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Thema: Trauerbewältigung...?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Monsterbändigerin Avatar von Conny
    Registriert seit: 26.07.2010
    Ort: :-)
    Beiträge: 4.960

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    Für mich gilt der Spruch die Zeit heil alle Wunden nicht, es ist einfach so, dass man sich irgendwann an den Schmerz gewöhnt, mehr oder weniger. Ich weine heute noch wenn ich an meine zwei Monsterchen denke die letztes Jahr gestorben sind, sie waren so tief in meinem Herz, ich hab sie großgezogen, sie waren wie meine Kinder.

    Drei Monsterchen sind noch bei mir, oft sitze ich bei ihnen, weine und knuddel sie ganz fest, ich weiß nicht was passiert, wenn sie auch mal gehen. An unseren beiden Schlappohren hänge ich natürlich auch sehr, manchmal werden auch sie von mir mir vollgeheult.

    Ich liebe alle meine Tiere egal ob Maus, Hamster, Kaninchen, es ist immer sehr schwer wenn eines gehen muss, leider ist es bei manchen Seelchen besonders schlimm. Ich hab ein Bild von Luna und Ferkelchen von Inge malen lassen, darauf ist auch ihr Freund Snoopy, der leider auch schon im Rgenbogenland ist Das Bild macht mich glücklich auch, dass ich bei ihren Urnen, die im Wohnzimmer stehen, jeden Abend ein Kerzchen anmachen kann. Ich rede auch mit ihnen, dass hilft.

    Ich hab auch ein Engelchen mit dem Spruch "Hinterm Regenbogen für immer im Herzen" es ist ein Teelichthalter dabei, jeden Abend brennt auch darin eine Kerze.

    Ich lass meinen Schmerz raus, auch wenn mein Mann mich manchmal komisch anschaut, wenn ich plötzlich ohne Grund, zu weinen anfange. Er versteht mich aber, ihm fehlen unsere kleinen Spinnerchen auch.

    Fühl dich ganz feste von mir gedrückt
    Geändert von Conny (06.06.2017 um 21:50 Uhr)
    Im Herzen *Snoopy 05. 2008 - 24. 04. 2013* *Schneeferkelchen 08.01.2010 - 04.07.2016* *Luna 08.01.2010 - 25.11.2016* *Balu 08.01.2010 - 18.10.2018* *Lumpi 01.11.2012 - 23.02.2019* *Bounty 08.01.2010 - 26.07.2020* *Fee 08.01.201 - 31.03.2021* und unsere anderen Regenbogennäschen
    "Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen" *Platon*

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
    Registriert seit: 18.09.2013
    Ort: München
    Beiträge: 661

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    "Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Aber sie rückt das Unheilbare aus dem Mittelpunkt der Wahrnehmung." Da ist was dran.
    Ich habe 2010 meine beiden wunderbarsten Kaninchen an die Myxomatose verloren. Die Narbe bleibt - und schmerzt. Mit der Zeit denkt man aber nicht mehr täglich daran. Ist ein natürlicher Schutzmechanismus der Psyche.
    Weinen ist gut, das spült die Streßhormone aus dem Körper. Laß es zu...
    Was wären wir für Menschen, wenn uns der Tod geliebter Wesen nicht an die Nieren ginge??

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 16.03.2009
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    Zitat Zitat von Marianne R. Beitrag anzeigen
    "Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Aber sie rückt das Unheilbare aus dem Mittelpunkt der Wahrnehmung." Da ist was dran.
    Ich habe 2010 meine beiden wunderbarsten Kaninchen an die Myxomatose verloren. Die Narbe bleibt - und schmerzt. Mit der Zeit denkt man aber nicht mehr täglich daran. Ist ein natürlicher Schutzmechanismus der Psyche.
    Weinen ist gut, das spült die Streßhormone aus dem Körper. Laß es zu...
    Was wären wir für Menschen, wenn uns der Tod geliebter Wesen nicht an die Nieren ginge??
    Dem kann ich nur zustimmen, besser kann ich es nicht erklären. Ich weiß nur, dass es bei mir bei jedem Abschied anders ist. Es hängt auch von der Art und Weise ab, woran das Tier - oder auch der Mensch - gestorben ist, ob vorher eine lange Leidensgeschichte stand ... Vielleicht auch, ob derjenige schon alt war, obwohl es immer zu früh ist. Mein Hund ist z.B. vor jetzt fast vier Jahren gestorben, ich kann immer noch keine Bilder von ihm ansehen, ohne zu weinen. Ich schäme mich aber nicht dafür, warum auch? Sperr Deine Gefühle nicht ein, wenn das jemand nicht versteht, ist er es nicht wert, dass Du Dich mit ihm befasst.

  4. #4
    Mitten im Kaninchenchaos Avatar von lilia
    Registriert seit: 01.02.2014
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    Beiträge: 3.170

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    Ein sehr schwere Frage, die dir keiner beantworten kann.
    Unter dem Begriff Trauer verstehen wir Menschen so viel, die Trauer selbst ist aber im Grunde ein Prozess den jeder anders durchläuft.

    Menschen neigen dazu zu verdrängen und Verzweiflung, Wut und auch die tiefe Traurigkeit zu verleugnen. Wir sind dazu erzogen gut gelaunt, freundlich und positiv zu sein.
    Das Leben ist aber so viel mehr!
    Was wäre es denn ohne Trauer? Nichts wahrscheinlich.
    Die wirklich schlimmen Momente lassen uns doch erst die Freude schätzen und genießen.
    Es ist so wichtig zu weinen, das Gefühl der Verzweiflung und Hilflosigkeit zu zulassen.
    Aber oft sagt man doch so schön “ du brauchst doch nicht weinen"......

    Wie lange es dauert, wie intensiv es ist, hängt ganz individuell von jedem einzelnen ab.
    Den Tod des Körpers als Teil des Lebens zu sehen und zu akzeptieren ist die Schwierigkeit.
    Die gemeinsame Zeit bleibt, sie ist ein Geschenk das so viel Kraft schenken kann.
    Deine Tiere trägst du somit immer bei dir.

    Wenn es so gar nicht geht, nicht alleine zu bewältigen ist, kann auch proffesionelle Hilfe eine Lösung sein.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 129

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    Für mich ist es auch immer wieder kaum zu ertragen wenn mich wieder eins meiner geliebten Monster verlassen hat. Besonders schlimm, wenn wir über Tage und manchmal auch Wochen gekämpft haben und dann leider doch verloren haben.
    Ich versuche dankbar zu sein, dass sie in meinem Leben waren und ich durch sie oft etwas lernen durfte. Ich habe hier auch hauptsächlich Tiere die keiner mehr wollte, wie vermutlich fast alle hier. Sie durften hier endgültig ankommen, wurden liebevoll versorgt und hatten Freunde die sie bis zum Schluss begleitet haben. Keiner musste alleine in einem winzigen Käfig gehen.
    Sie werden uns nie ganz verlassen.
    Ich hänge inzwischen Bilder von ihnen auf und habe ein Buch angefangen, in das ich etwas über jedes Tier eintragen möchte. So kann ich sie los lassen, aber sie sind immer da.
    Trauer zulassen ist wichtig, aber man darf nicht dauerhaft darin verharren. Daher finde ich deinen Schritt hier darüber zu schreiben sehr wichtig und auch mutig von dir .

  6. #6
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    Standard 3 Arten

    Bei Verlust von geliebten Lebewesen gibt es Unterschiede im Umgang mit deren Tod und der Trauer:

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen, weil es alt war und seine Zeit zu gehen ist gekommen. Das ist schlimm, tut weh und man weint über diesen Verlust, kann aber gleichzeitig Trost in Erinnerungen, auch Fotos usw. finden. Wer an ein Leben nach dem Tod glaubt, und das tun wohl alle, die den Tieren wünschen, dass sie gut auf die andere Seite der RBB kommen sollen, kann sich sogar trösten, den geliebten Wesen aus der Erdenzeit wieder zu begegnen und für immer zusammen zu bleiben.

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen und man gibt sich selbst berechtigter, oder auch unberechtiger Weise die Schuld, oder eine Mitschuld daran, dass es JETZT gestorben ist. Dann wird es schon schwieriger mit dem "Trost durch Erinnerung"... Dann können Fotos, oder die Gedanken an die letzten gemeinsamen Augenblicke auch zusätzliche Schuldgefühle auslösen und dann ist es vorbei mit der normalen Trauerarbeit. Dann wird aus dem "Es war immer so schön, wenn wir zusammen..." ein "Wie konnte ich nur...?" oder ein: "Warum habe ich nicht...?"
    Dabei kann niemand helfen, keine Freunde, Fremden, Professionelle (die am Wenigsten, wenn es um Tiere geht. Da stößt man oft nur auf fragende, bis fassungslose Gesichter!!!)
    Hier entfällt sogar der letzte Satz aus Abschnitt 1.

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen und andere Menschen sind daran Schuld mit den Unterkategorien (diese stehen dazu, dass sie daran die Schuld tragen; sie geben es nicht zu; sie geben es nicht zu und spielen bei Fragen auch noch die "Beleidigte Leberwurst",...)
    Dann kommt zu alldem noch Wut und Verzweifung, und viele weitere Gefühle und Fragen...
    Das macht die Trauer nicht leichter.
    Ein vermeidbarer Tod ist mit Sicherheit schwerer zu verarbeiten, als einer, der kam weil die Zeit gekommen ist. Oder gar nicht

  7. #7
    Monsterbändigerin Avatar von Conny
    Registriert seit: 26.07.2010
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    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    Bei Verlust von geliebten Lebewesen gibt es Unterschiede im Umgang mit deren Tod und der Trauer:

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen, weil es alt war und seine Zeit zu gehen ist gekommen. Das ist schlimm, tut weh und man weint über diesen Verlust, kann aber gleichzeitig Trost in Erinnerungen, auch Fotos usw. finden. Wer an ein Leben nach dem Tod glaubt, und das tun wohl alle, die den Tieren wünschen, dass sie gut auf die andere Seite der RBB kommen sollen, kann sich sogar trösten, den geliebten Wesen aus der Erdenzeit wieder zu begegnen und für immer zusammen zu bleiben.

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen und man gibt sich selbst berechtigter, oder auch unberechtiger Weise die Schuld, oder eine Mitschuld daran, dass es JETZT gestorben ist. Dann wird es schon schwieriger mit dem "Trost durch Erinnerung"... Dann können Fotos, oder die Gedanken an die letzten gemeinsamen Augenblicke auch zusätzliche Schuldgefühle auslösen und dann ist es vorbei mit der normalen Trauerarbeit. Dann wird aus dem "Es war immer so schön, wenn wir zusammen..." ein "Wie konnte ich nur...?" oder ein: "Warum habe ich nicht...?"
    Dabei kann niemand helfen, keine Freunde, Fremden, Professionelle (die am Wenigsten, wenn es um Tiere geht. Da stößt man oft nur auf fragende, bis fassungslose Gesichter!!!)
    Hier entfällt sogar der letzte Satz aus Abschnitt 1.

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen und andere Menschen sind daran Schuld mit den Unterkategorien (diese stehen dazu, dass sie daran die Schuld tragen; sie geben es nicht zu; sie geben es nicht zu und spielen bei Fragen auch noch die "Beleidigte Leberwurst",...)
    Dann kommt zu alldem noch Wut und Verzweifung, und viele weitere Gefühle und Fragen...
    Das macht die Trauer nicht leichter.
    Ein vermeidbarer Tod ist mit Sicherheit schwerer zu verarbeiten, als einer, der kam weil die Zeit gekommen ist. Oder gar nicht
    Das hast du gut geschrieben

    Mein Mann sagt immer wenn ich mal gehe, dann ist die Brücke aus Licht mit meinen ganzen Tierchen überfüllt, weil sie alle da sind um mich abzuholen. Das ist für mich ein wunderschöner Gedanke und daran glaube ich auch ganz ganz fest. Er hat mich sogar schon zum lachen gebracht als er mal meinte, Schneeferkelchen hat dann sicher Rumpelchen *einer unsere verstorbenen Hamsterchen* zwischen ihren langen Ohren sitzen, keine Ahnung wie er auf die Idee kam aber, ich musste einfach lachen bei der Vorstellung
    Im Herzen *Snoopy 05. 2008 - 24. 04. 2013* *Schneeferkelchen 08.01.2010 - 04.07.2016* *Luna 08.01.2010 - 25.11.2016* *Balu 08.01.2010 - 18.10.2018* *Lumpi 01.11.2012 - 23.02.2019* *Bounty 08.01.2010 - 26.07.2020* *Fee 08.01.201 - 31.03.2021* und unsere anderen Regenbogennäschen
    "Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen" *Platon*

  8. #8
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.145

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    Für mich war es wichtig zu begreifen, daß ich die Trauer zulassen "darf". Ich darf trauern, solange ich das brauche. Es gibt keinen Zeitrahmen, wann man damit durch sein muß.
    Als mein Teddy starb,vor 7 Jahren, er war 8, ging mein inneres "Zuhause" mit ihm. Ich trauere heute noch sehr um ihn, er ist mir immer noch so nahe. Und Eddie, mein kleiner Sonnenschein, mein GutlauneHasili, er war erst 4,5 und kerngesund, er hatte sich beide Arme kaputt getobt. Auch er bringt mich immer noch oft zum Weinen. Ich sehe ihn immer noch in meinem Wohnzimmer auf seinem Thron sitzen, der immer noch auf meinem Sofa steht. Nein, die Zeit heilt diese Wunden nicht, aber sie macht sie erträglicher. Lotte war 10,5 als sie gehen mußte, nichts konnte sie aufhalten. Ich habe seit Jahren schon damit gerechnet und bin dankbar, daß sie solange bei mir bleiben durfte, obwohl sie so krank war. Ich Tod kam dann doch plötzlich, aber nicht überraschend. Ich bin traurig und vermisse sie noch immer sehr. Aber ich bin auch dankbar für die lange Zeit und die vielen schönen innigen Stunden, die wir zusammen hatten und habe akzeptiert, daß sie ihren Platz frei gemacht hat.

    Ich habe schon sehr, sehr lange Kaninchen, mein ganzes langes Leben lang. Als ich jünger war, kam es mir wie ein Weltuntergang vor, wenn wieder eines krank wurde und trotz aller nur möglichen Maßnahmen starb, besonders bei jungen Tieren, die unerwartet früh starben. Ich konnte es einfach nicht akzeptieren, wurde selber darüber immer wieder krank und kam dann lange Zeit nicht darüber hinweg. Doch wir überleben unsere Tiere nun mal. Geholfen hat mir dabei aber immer auch ein neues Tier. Nach vielen Jahren kam mir die Erkenntnis, daß meine Tiere mich nur eine Weile begleiten, nämlich so lange es ihnen möglich ist. Jedes Tier hat seine Aufgabe und seine Chance bei mir auf ein schönes Leben. Aber da draußen warten noch so viele, die ebenfalls diese Chance verdient haben. Und wenn ein Tier genau diese Chance benötigt, dann geht ein anderes und das neue zieht ein. Dies beobachte ich hier schon seit vielen Jahren. So traurig ich über den Verlust bin, bin ich dann froh, daß ein anderes Wesen eine Chance bekommt. Wie lange es diese nutzen darf, kann ich nicht bestimmen. Es ist Schicksal. Da nützen dann auch alle Behandlungen und Maßnahmen nichts, wenn sie gehen müssen, gehen sie. Da bringt es auch ncihts, mir Vorwürfe zu machen. ich gebe immer alles, mehr geht nicht. Ich kann nicht alles wissen und auch Tä sind keine Halbgötter. Ich kann ihnen aber das Leben so gesund wie möglich gestalten mit dem Wissen daß ich habe bzw. finden kann. Für mich ist es ein tröstlicher Gedanke geworden, daß meine Tiere keinen nutzlosen Tod gestorben sind, sondern ihren Platz für ein anderes bedürftiges Wesen frei gemacht haben und ich fühle mich als ein Teil dieser "Abmachung" und gebe den freigewordenen Platz weiter.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und daß Du die Erlebnisse verarbeiten kannst und nur noch die schönen Erinnerungen Dich begleiten.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  9. #9
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    Vielen lieben Dank für eure offenen Worte
    Irgendwie hilft es mir ein wenig zu lesen, dass einige ähnlich stark mit dem Verlust eines Haustieres zu kämpfen haben, auch wenn mir das natürlich sehr leid tut...

    Glücklicherweise habe ich kein Problem damit meine Trauer zuzulassen. Ich lasse sie täglich raus. Das Problem daran ist, dass ich das Gefühl habe, dass ich überhaupt nicht mehr glücklich sein kann. Wenn ich was unternehme mit Freunden oder der Familie oder wenn ich lache, dann denke ich in der nächsten Sekunde: Moment, was soll das Ganze jetzt hier?! Du hast nichts mehr zu lachen! Und wenn du nach Hause kommst, ist sowieso nichts mehr, wie es war. Da wartet kein Max (mein Labrador) und auch kein Massimo (mein Kaninchen) mehr auf dich. Das Einzige, was wartet sind die beiden Urnen mit dem letzten Rest, der von den beiden übrig geblieben ist. Dann bin ich so traurig und deprimiert, dass ich entweder die Unternehmung abbreche oder mich irgendwie durchquäle ohne den geringsten Funken Freude...Wenn ich dann Zuhause bin, geht es richtig los..........und ich kann nichts dagegen tun!

    Ich bin zwar froh, dass ich wenigstens die Asche und somit einen Teil von ihnen bei mir habe, aber andererseits denke ich mir manchmal: Aha, das ist jetzt von diesen beiden schönen Tieren noch übrig geblieben, ein kleines Häufchen Asche...Auch die Bilder, die überall stehen und hängen, sind manchmal schwer für mich zu ertragen. Was mir tatsächlich ein bisschen hilft, ist das Portrait meines Hundes auf meinem Arm, welches bald durch ein weiteres Portrait von Massimo ergänzt wird. So habe ich irgendwie das Gefühl, dass die beiden, egal wo ich gerade bin und wohin ich gehe, immer bei mir sind und ich sie nicht verlieren kann....das hört sich jetzt echt bescheuert an.....

    Mein Hund ist nun seit September 2015 nicht mehr bei mir und mein Kaninchen seit August 2016. Es ist definitiv nicht weniger schlimm für mich geworden. Ich frage mich einfach, wann es endlich zumindest etwas erträglicher wird und ich bekomme Angst, wenn ich lese, dass auch nach 7 Jahren noch um ein Tier getrauert wird. Ich kann es mir aber sehr gut vorstellen und das macht mir Angst.....

  10. #10
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    Das muss dir keine Angst machen! Wenn Leute hier im Forum über ihre Tiere schreiben "unvergessen XY", dann meinen sie das auch so, d.h. das Tier ist nicht für ein paar Tage, Wochen , Monate, Jahre unvergessen, sondern für immer, solange man lebt. Das ist doch schön, dass ein Lebewesen sosehr geliebt wurde, dass es einen Ort gibt an dem es weiter lebt und zwar in unserem Kopf und von da bereitet es positive Gefühle und Gedanken. Du darfst diese ruhig zulassen, wenn du lachen kannst ist es doch gut und lasse es zu.

    Meine Zeitrechnung geht immer danach, wann eines meiner Tiere starb. Bei einem Tier habe ich den Stand-Kalender in seinem Zimmer seit dem Todestag nicht verändert, oder bei anderen denke ich sofort, das war "vorher", oder "danach".

  11. #11
    Liane, Amali, Udo & Lina für immer im Herzen Avatar von Carmen P.
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    Hallo Marilyn,
    hast Du vielleicht einen schönen Ort, wo Du hingehen kannst, um Kraft zu tanken? Ein Baum, ein See oder sonst ein ruhiges Fleckchen?

    Ich fahre jeden Tag, meist aber abends, in meinen Garten, wo meine Engelchen ihr Plätzchen haben.
    Nachdem die Vögelchen ihr Futter und Wasser bekommen haben, mache ich einen Rundgang und erledige etwas Gartenarbeit. Dann setze ich mich zu ihnen, zünde eine Kerze an und erzähle ihnen, wie mein Tag war. Ich erzähle ihnen von den Sorgen, die ich mir mache und auch was schön ist und trinke dabei meinen Kaffee.
    Die abendliche Ruhe ... nur die Vögelchen zwitschern, geben mir Kraft und ich bin meinen Engelchen irgendwie ganz nah.
    Ich fahre jeden Abend in den Garten, wirklich jeden, bei Wind und Wetter. Selbst im Winter, wo ich manchen Tag weit über 100 m Schnee schieben musste, um an ihr Grab zu kommen, habe ich meine Kleinen besucht. Da natürlich am Tage, weil ja die Vögelchen ihr Futter brauchen.
    Die Stille im Winter ist noch viel schöner.

    Mir hilft es, meinen kleinen Engelchen einen Abschiedsbrief zu schreiben. Da kann ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen.
    Wenn ein Tier krank war und ich dachte, es macht sich bald auf die Reise, habe ich es immer gebeten mir ein Zeichen zu geben und gesagt, auch wenn ich sehr traurig bin, wenn Du nicht mehr hier bist, aber ich lass Dich gehen, wenn Du magst. Die Blicke zeigten mir dann, dass es noch nicht so weit ist. Manchmal waren die Blicke richtig empört.
    Wie oft ich meinem Udo gesagt habe, ich werde Dich immer lieben und nie vergessen. In meinem Herzen lebst Du weiter. Ich weiß es nicht mehr.
    Aber als er dann gagangen ist, war alles gesagt. Er ist in Liebe gegangen.
    Als er am 30.Januar 2014 seine letzte Reise angetreten hat war der Boden gefroren. Ich hab ihn dann liebevoll eingepackt und unsere Impftierärztin hat ihn in ihrer Praxis in die Kühlung gelegt, bis zum Frühjahr.
    Es war schlimm, als ich ihn dann abgeholt habe, aber ich hatte sein kleines Grab schon ausgehoben und alles vorbereitet. Die Schwester bat mich noch, Udo nicht noch einmal auszupacken. Das hab ich ihr auch versprochen und gesagt, ich möchte ihn so in Erinnerung behalten, wie ich ihn kannte, kuschelig, weich und warm.

    Zuhause zünde ich jeden Abend, wenn es dunkel wird, eine Kerze auf dem Fensterbrett im Tierzimmer an, damit uns unsere Engelchen auch sehen können.

    Marilyn, Du glaubst nicht, wieviele Tränen auch jetzt wieder bei mir geflossen sind. Aber es ist in Ordnung.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und dass für Dich bald wieder die Sonne scheint und Du besser mit Deiner Trauer umgehen kannst.

    Liebe Grüße
    Carmen
    Geändert von Carmen P. (07.06.2017 um 19:43 Uhr)

  12. #12
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    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen

    Ich habe schon sehr, sehr lange Kaninchen, mein ganzes langes Leben lang. Als ich jünger war, kam es mir wie ein Weltuntergang vor, wenn wieder eines krank wurde und trotz aller nur möglichen Maßnahmen starb, besonders bei jungen Tieren, die unerwartet früh starben. Ich konnte es einfach nicht akzeptieren, wurde selber darüber immer wieder krank und kam dann lange Zeit nicht darüber hinweg. Doch wir überleben unsere Tiere nun mal. Geholfen hat mir dabei aber immer auch ein neues Tier. Nach vielen Jahren kam mir die Erkenntnis, daß meine Tiere mich nur eine Weile begleiten, nämlich so lange es ihnen möglich ist. Jedes Tier hat seine Aufgabe und seine Chance bei mir auf ein schönes Leben. Aber da draußen warten noch so viele, die ebenfalls diese Chance verdient haben. Und wenn ein Tier genau diese Chance benötigt, dann geht ein anderes und das neue zieht ein. Dies beobachte ich hier schon seit vielen Jahren. So traurig ich über den Verlust bin, bin ich dann froh, daß ein anderes Wesen eine Chance bekommt. Wie lange es diese nutzen darf, kann ich nicht bestimmen. Es ist Schicksal. Da nützen dann auch alle Behandlungen und Maßnahmen nichts, wenn sie gehen müssen, gehen sie. Da bringt es auch ncihts, mir Vorwürfe zu machen. ich gebe immer alles, mehr geht nicht. Ich kann nicht alles wissen und auch Tä sind keine Halbgötter. Ich kann ihnen aber das Leben so gesund wie möglich gestalten mit dem Wissen daß ich habe bzw. finden kann. Für mich ist es ein tröstlicher Gedanke geworden, daß meine Tiere keinen nutzlosen Tod gestorben sind, sondern ihren Platz für ein anderes bedürftiges Wesen frei gemacht haben und ich fühle mich als ein Teil dieser "Abmachung" und gebe den freigewordenen Platz weiter.
    Ich wollte noch mal auf diesen Beitrag eingehen, den ich ganz wichtig finde für alle die aus Verzweiflung mit der Kaninchen Haltung aufhören wollen. Es gibt da draussen noch so viele arme Näschen die sich nach einem schönen Zuhause sehnen. Und wer sagt denn dass man nur einmal seinen Seelenverwandten trifft?!
    Meine übrigen Fellmonster helfen mir über den Verlust hinweg und ich kann mir nicht vorstellen dass irgendwann mal keine mehr da sind.....

  13. #13
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von moppel Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen

    Ich habe schon sehr, sehr lange Kaninchen, mein ganzes langes Leben lang. Als ich jünger war, kam es mir wie ein Weltuntergang vor, wenn wieder eines krank wurde und trotz aller nur möglichen Maßnahmen starb, besonders bei jungen Tieren, die unerwartet früh starben. Ich konnte es einfach nicht akzeptieren, wurde selber darüber immer wieder krank und kam dann lange Zeit nicht darüber hinweg. Doch wir überleben unsere Tiere nun mal. Geholfen hat mir dabei aber immer auch ein neues Tier. Nach vielen Jahren kam mir die Erkenntnis, daß meine Tiere mich nur eine Weile begleiten, nämlich so lange es ihnen möglich ist. Jedes Tier hat seine Aufgabe und seine Chance bei mir auf ein schönes Leben. Aber da draußen warten noch so viele, die ebenfalls diese Chance verdient haben. Und wenn ein Tier genau diese Chance benötigt, dann geht ein anderes und das neue zieht ein. Dies beobachte ich hier schon seit vielen Jahren. So traurig ich über den Verlust bin, bin ich dann froh, daß ein anderes Wesen eine Chance bekommt. Wie lange es diese nutzen darf, kann ich nicht bestimmen. Es ist Schicksal. Da nützen dann auch alle Behandlungen und Maßnahmen nichts, wenn sie gehen müssen, gehen sie. Da bringt es auch ncihts, mir Vorwürfe zu machen. ich gebe immer alles, mehr geht nicht. Ich kann nicht alles wissen und auch Tä sind keine Halbgötter. Ich kann ihnen aber das Leben so gesund wie möglich gestalten mit dem Wissen daß ich habe bzw. finden kann. Für mich ist es ein tröstlicher Gedanke geworden, daß meine Tiere keinen nutzlosen Tod gestorben sind, sondern ihren Platz für ein anderes bedürftiges Wesen frei gemacht haben und ich fühle mich als ein Teil dieser "Abmachung" und gebe den freigewordenen Platz weiter.
    Ich wollte noch mal auf diesen Beitrag eingehen, den ich ganz wichtig finde für alle die aus Verzweiflung mit der Kaninchen Haltung aufhören wollen. Es gibt da draussen noch so viele arme Näschen die sich nach einem schönen Zuhause sehnen. Und wer sagt denn dass man nur einmal seinen Seelenverwandten trifft?!
    Meine übrigen Fellmonster helfen mir über den Verlust hinweg und ich kann mir nicht vorstellen dass irgendwann mal keine mehr da sind.....
    Das ist auch meine Einstellung!

    Meine Tiere gehen ein Teil des Weges mit mir und wenn es soweit ist, darf ein anderes den nächsten Teil mit mir gehen.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

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