Hallo,
ich kann eure Situation gut nachvollziehen. Ich habe, nachdem ich von zu Hause auszog, auch wieder so begonnen. Ich dachte ich tue den Nasen aus dem Tierheim was Gutes, als ich Ihnen zu Beginn einen Doppelstockkäfig besorgte. Auch bei mir war das Geld und der Platz knapp (40qm).
Ziemlich schnell merkte ich, dass der Platz im Käfig aber nicht reicht und so eroberten die Nasen nach und nach für bis zu 8 Stunden täglich die Wohnung. Sehr zum Leidwesen der Tapete und der Kabel.
Irgendwann gab es daher auch das erste Gehege. Ich sag es mal so. Es müssen ja keine 4qm sein. Bei mir habe ich in der kleinen Behausung (in die in der Zeit auch mein Freund mit einzog) knappe 2,5-3qm abgetrennt. Darin stand dann auch der Käfig weiterhin. Klar, es war nicht die Fläche, die empfohlen wurde, aber 1000x besser als vorher - für beide Seiten! Als sie genügend Platz hatten und ich gerafft hatte, welche Ecke sie sich als Pinkelecke im Gehege ausgesucht hatten, waren die zwei auch stubenrein. Und das perfekt!
Ich will damit sagen (auch auf die Gefahr, dass ich gesteinigt werde): es muss nicht von Beginn an die perfekte Haltung sein. Manchmal ist das einfach nicht möglich! Wichtig ist aber, dass man sich stetig weiterentwickelt und immer weiter verbessert!
Mein Opa Moritz ist seit studienbeginn mein treuer Begleiter gewesen und hat bis jetzt alle meine Wohnungen mitgemacht. Er hat alles miterlebt vom Doppelstockkäfig, über das erste kleine Gehege, bis über ein kaninchenzimmer in der neuen großen Wohnung nach meinem Studium bis zu einem fetten Außengehege (14qm) mit 600qm Gartenauslauf!
Aus lauter Geldmangel, weil ich mir im ersten Gehege kein PVC leisten konnte, hatte ich nen Teppich und darunter ne Wachstischdecke von Mutti. Stroh und Heu (5€ für 20kg, das reicht bei meinen fast ein Jahr) hab ich mir günstig vom Bauern geholt, Holzpellets aus dem Baumarkt als Heizpellets!
Wichtig ist also zunächst meiner Meinung nach: lass ihn kastrieren, hol ihm ne nette Partnerin und gib ihm so viel Platz und Liebe, wie es möglich ist!
Wenn er sein ganzes Leben in einem Käfig verbracht hat und es gewöhnt war, dass er nur dort hinpinkeln konnte - woher soll er es kennen bzw. lernen. Evtl. lernt er es auch nie oder seine Partnerin zeigt ihm, wie es geht. Der kleine ist alt und weiß Gott keine Maschine.
Ihr wollt ihm helfen und ihm einen schönen Lebensabend bieten. Macht also das, was euch möglich ist und versetzt euch zwischendrin einfach mal in die Lage eures Opis. Dann wird das schon!!!!
Lesezeichen