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Thema: Trauerbewältigung...?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Teddy, Deinen langen Beitrag (der vorletzte) finde ich sehr hilfreich, weil Du Dinge ziemlich komplex siehst.
    Vlt. hilft es mir diese Sichtweise ein Stückchen weiter...

  2. #2
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Teddy, Deinen langen Beitrag (der vorletzte) finde ich sehr hilfreich, weil Du Dinge ziemlich komplex siehst.
    Vlt. hilft es mir diese Sichtweise ein Stückchen weiter...
    Ich wünsche es Dir und allen anderen auch

    Glaub mir, ich bin so oft auf dem Zahnfleisch gekrochen . Ich weiß es so genau und kann sehr gut nachfühlen, was alle durch machen. Aber weißt Du was, es hat keinem meiner Tiere mehr geholfen .
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  3. #3
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
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    Ich habe auch immer die Hoffnung und hatte es auch schon öfter, dass Kaninchen in meinem Arm ins Regenbogenland hinüber sind. Ich wusste, die Fahrt zum TA kann ich mir sparen und wollte dass das Tier bei mir stirbt, in meinem Arm. Behütet und voller Liebe. Es tut unendlich weh, das mit ansehen zu müssen, aber ich bin froh und dankbar, wenn ich dabei sein darf und wünsche mir das bei jedem einzelnen meiner Tiere.
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

  4. #4
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    Das verstehe ich.

    Mein Lottchen ist letzten November morgens gestorben..ein Zufall, dass ich zu Hause war..ich habe gemerkt dass es nun soweit ist, habe sie lange auf dem Schoß gehabt und nochmal ihre Tablette eingegeben (sie hatte Luftnot), sie wurde ganz ruhig, hab sie lange gestreichelt und mit ihr gesprochen.. und hatte schon beschlossen, sie an diesem Tag beim TA gehen zu lassen, sollte die Luftnot noch einmal so einsetzen. Jeder Tag mit ihr war in den letzten Monaten ein Geschenk, aber es ging ihr bis zum letzten Tag noch einigermaßen gut. Dann setzte ich sie zu ihrem Freundchen..sie saß noch kurz bei ihm, dann sprang sie auf, ich wusste, es ist zu Ende, setzte sie in die eingestreute Kiste ins Heu und sie starb sofort. Wie schlafend, ganz ruhig lag sie da..nix war entstellt und ich war dabei. Das habe ich gut verkraftet.
    Die Ursache war klar, sie war recht alt, man war darauf vorbereitet , ihr Freundchen war hier und sie hat den letzten Sommer sich noch ziemlich gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich an jenem Morgen entschieden hat zu gehen, bevor es zu schlecht mit ihrer Luft werden würde. Sie hat Tschüs gesagt, ein wunderbares Leben war vorüber und nun war es gut so. Ich konnte damit gut leben..ich war unheimlich ruhig , sie lag den ganzen Tag so noch da und ich hatte immer das Gefühl, sie wollte es jetzt so. Sie hat es so entschieden.Und das musste ich respektieren - so kam mir das vor.

  5. #5
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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich.

    Mein Lottchen ist letzten November morgens gestorben..ein Zufall, dass ich zu Hause war..ich habe gemerkt dass es nun soweit ist, habe sie lange auf dem Schoß gehabt und nochmal ihre Tablette eingegeben (sie hatte Luftnot), sie wurde ganz ruhig, hab sie lange gestreichelt und mit ihr gesprochen.. und hatte schon beschlossen, sie an diesem Tag beim TA gehen zu lassen, sollte die Luftnot noch einmal so einsetzen. Jeder Tag mit ihr war in den letzten Monaten ein Geschenk, aber es ging ihr bis zum letzten Tag noch einigermaßen gut. Dann setzte ich sie zu ihrem Freundchen..sie saß noch kurz bei ihm, dann sprang sie auf, ich wusste, es ist zu Ende, setzte sie in die eingestreute Kiste ins Heu und sie starb sofort. Wie schlafend, ganz ruhig lag sie da..nix war entstellt und ich war dabei. Das habe ich gut verkraftet.
    Die Ursache war klar, sie war recht alt, man war darauf vorbereitet , ihr Freundchen war hier und sie hat den letzten Sommer sich noch ziemlich gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich an jenem Morgen entschieden hat zu gehen, bevor es zu schlecht mit ihrer Luft werden würde. Sie hat Tschüs gesagt, ein wunderbares Leben war vorüber und nun war es gut so. Ich konnte damit gut leben..ich war unheimlich ruhig , sie lag den ganzen Tag so noch da und ich hatte immer das Gefühl, sie wollte es jetzt so. Sie hat es so entschieden.Und das musste ich respektieren - so kam mir das vor.
    Du weißt, was ich darum gäbe, wenn meine Tiere so hätten sterben dürften. Da der Thread Trauerbewältigung heißt gehöre ich nicht mehr hierher. Denn ich bewältige die Trauer, aufgrund der Umstände des Todes meiner Tiere, nicht.

  6. #6
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    3 Möhren, das war mit meinem Lottchen so...aber es war nicht bei allen so, wobei schon einige hier gestorben sind. Und hatte viele Jahre gar keinen Todesfall hier.
    Ich kenne Deinen großen Schmerz..es fällt mir auch gerade schwer, dazu etwas zu schreiben, weil die Umstände ganz besondere waren.
    Geändert von hasili (19.07.2017 um 01:05 Uhr)

  7. #7
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich.

    Mein Lottchen ist letzten November morgens gestorben..ein Zufall, dass ich zu Hause war..ich habe gemerkt dass es nun soweit ist, habe sie lange auf dem Schoß gehabt und nochmal ihre Tablette eingegeben (sie hatte Luftnot), sie wurde ganz ruhig, hab sie lange gestreichelt und mit ihr gesprochen.. und hatte schon beschlossen, sie an diesem Tag beim TA gehen zu lassen, sollte die Luftnot noch einmal so einsetzen. Jeder Tag mit ihr war in den letzten Monaten ein Geschenk, aber es ging ihr bis zum letzten Tag noch einigermaßen gut. Dann setzte ich sie zu ihrem Freundchen..sie saß noch kurz bei ihm, dann sprang sie auf, ich wusste, es ist zu Ende, setzte sie in die eingestreute Kiste ins Heu und sie starb sofort. Wie schlafend, ganz ruhig lag sie da..nix war entstellt und ich war dabei. Das habe ich gut verkraftet.
    Die Ursache war klar, sie war recht alt, man war darauf vorbereitet , ihr Freundchen war hier und sie hat den letzten Sommer sich noch ziemlich gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich an jenem Morgen entschieden hat zu gehen, bevor es zu schlecht mit ihrer Luft werden würde. Sie hat Tschüs gesagt, ein wunderbares Leben war vorüber und nun war es gut so. Ich konnte damit gut leben..ich war unheimlich ruhig , sie lag den ganzen Tag so noch da und ich hatte immer das Gefühl, sie wollte es jetzt so. Sie hat es so entschieden.Und das musste ich respektieren - so kam mir das vor.
    Du weißt, was ich darum gäbe, wenn meine Tiere so hätten sterben dürften. Da der Thread Trauerbewältigung heißt gehöre ich nicht mehr hierher. Denn ich bewältige die Trauer, aufgrund der Umstände des Todes meiner Tiere, nicht.
    “Ich will Dir ein Tier für eine Weile leihen”, hat Gott gesagt.
    “Damit Du es lieben kannst, solange es lebt
    und trauern, wenn es tot ist.
    Ich kann Dir nicht versprechen, daß es bleiben wird,
    weil alles von der Erde zurückkehren muß.
    Wirst Du darauf aufpassen für mich,
    bis ich es zurückrufe?
    Es wird Dich bezaubern,
    um Dich zu erfreuen.
    Und sollte sein Bleiben nur kurz sein –
    Du hast immer die Erinnerungen,
    um Dich zu trösten.
    Willst Du ihm all Deine Liebe geben
    und nicht denken, daß Deine Arbeit umsonst war?
    Und mich auch nicht hassen,
    wenn ich das Tier zu mir heim hole?”
    Mein Herz antwortete:
    “Mein Herr, dies soll geschehen!
    Für all die Freuden, die dieses Tier bringt,
    werde ich das Risiko der Trauer eingehen.
    Wir werden es mit Zärtlichkeit beschützen
    und es lieben, solange wir dürfen.
    Und für das Glück, das wir erfahren durften,
    werden wir für immer dankbar sein.
    Aber solltest Du es früher zurückrufen –
    viel früher, als geplant,
    werden wir die tiefe Trauer meistern
    und versuchen, zu verstehen.
    Wenn unser geliebtes Tier
    diese Welt voll von Spannung und Zwietracht verläßt,
    schicke uns doch bitte eine andere bedürftige Seele,
    um sie ihr Leben lang zu lieben.”
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  8. #8
    Einzelhaltung ist doof Avatar von Dandelina
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    Teddy, wer hat das geschrieben?

  9. #9
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Zitat Zitat von Dandelina Beitrag anzeigen
    Teddy, wer hat das geschrieben?
    Leider weiß ich das nicht. Ich habe das irgendwo gelesen und mir gespeichert.


    Ich finde auch dies sehr schön. Leider auch ohne Quelle. Mir hilft sowas, weil, es gibt immer zwei Seiten..

    Du kannst Tränen vergiessen, weil Sie gegangen ist, oder Du kannst Lächeln, weil Sie gelebt hat.
    Du kannst Deine Augen schliessen und beten, dass Sie zurückkommen wird,
    oder Du kannst Deine Augen öffnen und sehen, was von Ihr geblieben ist.
    Dein Herz kann leer sein, weil Du Sie nicht mehr sehen kannst,
    oder es ist voll von der Liebe, die Sie mir Dir geteilt hat.
    Du kannst dem Morgen den Rücken drehen und im Gestern leben,
    oder Du kannst dankbar für das Morgen sein, eben weil Du das Gestern gehabt hast.
    Du kannst immer nur daran denken, dass Sie nicht mehr da ist,
    oder Du kannst die Erinnerungen an Sie pflegen und Sie in Dir weiterleben lassen.
    Du kannst weinen und Deinen Geist verschliessen, leer sein und Dich abwenden,
    oder Du kannst tun was Sie wünschen würde: Lächeln, die Augen öffnen, lieben und weitermachen.


    Ein Naturheilkunde Arzt hat mal zu mir gesagt, er glaubt an Widergeburt und wenn es so sein sollte, dann haben Sie jetzt ein Leben, in dem Sie unheimlich viel lernen können. Er hat in jedem Fall für dies Leben recht. In allem, auch in Bezug auf die Tiere. Aus Problemen lernt man für die nächsten, die kommen...
    Ich habe zwangsläufig so viel gelernt, das reicht noch für 4 weitere Leben
    Geändert von Teddy (19.07.2017 um 18:29 Uhr)
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  10. #10
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich.

    Mein Lottchen ist letzten November morgens gestorben..ein Zufall, dass ich zu Hause war..ich habe gemerkt dass es nun soweit ist, habe sie lange auf dem Schoß gehabt und nochmal ihre Tablette eingegeben (sie hatte Luftnot), sie wurde ganz ruhig, hab sie lange gestreichelt und mit ihr gesprochen.. und hatte schon beschlossen, sie an diesem Tag beim TA gehen zu lassen, sollte die Luftnot noch einmal so einsetzen. Jeder Tag mit ihr war in den letzten Monaten ein Geschenk, aber es ging ihr bis zum letzten Tag noch einigermaßen gut. Dann setzte ich sie zu ihrem Freundchen..sie saß noch kurz bei ihm, dann sprang sie auf, ich wusste, es ist zu Ende, setzte sie in die eingestreute Kiste ins Heu und sie starb sofort. Wie schlafend, ganz ruhig lag sie da..nix war entstellt und ich war dabei. Das habe ich gut verkraftet.
    Die Ursache war klar, sie war recht alt, man war darauf vorbereitet , ihr Freundchen war hier und sie hat den letzten Sommer sich noch ziemlich gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich an jenem Morgen entschieden hat zu gehen, bevor es zu schlecht mit ihrer Luft werden würde. Sie hat Tschüs gesagt, ein wunderbares Leben war vorüber und nun war es gut so. Ich konnte damit gut leben..ich war unheimlich ruhig , sie lag den ganzen Tag so noch da und ich hatte immer das Gefühl, sie wollte es jetzt so. Sie hat es so entschieden.Und das musste ich respektieren - so kam mir das vor.
    Genau so habe ich es schon mehrmals erleben dürfen
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  11. #11
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    Dann haben Deine es gut gemacht, Teddy..

    wenn Du sie wohin bringst, weißt Du eben nie was sie mit dem Tier machen...Du hast keinen Einfluss mehr.und wer gerade Notdienst hat...ich habe schon widersprüchliche Aussagen gehört von TÄ, was man in ein und demselben Fall macht, da kommt man schon ins Zweifeln. aber man krallt sich an eine letzte Hoffnung..oder nicht mal die letzte, nein, man denkt gar nicht dass das Tier so schwer krank ist ..es ist mal so und mal so.
    Früher hatte ich absolutes Vertrauen in die TK...es passierte ja nie was ....jetzt ist es dort schon der 2. Todesfall dort. Und in meiner Praxis das 1. Mal.
    Aber wie du ja schreibst, Teddy, da können mehrere ungünstige Faktoren zusammengekommen sein. Wenn der Kreislauf nicht mehr mitspielt, stehen die Chancen schlecht, auch wenn die Krankheit an sich zu beheben wäre.

    Ich hatte 2007, auch im Juni, ein Todesfall, da war ich mit ihm und seiner Freundin noch mittags unten im Hof, unter einem großen Baum stand das Gehege, es war schwül, aber keine Sonne. Habe ihm morgens noch die Nägelchen geschnitten und gesagt, er wird bestimmt mal alt, er hat gute Gene, sein Vater wurde 14 und die Mama glaube 11. Ich hatte mit der Familie, wo ich ihn und seine Schwester als Baby übernahm, immer Kontakt.
    Unten war er ruhig, vlt. ihm etwas zu warm, seine Freundin war außer Rand und Band und besprang ihn ständig (NIE gemacht vorher)..ich konnte das gar nicht einordnen. Wir sind dann nach ner Weile wieder hoch, in der TB war auch Unruhe...ich dachte mir aber nicht soo viel dabei, oben aufgemacht, er war tot. Wie schlafend lag er da und ich sprach noch mit ihm, er solle doch raus gehen aus der TB...ich dachte ich bin nicht in dieser Welt. Einen Herzschlag..und wahrscheinlich war ihre Umtreibigkeit ihm zu viel. Oder hat sie gemerkt dass etwas nicht stimmt ?
    Auch er lag noch lange hier, se konnte sich verabschieden..ich auch...irgendwie hab ich das aber auch verkraftet. Das wundert mich heute.
    Er war 7 1/2...ich denke auch das war das Herz und Kreislauf. Er war nie krank (war ja über 6 Jahre hier..nie eine Bauchsache..1x im Jahr ne heftige Blasenentzündung und Gries.wurde gut behandelt ..das wars.

    Was ich sagen will: Mit dem Kreislauf stecken wir nicht drin..wir wissen vlt. auch nicht wie instabil der bei manchen Tieren ist. Wenn sie nix Ungewöhnliches erleben, macht sich das nicht so bemerkbar.
    Das würde das unterstützen, was Du sagst, Teddy, alles wissen und merken wir nich tbei unseren Tieren.


    Die Freundin hatte übrigens 2 riesige GM-Tumore, vlt. haben ihre Hormone "verrückt gespielt".
    OP erfolgreich, sie lebte noch bis Ostern 2008.

  12. #12
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Dann haben Deine es gut gemacht, Teddy..

    wenn Du sie wohin bringst, weißt Du eben nie was sie mit dem Tier machen...Du hast keinen Einfluss mehr.und wer gerade Notdienst hat...ich habe schon widersprüchliche Aussagen gehört von TÄ, was man in ein und demselben Fall macht, da kommt man schon ins Zweifeln. aber man krallt sich an eine letzte Hoffnung..oder nicht mal die letzte, nein, man denkt gar nicht dass das Tier so schwer krank ist ..es ist mal so und mal so.
    Früher hatte ich absolutes Vertrauen in die TK...es passierte ja nie was ....jetzt ist es dort schon der 2. Todesfall dort. Und in meiner Praxis das 1. Mal.
    Aber wie du ja schreibst, Teddy, da können mehrere ungünstige Faktoren zusammengekommen sein. Wenn der Kreislauf nicht mehr mitspielt, stehen die Chancen schlecht, auch wenn die Krankheit an sich zu beheben wäre.

    Ich hatte 2007, auch im Juni, ein Todesfall, da war ich mit ihm und seiner Freundin noch mittags unten im Hof, unter einem großen Baum stand das Gehege, es war schwül, aber keine Sonne. Habe ihm morgens noch die Nägelchen geschnitten und gesagt, er wird bestimmt mal alt, er hat gute Gene, sein Vater wurde 14 und die Mama glaube 11. Ich hatte mit der Familie, wo ich ihn und seine Schwester als Baby übernahm, immer Kontakt.
    Unten war er ruhig, vlt. ihm etwas zu warm, seine Freundin war außer Rand und Band und besprang ihn ständig (NIE gemacht vorher)..ich konnte das gar nicht einordnen. Wir sind dann nach ner Weile wieder hoch, in der TB war auch Unruhe...ich dachte mir aber nicht soo viel dabei, oben aufgemacht, er war tot. Wie schlafend lag er da und ich sprach noch mit ihm, er solle doch raus gehen aus der TB...ich dachte ich bin nicht in dieser Welt. Einen Herzschlag..und wahrscheinlich war ihre Umtreibigkeit ihm zu viel. Oder hat sie gemerkt dass etwas nicht stimmt ?
    Auch er lag noch lange hier, se konnte sich verabschieden..ich auch...irgendwie hab ich das aber auch verkraftet. Das wundert mich heute.
    Er war 7 1/2...ich denke auch das war das Herz und Kreislauf. Er war nie krank (war ja über 6 Jahre hier..nie eine Bauchsache..1x im Jahr ne heftige Blasenentzündung und Gries.wurde gut behandelt ..das wars.

    Was ich sagen will: Mit dem Kreislauf stecken wir nicht drin..wir wissen vlt. auch nicht wie instabil der bei manchen Tieren ist. Wenn sie nix Ungewöhnliches erleben, macht sich das nicht so bemerkbar.
    Das würde das unterstützen, was Du sagst, Teddy, alles wissen und merken wir nich tbei unseren Tieren.


    Die Freundin hatte übrigens 2 riesige GM-Tumore, vlt. haben ihre Hormone "verrückt gespielt".
    OP erfolgreich, sie lebte noch bis Ostern 2008.
    Da kann ich auch nochmal etwas weiter zu ausholen.
    Mein Teddy wurde gute 8 Jahre alt. Er war der zweite, der bei mir so alt wurde, muß ich dazu sagen. Ich habe seit Anfang der 70er Jahre eigene Kaninchen und habe mit erleben müssen, was Ta alles über Kaninchen nicht wußten und nicht an Diagnosemöglichkeiten konnten. Die meisten Tiere habe ich zwischen 4 und 5 Jahren verloren, ohne zu wissen, woran sie sterben mußten und ohne irgendetwas tun zu können . Bis auf die Wilden, die wurden immerhin 7,5. Ich habe also auch die andere Seite der tierärztlichen Möglichkeiten kennen gelernt über lange Jahre. Es gab nur ganz neu einen einzigen Kleintier TA weit und breit und der kannte sich mit Hunden und Katzen aus. Trotzdem hatte er es immer wieder geschafft, die Tiere so lange zu retten, bis eben nichts mehr ging. Röntgen, Blutbild, Fehlanzeige. Geht nicht, sagte er. Dann war er am WE mal wieder nicht da und ich fuhr in die neue TK. Blutbild, Röntgen, kein Problem. Teddy war ein Jahr alt und hatte mega hohe Nierenwerte. TA sagte, zuviel Eiweiß im Futter (heute weiß ich, es war wohl eher der Zucker = Fruktan im schnell hochgewachsenen Septembergras.) Auf jeden Fall blieb ich dort, weil sie auch nachts erreichbar waren. Teddy fing mit ca. 6 Jahren an und wirkte irgendwie alt. Da ich ja keine noch weit älteren Kaninchen kannte, dachte ich das ist normal und nannte ihn mein Alterchen und betüttelte ihn verstärkt. Dann bekam er Schnupfen. Nicht sehr schlimm, aber doch zeitweise mit Husten und Schniefen. Ich merkte, daß es im Sommer schlimmer war und im Winter wenig. Da ich von früheren Tieren wußte, daß Einsatz von AB nicht dauerhaft Wirkung zeigte, die Verdauung aber leiden kann und er sehr empfindlich war, behandelte ich ihn mit Homöopathie, auch für sein altes Herz und allgemein Stärkungsmittel. Es gign ihm soweit gut damit, der Schnupfen kam im Sommer und ging im Winter. Ich ließ im Winter wiederholt ein Blutbild machen und eine Frequenztherapie. Da konnte man in beiden Methoden bereits erkennen, daß seine Organwerte sich verschlechtert hatten. Da war er 7,5. Im Sommer bekamen beide Tiere einen dicken Schnupfenschub und wurden mit Zylexis behandelt. Lotte erholte sich nicht und nach eingehender Diagnose stellte sich heraus, daß sie wohl einen angeborenen Herzfehler hatte, dessen Folgen die Leber bereits schwer geschädigt hatte. Der Sommer wurde dann ein sehr heißer Sommer, in dessen Verlauf ich sah, daß Teddy ziemliche Probleme damit hatte. Ich brachte die Tiere tagsüber in den Keller. Ließ wiederholt ein Blutbild machen, die Organwerte hatten sich weiter verschlechtert. Als die Hitze vorbei war, hechelte er weiter und ich dachte mir, das sieht nicht gut aus. Am Ende des Sommers, es war seit Wochen wieder kühl, er schlief viel, war steif und ungelenkig geworden, bewegte sich wenig, kam er eines Tages freudig zum füttern und fraß ein bißchen und legte sich schlafen. Ich sah seine Augen und sie sagten, ich bin müde, ich bin todmüde ... Am 12. Tag abends hoppelte er ganz angestrengt und freudig ans Futter, fraß aber nicht. Der Ta sagte am nächsten morgen, das Röntgengerät ist kaputt. Aber er würde doch nochmal ein AB geben, vielleicht sind es doch Bakterien vom Schnupfen. Und ich sollte mir doch überlegen, ob wir ihn nicht erlösen wollten. Ich sagte, er hat keine Schmerzen, er scheint keine Krankheit zu haben, wenn er aus Alterschwäche gehen will, wie es die Organwerte ja andeuten, soll er selber entscheiden wann. Am nächsten Morgen, zum Glück WE, hatte er mordsmäßigen Durchfall und rührte nicht mal Päppelbrei an. Ich habe mir solche Vorwürfe gemacht, daß ich ihm diesen völlig nutzlosen TA Besuch und das AB noch angetan habe. Ich wußte doch, daß es zu Ende geht. Er ging am Sonntag morgen um 7 Uhr, 3 Minuten, bevor mein Wecker zum 2ten Mal klingelte . Wir hatten bis morgens um 5 Uhr sehr eng zusammen verbracht und dann verabschiedete er sich mit einem Lecken der Hand von mir und kuschelte sich in sein Nest und machte die Augen zu. Er wollte dann doch allein gehen.
    Was ich damit sagen will, er war nicht krank, er hatte keine Schmerzen, seine Organe haben einfach versagt, was man im Verlaufe des Jahres bereits im Blutbild verfolgen konnte.
    Dagegen kann man nichts tun. Einige haben ihre Batterie früher verbraucht, andere später. Wenn die Uhr abgelaufen ist, ist Ende. Das kann mit 5 Jahren sein oder mit 14. Wir wissen es einfach nicht.
    Die Sache ist auch die, je mehr Tiere man im Laufe des Lebens hatte, desto mehr wird man auch Fälle haben, die nicht ideal verlaufen.
    Lotte wurde 10,5, mit Herzfehler, hohen Leberwerten bis an ihr Ende, einem riesigen GB Tumor, der mit 6 Jahren entfernt werden mußte und täglich zahlreichen Medikamenten und Intensiv Betreuung. Dabei dachte ich, sie würde jung als Erste gehen. Sie hatte wohl die richtig guten Batterien... Und Dank Internet auch die richtige Behandlung.

    Ich gehe mal davon aus, daß die meisten Ta das tun, was sie wissen oder können. (Fortbildung schadet hier auch nicht) Das kann aber gerade bei dem einen Tier nicht das richtige sein, beim anderen hätte es vielleicht genau gepaßt, weil die Bedingungen im System des Tieres nun mal unterschiedlich sind. Der Organzustand ist bei jedem Tier anders, jedes Tier reagiert anders auf Medikamente. Was dem einen hilft, kann dem anderen schaden. Nur weiß man das halt vorher nicht. Das ist alles nicht befriedigend, das ist klar. Aber es kommt auch in Krankenhäusern tagtäglich vor. Man kann einfach nicht alles kontrollieren, wie der Körper letztlich damit umgeht.
    Vor kurzem hatte mein altes Pferd sich sein bereits vorgeschädigtes Bein gezerrt und um weitere Folgen zu unterbinden, gab ich ihr ein Schmerzmittel. Neben Massagen zum Lösen. Das Bein war kurz darauf wieder OK. Am Durchfall, der sich am nächsten Tag einstellte, laborieren wir jetzt nach Wochen noch. Ich wußte, daß sie das schlecht verträgt und mußte entscheiden, Durchfall oder Lahmheit. Beim nächsten Mal würde ich mich gegen den Durchfall entscheiden. Aber was, wenn sie dann wieder monatelang lahmt? Bei einer Etnscheidung, die um Leben undTod geht, wars das dann. Da sind Ta sicher auch oft in der Zwickmühle. Ich fürchte, es gibt nicht DIE eine richtige Entscheidung
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  13. #13
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Zitat Zitat von Tanja F. Beitrag anzeigen
    Ich habe auch immer die Hoffnung und hatte es auch schon öfter, dass Kaninchen in meinem Arm ins Regenbogenland hinüber sind. Ich wusste, die Fahrt zum TA kann ich mir sparen und wollte dass das Tier bei mir stirbt, in meinem Arm. Behütet und voller Liebe. Es tut unendlich weh, das mit ansehen zu müssen, aber ich bin froh und dankbar, wenn ich dabei sein darf und wünsche mir das bei jedem einzelnen meiner Tiere.

    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  14. #14
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Teddy, Deinen langen Beitrag (der vorletzte) finde ich sehr hilfreich, weil Du Dinge ziemlich komplex siehst.
    Vlt. hilft es mir diese Sichtweise ein Stückchen weiter...
    hasili, ich erzähle dir gerne von den letzten Stunden mit unserer Superchefin Gismolina. Denn es deckt sich mit Teddys Beitrag.
    Wenn ich jetzt davon schreibe, dann ist alles wieder präsent, tut weh und die Tränen laufen

    Es war Anfang Dezember an einem Samstagmorgen und unsere Chefin fühlte sich scheinbar nicht wohl. Das kam bei ihr vor wegen ihrer Spondylose, die ihr auch gerne in den Bauch schlug.
    Da es draußen gerade den ersten Wintereinbruch mit eisiger Kälte gab, haben wir es zunächst darauf zurückgeführt und ihr mehr Schmerzmittel gegeben. Einen Infrarot-Wärmebereich haben die Tiere im Nachtgehege auch zur Verfügung (alte Waschküche)

    Nachmittags blieb mein Mann bei meiner Mutter (Schwerstpflegefall) und den Tieren zuhause, während ich zum Einkaufen fuhr. Plötzlich klingelte das Handy, ich solle nach hause kommen, Gismolina knirscht mit den Zähnen. Das hätte nach der erhöhten Metacam-Gabe nicht sein dürfen.

    Eine Stunde später war ich mit ihr bei unserem Haus-TA im Notdienst. Er hat sie sehr gründlich und gewissenhaft untersucht.
    Vom Rücken kam es nicht. Bauch irgendwie, aber eigentlich nicht erklärbar. Sie hatte bis mittags gefuttert, geköttelt, war nicht aufgegast und doch empfindlich.
    Wir haben zusätzlich zum Metacam Novalgin gegeben und das übliche Bauchprogramm gestartet ... das war um ca. 18:00 und zumindest wurden die Schmerzen danach besser. Ihre Freundin Flöckchen hat sich rührend um sie gekümmert bis Gismolina etwa um Mitternacht von der Burg sprang, sich in die Zimmerecke setzte und die Wand anstarrte ....

    Bei mir schrillten die Alarmglocken und es folgten Stunden, in denen es mich fast zerrissen hat.
    Ich wollte nichts sehnlicher, als ihr helfen und musste entscheiden:
    -Sollte ich mit ihr zurück zum TA fahren, wo er sie doch gerade erst gründlich untersucht hatte? NEIN, das hätte weder neuen Erkenntnisse noch Hilfe gebracht!
    -Sollte ich mit ihr zu einem anderen TA oder in die TK fahren? NEIN, weil ich in der Nacht am Wochenende keinen kaninchenkompetenteren TA als unseren Haus-TA hätte auftreiben können!
    -Was würden TA oder TK tun, was ich nicht selber tun konnte? NICHTS!

    -Sollte ich das Gismolina unter diesen Umständen zumuten? GANZ SICHER NICHT!

    Gismolina wurde immer schwächer, konnte beim nächsten Päppeln den Brei nicht mehr schlucken und starb um 04:00h neben mir in ihrem Heukörbchen - nass von meinen Tränen und gestreichelt von meinen Händen.

    Sie blieb dort bei ihren Freunden noch bis zum nächsten Morgen. Alle haben nur kurz ins Körbchen geguckt und sie dann ignoriert, wie schon seit Mitternacht - sie haben es wohl schon vorher gewusst und sich bereits verabschiedet.

    Als ich am nächsten Vormittag Gismolina zu unserem Haus-TA zur Obduktion brachte, war dieser geschockt. Dass Gismolina sterben würde, war für ihn absolut nicht vorhersehbar gewesen.

    Die Obduktion wurde von zwei TAs durchgeführt, incl. Labor, und ergab: NICHTS!
    Jedenfalls nichts, was die Todesursache hätte sein können.

    hasili, manchmal sind wir einfach machtlos, egal wie wir entscheiden
    Und solange wir Tiere haben, so lange werden wir immer wieder für sie entscheiden müssen und es nach besten Kräften tun, aber

    Das Schicksal ereilt uns oft auf den Wegen, die man eingeschlagen hat, um ihm zu entgehen.
    (Jean de La Fontaine )
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  15. #15
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    Was für eine traurige Geschichte...Du hast das aber sehr schön geschrieben.

    Ja, so hätte es mit meinem Gnocci auch kommen können..er war hier schon sehr schwach, aber ich war ja vorher nicht beim TA mit ihm und nin deshalb in die TK gefahren.
    Letztendlich haben sie aber auch nichts gemacht was ich nicht hätte machen können, außer das RÖBi.
    Ich hatte in den Jahren davor auch schon anders entschieden. Nicht hingefahren, obwohl im damaligen Forum (nicht hier) es immer hieß sofort losfahren. Manchmal hat man ein Gefühl dass es so herum besser ist, und manchmal andersherum. Wenn es einem Tier so schlecht geht, hofft und krallt sich daran, dass dort ganz was Anderes gemacht wird und er wieder auf die Beine kommt. Das ist aber nicht so. Hier machen sie in dieser Klinik so ziemlich ihr Standardprogramm...da setzt man falsche Hoffnungen rein. Sofort operieren tun sie auch nicht in der Nacht..die meisten TÄ im Notdienst können das auch gar nicht.
    Blut, Sofortlabor...all solche Dinge müssten auch in der Nacht laufen..zB. wegen der Nierenwerte.
    Geändert von hasili (19.07.2017 um 03:04 Uhr)

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