Den Zusammenhang zwischen Flüssigkeit und faserreichem Futter kann man in jedem einigermassen aktuellen Standardwerk zur Kaninchengesundheit nachlesen, also etwa Quesenberry, Harcourt Brown, Suckow usw. Da sind noch weiterführende Quellen drin. Im Wesentlichen wird auf den Zusammenhang angespielt, dass die unverdaulichen Fasern für die Darmmotilität sehr wichtig sind. Fehlt die Motilität, dann kann es zur Dehydrierung kommen und infolgedessen zu Haarballen. Auf die Haare (oder Wolle oder was sich da eben ballt in einem Bezoar) setzt sich ein Schleim ab, der für die Mattenbildung relevant sein könnte. Das wird dann allenfalls zu einem selbstverstärkenden Kreislauf, weil der Haarballen seinerseits die Darmmotilität einschränkt und Dehydrierung verstärkt.
Im Hinblick auf das Öl: Bei Saaten und ähnlichem mag da ja noch ein vernünftiger Effekt erreicht werden, wobei ich nicht dran glaube, denn der Haarballen beginnt beim Flüssigkeitsmangel, der durch Fette nicht behoben wird. Paraffinöl ist jedoch ein Mineralöl, kein Fett, und als solches nicht verstoffwechselbar. Da brauch ich keine weiteren Informationen zu, für mich ist nur plausibel, dass in ein durch einen Haarballen belasteten Kaninchenkreislauf Flüssigkeit gehört, und kein unverdaulicher Stoff. Zumal ich davon ausgehe, dass dieses Öl im Inneren des Körpers die gleichen Verklebungen verursacht wie im Äusseren des Körpers (Stichwort: Erdölverschmutzung) und die würde ich erst recht nicht zumuten wollen. Für mich seit jeher unbegreiflich.
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