beiträge: 929

    Standard

    Ich finde es spricht auch für eine sehr enge Bindung, wenn die Tiere im Arm loslassen können, aber ich glaube auch, dass es nicht automatisch heißt, dass die Bindung schlechter war, wenn es nicht so sein sollte. Wenn sich ein Tier eher zurückzieht, dann ist das nicht automatisch ein Zeichen dafür, dass es sich nicht sicher in der Gegenwart von jemandem fühlt.
    Nähe fängt im Kopf an, sie ist nicht der Abstand zwischen zwei Körpern.
    Ich glaube es gibt einfach Tiere und Menschen, die tun sich leichter, wenn sie ohne Körperkontakt gehen. Aber ich kenne auch das Gefühl sich zu wünschen, in dem Moment so nah wie möglich beieinander zu sein.

  9. #149
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Das Problem ist aber, daß ICH davon ausgehe,daß das Tier nicht totkrank ist. Wenn es aber stirbt, muß ja doch was gewesen sein. Und wenn keiner das findet und das Tier stirbt, ist das sehr schlimm. Aber es ist Schicksal. Man kann einfach nicht alle Fälle immer genau überblicken. Auch ein Arzt kann es leider nicht immer, trotz aller diagnostischen Möglichkeiten gibt es immer wieder auch die unklaren Fälle. Auch bei Menschen. Ärzte sind eben keine Halbgötter in Weiß, die immer und alles in den Griff bekommen. So ist leider das Leben. Das ist Sch...., ich weiß, aber ich kann nichts dran machen. Ich habe morgens ein völlig gesundes Tier zu einer Zahnkorrektur gegeben und abends eine Leiche abgeholt. Das war so heftig. Aber wer war schuld? Was war die Ursache? Wir wissen es nicht. Ich akzeptiere es, weil es hier keinen anderen Weg mehr gibt, weil mir nichts andres übrig bleibt. Es hilft niemandem, wenn ich mich weiter psychisch selber fertig mache. Die lebenden brauchen mich noch. Es sollte wohl so sein, denn es wartete schon ein anderes armes Wesen auf den Platz, daß genauso viel Freude in das Leben des armen Witwers gebracht hat...

    Als Mensch trifft man die Entscheidungen, die einem mit dem Wissen, daß man in dem Moment hat, am sinnvollsten erscheinen. Wenn sie sich als falsch entscheiden, weiß ich aber nicht, ob die andere Variante nicht auch negativ ausgegangen wäre. Ich hatte schon den Fall, daß ich mich gegen die stationäre Aufnahme entschieden habe, genauso, wie ich aber auch schon mehrfach Tiere stationär behandeln ließ. Gesund wurden sie zum Glück alle wieder. Es hängt einfach davon ab, ob es so ein soll oder nicht, ob sie überhaupt noch eine Chance haben, gesund zu werden, denke ich. Und das hängt vielfach vom Zustand des gesamten Systems ab, nicht von einzelnen Eingriffen oder Behandlungen. Häufig setzt das Herz aus oder der Kreislauf schafft es nich, obwohl man glaubt, am hat die richtige Behandlung getan. Gezüchtete Kaninchen haben einfach ein viel weniger belastbares Herz als Wildkaninchen, sie sind überhaupt viel krankheitsanfälliger und weniger belastbar. Da hat man dann einfach keine Chance, egal, wie man sich entscheidet. Mein Halbwildie Eddie wurde 5 mal in wenigen Wochen in Narkose gelegt und operiert. Er überstand das völlig problemlos. Ich habe mir gesagt, entweder er schafft es oder es soll nicht sein. Ohne ging es nicht. Was ihn dann eher umgebracht hätte, war seine Angst und seine Einsamkeit in der TK, wodurch er jede Fütterung verweigerte. Ein anderer, ganz jung noch, starb auf dem Tisch beim Entfernen eines Zahnhakens. Der Ta hatte zu lange gezögert, das Tier machte aus Anspannung eine Bewegung nach vorne und es wurde ein großes Blutgefäß getroffen. Als es endlich abgedichtet war, war der Patient tot. Das war ein schlimmer Schock. Er wurde mit Adrenalin ins Leben zurück geholt, ich wollte ihn bei Ta lassen, doch der hatte keine nächtliche Überwachung. Auf dem Rückweg starb er dann in der Transportbox neben seiner Partnerin. Sie war tagelang völlig geschockt. Ich habe Urlaub genommen, um sie zu überwachen. Bei allen anderen Tieren beim Zahnhaken entfernen davor und danach ist nie wieder was passiert. Schicksal?! Man kann einfach nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen, weil man es einfach nicht besser weiß
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  10. #150
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Zitat Zitat von Celia84 Beitrag anzeigen
    Ich finde es spricht auch für eine sehr enge Bindung, wenn die Tiere im Arm loslassen können, aber ich glaube auch, dass es nicht automatisch heißt, dass die Bindung schlechter war, wenn es nicht so sein sollte. Wenn sich ein Tier eher zurückzieht, dann ist das nicht automatisch ein Zeichen dafür, dass es sich nicht sicher in der Gegenwart von jemandem fühlt.
    Nähe fängt im Kopf an, sie ist nicht der Abstand zwischen zwei Körpern.
    Ich glaube es gibt einfach Tiere und Menschen, die tun sich leichter, wenn sie ohne Körperkontakt gehen. Aber ich kenne auch das Gefühl sich zu wünschen, in dem Moment so nah wie möglich beieinander zu sein.
    Darum schrieb ich ja, daß es sehr unterschiedlich empfunden wird. Ich empfand es in dem Moment als sehr nah und tröstlich. Für andere ist es vielleicht eher belastend. Und manche Tiere mögen lieber in einer stillen Ecke ganz alleine gehen. Das akzeptiere ich.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  11. #151
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Teddy, Deinen langen Beitrag (der vorletzte) finde ich sehr hilfreich, weil Du Dinge ziemlich komplex siehst.
    Vlt. hilft es mir diese Sichtweise ein Stückchen weiter...

  12. #152
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Teddy, Deinen langen Beitrag (der vorletzte) finde ich sehr hilfreich, weil Du Dinge ziemlich komplex siehst.
    Vlt. hilft es mir diese Sichtweise ein Stückchen weiter...
    Ich wünsche es Dir und allen anderen auch

    Glaub mir, ich bin so oft auf dem Zahnfleisch gekrochen . Ich weiß es so genau und kann sehr gut nachfühlen, was alle durch machen. Aber weißt Du was, es hat keinem meiner Tiere mehr geholfen .
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  13. #153
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Baden-Württemberg
    Beiträge: 1.074

    Standard

    Ich habe auch immer die Hoffnung und hatte es auch schon öfter, dass Kaninchen in meinem Arm ins Regenbogenland hinüber sind. Ich wusste, die Fahrt zum TA kann ich mir sparen und wollte dass das Tier bei mir stirbt, in meinem Arm. Behütet und voller Liebe. Es tut unendlich weh, das mit ansehen zu müssen, aber ich bin froh und dankbar, wenn ich dabei sein darf und wünsche mir das bei jedem einzelnen meiner Tiere.
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

  14. #154
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Das verstehe ich.

    Mein Lottchen ist letzten November morgens gestorben..ein Zufall, dass ich zu Hause war..ich habe gemerkt dass es nun soweit ist, habe sie lange auf dem Schoß gehabt und nochmal ihre Tablette eingegeben (sie hatte Luftnot), sie wurde ganz ruhig, hab sie lange gestreichelt und mit ihr gesprochen.. und hatte schon beschlossen, sie an diesem Tag beim TA gehen zu lassen, sollte die Luftnot noch einmal so einsetzen. Jeder Tag mit ihr war in den letzten Monaten ein Geschenk, aber es ging ihr bis zum letzten Tag noch einigermaßen gut. Dann setzte ich sie zu ihrem Freundchen..sie saß noch kurz bei ihm, dann sprang sie auf, ich wusste, es ist zu Ende, setzte sie in die eingestreute Kiste ins Heu und sie starb sofort. Wie schlafend, ganz ruhig lag sie da..nix war entstellt und ich war dabei. Das habe ich gut verkraftet.
    Die Ursache war klar, sie war recht alt, man war darauf vorbereitet , ihr Freundchen war hier und sie hat den letzten Sommer sich noch ziemlich gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich an jenem Morgen entschieden hat zu gehen, bevor es zu schlecht mit ihrer Luft werden würde. Sie hat Tschüs gesagt, ein wunderbares Leben war vorüber und nun war es gut so. Ich konnte damit gut leben..ich war unheimlich ruhig , sie lag den ganzen Tag so noch da und ich hatte immer das Gefühl, sie wollte es jetzt so. Sie hat es so entschieden.Und das musste ich respektieren - so kam mir das vor.

  15. #155
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.07.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.411

    Standard

    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich.

    Mein Lottchen ist letzten November morgens gestorben..ein Zufall, dass ich zu Hause war..ich habe gemerkt dass es nun soweit ist, habe sie lange auf dem Schoß gehabt und nochmal ihre Tablette eingegeben (sie hatte Luftnot), sie wurde ganz ruhig, hab sie lange gestreichelt und mit ihr gesprochen.. und hatte schon beschlossen, sie an diesem Tag beim TA gehen zu lassen, sollte die Luftnot noch einmal so einsetzen. Jeder Tag mit ihr war in den letzten Monaten ein Geschenk, aber es ging ihr bis zum letzten Tag noch einigermaßen gut. Dann setzte ich sie zu ihrem Freundchen..sie saß noch kurz bei ihm, dann sprang sie auf, ich wusste, es ist zu Ende, setzte sie in die eingestreute Kiste ins Heu und sie starb sofort. Wie schlafend, ganz ruhig lag sie da..nix war entstellt und ich war dabei. Das habe ich gut verkraftet.
    Die Ursache war klar, sie war recht alt, man war darauf vorbereitet , ihr Freundchen war hier und sie hat den letzten Sommer sich noch ziemlich gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich an jenem Morgen entschieden hat zu gehen, bevor es zu schlecht mit ihrer Luft werden würde. Sie hat Tschüs gesagt, ein wunderbares Leben war vorüber und nun war es gut so. Ich konnte damit gut leben..ich war unheimlich ruhig , sie lag den ganzen Tag so noch da und ich hatte immer das Gefühl, sie wollte es jetzt so. Sie hat es so entschieden.Und das musste ich respektieren - so kam mir das vor.
    Du weißt, was ich darum gäbe, wenn meine Tiere so hätten sterben dürften. Da der Thread Trauerbewältigung heißt gehöre ich nicht mehr hierher. Denn ich bewältige die Trauer, aufgrund der Umstände des Todes meiner Tiere, nicht.

  16. #156
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    3 Möhren, das war mit meinem Lottchen so...aber es war nicht bei allen so, wobei schon einige hier gestorben sind. Und hatte viele Jahre gar keinen Todesfall hier.
    Ich kenne Deinen großen Schmerz..es fällt mir auch gerade schwer, dazu etwas zu schreiben, weil die Umstände ganz besondere waren.
    Geändert von hasili (19.07.2017 um 01:05 Uhr)

  17. #157
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
    Registriert seit: 20.07.2015
    Ort: NRW zwischen Aachen + Heinsberg
    Beiträge: 3.050

    Standard

    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Teddy, Deinen langen Beitrag (der vorletzte) finde ich sehr hilfreich, weil Du Dinge ziemlich komplex siehst.
    Vlt. hilft es mir diese Sichtweise ein Stückchen weiter...
    hasili, ich erzähle dir gerne von den letzten Stunden mit unserer Superchefin Gismolina. Denn es deckt sich mit Teddys Beitrag.
    Wenn ich jetzt davon schreibe, dann ist alles wieder präsent, tut weh und die Tränen laufen

    Es war Anfang Dezember an einem Samstagmorgen und unsere Chefin fühlte sich scheinbar nicht wohl. Das kam bei ihr vor wegen ihrer Spondylose, die ihr auch gerne in den Bauch schlug.
    Da es draußen gerade den ersten Wintereinbruch mit eisiger Kälte gab, haben wir es zunächst darauf zurückgeführt und ihr mehr Schmerzmittel gegeben. Einen Infrarot-Wärmebereich haben die Tiere im Nachtgehege auch zur Verfügung (alte Waschküche)

    Nachmittags blieb mein Mann bei meiner Mutter (Schwerstpflegefall) und den Tieren zuhause, während ich zum Einkaufen fuhr. Plötzlich klingelte das Handy, ich solle nach hause kommen, Gismolina knirscht mit den Zähnen. Das hätte nach der erhöhten Metacam-Gabe nicht sein dürfen.

    Eine Stunde später war ich mit ihr bei unserem Haus-TA im Notdienst. Er hat sie sehr gründlich und gewissenhaft untersucht.
    Vom Rücken kam es nicht. Bauch irgendwie, aber eigentlich nicht erklärbar. Sie hatte bis mittags gefuttert, geköttelt, war nicht aufgegast und doch empfindlich.
    Wir haben zusätzlich zum Metacam Novalgin gegeben und das übliche Bauchprogramm gestartet ... das war um ca. 18:00 und zumindest wurden die Schmerzen danach besser. Ihre Freundin Flöckchen hat sich rührend um sie gekümmert bis Gismolina etwa um Mitternacht von der Burg sprang, sich in die Zimmerecke setzte und die Wand anstarrte ....

    Bei mir schrillten die Alarmglocken und es folgten Stunden, in denen es mich fast zerrissen hat.
    Ich wollte nichts sehnlicher, als ihr helfen und musste entscheiden:
    -Sollte ich mit ihr zurück zum TA fahren, wo er sie doch gerade erst gründlich untersucht hatte? NEIN, das hätte weder neuen Erkenntnisse noch Hilfe gebracht!
    -Sollte ich mit ihr zu einem anderen TA oder in die TK fahren? NEIN, weil ich in der Nacht am Wochenende keinen kaninchenkompetenteren TA als unseren Haus-TA hätte auftreiben können!
    -Was würden TA oder TK tun, was ich nicht selber tun konnte? NICHTS!

    -Sollte ich das Gismolina unter diesen Umständen zumuten? GANZ SICHER NICHT!

    Gismolina wurde immer schwächer, konnte beim nächsten Päppeln den Brei nicht mehr schlucken und starb um 04:00h neben mir in ihrem Heukörbchen - nass von meinen Tränen und gestreichelt von meinen Händen.

    Sie blieb dort bei ihren Freunden noch bis zum nächsten Morgen. Alle haben nur kurz ins Körbchen geguckt und sie dann ignoriert, wie schon seit Mitternacht - sie haben es wohl schon vorher gewusst und sich bereits verabschiedet.

    Als ich am nächsten Vormittag Gismolina zu unserem Haus-TA zur Obduktion brachte, war dieser geschockt. Dass Gismolina sterben würde, war für ihn absolut nicht vorhersehbar gewesen.

    Die Obduktion wurde von zwei TAs durchgeführt, incl. Labor, und ergab: NICHTS!
    Jedenfalls nichts, was die Todesursache hätte sein können.

    hasili, manchmal sind wir einfach machtlos, egal wie wir entscheiden
    Und solange wir Tiere haben, so lange werden wir immer wieder für sie entscheiden müssen und es nach besten Kräften tun, aber

    Das Schicksal ereilt uns oft auf den Wegen, die man eingeschlagen hat, um ihm zu entgehen.
    (Jean de La Fontaine )
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  18. #158
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Was für eine traurige Geschichte...Du hast das aber sehr schön geschrieben.

    Ja, so hätte es mit meinem Gnocci auch kommen können..er war hier schon sehr schwach, aber ich war ja vorher nicht beim TA mit ihm und nin deshalb in die TK gefahren.
    Letztendlich haben sie aber auch nichts gemacht was ich nicht hätte machen können, außer das RÖBi.
    Ich hatte in den Jahren davor auch schon anders entschieden. Nicht hingefahren, obwohl im damaligen Forum (nicht hier) es immer hieß sofort losfahren. Manchmal hat man ein Gefühl dass es so herum besser ist, und manchmal andersherum. Wenn es einem Tier so schlecht geht, hofft und krallt sich daran, dass dort ganz was Anderes gemacht wird und er wieder auf die Beine kommt. Das ist aber nicht so. Hier machen sie in dieser Klinik so ziemlich ihr Standardprogramm...da setzt man falsche Hoffnungen rein. Sofort operieren tun sie auch nicht in der Nacht..die meisten TÄ im Notdienst können das auch gar nicht.
    Blut, Sofortlabor...all solche Dinge müssten auch in der Nacht laufen..zB. wegen der Nierenwerte.
    Geändert von hasili (19.07.2017 um 03:04 Uhr)

  19. #159
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Zitat Zitat von Tanja F. Beitrag anzeigen
    Ich habe auch immer die Hoffnung und hatte es auch schon öfter, dass Kaninchen in meinem Arm ins Regenbogenland hinüber sind. Ich wusste, die Fahrt zum TA kann ich mir sparen und wollte dass das Tier bei mir stirbt, in meinem Arm. Behütet und voller Liebe. Es tut unendlich weh, das mit ansehen zu müssen, aber ich bin froh und dankbar, wenn ich dabei sein darf und wünsche mir das bei jedem einzelnen meiner Tiere.

    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  20. #160
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich.

    Mein Lottchen ist letzten November morgens gestorben..ein Zufall, dass ich zu Hause war..ich habe gemerkt dass es nun soweit ist, habe sie lange auf dem Schoß gehabt und nochmal ihre Tablette eingegeben (sie hatte Luftnot), sie wurde ganz ruhig, hab sie lange gestreichelt und mit ihr gesprochen.. und hatte schon beschlossen, sie an diesem Tag beim TA gehen zu lassen, sollte die Luftnot noch einmal so einsetzen. Jeder Tag mit ihr war in den letzten Monaten ein Geschenk, aber es ging ihr bis zum letzten Tag noch einigermaßen gut. Dann setzte ich sie zu ihrem Freundchen..sie saß noch kurz bei ihm, dann sprang sie auf, ich wusste, es ist zu Ende, setzte sie in die eingestreute Kiste ins Heu und sie starb sofort. Wie schlafend, ganz ruhig lag sie da..nix war entstellt und ich war dabei. Das habe ich gut verkraftet.
    Die Ursache war klar, sie war recht alt, man war darauf vorbereitet , ihr Freundchen war hier und sie hat den letzten Sommer sich noch ziemlich gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich an jenem Morgen entschieden hat zu gehen, bevor es zu schlecht mit ihrer Luft werden würde. Sie hat Tschüs gesagt, ein wunderbares Leben war vorüber und nun war es gut so. Ich konnte damit gut leben..ich war unheimlich ruhig , sie lag den ganzen Tag so noch da und ich hatte immer das Gefühl, sie wollte es jetzt so. Sie hat es so entschieden.Und das musste ich respektieren - so kam mir das vor.
    Genau so habe ich es schon mehrmals erleben dürfen
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •