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Thema: Warum vegetarisch/vegan leben (Argumente etc.) II

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Sandrina
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    Da hast Du absolut recht Marianne. Es geht oft nicht nur um fehlende Toleranz sondern um Provokation, mit der man (bei einem direkten Gegenüber im Gegensatz zur breiten Masse) selten etwas erreicht. Und die Hälfte der Bevölkerung kennt nicht mal den Unterschied zwischen Mord und Totschlag.... Fakt ist aber natürlich, dass das Tier für das eigene Genusserlebnis gestorben ist. Das ist die Kausalität, derer man sich bewusst sein sollte.
    Geändert von Sandrina (02.09.2014 um 18:06 Uhr)
    Lieben Gruß von Sandrina mit Flauschi, Jackie und Fine und Alfy, Rinchen und Leon im Herzen


  2. #2
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Fakt ist aber natürlich, dass das Tier für das eigene Genusserlebnis gestorben ist. Das ist die Kausalität, derer man sich bewusst sein sollte.
    Fakt ist aber auch, dass die meisten Tiere auf ausgesprochen hinterhältige und grausame Weise sterben, die sie als Schutzbefohlene nicht haben vorausahnen können. Ich finde immer, dass das der eigentliche Haken ist, wenn man das Fleischessen als solches wertfrei betrachtet. Wenn man dann darauf besteht, weiterhin Fleisch zu essen, dann muss man auch akzeptieren, dass man mithilft, diese Verhältnisse zu erhalten.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
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    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Fakt ist aber natürlich, dass das Tier für das eigene Genusserlebnis gestorben ist. Das ist die Kausalität, derer man sich bewusst sein sollte.
    Ja, natürlich ist das so wie Du sagst. Und ich bin auch Deiner Ansicht, daß sich, wenn sich diese Einsicht erstmal durchgesetzt hat, die nächsten Schritte von selbst ergeben müssen. Ich erlebe bloß täglich die vielfältigen Vermeidungsstrategien, mit der Menschen sich gegen diese Einsicht schützen, eben um die Konsequenzen für sich selbst nicht ziehen zu müssen. Das ist oft ziemlich zum Verzweifeln. Aber wenn man ständig und zu heftig gegen diese Verteidigungswälle anrennt, erreicht man nicht viel. Deswegen versuche ich mich sogar schon zu freuen, wenn jemand "mir zuliebe" mittags ein vegetarisches oder gar veganes Gericht bestellt und feststellt, daß es ja auch ohne Fleisch geht... Ich wäre sonst als "Quoten-Veganer" in meinem Umfeld ziemlich einsam.
    Anfangs dachte ich auch, ich muß die Leute doch nur über die Grausamkeiten aufklären, die da in ihrem Namen täglich geschehen, dann werden sie auf der Stelle aufhören, Fleisch zu essen. Aber die meisten entscheiden sich dann leider doch dafür, die Verbindung zwischen dem lebenden Tier und dem Stück Fleisch auf dem Teller nicht herstellen zu müssen - und man kann halt niemanden dazu zwingen, der noch nicht so weit ist...

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Sandrina
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    Zitat Zitat von Marianne R. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Fakt ist aber natürlich, dass das Tier für das eigene Genusserlebnis gestorben ist. Das ist die Kausalität, derer man sich bewusst sein sollte.
    Ja, natürlich ist das so wie Du sagst. Und ich bin auch Deiner Ansicht, daß sich, wenn sich diese Einsicht erstmal durchgesetzt hat, die nächsten Schritte von selbst ergeben müssen. Ich erlebe bloß täglich die vielfältigen Vermeidungsstrategien, mit der Menschen sich gegen diese Einsicht schützen, eben um die Konsequenzen für sich selbst nicht ziehen zu müssen. Das ist oft ziemlich zum Verzweifeln. Aber wenn man ständig und zu heftig gegen diese Verteidigungswälle anrennt, erreicht man nicht viel. Deswegen versuche ich mich sogar schon zu freuen, wenn jemand "mir zuliebe" mittags ein vegetarisches oder gar veganes Gericht bestellt und feststellt, daß es ja auch ohne Fleisch geht... Ich wäre sonst als "Quoten-Veganer" in meinem Umfeld ziemlich einsam.
    Anfangs dachte ich auch, ich muß die Leute doch nur über die Grausamkeiten aufklären, die da in ihrem Namen täglich geschehen, dann werden sie auf der Stelle aufhören, Fleisch zu essen. Aber die meisten entscheiden sich dann leider doch dafür, die Verbindung zwischen dem lebenden Tier und dem Stück Fleisch auf dem Teller nicht herstellen zu müssen - und man kann halt niemanden dazu zwingen, der noch nicht so weit ist...
    Mir ging das tatsächlich auch lange Zeit so; und dabei bin ich ein wirklich zutiefst tierlieber Mensch. Ich glaube, es war einfach eine Entwicklung, die ich durchgemacht habe und das nicht nur in Bezug auf mein Ernährungsverhalten, sondern zur Einstellung zur Welt, zu anderen Menschen, zu meiner eigenen Wertefindung.

    Und so richtig bewusst ist mir das erst geworden, als ich dieses Jahr eine Katze im Studium präparieren musste, dabei war ich da schon Vegetarier. Ich war irgendwie total erschrocken, dass der Schultermuskel dieser Katze genauso aussieht, wie der Schinken auf meinem Brot, das ich früher gegessen habe....
    Lieben Gruß von Sandrina mit Flauschi, Jackie und Fine und Alfy, Rinchen und Leon im Herzen


  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Sandrina
    Registriert seit: 18.04.2008
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    Es gibt ja auch immer wieder Diskussionen zum Thema, ob man aus Rücksicht vor den Tieren vegan leben muss; ich persönlich finde, dass jeder Veganer, egal ob aus ethischen oder einfach persönlich/gesundheitlichen Gründen ein Mensch mehr ist, der auf tierische Produkte verzichtet. Seine Einstellung ist mir dabei erstmal egal.

    Wobei das natürlich in Bezug auf andere tierische Produkte als Lebensmittel ein Problem sein kann
    Lieben Gruß von Sandrina mit Flauschi, Jackie und Fine und Alfy, Rinchen und Leon im Herzen


  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Astrid
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    Ort: Leipzig
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    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Es gibt ja auch immer wieder Diskussionen zum Thema, ob man aus Rücksicht vor den Tieren vegan leben muss; ich persönlich finde, dass jeder Veganer, egal ob aus ethischen oder einfach persönlich/gesundheitlichen Gründen ein Mensch mehr ist, der auf tierische Produkte verzichtet. Seine Einstellung ist mir dabei erstmal egal.

    Wobei das natürlich in Bezug auf andere tierische Produkte als Lebensmittel ein Problem sein kann
    Ich finde ja, dass jeder, der bewußt auf tierische Produkte verzichtet ein Gewinn ist ob er nun auf Leder verzichtet, auf W***hof-Billighähnchen oder das Kuschellammfell zu Hause. Ob er nun Vegetarier oder Veganer ist oder nicht.
    Es ist immer anders wenn man denkt.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Neoli
    Registriert seit: 11.06.2012
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    Zitat Zitat von Astrid Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Es gibt ja auch immer wieder Diskussionen zum Thema, ob man aus Rücksicht vor den Tieren vegan leben muss; ich persönlich finde, dass jeder Veganer, egal ob aus ethischen oder einfach persönlich/gesundheitlichen Gründen ein Mensch mehr ist, der auf tierische Produkte verzichtet. Seine Einstellung ist mir dabei erstmal egal.

    Wobei das natürlich in Bezug auf andere tierische Produkte als Lebensmittel ein Problem sein kann
    Ich finde ja, dass jeder, der bewußt auf tierische Produkte verzichtet ein Gewinn ist ob er nun auf Leder verzichtet, auf W***hof-Billighähnchen oder das Kuschellammfell zu Hause. Ob er nun Vegetarier oder Veganer ist oder nicht.
    Liebe Grüße
    Sarah

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
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    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Wobei das natürlich in Bezug auf andere tierische Produkte als Lebensmittel ein Problem sein kann
    Ja. Da tue ich mir auch noch schwer.

  9. #9
    Muddi von angehendem TA Avatar von Maike B
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    Beiträge: 1.752

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    Was in diesen Diskussionen immer ausser Acht gelassen wird ist, dass es eine Tatsache ist, dass Fleischesser nun einmal für sich töten lassen. Und so zum Mörder werden. Ein Mörder ist doch nicht immer der fiese Halunke und Psychopath aus dem Krimi. Für mich mordet dejenige, der für sein eigenes Wohl ein anderes Lebewesen tötet oder töten lässt. Und zwar weder aus Notwehr oder sont einer anderen Not. Nur, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist meiner Meinung nach die Beschreibung des Wortes Mord.
    Das viele Fleischesser sich mit diesem Begriff nicht anfreunden können, kann ich sehr gut verstehen aber das macht die Tatsache ja nicht unwahr.

    Ich finde es dennoch sehr unklug, wenn Veganer mit diesem Wort so inflationär umgehen, weil sie bei dem Gegenüber automatisch einen Abwehrmechanismus auslösen. Sehr verständlich.
    Sofort ziehen sich dann viele Fleischesser auf das empörte Empfinden zurück und denken nicht mehr darüber nach, was gerade gesagt wurde sondern nur das wie. Das hilft keinem weiter.

    Aber auch ich denke, wenn man sich irgendwann einmal eingesteht, dass der Fleischgenuss immer bedeutet, dass es ein Opfer geben muss, welches nicht wählen durfte, ob es eines sein möchte, kommt man fast zwangsläufig irgendwann bei der Frage an, ob einem das eigene, leibliche Wohl wichtiger ist als das des Tieres. Wenn man das für sich mit 'Ja' beantwortet, bleibt man dabei, wenn nicht, sucht man nach Wegen um dem aus dem Weg zu gehen und kommt vielleicht irgendwann beim veganen Leben an.

  10. #10
    Die längsten Beine des Forums Avatar von Pimpi
    Registriert seit: 20.05.2006
    Ort: Bayern
    Beiträge: 849

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    Weia ..was für ausufernde ,hochtrabende Diskussionen immer entstehen ...
    Ich mach mich nich lustig ..ich wunder mich einfach ...

    Dabei isses doch eigentlich so einfach ...
    Tier tot ...nich gut .... Tier fröhlich auf der Wiese ...gut

    Und nein ..es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren .... nur von toten ....
    LG von Pimpi mit 7 Kaninchen, 2 Schweinchen, 9 Katzen und dem Chaotentrupp Lui, Milia, Mikey und Foxy

  11. #11
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.125

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    Zitat Zitat von Maike B Beitrag anzeigen
    Was in diesen Diskussionen immer ausser Acht gelassen wird ist, dass es eine Tatsache ist, dass Fleischesser nun einmal für sich töten lassen. Und so zum Mörder werden. Ein Mörder ist doch nicht immer der fiese Halunke und Psychopath aus dem Krimi. Für mich mordet dejenige, der für sein eigenes Wohl ein anderes Lebewesen tötet oder töten lässt. Und zwar weder aus Notwehr oder sont einer anderen Not. Nur, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist meiner Meinung nach die Beschreibung des Wortes Mord.Das viele Fleischesser sich mit diesem Begriff nicht anfreunden können, kann ich sehr gut verstehen aber das macht die Tatsache ja nicht unwahr.
    Dann gucken wir uns mal gemeinsam die Definition eines Mörders an:
    Zitat Zitat von §211 StGB
    Mörder ist, wer

    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
    heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder

    um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,

    einen Menschen tötet.
    Quelle

    Ich esse kein Fleisch weil ich mordlüstig bin, ich habe das Rind/Schwein/Huhn auch nicht vorher vergewaltigt, es geschieht nicht aus Habgier, und Appetit/Hunger subsumiert man auch nicht unter niedrige Beweggründe. Ich ermögliche damit keine andere Straftat und ich verdecke damit auch keine. Und ich esse auch keine Menschen..

    Und deswegen auch nur noch einmal mein Hinweis, dass es eigentlich leider (!!!) müßig ist mit einem Vegetarier/Veganer über seine/ihre Ernährung zu diskutieren.

    Wer seine Argumente in Bildzeitungs-ähnliche "Schlagzeilen" respektive Beleidigungen verpackt zeigt eigentlich nur, dass ihm wirkliche Argumente nicht vorliegen sondern nur Schlagworte. Jeder veganen Studie kann ich eine nicht-vegane Studie entgegenhalten, es kommt doch nur darauf an, welche Lobby diese in Auftrag gegeben hat.

    Ich kenne viele Vegetarier/Veganer, aber nur zwei davon sind in ihrer Einstellung tolerant gegenüber "Andersdenkenden". Und die kenne ich im Real Life.
    Ich kenne aber keinen intoleranten Fleischesser, im Gegenteil, von dieser Seite (auch von mir) wird bei Feiern auch vegetarisch/vegan eingekauft bzw. vorbereitet es wird nicht versucht dem Vegetarier/Veganer sein Essen madig zu machen, schlechtzureden oder was auch immer.

    Überall auf der Welt wird um Toleranz gerungen, nur bei diesem Thema wird die Toleranz von Seiten der Vegetarier/Veganer ganz schnell ad acta gelegt... schade, denn eigentlich finde ich eine "saubere" Diskussion über dieses Thema sehr erhellend.

    Was ich nur nicht mag ist, wenn sofort "Totschlag-Argumente" (obwohl es eigentlich überhaupt keine Argumente sind) bzw. Beleidigungen wie "Mörder" o.ä. kommen um eine Diskussion darüber mgl. sofort im Keim zu ersticken.




    @april
    Geändert von feiveline (03.09.2014 um 07:56 Uhr)
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
    Registriert seit: 18.09.2013
    Ort: München
    Beiträge: 681

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    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen

    Und so richtig bewusst ist mir das erst geworden, als ich dieses Jahr eine Katze im Studium präparieren musste, dabei war ich da schon Vegetarier. Ich war irgendwie total erschrocken, dass der Schultermuskel dieser Katze genauso aussieht, wie der Schinken auf meinem Brot, das ich früher gegessen habe....
    Ich glaube, genau so ein Schlüsselerlebnis braucht man einfach, um den Schritt zu schaffen. Das muß auf der emotionalen Ebene ankommen, nicht nur rein rational bewußt sein...

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