Geschmack muss sich entwickeln; deshalb schmecken einem Ersatzprodukte oft anfangs überhaupt nicht - und ein oder zwei Jahre später schmecken sie einem plötzlich. So mögen Kinder meistens keinen Kaffee, kein Bier usw., aber als Erwachsene mögen sie es schon. So geht es auch mit Sojakram und Ersatzzeug.
Dass der Mensch Fleisch bräuchte um sich zu entwickeln ist Unsinn. Zum jetzigen Zeitpunkt der Evolution entwickelt der fleischessende Mensch jedenfalls Übergewicht, Schlaganfälle, Herzkranzgefässprobleme und Krebs, deren Häufigkeit brutal gesenkt wird, wenn man auf Fleisch verzichtet. Beim Schlaganfall ist es z.B. 30%.
Wenn man schon selige Neandertaler-Zeiten bemühen will, dann sollte das rundherum passen. Die industrialisierte Fleischerzeugung verändert das Verhältnis zwischen den im Fleisch vorhandenen Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren. Das wird durch die Umstellung der Tierernährung von Gras auf eine Soja- und Maisernährung verursacht. Das Fleisch, auf das sich also heute berufen wird, ist im Normalfall nicht das, welches der Neandertaler hatte. Die physische Veränderung der Zusammensetzung hat oben beschriebene Nachteile für die Gesundheit.
Für praktisch alles Fleisch gilt aber folgendes: Das Tier kann noch so gut gelebt haben; vor allem wurde es behütet und gefüttert. Wenn man als Konsument dafür sorgt, dass ein Lebewesen jeden Tag Futter bekommt und jeden Tag beschützt wird, wie kann man dann diesem Tier die Hinterhältigkeit antun, es eines Tages ohne jede Chance in ein Schlachthaus bringen zu lassen?
Man kann sich auch einmal die Umstände ansehen, unter denen die Tiere leben, denen es "gut geht". Das ist meistens meilenweit von Qual, aber auch meilenweit von artgerechter Haltung entfernt. Das sind ganz selten idyllische, und meistens himmeltraurige Umstände. Noch viel trauriger ist, dass das bereits die privilegierten Tiere sind. Diese Verhältnisse zeigen mehr als deutlich was Dir blüht, wenn Dein einziger Wert für den Menschen die Körpermasse ist.
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