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Thema: Trauerbewältigung...?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
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    Trauer ist in unserer Gesellschaft leider auch ein Tabuthema. Man mag sich nicht damit auseinander setzen, da es etwas sehr schmerzhaftes ist und man sich doch eigentlich nur wünscht glücklich zu sein.
    Aber ich finde, das eine muss das andere ja nicht ausschließen.
    Jeder trauert auf unterschiedliche Weise und dies gilt für Mensch wie auch für Tiere.
    Ich erlebe das immer wieder, dass der Mensch gar nicht wirklich weiß, wie er sich verhalten soll, wenn jemand trauert.
    Dabei tut es doch unglaublich gut, wenn man eine Nachricht bekommt oder angerufen wird oder eine Karte, ein Geschenk bekommt.
    Dann hat man nicht mehr das Gefühl mit der Traurigkeit die man in sich trägt alleine da zu stehen.
    Auf Menschen zu zugehen in dieser Phase eines Lebens fällt vielleicht dem ein oder anderen schwer und ich kann das auch nachvollziehen.
    Der Tod gehört allerdings zum Leben und es gibt dieses Ereignis im Leben auf jeden Fall früher oder später.
    Es gibt leider keine wirkliche Lösung dafür, wie man am besten oder am schnellsten wieder in seinem Leben klar kommt, da eben ein fester Bestandteil dessen fehlt.
    Das Leben geht weiter, wir werden nicht gefragt. Ich versuche mich immer wieder damit zu trösten, dass die nächste Aufgabe auf mich wartet...aber keines der Tiere die jemals bei mir war, wird je vergessen sein.
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
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    Tanja, ich glaube sogar, das Tiere die nicht bei uns waren, aber uns beeindruckt haben, nicht vergessen werden. Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass wenn in ein paar Jahren jemand sagt:"Weißt du noch, Betty und ihre Kinder...?" Dass dann viele in diesem Forum sich daran erinnern werden, weil wir irgendwie alle, mehr ,oder weniger ihren Weg begleitet haben.

  3. #3
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
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    Beiträge: 1.074

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    Das ganz sicher.
    Ich kann mich meist eher an die Kaninchen und dessen Namen erinnern, als an die Besitzer
    Mümmelkasse

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  4. #4
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von Tanja F. Beitrag anzeigen
    Jeder trauert auf unterschiedliche Weise und dies gilt für Mensch wie auch für Tiere.
    Diesen Satz finde ich extrem wichtig.

    Ich persönlich gehe mit dem Tod meiner Tiere sehr pragmatisch um und denke eigentlich fast immer nur sehr dankbar und freudig an die Tiere die mein Leben begleitet haben, nicht aber mit Trauer und Tränen.

    Ich weiß aber, dass andere viel größere Probleme mit dem Tod ihrer Tiere haben, ich akzeptiere es und versuche auch dementsprechend zu helfen.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  5. #5
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
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    Beiträge: 1.074

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    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Ich weiß aber, dass andere viel größere Probleme mit dem Tod ihrer Tiere haben, ich akzeptiere es und versuche auch dementsprechend zu helfen.


    Alleine schon zu wissen, dass jemand selbst "anders" damit umgeht, aber dennoch Verständnis hat, finde ich toll.
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  6. #6
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    Standard Marilyn

    danke, dass du diesen Thread eröffnet hast! Ich habe mich so alleine gefühlt, dachte nicht vielen anderen Tierliebhabern geht es so wie dir und mir und nun sehe ich, dass viele Trauernde auch so empfinden, oder wie sie damit umgehen. Das ist sehr wichtig für uns alle.

  7. #7
    brummbäriges sensibelchen Avatar von Inge
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    Standard

    Wenn ich trauere ..dann für mich alleine ..ziehe mich komplett zurück ..auch weil ich in dieser Zeit sehr verletzlich bin .
    Sprüche wie "die Zeit heilt alle Wunden" ist dann das letzte was ich hören will ..und macht alles nur noch schlimmer
    Überhaupt
    Jedes Gespräch mit einem anderen Menschen würde mich nur noch mehr runterziehen. .. es ist nicht ihr Tier, nicht ihr Seelenverwandter und es ist nicht ihr Schmerz.

    Ich trauere sehr exzessiv , aber für mich alleine ...nach drei Tagen ist das gröbste überstanden ...
    Vorbei ist es nie .


    Andersrum bin ich immer für jemanden da der trauert und für jemanden der in dieser Zeit jemanden braucht

  8. #8
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    Standard Sprüche und Kommentare

    sind manchmal eher schädlich.
    Wenn man hört:"Sie wären doch sowieso gestorben," weiß man, dass man besser über seine trauer schweigt.

  9. #9
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
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    Dann hat man leider auch die falschen Menschen um sich.
    Dann lieber schweigen, als solche Worte benutzen.
    Ich merke aber deutlich, das vielen Menschen da etwas das Feingefühl fehlt oder das sie nicht wissen was sie sagen sollen oder wie sie mit dir umgehen sollen. Auch bei Menschen die das selbst schon erlebt haben und wissen, wie sich der Schmerz an fühlt....
    Mümmelkasse

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  10. #10
    Erfahrener Benutzer
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    Standard Hallo feiveline

    Zitat Zitat von Tanja F. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Ich weiß aber, dass andere viel größere Probleme mit dem Tod ihrer Tiere haben, ich akzeptiere es und versuche auch dementsprechend zu helfen.


    Alleine schon zu wissen, dass jemand selbst "anders" damit umgeht, aber dennoch Verständnis hat, finde ich toll.
    Du musst dich doch nicht entschuldigen. Dein "Sorry" ist wirklich nicht nötig. Es ist einfach nur super, dass du soviel Verständnis für andere Menschen, und ihr Andersein hast. Es gibt nicht viele Menschen die soviel Verständnis haben wie du, und andere Sichtweisen stehen lassen können, auch wenn sie sich selbst nicht damit identifizieren können. Danke dir!

  11. #11
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    Ich hätte überhaupt nicht gedacht, dass so viele Reaktionen kommen. Ich fühle mich nämlich die meiste Zeit mit diesen Problemen sehr alleine. Genau das ist ja aber genau der Punkt: Vermenschlichung. Das ist es ja, warum ich nicht damit klar komme. Mir sind meine Tiere genau so wichtig wie "meine Menschen"! Ich fühle mich, als hätte ich für alles und jeden hier die Verantwortung, ob es die Oma, die Eltern, Geschwister oder die Tiere sind. Da ich die Hauptzuständige für die Tiere bin, weil ich mich am besten auskenne, fühle ich mich in dieser Beziehung besonders stark verantwortlich. Und ich fühle mich nicht nur verantwortlich, ich bin es.

    Besonders natürlich bei den Kaninchen, die alleine mir gehören, muss ich alle Entscheidungen alleine treffen. Eigentlich sind diese Entscheidungen oft nicht so schwer, weil ich IMMER dafür bin, nicht aufzugeben! Bei Massimo war es jedoch dieses eine Mal anders. Ich bin mir zwar sicher, dass es nichts mehr gab, was ich hätte tun können und das alles, was ich versucht habe und noch versucht hätte sein Leiden nur noch verlängert hat und hätte, aber trotzdem habe ich alleine entschieden, dass jetzt Schluss ist. Die ganze Verantwortung lag bei mir und meine Entscheidung wurde durchgeführt. Ja, ich war danach unendlich traurig und verzweifelt, aber erleichtert zugleich, dass er nun nicht mehr leiden muss! Jetzt jedoch fühle ich keine Erleichterung mehr, sondern nur noch den Schmerz des Verlustes...

    Ich kann mich auch nicht, wie so mancher hier, mit dem Glauben daran trösten, dass man seine Tiere und Menschen irgendwann wieder sieht, weil ich eigentlich nicht an so etwas glaube. Aber mittlerweile versuche ich diese Vorstellung irgendwie zuzulassen, weil ich es ohne diese Hoffnung nicht ertragen kann.....

  12. #12
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
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    Jetzt mal ehrlich, welche Entscheidung kann schlimmer sein, als ein Leben zu beenden?
    Auch wenn der Kopf weiß, das es die richtige Entscheidung ist, so ist diese Option für mich immer die aller schlimmste und begleitet mich mein Leben lang.
    Es ist selbstverständlich gut, dass wir diese Option bei unseren Tieren haben. Und dennoch auch ein Fluch.
    Mümmelkasse

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  13. #13
    Y - iyéwaye Avatar von Kaga
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    Hallo ihr Lieben,

    ich kann alle eure Antworten nachvollziehen.

    Mittlerweile musste ich auch drei Mal "diese" Entscheidung fällen;
    diese Verantwortung - dieses Schuldgefühl danach, das bleibt auch bei mir bestehen.

    Liebe drei Möhren - ich habe mich in ein paar Sätzen oben anders ausgedrückt, als ich es wollte, aber da
    war es schon abgeschickt ...
    - du hast recht, was du erlebt hast, das wäre in meinem "Fall" mit Yogi ein noch größerer "Gau" gewesen.
    Für mich war das Schlimme, dass sie überhaupt gegangen ist - so hatte ich das gemeint.
    Natürlich wusste ich schon immer, dass sie vor mir gehen wird, ganz klar - aber als es passiert ist,
    ging ein Lebensabschnitt zu Ende.

    Viele Menschen, die ihr einziges Kind, einen Hund, oder ein Pferd verloren haben, mit dem sie sehr verbunden waren, haben mir ähnliches berichtet.

    Zu deiner Trauer -
    bisher habe ich immer mit allen Mitteln darum gekämpft, kein Tier in der Praxis zu lassen, denn dort schaut
    niemand so verlässlich die Nacht über nach ihm, wie zuhause.
    Bei Benny habe ich die Infusionen mit heim genommen und bin früh morgens wieder hin.

    Das verstehe ich deshalb sehr gut, was du mitmachst ... - habe aus dem Bekanntenkreis solche Dinge ebenfalls erfahren.
    Genau das wollte ich/ konnte ich bisher vermeiden.

    Schon immer haben Menschen sehr eng mit ihren Tieren zusammen gelebt und sie nicht immer nur zum Essen gehalten.
    Tiere kommen meist auf "verschlungenen" Wegen "irgendwie" zu uns, um uns unsere innersten Gefühle aufzuzeigen.

    Das ist bei Verwandtschaft/Freundschaften manchmal auch so, aber auf eine andere Art.

    Die Liebe zu einem Tier hat für mich daher nichts mit Vermenschlichung zu tun -
    und wenn, was wäre so schlimm daran ? -
    denn Liebe zu fühlen und sie geben zu können ist das Wichtigste überhaupt und manchmal öffnen eben gerade
    Tiere durch ihr unerschütterliches Vertrauen und ihre bedingungslose Zuneigung bisher verschlossene Pforten in uns.

    Und außerdem, schaut man sich an, was der Mensch der Erde antut und im Gegensatz dazu das Tier ..
    - sollten wir dann nicht alle besser ein wenig mehr "tierlich" werden? - nur so ein Gedanke -

    Und Marilyn -
    genau aus diesem Grund habe ich mich dieser neuen Denkweise gestellt.

    Es ist mit einer bestimmten Hoffnung leichter (überhaupt) weiterzuleben.
    Mein engster Freund hat sich im letzten Jahr -mit Ankündigung- sein Leben genommen und ich war froh,
    mich davor schon für die andere mögliche Seite zu interessieren,
    weil ich da auch - hier unbeschreibliche Schuldgefühle entwickelt habe.

    Ich habe zu diesem Thema viele Menschen getroffen, gesprochen und mehr als hundert Bücher gelesen -
    leide dennoch, habe deswegen diese Hoffnung für mein eigenes Überleben gebraucht.



    Jeder, der noch nie so sehr am Tod eines anderen (Mensch oder Tier) gelitten hat,
    dass er selbst keinen Sinn im Leben mehr sah, ist vielleicht zu beneiden.

    Aber - für mein Verständnis hat er auch nie diese ganz besondere Schwelle zu der Seele des anderen betreten.

    Oder - noch nicht.
    Meistens merkt man es erst, wenn es passiert ist, dass man dem anderen sehr viel näher war, als man vermutet hat.
    "Wir leben und wir lernen, aber wen(n) wir lieben, verlieren wir am Ende immer.“

  14. #14
    Erfahrener Benutzer Avatar von kleopaja
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    ..ich habe tibetanische Gebetsfahnen in einen Baum gehängt und jetzt wehen bei Wind und Sturm immer gute Gedanken oder Gebete an meine verstorbenen Tiere in den Himmel und nur gute Freund wissen um die Bedeutung für mich.

  15. #15
    Glücks-Felle Avatar von Astrid N.
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    Als meine damals alle an RHD2 starben, hat mir die liebe Jeanette einen Traumfänger gebastelt und von jedem ein Bild dran gehängt. Das hat mir unheimlich geholfen und tut es noch immer.

  16. #16
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    Hallo ihr Lieben,

    ich möchte mich einfach mal wieder bei euch melden. Der Kontakt und Austausch mit euch ist einfach schön. Es tut gut mit Gleichgesinnten zu schreiben, die wissen wie es einem geht und was man fühlt. In der letzten Zeit habe ich einfach gemerkt das ich mich gerne mit euch weiterhin unterhalten möchte und den Austausch brauche weil es mir hilft.

    Okay, dann fange ich mal an zu erzählen vom 16.06.- 29.06.19 waren wir an der wunderschönen Ostsee und haben Urlaub gemacht. Es war schön, entspannend, die Ablenkung hat so gut getan. Aber auch dort hat mich die Trauer oft überkommen, ich habe ins Meer meine Tränen geweint, bei vielen Sonnenuntergängen an Michky gedacht. In den ersten Tagen war es sehr schwer für mich. Trotz dieser Schönheit des Meeres und der Landschaft, kam ich nur schlecht klar. Ich dachte immer ich würde gerne auf all dies verzichten, wenn ich doch nur meinen Micky wieder hätte. Ich hätte noch ewig gewartet das erste Mal den Strand, das Meer usw. zu sehen.

    Nach dem Urlaub viel ich dann in ein umso tieferes Loch. Wieder nach Hause zu kommen, in das Leere Haus in den Alltag, in die Realität hat mir schier den Boden unter den Füßen weggerissen. Wir sind Samstags heimgekommen und ich hab den ganzen Sonntag nur geweint

    Ich fühle mich einfach wie zerissen, nicht mehr komplett. Micky hat ein Stück von mir mitgenommen, es ist so leer. Manchmal tut es mir so weh das es mir die Luft zum atmen nimmt. Ich kann aber auch glücklich sein, aber alles nie 100% empfinden weil es noch so weh tut.


    Alles fühlt sich immer noch so komisch an. Ich kann mich nicht freuen das ich nun mehr Freizeit und Freiheiten habe, weil es sich falsch anfühlt. Es fühlt sich alles an als würde ich es auf Kosten von Micky tun.

    Dann drehen sich meine Gedanken oft im Kreis ob ich etwas falsch gemacht habe. Ob ich Schuld bin das es dieses Mal nicht geklappt hat. Ich musste ihn so viel bewegen und heben, vielleicht ist es deshalb nicht verheilt. Gedanken, Gedanken Gedanken.


    Irgendwann wusste ich das ich etwas tun muss. Doch was, so schaute ich nach VHS Kursen usw. Aber auch der Umgang mit Tieren fehlt mir, besonders mit Micky natürlich. Dann bin ich ins Tierheim gefahren und habe meine Hilfe angeboten. Dort helfe ich nun 2 Mal in der Woche im Katzenhaus. Aber auch hier ist es immer ein komisches Gefühl die Tiere um mich zu haben ist schön und abwechslungsreich. Aber es ist ungewohnt, es ist einfach nicht Micky.

    In ein anderes Tier zu verlieben ist für mich gerade noch undenkbar, mein Herz ist wie blockiert und taub. Aber ein Leben komplett ohne Tiere wird es für mich auch nicht geben. Das kann ich mir nicht vorstellen.

    Irgendwie glaube ich auch an das Schicksal, ich denke und hoffe das irgendwann eine Katze mein Herz erobert ich mich schockverliebe und das ich dann denken kann es ist gut so und Micky wäre einverstanden.

    Schauen wir mal................

    Eines steht für mich auf jeden Fall fest. Meine Freiheit und Flexibilität und Unbeschwertheit möchte ich mir nicht mehr voll nehmen lassen. Es wird schon irgendwie gehen das ich trotz Tier in den Urlaub kann und Sachen erleben kann. Ich traue mich nun es zu schreiben. Das ist schon ein bisßchen schön und das hatte ich so bisher einfach nicht.

  17. #17
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    Ich verstehe Deine Gefühle sehr.

    Ich fahre ja gar nicht mehr weg oder gerade mal 1, 2 Nächte. ich habe eine gute Betreuung für die Tiere, das ist es nicht, aber wenn irgendwas mit der Gesundheit nicht stimmt, weiß er nicht was zu tun ist..er deutet es auch anders und denkt da ist nix.
    Jetzt bei der Hitze traue ich mich nicht mal viel aus dem Haus (ich bin ja schon in Rente, habe aber die letzten 3 Jahre noch Teilzeit gearbeitet) weil ich immer schaue, dass die Tiere einigermaßen wohlauf sind. Insofern sitze ich hier und muss auch die Hitze aushalten-nicht gut.
    Und ja, ich fühle mich sehr angebunden. Ich denke, dass ich nicht beides kann. Urlaub nenne ich das eh nicht, eher reisen. Ich wandere total gern in den Bergen, wir haben das schon oft gemacht früher, richtig lange Touren (am Meer rumliegen wär nie und nimmer was für mich (hab ich alles schon hinter mir und finds total langweilig) außer lange Spaziergänge und evtl. Radtouren ) und jetzt sitze ich hier ziemlich fest. Aber für mich ist es eben das Dilemma, was ist, wenn ich weg bin und hier passiert was und ich kann nicht die richtigen Medikamente eingeben ?
    Ich traue ja auch keiner TA-Praxis und auch nicht der TK..natürlich schon wenn es um Diagnose und auch Behandlungsplan geht (den ich aber dann ausführe), aber ein Tier stationär wo lassen, ist mittlerweile ganz schlimm für mich. Ich habe schon Tiere dadurch verloren.

    Insofern geht es mir wie 3 Möhren, wir kennen ja die gegenseitige Problematik, ich verwinde es bis heute nicht dass Tiere dort gestorben sind bzw. von jetzt auf gleich. Wenn ein Tier schwer krank ist und es dann nicht schafft und man kann das absehen, ist es ganz was anderes.

    Und deshalb kann mir auch keiner helfen. Ich komme da nicht drüber weg, und möchte auch keine Ratschläge, denn es ist einfach so. Besonders schmerzlich ist immer noch der Tod von meinen 2 Weißen (ich hab hier ja schon oft drüber geschrieben).

    Insofern bin ich ganz bei 3 Möhren.

    Dein Fall liegt ja aber anders und im Grunde hast Du doch Micky geholfen, dass er nicht mehr leiden muss, wenn ich es richtig mitbekommen habe ?
    Ich denke wenn man sich das vor Augen führt und er noch entsprechendes Alter hatte, lernt man bzw. Du damit zu leben. Du hast alles für ihn getan.
    Geändert von hasili (24.07.2019 um 23:27 Uhr)

  18. #18
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    Noch ein Nachtrag: Ich würde mir dann eine reise/Urlaub wie immer man es nennt zutrauen, wenn ich eine total kompetente Urlaubsbetreuung hätte.....aber die guten PS, bei denen ich meine Tiere absolut sicher wissen würde, sind alle nicht in meiner Ecke. Und eine Tour in den hohen Norden ist für die Tiere ja Stress.

  19. #19
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    Hallo ihr lieben,

    tief in mir weiß ich das ich alles für Micky getan habe und das es das richtige war wie es gelaufen ist. Dennoch sprucken mir immer noch so viele Fragen im Kopf herum, diese sind auch erst mit der Zeit gekommen. Am Anfang habe ich eher Erleichterung und Erlösung gespürt und konnte an die schönen Momente denken. Irgendwie läuft meine Trauer anders ab als in den Trauerphasen beschrieben.

    Jetzt gerade habe ich die Gedanken, etwas falsch gemacht zu haben, micht nicht genug angestrengt zu haben. Ich muss ehrlich gestehen bei dem 2 Bruch dachte ich von Beginn an wie soll das gehen ? Ich schaffe das nicht ein zweites Mal. Wie soll die Zukunft aussehen? Was für einen Sinn hat es überhaupt es zu versuchen, er ist doch schon 12,5 Jahre alt usw.

    Meint TA hat direkt gesagt es ist ein Versuch da er noch so gut beisamen ist. Ich kann jederzeit die Bremse ziehen, andere TA die Micky nicht kennen hätten wahrscheinlich gleich zum Einschläfern geraten.

    Ich weiß ich habe alles versucht. Habe mich 3 Wochen für ihn krankschreiben lassen, damit ich bei ihm bin. Ich habe mein bestes gegeben. Aber immer nur mit halbem Herzen, Ängsten, Zweifeln und Skeptisch.

    Ich mache mir Vorwürfe deswegen. Vielleicht hätten wir es mit einer anderen Einstellung von mir doch geschafft.

    Ich habe Angst Micky hat meine Gefühle gespürt und es hat ihn in seinem Kampf geschwächt und behindert. Oft habe ich mir gewüscht das es vorbei wäre weil es so schlimm war. Der Anblick kaum auszuhalten. 3 Wochen 24 Stunden.

    Vor lauter schlechtem Gewissen kann ich irgendwie nicht richtig in ein neues Leben starten. Ich kann nicht richtig loslassen, da ich immer denke vielleicht hätten wir es doch irgendwie schaffen können.

    Ich habe an nichts mehr richtig Freude. Habe Angst das ich nie wieder diese Freude spüre. Micky war mein Lebensinhalt meine Freude.

    Ich versuche alle möglichen Dinge. Malen, Tierheim Fahrradfahren. Nicht füllt diese Lücke, diese Leere.

    Jetzt könnte ich so vieles tun, ich bin frei, flexibel und eigentlich auch sorgenlos.

    Aber es geht nicht. Ich habe auch hier ein schlechtes Gewissen, als hätte ich ihn geopfert als hätte ich es herbei gesehnt weil ich gelegentlich gedacht habe ohne ihn wäre es einfacher.

    Als er eingeschläfert war habe ich zur TA und meinem Mann gesagt jetzt können wir in den Urlaub. Wie blöd von mir, wie konnte ich nur es kommt mir so böse vor.



    Hier nochmal mehr zum nachlesen:

    https://www.kaninchenschutzforum.de/...d.php?t=143664
    Geändert von micky0703 (30.07.2019 um 13:23 Uhr)

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