Hallo ihr Lieben,
ich kann alle eure Antworten nachvollziehen.
Mittlerweile musste ich auch drei Mal "diese" Entscheidung fällen;
diese Verantwortung - dieses Schuldgefühl danach, das bleibt auch bei mir bestehen.
Liebe drei Möhren - ich habe mich in ein paar Sätzen oben anders ausgedrückt, als ich es wollte, aber da
war es schon abgeschickt ...
- du hast recht, was du erlebt hast, das wäre in meinem "Fall" mit Yogi ein noch größerer "Gau" gewesen.
Für mich war das Schlimme, dass sie überhaupt gegangen ist - so hatte ich das gemeint.
Natürlich wusste ich schon immer, dass sie vor mir gehen wird, ganz klar - aber als es passiert ist,
ging ein Lebensabschnitt zu Ende.
Viele Menschen, die ihr einziges Kind, einen Hund, oder ein Pferd verloren haben, mit dem sie sehr verbunden waren, haben mir ähnliches berichtet.
Zu deiner Trauer -
bisher habe ich immer mit allen Mitteln darum gekämpft, kein Tier in der Praxis zu lassen, denn dort schaut
niemand so verlässlich die Nacht über nach ihm, wie zuhause.
Bei Benny habe ich die Infusionen mit heim genommen und bin früh morgens wieder hin.
Das verstehe ich deshalb sehr gut, was du mitmachst ... - habe aus dem Bekanntenkreis solche Dinge ebenfalls erfahren.
Genau das wollte ich/ konnte ich bisher vermeiden.
Schon immer haben Menschen sehr eng mit ihren Tieren zusammen gelebt und sie nicht immer nur zum Essen gehalten.
Tiere kommen meist auf "verschlungenen" Wegen "irgendwie" zu uns, um uns unsere innersten Gefühle aufzuzeigen.
Das ist bei Verwandtschaft/Freundschaften manchmal auch so, aber auf eine andere Art.
Die Liebe zu einem Tier hat für mich daher nichts mit Vermenschlichung zu tun -
und wenn, was wäre so schlimm daran ? -
denn Liebe zu fühlen und sie geben zu können ist das Wichtigste überhaupt und manchmal öffnen eben gerade
Tiere durch ihr unerschütterliches Vertrauen und ihre bedingungslose Zuneigung bisher verschlossene Pforten in uns.
Und außerdem, schaut man sich an, was der Mensch der Erde antut und im Gegensatz dazu das Tier ..
- sollten wir dann nicht alle besser ein wenig mehr "tierlich" werden? - nur so ein Gedanke -
Und Marilyn -
genau aus diesem Grund habe ich mich dieser neuen Denkweise gestellt.
Es ist mit einer bestimmten Hoffnung leichter (überhaupt) weiterzuleben.
Mein engster Freund hat sich im letzten Jahr -mit Ankündigung- sein Leben genommen und ich war froh,
mich davor schon für die andere mögliche Seite zu interessieren,
weil ich da auch - hier unbeschreibliche Schuldgefühle entwickelt habe.
Ich habe zu diesem Thema viele Menschen getroffen, gesprochen und mehr als hundert Bücher gelesen -
leide dennoch, habe deswegen diese Hoffnung für mein eigenes Überleben gebraucht.
Jeder, der noch nie so sehr am Tod eines anderen (Mensch oder Tier) gelitten hat,
dass er selbst keinen Sinn im Leben mehr sah, ist vielleicht zu beneiden.
Aber - für mein Verständnis hat er auch nie diese ganz besondere Schwelle zu der Seele des anderen betreten.
Oder - noch nicht.
Meistens merkt man es erst, wenn es passiert ist, dass man dem anderen sehr viel näher war, als man vermutet hat.
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