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Thema: ec- ab wann ist es "quälerei"..?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Astrid
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    Ort: Leipzig
    Beiträge: 3.940

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    Ich habe das ja auch mit Mia durch. Die Zeitspanne innerhalb derer eine Fortbewegung aus eigener Kraft möglich ist ist sehr begrenzt. Durch den Abbau der Muskulatur und die sekundären Veränderungen am Skelett ist das irgendwann nicht mehr möglich. Wenn sie schon seit Januar in dem Zustand ist müsstest du jetzt schon massiv Muskelaufbau betreiben und sie irgendwie ans Laufen kriegen. Da muss eine professionelle Physiotherapie her um das zu leisten.
    Es ist immer anders wenn man denkt.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
    Registriert seit: 14.08.2009
    Ort: Schweiz
    Beiträge: 677

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    Hallo

    ich - aber da empfindet vermutlich jeder Halter etwas anderes - würde Finchens Situation einem meiner Tiere nur zumuten, wenn das Tier nicht nur irgend eine Chancen auf Besserung hat (die hat sie), sondern die Chancen auf Besserung sehr gut sind (da glaube ich bei Fienchen nach so vielen Wochen nicht ganz dran).

    Die ganze Zeit nur daliegen und fressen zu können und sonst gar nichts, halte ich nicht für das Leben, mit dem ein durchschnittliches Kaninchen zufrieden ist. Ich finde es langweilig fürs Tier, wenn ein Tier fast nichts mehr selber machen kann und durch fehlende Partnertiere sogar in der Umgebung nichts interessantes los ist.

    Mein eigenes Tier (sehr schwere Arthose und weitere Gebrechen) liesse ich nachdem er sich trotz hoch dosierten Schmerzmitteln nicht mehr vom Fleck bewegen wollte/konnte und die Situation sich nicht bessern liess, bald mal einschläfern. Mein Kaninchen kam allerdings auch ganz offensichtlich nicht mit der Situation klar, wenn er nicht krank "schlief", oder er frass, war er völlig frustiert. Das Partertier traute sich irgendwann auch nicht mehr in seine Nähe, da er bei jeder Gelegenheit "grundlos" nach ihr Biss, ect. . Jedenfalls war offenkundig, dass er sehr darunter litt, kein selbstbestimmtes Leben mehr zu haben. Aber er war auch ein Kaninchen, das Menschen hasste und noch Stunden nach "Po putzen" und Co. völlig gestresst war. Und die Prognose auf nennesnwerte Besserung war mir da auch viel zu klein um mein Kaninchen noch weiter mit verhassten täglichen Medikamentengaben und Putzaktionen zu stressen.

    Gehen lassen ist so schwer. Mich hat dann getröstet, dass ich dadurch Platz hatte um ein junges Geschwisterpärchen aus einem völlig verdreckten Hamsterkäfig aufnehmen.
    Geändert von Getorix (13.03.2016 um 01:25 Uhr)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Sylke
    Registriert seit: 26.01.2012
    Ort: Nähe Bad Kreuznach
    Beiträge: 1.601

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    Letztendlich kann nur derjenige es beurteilen, der das Kaninchen sieht. Wobei sich das schon wirklich schlimm anhört.

    Wenn du dich entscheiden solltest noch einen "Versuch" starten zu wollen, würde ich meinen Tierarzt mal nach Daraprim fragen, anstatt Panacur. Bei einem meiner EC-Kaninchen hatte Panacur fast keine Wirkung. Daraprim hat letztendlich recht gut geholfen, zumindest war sie danach wesentlich mobiler und konnte ihre Blase auch wieder besser kontrollieren. Wir hatten halt nichts mehr zu verlieren, denn auch bei ihr ging es um "Einschläfern oder einen letzten Versuch wagen".

  4. #4
    Gast
    Gast

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    Obwohl ich auch schon ein EC-Tier hatte, kann ich nicht wirklich aus langjähriger Erfahrung sprechen. Bei meinem Hugo, der zwei Anfälle hatte (der letzte war leider auch sein Einschläferungsgrund, allerdings nicht direkt das EC, sondern eine daraus resultierende Magenüberladung und Blindarmaufgasung) traten nach Beginn der Medikamentierung "relativ zügig" sichtbare Erfolge ein.

    Ich würde dir aber ans Herz legen, mal mit Silke vom BunnyVillage zu telefonieren (http://www.bunny-village.de/). Silke hat langjährige Erfahrung in der Pflege und Betreuung von EC-Kaninchen und gesundheitlich sehr angeschlagenen Tieren. Sie hat mir damals bei Hugo sehr zur Seite gestanden und mir etliche wertvolle Tips für den täglichen Umgang gegeben und letztlich auch für den letzten Schritt.

  5. #5
    Benutzer Avatar von Inja
    Registriert seit: 10.03.2012
    Ort: Northeim
    Beiträge: 75

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    Vielen, vielen Dank für eure Antworten und Ideen / Tipps!
    Fienchen ist 8 Jahre alt..
    Und sie macht es mir wirklich sehr schwer, eine Entscheidung zu treffen.
    Ich musste 2014 meine erst knapp 4 Jährige Hündin einschläfern lassen, sie hat mir mehr als deutlich gezeigt, dass sie nicht mehr will und kann (CNI durch Zystennieren),aber bei Fienchen ist das anders, ich sehe quasi täglich ein anderes Kaninchen.. mal finde ich sie recht depressiv in der Ecke, dann wieder (heute z.B.) robbt sie ein paar cm durch ihre Kloschale und beobachtet den Rest der Gruppe, hat einen wachen und lebhaften Blick. Sie hat ihr Gehege angrenzend an das der anderen, so sieht sie die wenigstens noch.. Ich könnte versuchsweise einen meiner Senioren zu ihr setzen,vielleicht klappt es ja und tut ihr gut.
    Physiotherapie dürfte leider schwierig werden, hier im Ort gibt es sowas für Tiere nicht und längere Strecken fahren plus fremde Menschen würden sicherlich mehr schaden als nützen, Fienchen hat aufgrund ihrer Vergangenheit panische Angst vor (fremden) Menschen..
    Habe natürlich auch mit der behandelten TÄ gesprochen, aber auch sie ist sehr unsicher mit einer endgültigen Entscheidung..
    Ich denke dass ich einige eurer Tipps umsetzen werde,z.B. Medi-Wechsel, und ihr noch Zeit gebe.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 02.12.2013
    Ort: 64347 Griesheim
    Beiträge: 1.754
    Blog-Einträge
    1

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    Vielleicht macht es Dir Mut , zu hören, daß meine Dandelion auch EC hatte, mehrere

    Schübe, und vollständig wiederhergestellt war...

    Sie behielt nichts zurück...

    Sie hatte auch einen sehr starken Lebenswillen und große Lebensfreude...

    Genau wie Dein Schatz war sie unglaublich tapfer....

    Leider hatte ich eine Ärztin, deren Haltung mich , zusätzlich zur Sorge um unseren

    Liebling, sehr belastete, weil sie 0 unterstütze , und immer von Einschläferung

    redete....Das ist bei Deiner Ärztin ja Gott sei Dank nicht der Fall...

    Ich sagte der Ärztin, daß für mich jedes Leben kostbar sei, und Dandelion und

    wir ,würden zusammen kämpfen....Es ist ja immer eine gemeinsame Entscheidung von

    Tier und Halter (und wenn man Glück hat , von einem guten Tierarzt )

    Auch wenn eine Behinderung bleibt, kann dasLeben durchaus lebenswert sein...

    Alles, alles Gute für Deinen Liebling!

    Ich wünsche Dir viel Kraft...Du machst genau das Richtige, ihr noch Zeit zu

    geben...

  7. #7
    nach müde kommt blöd Avatar von Rabea
    Registriert seit: 06.11.2007
    Ort: Brandenburg, Yeaha!
    Beiträge: 2.544

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    Zitat Zitat von Friederike Beitrag anzeigen

    ich - aber das ist halt meine persönliche Einstellung - mache Lebensqualität nicht allein am Fressen fest. Ein Kaninchen, das dauerhaft nur noch da liegt, sich nicht mehr bewegen kann, sich einpullert und wund liegt, hat in meinen Augen keine Lebensqualität. Natürlich würde ich über einen gewissen Zeitraum auch alles probieren (ich habe das auch schon hinter mir) aber irgendwann ist für mich der Zeitpunkt bekommen, das Tier gehen zu lassen.
    Ich sehe es ähnlich. Wenn ein Fluchttier nicht mehr flüchten kann, dann ist es fragwürdig ob dieser Zustand zumutbar ist. Was erlebt ein solches Tier, wenn es einen Schrecken bekommt, sich verstecken möchte, den anderen hinterherlaufen will? Sich dem Hochheben durch einen Menschen entziehen möchte aber in keinster Weise kann?

    Fressen ist ein Instinkt. Und auch einige Medis, besonders Kortison, steigern den Appetit. Daher ist es für kein ausschlaggebender "Faktor".

    Eines meiner Kaninchen leidet seit Jahren an E.c.. Erst betraf es seine Augen, nun sind seine Muskeln das Problem, sie bauen sich immer weiter ab. Ein Bein steht im 90 Grad Winkel vom Körper, völlig verdreht, das andere verändert ständig seine Position. Er kann damit aber noch laufen. Kann er es irgendwann nicht mehr und sich nicht eigenständig bewegen, dann wäre der Punkt wohl gekommen ihn einschläfern zu lassen. Ich mache mir dies immer wieder bewusst und den Zeitpunkt nicht zu verpassen.
    Allerdings ist bei ihm auch klar, dass sich nichts mehr bessern kann, es geht unaufhörlich in eine Richtung....
    Sehr sehr schwer fänd ich eine Entscheidnung, wenn es Chancen auf Besserung gäbe.
    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.06.2008
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    Beiträge: 2.233

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    Zitat Zitat von Rabea Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Friederike Beitrag anzeigen

    ich - aber das ist halt meine persönliche Einstellung - mache Lebensqualität nicht allein am Fressen fest. Ein Kaninchen, das dauerhaft nur noch da liegt, sich nicht mehr bewegen kann, sich einpullert und wund liegt, hat in meinen Augen keine Lebensqualität. Natürlich würde ich über einen gewissen Zeitraum auch alles probieren (ich habe das auch schon hinter mir) aber irgendwann ist für mich der Zeitpunkt bekommen, das Tier gehen zu lassen.
    Ich sehe es ähnlich. Wenn ein Fluchttier nicht mehr flüchten kann, dann ist es fragwürdig ob dieser Zustand zumutbar ist. Was erlebt ein solches Tier, wenn es einen Schrecken bekommt, sich verstecken möchte, den anderen hinterherlaufen will? Sich dem Hochheben durch einen Menschen entziehen möchte aber in keinster Weise kann?

    Fressen ist ein Instinkt. Und auch einige Medis, besonders Kortison, steigern den Appetit. Daher ist es für kein ausschlaggebender "Faktor".

    Eines meiner Kaninchen leidet seit Jahren an E.c.. Erst betraf es seine Augen, nun sind seine Muskeln das Problem, sie bauen sich immer weiter ab. Ein Bein steht im 90 Grad Winkel vom Körper, völlig verdreht, das andere verändert ständig seine Position. Er kann damit aber noch laufen. Kann er es irgendwann nicht mehr und sich nicht eigenständig bewegen, dann wäre der Punkt wohl gekommen ihn einschläfern zu lassen. Ich mache mir dies immer wieder bewusst und den Zeitpunkt nicht zu verpassen.
    Allerdings ist bei ihm auch klar, dass sich nichts mehr bessern kann, es geht unaufhörlich in eine Richtung....
    Sehr sehr schwer fänd ich eine Entscheidnung, wenn es Chancen auf Besserung gäbe.

    Ich schließ mich hier an. Mein großer Lino hatte zwar kein ec, dafür starke Spondylose. Eins der Kniegelenke war besonders betroffen. Er war soweit austherapiert, als letzten Versuch gab es das viel umstrittene Cortison, für mich eben die letzte Alternative, wenn es nur noch um eine zeitliche Verlängerung geht. Ein 3/4 Jahr hat es geholfen, er ist wieder in seinen Garten gehoppelt. Etwas schräg, aber er wollte und konnte. Futtern war bis zum Schluss seine Leidenschaft.
    Freitag vor 3 Wochen hoppelte er das letzte Mal in seinen Garten. Am nächsten Morgen wollten seine Hinterbeine nicht mehr.
    Trotzdem wär er wohl gern noch geblieben.

    Gegen Mittag war er wieder mir seiner Dascha vereint, im Regenbogenland. Da gab es für mich keine Überlegungen mehr.
    Geändert von animal (14.03.2016 um 17:50 Uhr)

  9. #9
    Vertrauensperson Avatar von Margit
    Registriert seit: 31.03.2010
    Ort: Ratingen
    Beiträge: 7.732

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    Zitat Zitat von animal Beitrag anzeigen

    Ich schließ mich hier an. Mein großer Lino hatte zwar kein ec, dafür starke Spondylose. Eins der Kniegelenke war besonders betroffen. Er war soweit austherapiert, als letzten Versuch gab es das viel umstrittene Cortison, für mich eben die letzte Alternative, wenn es nur noch um eine zeitliche Verlängerung geht. Ein 3/4 Jahr hat es geholfen, er ist wieder in seinen Garten gehoppelt. Etwas schräg, aber er wollte und konnte. Futtern war bis zum Schluss seine Leidenschaft.
    Freitag vor 3 Wochen hoppelte er das letzte Mal in seinen Garten. Am nächsten Morgen wollten seine Hinterbeine nicht mehr.
    Trotzdem wär er wohl gern noch geblieben.

    Gegen Mittag war er wieder mir seiner Dascha vereint, im Regenbogenland. Da gab es für mich keine Überlegungen mehr.
    Wir traurig.

    So ähnlich wie bei meinem Elias... als er nicht mehr konnte und auch nicht mehr wollte, nahm ich Abschied.
    Geändert von Margit (14.03.2016 um 17:57 Uhr)

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