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Thema: Wurzeln Backenzähne sind in den Kiefer gewachsen-Bitte schnelle Hilfe

Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Registriert seit: 30.08.2013
    Beiträge: 1.963

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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Nur so zur Info: Ob Heu eine Mangelernährung darstellt, hängt vom Nährwert der Heus ab. Bezüglich Calcium, Phosphor und Magnesium sind die meisten Heusorten auf der sicheren Seite (Vielleicht frisst das Tier deshalb gerade den ganzen tag heu). Für andere Elemente, z.B. Kobalt, Kupfer, Eisen, Selen und Zink kommt es auf den Boden an - was der Boden nicht hat, kann auch die Pflanze nicht haben. Was das Heu tatsächlich an Nährstoffgehalte hat, müsste man folglich testen. Aussagen zum Nährstoffbedarf wiederum kommen fast ausschliesslich aus der kommerziellen Kaninchenhaltung, wo selbstverständlich ganz andere Leistungsanforderungen an Kaninchen gestellt werden. Man kann nicht pauschal von einer massiven Mangelernährung sprechen.

    Wenn man verschiedene Sorten Heu anbietet, und davon berichtet sie, dann gibt es keinen Grund anzunehmen, dass es zu einem Mangel kommt, schon gar nicht zu einem "massiven" Mangel. Die Vielfalt im Heu ist erheblich höher als die in 2-3 Kohlsorten.

  2. #2
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 10.01.2015
    Ort: Schwarzenbruck
    Beiträge: 15

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    Hallo Ihr Lieben,

    erst mal vielen herzlichen Dank, für Eure Ratschläge, ich finde das ganz toll zu wissen, dass man nicht alleine mit den Sorgen ist!

    Ich hab 2 Tierärzte im Nürnberger Raum gefunden, wo ich nächste Woche einen Termin mit meiner kleinen habe. Ich werde Euch berichten, wenn ich was weiß.....

    Bis bald

  3. #3
    die Von-Möhre-Gang Avatar von Jenny
    Registriert seit: 31.03.2008
    Ort: bei den Kaninchen
    Beiträge: 9.940

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    Alles Gute dafür!
    Viele hoppsige Grüße von der Von-Möhre-Gang & Jenny

  4. #4
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.952

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    Nährstoffmangel

    Während der Trocknung von Wiese zu Heu gehen bis zu 50 % der Nährstoffe verloren (Nehring 1970, Lackenbauer 2001), 6 - 8 % jeden weiteren Monat Lagerung. Dadurch fehlen dem Heu lebenswichtige Nährstoffe.

    Zusätzlich besteht Heu aus einen großen Anteil unverdaulicher Rohfaser. Dadurch verringert es die Verdaulichkeit der gesamten aufgenommenen Nahrung. Ebenfalls ein weiterer negativer Aspekt bezüglich der Nährstoffe.
    http://www.hauskaninchen.com/Seiten/...utter.html#Heu

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 3.984

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    Nährstoffe ist ein sehr allgemeines Wort, die Frage ist, welche genau gemeint sind? Meistens scheint mir entweder die Digestible Energy gemeint zu sein oder die TDN, die Total Digestible Nutrients. Heu läuft dann normalerweise irgendwo zwischen 32% TDN (Cheeke, Rabbit Feeding and Nutrition 1987) und 65% (Alfalfa Heu, Philipp/Jennings Management of Hay Production). Wo Wiesenheu üblicherweise wirklich nährstoffhaltige Masse verliert, ist meistens bei den Blättern der nicht-Gräser, da die einen hohen Nährstoffgehalt haben und sehr anfällig für die Behandlung nach oder während der Trocknung sind (aber die grossen Verluste treten dann meist erst be mechanischer Behandlung unter 40-50% Wassergehalt auf - für belüftet getrocknete Heusorten also nicht so problematisch).

    Auf der anderen Seite stört einen der Nährstoffverlust ja nicht, wenn das Kaninchen sie nicht in hohem Ausmass braucht. Für ein Kaninchen schlägt man etwa 100 kcal/kg Körpergewicht an verstoffwechselbarer Energie (metabolizable Energy ME) vor, die im Faktor von etwa 0.9 zu Digestible Energy, also der verdaulichen Energie, steht. Und die verdauliche Energie von Heu mit recht niedrigem TDN ist immer noch 1'400 kcal/kg Heu (Cheeke, gleiche Quelle).

    Bei den von mir erwähnten konkreten Nährstoffen ist es dann wieder so, dass man schauen muss, ob es überhaupt in der Wiese oder im Heu ist. Ein solcher Mangel, z.B. am Kupfer, würde dann aber auch bei der reinen Wiesenfütterung zu massiven Mängeln führen. Für die Bedarfsdeckung bei Calcium (und Phosphor, und Magnesium) reichen je nach Heusorte 1-4 Handvoll Heu aus (u.a. Harcourt-Brown 2013, Calcium Calculations). Von Selen weiss man, dass ein sehr niedriger Gehalt im Heu bei Schafen zu Problemen führt, das gleiche Heu bei Kaninchen aber nicht. Kurz: Man kann es einfach nicht pauschal behaupten, schon gar nicht, wenn man mehrere Heusorten verfüttert (Clauss 2012, Feeding Hay to Rabbits and Rodents).
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  6. #6
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
    Ort: Offenbach
    Beiträge: 2.205

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    @april

    Man kann aber Beides nicht pauschal behaupten, finde ich.
    Ich finde Theorien und Messwerte (die meistens entweder auch nur Erfahrungswerte oder Laborwerte unter sterilen Bedingungen sind) ja auch sehr interessant, aber für die praktische Seite sehe ich eher einen Mangel als eine ideale Versorgung.

    Kein Wildkaninchen frisst 12 Monate im Jahr nur Heu, warum sollte das ein Hauskaninchen dann müssen? Doch nicht nur wegen der Zähne. Es ist auch schon so, dass getrocknete Pflanzen nie die gleichen Werte haben, wie frische.

    Auf der einen Seite ist eine dauerhafte Heuernährung ein Mangel an Qualität (die Pflanze ist tot) und auf der anderen Seite könnte ich mir auch vorstellen, dass es sogar zu einer Überversorgung von Vitaminen und Mineralien kommen könnte, da die 100g Trockenmasse im Gegensatz zum Gewicht der frischen Pflanze eine Konzentration der Inhaltsstoffe bedeutet und das Kaninchen gar nicht drum herum kommt, mehr davon zu fressen, als es mit frischer Wiese nötig wäre, um satt zu werden.

    Bei der Trocknung gehen zudem die meisten ätherischen Öle verloren, die das Tier u.A. zur Selbstmedikation nutzt, das ist natürlich nur dann ein Nachteil, wenn man normalerweise davon ausgeht, dass nicht nur 3 Wiesenpflanzen gefüttert werden, sondern möglichst so viele verschiedene Pflanzen, wie auf einer normalen Wiese wachsen (würden).

    Vielleicht gibt es Tiere, die ein Leben lang mit einer dauerhaften reinen Heuernährung klar kommen. "Klar kommen" würde für mich jedoch nicht ideal heißen, aufgrund doch einiger Nachteile für das Tier und dem einzigen Vorteil für den Halter, dass es bequem zu beschaffen ist.

    Ich habe schon Tiere indirekt an einer Heuernährung sterben sehen, die im Krankheitsfall der Krankheit nichts entgegenzusetzen hatten und im Vergleich zu anders ernährten Tieren schneller schlapp machten, weil sie zu dünn waren und das gilt natürlich ganz besonders für größere Tiere, die man mit Heu alleine sowieso nicht ausreichend versorgen kann.

    Das nächste Problem ist, wenn die Tiere nur Heu gewohnt sind und sie werden dann krank, woher weiß man auf die Schnelle, wie man die Tiere mit leckeren Dingen zum Fressen animiert, wenn sie kein Heu mehr fressen? Es gibt ja Tiere, die fressen nur das was sie kennen. Diese Tiere im Krankheitsfall an Anderes zu gewöhnen, könnte zu spät sein.
    Geändert von miri (11.01.2015 um 22:55 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 3.984

    Standard

    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Kein Wildkaninchen frisst 12 Monate im Jahr nur Heu, warum sollte das ein Hauskaninchen dann müssen? Doch nicht nur wegen der Zähne. Es ist auch schon so, dass getrocknete Pflanzen nie die gleichen Werte haben, wie frische.
    Darum geht es nicht. Hier ist der Punkt, dass der Arzt wegen der Zähne radikal auf ausschliesslich Heu setzt, was völliger Blödsinn ist, woraufhin dann reflexartig gerufen wird "massiver Mangel", was in der Form auch nicht stimmt.

    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Auf der einen Seite ist eine dauerhafte Heuernährung ein Mangel an Qualität (die Pflanze ist tot) und auf der anderen Seite könnte ich mir auch vorstellen, dass es sogar zu einer Überversorgung von Vitaminen und Mineralien kommen könnte, da die 100g Trockenmasse im Gegensatz zum Gewicht der frischen Pflanze eine Konzentration der Inhaltsstoffe bedeutet und das Kaninchen gar nicht drum herum kommt, mehr davon zu fressen, als es mit frischer Wiese nötig wäre, um satt zu werden.
    Wenn das so wäre, dann wäre ein angereichertes Futter, wie Nösenberger oder Cuni Complete oder andere Pellets, ja noch stärker in Sachen Überversorgung... Die Nährstoffe von Heu sind zwar im Vergleich zum Frischfutter konzentrierter, aber insgesamt nicht hochdosiert. Also im Vergleich zu den 1-4 Handvoll Heu, die das Kaninchen für seinen Calciumbedarf bräuchte, bräuchte es 6 Handvoll Gras, um die gleiche Menge Calcium aufzunehmen.

    Je nachdem, um welchen Nährstoff es geht, sind die Verluste unterschiedlich gross. Bei den Metallen und Mineralien ist es nicht soviel, bei den Kohlehydraten ist es relativ viel, die Vitamine zerfallen bis zu einem gewissen Grad ohnehin mit der Zeit.

    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Bei der Trocknung gehen zudem die meisten ätherischen Öle verloren, die das Tier u.A. zur Selbstmedikation nutzt, das ist natürlich nur dann ein Nachteil, wenn man normalerweise davon ausgeht, dass nicht nur 3 Wiesenpflanzen gefüttert werden, sondern möglichst so viele verschiedene Pflanzen, wie auf einer normalen Wiese wachsen (würden).
    Das gilt sicher auch für Nösenberger, Cuni Complete, andere Pellets.

    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Vielleicht gibt es Tiere, die ein Leben lang mit einer dauerhaften reinen Heuernährung klar kommen.
    Darum geht es nicht. Für ein "Leben lang" wäre eine reine Trockenfutter-Fütterung sowieso nicht geeignet, da das Tier ein Leben lang einen Feuchtigkeitsmangel hätte, aber auch da spielt es keine Rolle ob man das mit Heu oder Nösenberger oder Cuni Complete oder andere Pellets herbeiführt.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  8. #8
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
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    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.720

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    Darf ich dazu kurz einwerfen, dass Kaninchen bei trockenerer Ernährung mehr trinken? Ist mir jetzt so aufgefallen wo es mehr Cunis, Möhre und Kohl gibt aber ich keine Wiese mehr anschleppen kann (da verfroren, verregnet, vergammelt und matschig). Oder man legt die Cunis ins Wasser ein.

    Wenn man zuviel Druck an den Zähnen beim Fressen hat ist das auch nicht gesund. Zuviel Druck kommt von hartem Knollengemüse und sehr hartem Strukturfutter. Letzteres traf auf 2 von 3 Kaninchen zu.

    Ich habe momentan ein sehr gut duftenes aber sehr grobes hartes Heu. Es wird kaum gefressen, aber trotzdem sind meine beiden gesund. Ich glaube eine reine Heuernährung würde hier nur Ärger machen.

    Außerdem habe ich es schon durch, dass ich nur Heu+Gemüse verfüttert habe und daraufhin bekamen meine damaligen 3 Kaninchen gelbe, weiche Zähne, stumpfes Fell und stinkenden weichen Kot.

  9. #9
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
    Ort: Offenbach
    Beiträge: 2.205

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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Kein Wildkaninchen frisst 12 Monate im Jahr nur Heu, warum sollte das ein Hauskaninchen dann müssen? Doch nicht nur wegen der Zähne. Es ist auch schon so, dass getrocknete Pflanzen nie die gleichen Werte haben, wie frische.
    Darum geht es nicht. Hier ist der Punkt, dass der Arzt wegen der Zähne radikal auf ausschliesslich Heu setzt, was völliger Blödsinn ist, woraufhin dann reflexartig gerufen wird "massiver Mangel", was in der Form auch nicht stimmt.
    Mir geht es schon darum. Es gibt ja gute Gründe, warum sich Wildkaninchen lieber die frischen grünen Halme aus der Wiese picken und nicht die vertrockneten.


    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Bei der Trocknung gehen zudem die meisten ätherischen Öle verloren, die das Tier u.A. zur Selbstmedikation nutzt, das ist natürlich nur dann ein Nachteil, wenn man normalerweise davon ausgeht, dass nicht nur 3 Wiesenpflanzen gefüttert werden, sondern möglichst so viele verschiedene Pflanzen, wie auf einer normalen Wiese wachsen (würden).
    Das gilt sicher auch für Nösenberger, Cuni Complete, andere Pellets.
    Also, mir geht es eigentlich mehr um den Vergleich Wiese zu Heu.
    Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es nichts besseres als Wiesenfutter gibt, die anderen Futtermittel sehe ich als Ergänzung und die Kaninchen dürfen entscheiden, was sie wann fressen wollen. Sie wissen bedeutend besser als ich, was sie brauchen.
    Geändert von miri (12.01.2015 um 10:22 Uhr)

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