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Thema: EC-ler und Wiesen-Bärenklau/Erfahrungen/Meinungsaustausch

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Benutzer
    Registriert seit: 27.06.2010
    Ort: Gernsbach
    Beiträge: 34

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    Hallo,

    @Ralf: gern...

    @Sonja: ich kenne mich in Eurem Forum und den Mitgliedern nicht so gut aus, sorry. Die ersten Empfehlungen und Beschreibungen gehen auf Kaninchenhalter zurück, die nicht in Internetforen aktiv sind.

    @Allgemein: eine Quelle war nicht vollständig angegeben, was hiermit nachgeholt sei:
    3. Luszczki, J.J.; Wojda, E.; Andres-Mach, M.; Cisowski, W.; Glensk, M.; Glowniak, K.; Czuczwar, S. J. (2009): Anticonvulsant and acute neurotoxic effects of imperatorin, osthole and valproate in the maximal electroshock seizure and chimney tests in mice: A comparative study. Epilepsy Res. 85(2-3):293-299

    Zur Erklärung: "Valproat" ist ein Arzneimittel auf synthetischer Basis, welches in der Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung mit unheimlich viel Erscheinungsformen. Manche sind Epileptiker, ohne es zu wissen, weil die Anfälle sehr leicht sind und nicht als solche wahrgenommen werden bzw. die Symptome nicht mit Epilepsie in Verbindung gebracht werden. Leichte Formen sind u. a. Absencen, die manchmal mit "Tagträumerei" beschrieben werden. Schwerere Formen sind mit plötzlichen Ohnmachtsanfällen und Krämpfen verbunden. Neben der Verletzungsgefahr auf Grund der akuten "Ohnmacht" (umfallen wie vom Blitz getroffen ohne jede Vorwarnung) sind die Krämpfe ein wesentlich Problem.

    Früher wurden Epileptiker als "Verrückte" dargestellt. Seit der Antike wurden solche Menschen mit Wiesenbärenklau "behandelt", weil er die Anfallshäufigkeit verringerte und vor allem krampflösend wirkt (siehe z. B. Dioskurides (1. Jhr.): De materia medica: http://buecher.heilpflanzen-welt.de/...eimittellehre/.

    Die Verbindung zu Wiesenbärenklau im Zusammenhang mit EC erfolgte von mir auf Grund der Ähnlichkeit der Symptome, nämlich der neurologisch bedingten, krampfartigen Anfälle. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv, in manchen Fällen sogar überwältigend. Erst daraufhin wurde der Artikel in der Kaninchenzeitung veröffentlicht - ganz ohne wissenschaftliche Belege. Wichtig in dem Zusammenhag war auch, das offensichtlich selbst Heu von Bärenklau von erkrankten Tieren bevorzugt wurde. Auch hier gilt: kein wissenschaftlicher Beleg verfügbar.

    Wie auch immer: bis zum Erscheinen einer Studie, die rest- und lückenlos darstellt, wie und warum die Inhaltsstoffe von Wiesenbärenklau bei EC eventuell hilfreich sein könnten, werde ich weiterhin diese vorzügliche Futterpflanze für Kaninchen empfehlen. Sie hat nämlich noch weitere Vorzüge und ein erhöhter Verzehr könnte z. B. auch auf einen Parasitenbefall hinweisen.

    freundliche Grüße,
    Andreas

  2. #2
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
    Ort: Offenbach
    Beiträge: 2.205

    Standard

    Das schätze ich ja an Dir, dass Du immer so genau die Quellen angibst, dass man alles nachvollziehen kann. Danke dafür

    Den Fall von Alexandra kenne ich auch, der steht sogar in Deinem Forum

    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Die Verbindung zu Wiesenbärenklau im Zusammenhang mit EC erfolgte von mir auf Grund der Ähnlichkeit der Symptome, nämlich der neurologisch bedingten, krampfartigen Anfälle. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv, in manchen Fällen sogar überwältigend. Erst daraufhin wurde der Artikel in der Kaninchenzeitung veröffentlicht - ganz ohne wissenschaftliche Belege. Wichtig in dem Zusammenhag war auch, das offensichtlich selbst Heu von Bärenklau von erkrankten Tieren bevorzugt wurde. Auch hier gilt: kein wissenschaftlicher Beleg verfügbar.
    Was mir nicht in den Kopf will. Ich hatte bisher 6 EC-Fälle, 3 davon sehr schwere und eine von den Dreien hatte erst EC und im Anschluss Epilepsie. Bei 5 Fällen fütterte ich Wiese (beim ersten Tier fehlte mir die Erfahrung in die Richtung), die immer sehr WBK-lastig ist, weil ich hier tolle Wiesen habe und ich weiß, wie beliebt der WBK bei den Kaninchen ist. Nur die Häsin, die im Anschluss auch Epilepsie hatte, futterte unverändert weiter den WBK, die anderen 4 hörten sogar ganz mit dem Wiesenfutter auf und wollten in der Akutphase über mehr als eine Woche nur(!) noch zarte Kohlrabiblätter. Irgendwann später fingen sie auch wieder an, Wiese zu mögen und dann auch WBK. Damit möchte ich dem WBK nicht seine Wirkung absprechen, aber meine Erfahrung ist bisher leider(!) eine Andere.


    Achso, das waren meistens Tiere, die ich wegen ihrem schlechten Zustand aufgenommen hatte. 2 von den EC-Fällen waren eigene Tiere, die ihren Ausbruch nach wenigen Tagen unbeschadet überstanden haben.
    Geändert von miri (12.06.2015 um 22:24 Uhr)

  3. #3
    Aktive Avatar von Dina
    Registriert seit: 28.11.2013
    Ort: NRW
    Beiträge: 3.130

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    Ich bedanke mich auch, Andreas, sehr interessant

  4. #4
    Benutzer
    Registriert seit: 27.06.2010
    Ort: Gernsbach
    Beiträge: 34

    Standard

    Hallo Miriam,

    ich persönlich behaupte nicht, dass Wiesenbärenklau ein wirksames Mittel gegen Epilepsie oder EC wäre. Ich kann nur sagen, dass auf Grund von Beobachtungen/Erfahrungen mit der Pflanze in vielen Fällen deutliche Verbesserungen im Krankheitsverlauf eintraten. Dabei habe ich weder die Tiere, noch die Pflanzen untersucht. Ich kann also nicht sagen, auf welcher Basis die Besserungen eintraten. Das darf man nicht vergessen. Natürlich gab es auch Fälle, in denen a) die Tiere den Bärenklau nicht anrührten und b) trotz der Aufnahme keine Änderung zu verzeichnen war. Für mich persönlich ist das aber nicht verwunderlich.

    Man darf auch nicht vergessen, dass in 99,9% aller Fälle die Ursache der Krankheit nicht bekannt ist. Wie will man aber etwas gezielt behandeln, dessen Ursache man nicht kennt? Man kann also eigentlich nur die Symptome behandeln. Selbst mit Medikamenten ist das aber nicht immer erfolgreich, wie könnte es dann bei Pflanzen anders sein? Medikamente, aber auch Pflanzen haben die verschiedensten Nebenwirkungen und Verträglichkeiten, es kann also gut sein, dass es gute Gründe gibt, wenn Tiere Pflanzen verweigern.

    Also: ich kann nur auf Grund von Erfahrungen + wissenschaftlichen Untersuchungen etwas empfehlen, bei dem es naheliegend ist, dass es erfolgreich sein könnte. Naheliegender als z. B. die Empfehlung, nur Gras zu füttern.

    Es gibt natürlich noch andere Pflanzen, die ähnliche Wirkungen aufweisen. Eine ist z. B. der Schopf-Lavendel, der auch schon lange in der Volksmedizin bei Epilepsie genutzt wird: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-k...w_lavendel.htm

    Hier gibt es den Nachweis sogar am Kaninchen:
    Gilani, A. H., et al. (2000): Ethnopharmacological evaluation of the anticonvulsant, sedative and antispasmodic activities of Lavandula stoechas L.Journal of Ethnopharmacology 71(1) 161-167.

    Mit Empfehlungen zum Lavendel halte ich mich nur deswegen zurück, weil viele diese Pflanze nicht kennen und sie nicht so zahlreich vorkommt wie Bärenklau.

    @Dina: gern...

    freundliche Grüße,
    Andreas

  5. #5
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
    Ort: Offenbach
    Beiträge: 2.205

    Standard

    Hallo Andreas,

    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Hallo Miriam,

    ich persönlich behaupte nicht, dass Wiesenbärenklau ein wirksames Mittel gegen Epilepsie oder EC wäre. Ich kann nur sagen, dass auf Grund von Beobachtungen/Erfahrungen mit der Pflanze in vielen Fällen deutliche Verbesserungen im Krankheitsverlauf eintraten. Dabei habe ich weder die Tiere, noch die Pflanzen untersucht. Ich kann also nicht sagen, auf welcher Basis die Besserungen eintraten. Das darf man nicht vergessen. Natürlich gab es auch Fälle, in denen a) die Tiere den Bärenklau nicht anrührten und b) trotz der Aufnahme keine Änderung zu verzeichnen war. Für mich persönlich ist das aber nicht verwunderlich.
    Ich hab das schon verstanden, dass es keine Behauptung von Dir war, sondern eine Beobachtung Einiger.
    Mir war es nur wichtig, auch mal die andere Seite zu erzählen, weil Bärenklau als das Mittel gegen EC regelrecht verteilt wird und das konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass es immer diese positive Wirkung hat, gerade weil nichtmal der Wissenschaft klar ist, ob sie die Mikrosporen nun zu den Pilzen zählen wollen oder nicht.


    Man darf auch nicht vergessen, dass in 99,9% aller Fälle die Ursache der Krankheit nicht bekannt ist. Wie will man aber etwas gezielt behandeln, dessen Ursache man nicht kennt? Man kann also eigentlich nur die Symptome behandeln. Selbst mit Medikamenten ist das aber nicht immer erfolgreich, wie könnte es dann bei Pflanzen anders sein? Medikamente, aber auch Pflanzen haben die verschiedensten Nebenwirkungen und Verträglichkeiten, es kann also gut sein, dass es gute Gründe gibt, wenn Tiere Pflanzen verweigern.
    Ganz genau, dem kann ich nur zustimmen.

    Also: ich kann nur auf Grund von Erfahrungen + wissenschaftlichen Untersuchungen etwas empfehlen, bei dem es naheliegend ist, dass es erfolgreich sein könnte. Naheliegender als z. B. die Empfehlung, nur Gras zu füttern.

    Es gibt natürlich noch andere Pflanzen, die ähnliche Wirkungen aufweisen. Eine ist z. B. der Schopf-Lavendel, der auch schon lange in der Volksmedizin bei Epilepsie genutzt wird: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-k...w_lavendel.htm

    Hier gibt es den Nachweis sogar am Kaninchen:
    Gilani, A. H., et al. (2000): Ethnopharmacological evaluation of the anticonvulsant, sedative and antispasmodic activities of Lavandula stoechas L.Journal of Ethnopharmacology 71(1) 161-167.

    Mit Empfehlungen zum Lavendel halte ich mich nur deswegen zurück, weil viele diese Pflanze nicht kennen und sie nicht so zahlreich vorkommt wie Bärenklau.
    Danke für die Quelle. Echten Lavendel mögen meine Tiere auch sehr gerne, den Schopf-Lavendel bekommt man leider wirklich nicht sehr oft zu sehen.
    Oregano und Beifuss kann ich hier noch nennen, dafür habe ich nur keine so schönen Quellen, das habe ich aus meinen letzten Seminaren mitgenommen. Allerdings weiß ich nicht, ob die Pflanze da ausreicht, es geht da mehr um Konzentrate.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.12.2014
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    Beiträge: 497

    Standard

    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen

    Nur die Häsin, die im Anschluss auch Epilepsie hatte, futterte unverändert weiter den WBK, die anderen 4 hörten sogar ganz mit dem Wiesenfutter auf und wollten in der Akutphase über mehr als eine Woche nur(!) noch zarte Kohlrabiblätter. Irgendwann später fingen sie auch wieder an, Wiese zu mögen und dann auch WBK. Damit möchte ich dem WBK nicht seine Wirkung absprechen, aber meine Erfahrung ist bisher leider(!) eine Andere.

    Auch nochmal dazu: Ich finde das sehr interessant, daß deine Tiere nur(!) noch Kohlrabiblätter wollten. Das hab ich hier auch schon beobachten können, daß im Krankheitsfall (kein E.c.) nur Kohlrabiblätter für paar Tage gefuttert wurden...

  7. #7

    Standard

    Ich dachte ich werfe es hier mal rein, denn ich habe mich über Borreliose/Babsien eingelesen und da kam Knobach als natürliches AB zur Sprache, das die Gehirn Schranke überwindet - genauso wie Katzenkralle, Kalmegh und noch paar andere ( die ich bei Krebs schon herausgefunden hatte). Das sind ja dann alles natürliche Dinge, die durchaus genau wie WB sehr hilfreich sein können - aber kaum jemand von weiß
    Viele Grüße

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