
Zitat von
bunny+joshi
Das sehe ich genauso. Wenn jeder (viel) weniger Fleisch essen würde, gäbe es das nicht, sowie weniger Herzinfarkte, Übergewicht etc. Furchtbar, wie man Tiere so halten kann und das nur, um möglichst viel Profit zu machen. Aber eigentlich egal warum, dafür gibt es keine Entschuldigung. Ich weiß nicht, ob es überhaupt machbar ist, den Fleischkonsum auf 300gr/Woche/Kopf herabzusetzen, wo er doch so fest auf dem Speiseplan steht. Aber es sollte wenigstens machbar sein, ihn drastisch zu reduzieren, mal darüber nachzudenken. Anmaßend finde ich jedoch die Forderungen, komplett auf Fleisch zu verzichten. Das ist in meinen Augen eher eine Gegenreaktion der Nicht-Fleisch-Esser auf das ausufernde Essverhalten der Fleisch-Esser. Oder anders gesagt, mal bildlich beschrieben: so weit, wie das Pendel nach links ausschlägt, muß es auch wieder nach rechts ausschlagen, um wieder in die Mitte kommen zu können. Erst die Mitte ist vernünftig und gesund. Weder zu viel rechts, noch zu viel links. Das ist ein Naturgesetz (Energien) und gilt auch für uns Menschen. Von daher, ich esse Fleisch.
Die meisten Menschen, die sich einmal dazu entschlossen haben, auf Tierprodukte zu verzichten, tun dies nicht als Gegenreaktion, sondern aus tiefstem Mitgefühl für andere Lebewesen.
Warum ich auf tierische Produkte verzichte hat einen einfachen Grund. Ich habe mir damals keine Gedanken gemacht, ob es gesund ist, vegan zu leben. Zu lange schon wurde mir eingeredet, dass man Fleisch zum Leben braucht. Für mich gab es irgendwann nur noch die Frage: Will ich das wirklich, dass für mich Tiere leiden und sterben müssen? Darauf gab es für mich nur die Antwort nein und daraus die Konsequenz, mein Verhalten zu ändern. Ich hatte früher immer sehr viele gesundheitliche Probleme, auch als ich 3 Jahre auf Fleisch verzichtete. Erst als ich anfing mich vegan zu ernähren, verschwanden viele Beschwerden.
Aber abgesehen von den ganzen Gesundheitsfragen, könnte ich es mit mir nicht mehr vereinbaren, meine Haustiere zu streicheln und andere Tiere töten zu lassen und aufzuessen.
Ich finde in dem Zusammenhang das Bild von der Albert Schweitzer Stiftung sehr treffend.
http://www.alles-vegetarisch.de/imag...elbst-wenn.jpg
Allein schon, wie im Sprachgebrauch mit Tieren umgegangen wird, finde ich herabwürdigend. Tiere als Schimpfwörter z.B. oder wenn von "Schwein", "Rind", "Pute", etc. gesprochen wird, hört man es fast nur noch im Zusammenhang mit Fleisch und Rezepten, aber dass es auch eine Bezeichnung für Lebewesen ist, die auch Respekt verdient haben und so wie wir alle an dem eigenen Leben hängen und nicht leiden möchten, ist fast vollständig in den Hintergrund geraten. In den ersten Wochen meiner Umstellung auf vegan fiel mir das erste Mal so richtig auf, in welchem Überfluss wir leben uns wieviele Tiere "dran glauben" müssen, um diesem Überfluss gerecht zu werden. Tiere sind dem Menschen ausgeliefert, weil sie sich nicht wehren (können) und werden als Produkte missbraucht. Die Einen haben das Glück als geliebtes Haustier auf die Welt zu kommen und die anderen sind nur ein verwertbares Material, das keine Gefühle hat. Das finde ich sehr traurig und ist meiner Meinung nach ethisch und moralisch nicht zu rechtfertigen.
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