Auf jeden Fall....
Das ist eine sehr schöne Kampagne der Albert Schweizer Stiftung! Denn es gibt beispielsweise keinen sachlichen oder medizinischen Grund, warum in Deutschland das Essen von Hunden verboten ist. Das hängt einzig und alleine davon ab, welche Tiere aus unserer Kultur als "Haustiere" auserkoren wurden.
Ich esse jetzt seit einem Jahr (fast) gar kein Fleisch mehr. Einmal im Jahr bekomme ich einen Heißhunger und dann kaufe ich mir ein Würstchen bei Neuland. In der Hoffnung, dass ich die anderen 364 Tage besser durchhalte, denn ich mochte den Geschmack bestimmten Fleisches durchaus, obwohl ich immer wenig Fleisch gegessen habe.
Ich fordere nicht, dass ab heute niemand mehr Fleisch isst; und wenn mir jemand erzählt, er isst nur noch selten Fleisch und achtet auf die Herkunft, dann bestätige ich ihn erstmal in dem was er tut, denn wenn man sofort vollkommenen Verzicht fordert und denjenigen tadelt, was er tut sei nicht genug, erreicht man wahrscheinlich weniger, als durch positive Verstärkung. Bei fast allen die ich kenne hat es im Übrigen so angefangen.
Wenn man allerdings mit mir diskutieren möchte, bin ich weniger tolerant. Und das wird man, wenn man sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt. Ich finde es heuchlerisch, wenn man zB Fleisch kauft, aber dann nicht bereit ist, sich grundlegend zu informieren und auch mal den einen oder anderen Film zu gucken, wie Fleisch "hergestellt" wird. "Das kann ich nicht sehen" hört man dann immer öfter. Das muss man sich aber angucken, wenn man es essen kann!
Wenn ich mein Würstchen esse, dann weiß ich das, ich fühle mich schlecht und vor allem wenig charakterstark.
Im Rahmen meines Tiermedizinstudiums werde ich in den Schlachthof müssen. Danach wird wohl auch die eine Wurst im Jahr tabu werden. Vielleicht sollte jeder, der Fleisch isst, mal einen Schlachthof besuchen um sich wirklich frei entscheiden zu können, mit den nötigen Informationen.
Schon jetzt besuchen wir landwirtschaftliche Betriebe, in denen es nur "Keulen" und keine Oberschenkel gibt. Und dieser selbstverständliche Umgang mit einem Lebewesen als einem Produkt macht mich dabei so fassungslos. Aber wenn man den Tieren mit Respekt und Empathie begegnen würde, würde man eben den Job nicht mehr machen können. Wenngleich es auch vereinzelt Beispiele gibt, in denen das zu funktionieren scheint.



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