Für RHD ist es zwingend wichtig, ein voll-viruzid wirkendes Desinfektionsmittel zu haben. Es muss gegen unbehüllte Viren wirken und darf daher nicht nur den Zusatz "eingeschränt virenwirksam" o.ä. haben. Gut geeignet ist Sterilium virugard (das "virugard" ist das Entscheidende). Manchmal steht auch "nach Vorgabe RKI-A-B" darauf - was dann heißt, wirksam gegen Viren der Klasse A + B nach Vorgabe Robert-Koch-Institut.
Das Sterilium virugard wirkt gegen RHD- und damit auch gegen Myxomatose-Viren (Myxo-Viren sind behüllt mit Doppel-Hülle). Leider gibt es das virugard nicht direkt zum Sprühen - du kannst aber einen Sprühkopf aufsetzen und es dann auf die Schuhsohlen sprühen. Wichtig ist immer die Einwirkzeit zu beachten. Wenn man Schuhe nicht im Hausflur stehenlassen kann, dann auf dem eigenen Flur oder im Schuhschrank - sie kommen dabei ja nicht mit den Tieren in Kontakt. Das wichtigste ist hier, dass sie nicht mit den Tieren in Kontakt kommen (ggf. stell die Schuhe in ein anderes Zimmer). Nach Waldspaziergängen am besten die Kleidung wechseln bzw. vermeiden, dass die Tiere zur Begrüßung die Hosenbeine "ablecken" können. Wenn hier kein direkter Kontakt mit den Tieren ist, besteht auch kaum Gefahr.
Auch wenn RHD (1+2) und Myxomatose hochvirulente Seuchen sind - im normalen Umgang, wenn man Schuhe außerhalb des Kaninchenbereiches stehen lässt, kontaminierte Kleidung vor Kontakt mit den eigenen Tieren wechselt usw. - kann durch diese Gegenstände nicht so viel passieren. Ganz wichtig ist jedoch unbedingtes Händewaschen (und ggf. Desinfektion). Die Hauptübertragung passiert über Futter und Mücken, da die Viren hiermit direkt in das Kaninchen übertragen/aufgenommen werden - und damit wesentlich schneller "verarbeitet" werden. Das gleiche passiert auch, wenn die Tiere unsere Hände ablecken und wir vorher RHD-infizierte Gegenstände angefasst hatten. Solche Gegenstände, die von den Tieren abgeleckt werden können, sind damit am meisten riskant - Schuhe, an die sie nicht herankommen, eher untergeordnet.
Und natürlich ist der Kontakt infizierter Kaninchen untereinander eine gefährliche Übertragungsquelle - durch den direkten Körperkontakt, putzen, ablecken (= Übertragung auf die Schleimhäute) und den Kontakt der infizierten Einstreu.
Zeitlich gesehen ist die größte Übertragungsgefahr in den - feuchten, wie aktuell - Sommermonaten, also von Juni bis Ende September, danach nimmt sie ganz schnell ab.
Lesezeichen