Es ist immer anders wenn man denkt.
Ich lasse meine Drei auch 1* jährlich impfen, bisher hatten sie keine Nebenwirkungen oder eine Schein-Myxo.
Ich gebe vorher eine Kotprobe ab.
Meine Schwiegermutter hält seit 30 Jahren Kaninchen, diese wurden nie geimpft,lebten von Wiese & Brot und sind i.d.R. über 13 Jahre geworden. Haben nie einen Tierarzt sehen müssen, hatten keine Zahnprobleme oder andere Kaninchenkrankheiten...
Ich lasse lediglich die Tierheimtiere impfen, weil es dort im Schutzvertrag steht.
Wenn du in einem Gebiet mit Wildkaninchen lebst, würde ich definitiv impfen lassen. Da ist die Gefahr der Myxo echt hoch. Man konnte dieses Jahr auch beobachten dass geimpfte Tiere zwar Myxo bekamen, diese aber überlebt haben. Z. B. eins der Tiere von Kathi, d.h. sie haben dadurch eine Chance gegen die Krankheit. Meine Tiere waren immer geimpft und bekamen nie was - trotz Myxo-Wildi im Vorgarten des Nachbarhauses.
Auch bei deinem TA oder bei der Seuchenkarte von Bunny-in kann man Info´s bekommen, ob man in einem riskanten oder ungefährlichen Gebiet wohnt. Gegen den neuen Stamm RHD, der aus Frankreich rüberkommt, gibt es in Dtl. aktuell keinen zugelassenen Impfstoff, nur in Frankreich. Userin Maren wollte glaub ich versuchen, den hier in Dtl. zur Zulassung zu kriegen mit ihrer TA.
Geändert von Simmi14 (28.11.2014 um 00:58 Uhr)
Ja, sicher ist das Immunsystem sicher nicht mehr so toll wie bei einem jungen Hüpfer, wenn es aber so schlecht wäre, dass es eine Impfung nicht verträgt, müsste sich das meiner Meinung nach auch in anderen Wehwechen äußern. Aber letztlich muss das jeder Tierhalter für sich selbst entscheiden. Ich persönlich würde eben tödlich verlaufende Krankeiten immer impfen, unabhängig vom Alter, solange das Tier einen gesunden Eindruck macht.
Jaa das Impfen finde ich bei Kaninchen ein schwieriges Thema....
Studien wie lange die Impfung wirklich vorhält kenne ich leider keine. Es ist aber generell verdammt schwierig Impfungen für Kaninchen herzustellen die ihren Zweck erfüllen und die Tiere nicht umbringen. Das Problem ist: Kaninchen sind, böse ausgedrückt, evolutionär gesehen billige Massenware. Sie vermehren sich sehr rasch, und die meisten sterben ebenso rasch wieder, weil sie eben Beutetiere sind. Wenn die älter werden sind sie einfach nicht mehr schnell genug und werden gefressen. Die haben daher quasi nie in ein gutes Immunsystem investiert, bzw gab es keinen Selektionsdruck in die Richtung, eben weil die Tiere vorher schon tot waren bevor sich das ausgezahlt hätte. Somit haben sie zwar hochentwickelte Ohren und Hinterläufe, aber ein sehr schwaches Immunsystem. Durch dieses schwache Immunsystem sind Impfungen schwierig: der Grat zwischen dem Punkt wo ein Kaninchen ausreichend anspricht um Impfschutz aufzubauen und dem Punkt wo das Immunsystem überfordert wird, wodurch dann Impfmyxo auftreten kann, oder aber auch Schnupfen-oder EC Schübe, ist bei den Nasen leider extrem schmal. Viel, viel schmäler als zb bei Menschen, Hunden oder Katzen. Die Gefahr, dass sie nicht ausreichend ansprechen und dann keinen guten Schutz haben und dann im Zweifelsfall trotzdem an Myxo sterben ist vergleichsweise sehr hoch, weil bei der Impfung dosierungsmäßig eben so wenig Spielraum ist, genauso vergleichsweise sehr hoch ist die Gefahr von Nebenwirkungen, alles jeweils verglichen mit Impfungen bei anderen Tieren oder Menschen.
Ich persönlich finde man muss abwägen. Ein gesundes, junges Kaninchen, dass in Aussenhaltung in einer ländlichen Gegend mit vielen Wildkaninchen lebt würde ich zb impfen lassen. Ein Kaninchen dass irgendwo mitten in der Stadt in Innehaltung lebt und womöglich schon etwas angeschlagen ist nicht. Bei dem wäre die Gefahr dass es Impfmyxo bekommt, oder durch die Impfung Schnupfen oder EC ausbricht, was es sonst vielleicht lebenslang stumm in sich getragen hätte aber nie daran erkrankt wäre, größer als die Chance dass das jemals Myxo bekommt. Meine eigenen leben in der Stadt und sind daher auch nicht geimpft. Ich halte jetzt seit über 20 Jahren Kaninchen, Myxo ist nie aufgetreten. Falls es eben doch mal passieren sollte, dann ist das sicher sehr traurig, aber eben das gewisse Restriskio dass ich trage. Dann stirbt mir vielleicht einmal in 30 Jahren ein Kaninchen an Myxo, und dafür habe ich nicht ich weiß nicht wieviele Generationen Kaninchen umsonst geimpft und sie dem Riskio von Impfmyxo, Schnupfen, EC und Co ausgesetzt. Aber wie gesagt, ich glaube bei dem Thema gibt es kein richtig oder falsch. Das ist eine Abwägens- und Gewissenssache und ich finde jeder muss da die Entscheidung treffen mit der er sich wohl fühlt bzw am ehesten verantworten kann.
Wenn man impft würde ich aber den ein Jahres Abstand wenn das Tier gesund ist schon einhalten, wie gesagt, bei kaninchen sit die Dosierung der Impfung sehr schwierig und daher denke ich der wird eher nicht ewig lang wirken.
Wegen Wiese: der Nachweis, dass Myxo über das Futter übertragen werden kann wurde in Laborversuchen zwar erbracht, das ist aber in der Praxis ein Übertragungsweg der extrem selten vorkommt. Wiese kann man daher ruhig füttern, solange das nicht von einer Wiese ist auf der eine riesen Kolonie Wildkaninchen lebt besteht da keine Gefahr. Worauf man aufpassen sollte sind Stechmücken. Auch da ist die Gefahr in ländlichen Gebieten erheblich höher, weil die Stechmücken nur in einem gewissen Radius (paar Kilometer) von ihrem Schlüpfort umherfliegen. Damit die Myxo übertragen müssen die aber erst ein Wildkaninchen und dann das Hauskaninchen stechen. Wenn innerhalb von dem Radius keine oder wenig Wildkaninchen sind, kann es auch nicht infizieren.
Geändert von melly210 (28.11.2014 um 14:35 Uhr)
So rein vom lesen her habe ich in diesem Jahr das Gefühl das geimpfte/nicht geimpfte Tiere gleichermaßen an Myxo erkrankt und gestorben sind bzw. es überlebt haben.
Macht für mich die Fragen impfen ja oder nein nicht einfacher.
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