Nein, was ich problematisch finde: wie kann man anderen Leuten zu etwas raten, nur weil man selber dran glaubt?
Vielleicht, weil diese, ebenso wie ich, bereits positive Erfahrungen mit dem gemacht haben, was sie raten? Und weil sie gerne helfen wollen, wenn jemand um Rat fragt?
Warum traut man sich überhaupt zu, anderen Leuten was Medizinisches zu raten? Finde ich doch recht typisch für Leute, die noch nie für so einen Rat Verantwortung übernehmen mussten. Es ist doch hier untersagt, Dosierungen zu nennen - wieso ist es akzeptabel, einfach Behauptungen aufzustellen, dass dieses oder jenes wirkt, ohne dafür irgendeine belastbare Evidenz nennen zu können?
Sind eigene gemachte positive Erfahrungen so gar keine belastbare Evidenz? Im Übrigen handelt es sich, wie Du schreibst, um "Ratschläge". Das heißt, man "kann" sie annehmen oder auch nicht. Man "kann" sich auch einfach nur das raussuchen, was einem gefällt. Auf diese Art und Weise habe ich jede Menge guter "Ratschläge" in die Tat umgesetzt und sowohl bei mir als auch bei meinen Tieren, bei akuten und chronischen Erkrankungen beste Erfolge erzielt. Und ich hätte sehr vieles nicht erreicht und es wäre vieles nicht gut ausgegangen, wenn ich gesagt hätte, das mache ich nicht, weil ich nicht dran "glaube". Und weil ich nicht voreingenommen war, sondern einfach mal probiert habe, womit andere bereits gute Erfahrungen gemacht hatten. Ich glaube nie an irgendwas, ich probiere es immer aus und dann weiß ich es, dann muß ich nicht mehr dran "glauben". Von Glauben halte ich in dieser Beziehung absolut gar nichts. Und darum gebe ich diese Erfahrungen auch gern weiter. Denn wenn ich gute Ratschläge gebe, dann i.R. nur, wenn ich selber damit Erfahrungen gemacht habe. Denn sonst kann ich eh nicht mitreden
Ja, da reagiere ich wirklich allergisch drauf. Ich finde solche Aussagen wie "das ist am besten" überheblich, ich könnte es auch noch krasser ausdrücken (fängt mit d an und hört mit umm auf). Fast nichts in der Medizin, gerade in der Tiermedizin, ist tatsächlich so gesichert, als dass es als Tatsache hingestellt werden könnte.
Ich meine, jeder kann sich äußern wie er möchte, solange es den Forenregeln entspricht, wir haben Redefreiheit. Wenn mir eine Meinung nicht gefällt, dann lese ich sie entweder nicht oder gehe darüber hinweg. Das ist dann Toleranz. Das ich "ausnahmsweise" hier mal meine Meinung kundtue, ist die Ausnahme von der Regel.
Warum nicht einfach etwas bescheidener formulieren - hiermit habe ich schlechte Erfahrung, davon habe ich mal irgendwo gehört dass, jenes kann ich mir nicht vorstellen, xyz wird üblicherweise so empfohlen. ...
Ist das wirklich so wichtig, wie exakt etwas formuliert ist? Wenn man Hilfe sucht, kann man sich doch einfach das raussuchen, was einem gefällt.
Ich kenne etliche chronisch kranke, die ihre Erkrankung geheimhalten, weil sie es so verletzend finden, wie viele Leute sich anmassen, ihnen gute Ratschläge meinen geben zu können...
Ich bin chronisch krank, habe keinerlei Scheu darüber zu reden und wenn ich Ratschläge bekomme, freue ich mich darüber, weil ich damit schon sehr viele gute Erfahrungen gemacht habe, die wir sehr geholfen haben. Meine Devise: wie gut, daß wir darüber gesprochen haben. Ich denke, es ist eine Frage der Einstellung des Einzelnen, wie er damit umgeht und wie er dies bewertet. Man kann die Dinge für sich immer positiv oder negativ bewerten.
Süss fand ich, dass heute die Tierklinik angerufen hat, wo sie meinen Großen geröngt hatten, um zu fragen, wie es beim Heiler war und wies dem Kerli jetzt geht.
Ich wünsche Dir, daß es ihm bald wieder gut geht 
Lesezeichen