Seit Mittwoch abend, 17 Uhr 48 steht ein kleines Herz still und wird nie wieder schlagen.
Gegen viertel vor 5 stupste mich Maya an. Bei ihr ein Zeichen das sie kuscheln will. Und da lag sie dann so eine Stunde. Nachdem ich sie nochmal gewaschen hatte.
2x dachte ich zwischendrin das ich sie verliere. Denn sie schlief wieder einmal auf meinem Schoss ein - und fing dann an zu zucken. Schreckte auf, schleckte mich ab (was sie nur sehr sehr sehr selten machte) und döste wieder weg. Zuckte wieder - und döste weg.
Ich merkte es geht zu Ende mit ihr.
Doch sie kämpfte, sie kämpfte so stark, sie konnte nicht loslassen.
Ich habe sie gestreichelt und liebkost, habe ihr erzählt wie lieb Paul und ich sie haben und das auf der anderen Seite jede Menge Hoppler, Quiker und Flieger sie mit warmen und offenen Armen empfangen werden. Allen voran Jenny, Seppel, Tassilo, Snoopy, Wolke und all die anderen, die in meinem Herzen sind.
Maya holte noch einmal tief Luft, krampfte und dann hatte die Krankheit gesiegt.
Sie starb in meinem Armen, auf meinem Schoss. Dort, wo sie in letzter Zeit immer wieder war. Wo sie immer wieder eingeschlafen und kuschelte nach der anstrengenden Pflegeprozedur.
Ein halbes Jahr haben wir gekämpft. Nicht gedacht, dass die Verschlimmerung vom Beinchen mehr nach sich zieht - oder das vielleicht schlimmeres in ihr wütete.
Ja ich mache mir leichte Vorwürfe, dass ich nicht schon früher zu einem anderem Arzt gegangen bin. Aber wer kann das ahnen? Es wurde erst in der letzten Woche so schlimm bei ihr, wir waren 2x beim Tierarzt und ich fühlte und fühle mich bei ihm in guten Händen.
Heute wäre der Kontrolltermin gewesen, ich hatte so eine Angst davor. Was wenn er sagt, dass der letzte Liebesakt ist sie gehen zu lassen?
Eine Frage auf die es nie eine Antwort geben wird.
Eine Entscheidung die gottlob ich nicht fällen muss. Auch wenn das sterben im Krampf für mich wieder einmal die Hölle war. Denn alle meine eigenen Tierchen (seit Meeri Mucki) starben in einem Krampf.
Paul versteht -wie ich- im Moment die Welt nicht mehr. Er hat zur Zeit einen Plüschkumpel, wo natürlich eine neue Frau folgen wird. Da richte ich mich nach ihm und seinem Verhalten. Sein Verhalten ist aber komplett anders wie damals nach Jennys Tod, er ist munter, aufgeweckt und verfressen wie immer. Man muss bedenken, dass er autistische Züge hat. Und wer ein bisschen was von Autisten versteht, der versteht auch, dass diese mit Veränderungen so gar nicht klar kommen. Dennoch zeigt er mir deutlich: Mma ich bin bereit! Darum habe ich mich auchs chon nach einem neuem Mädel umgesehen und werde heute mit einer weiteren Pflegestelle telefonieren. Dort sitzen zwei bildhübsche Mädels......allerdings zieht nur eines an. Aber das sind noch ungelegte Eier, erstmal teleofnieren.
Ich habe Paul mittwoch abend seine Maya noch hingelegt, er hat sich verabschiedt. Sie abgeschnuffelt, abgeleckt und durch "treteln" versucht sie zum Aufstehen zu bewegen :'( . Doch sie bewegte sich nicht mehr. Lange durfte ich sie nicht weglegen, nicht zudecken. Paul deckte sie auf, stupste sie immer wieder an.
Es war schlimm das zu sehen, er hing sehr an ihr.
Mein kleiner Autist versteht die Welt nicht mehr, aber er futtert und trinkt gut. Ist neugierig und aufgeweckt - aber auch sehr sehr anschmiegsam. Guckt immer wieder zu mir.
Maya wurde bei Freunden im Garten beerdigt, dort, wo sie im Urlaub immer gerne tobte, buddelte und sich ausgeruht hat.
Ich habe mir Mittwoch abend noch etwas Fell von ihr abgeschnippelt und erst einmal in ein Glas gepackt. Irgendwann werde ich das richtige Gefäß dafür finden.
Bitte versteht, dass ich im Moment deshalb richtig still bin. Ich wollte "nur schnell" Bescheid geben.
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