Hallo,
@Ralf: gern...
@Sonja: ich kenne mich in Eurem Forum und den Mitgliedern nicht so gut aus, sorry. Die ersten Empfehlungen und Beschreibungen gehen auf Kaninchenhalter zurück, die nicht in Internetforen aktiv sind.
@Allgemein: eine Quelle war nicht vollständig angegeben, was hiermit nachgeholt sei:
3. Luszczki, J.J.; Wojda, E.; Andres-Mach, M.; Cisowski, W.; Glensk, M.; Glowniak, K.; Czuczwar, S. J. (2009): Anticonvulsant and acute neurotoxic effects of imperatorin, osthole and valproate in the maximal electroshock seizure and chimney tests in mice: A comparative study. Epilepsy Res. 85(2-3):293-299
Zur Erklärung: "Valproat" ist ein Arzneimittel auf synthetischer Basis, welches in der Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung mit unheimlich viel Erscheinungsformen. Manche sind Epileptiker, ohne es zu wissen, weil die Anfälle sehr leicht sind und nicht als solche wahrgenommen werden bzw. die Symptome nicht mit Epilepsie in Verbindung gebracht werden. Leichte Formen sind u. a. Absencen, die manchmal mit "Tagträumerei" beschrieben werden. Schwerere Formen sind mit plötzlichen Ohnmachtsanfällen und Krämpfen verbunden. Neben der Verletzungsgefahr auf Grund der akuten "Ohnmacht" (umfallen wie vom Blitz getroffen ohne jede Vorwarnung) sind die Krämpfe ein wesentlich Problem.
Früher wurden Epileptiker als "Verrückte" dargestellt. Seit der Antike wurden solche Menschen mit Wiesenbärenklau "behandelt", weil er die Anfallshäufigkeit verringerte und vor allem krampflösend wirkt (siehe z. B. Dioskurides (1. Jhr.): De materia medica: http://buecher.heilpflanzen-welt.de/...eimittellehre/.
Die Verbindung zu Wiesenbärenklau im Zusammenhang mit EC erfolgte von mir auf Grund der Ähnlichkeit der Symptome, nämlich der neurologisch bedingten, krampfartigen Anfälle. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv, in manchen Fällen sogar überwältigend. Erst daraufhin wurde der Artikel in der Kaninchenzeitung veröffentlicht - ganz ohne wissenschaftliche Belege. Wichtig in dem Zusammenhag war auch, das offensichtlich selbst Heu von Bärenklau von erkrankten Tieren bevorzugt wurde. Auch hier gilt: kein wissenschaftlicher Beleg verfügbar.
Wie auch immer: bis zum Erscheinen einer Studie, die rest- und lückenlos darstellt, wie und warum die Inhaltsstoffe von Wiesenbärenklau bei EC eventuell hilfreich sein könnten, werde ich weiterhin diese vorzügliche Futterpflanze für Kaninchen empfehlen. Sie hat nämlich noch weitere Vorzüge und ein erhöhter Verzehr könnte z. B. auch auf einen Parasitenbefall hinweisen.
freundliche Grüße,
Andreas
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