Hallo Birgit,
das hört sich schon richtig gut an. Ich denke, es ist noch eine Frage der Zeit und der Gewohnheit. Irgendwann gehört er einfach dazu, weil es immer schon so war
Doch, Eddie und Tommy sind die besten Freunde. Die verstehen sich super gut. Sie sind ja Leidensgenossen. Sie wurden noch blind mit ihrer toten Mutter auf dem Schulhof ausgesetzt. Was müssen sie für eine Angst gehabt haben. Tommy ist immer noch traumatisiert, ist schnell verschreckt. Eddie ist ein Sonnenscheinchen. Der sieht alles positiv. Eine junge Frau hat sie mit der Flasche neben ihrem eigenen Baby mit aufgezogen, aber null Zeit gehabt, sich mit ihnen zu beschäftigen und sie an Menschen zu gewöhnen. Sie hatten die volle Panik, als ich sie dann aus dem Käfig fischen mußte. Und das war wohl bei jeder Fütterung so. Seitdem kleben sie aneinander. Es gab noch 2 Weibchen und ich hoffe sehr, daß sie in verstehende Hände gekommen sind. Die Männchen wollte keiner, weil die Kastra ja Geld kostet
Nur so mal, da wird Eddie einfach zu übermütig und meint, sich jetzt von Tommy nichts sagen lassen zu müssen. Dabei ist der Tommy für meinen Geschmack schon viel zu nachlässig. Eddie kommt angerast, stoppt fast mit Überschlag vor Tommy, schubst in weg und drängt an sein Futter. Das alles mit völlig freundlichem harmlosen Gesicht. Das würde ich mir nicht gefallen lassen. Das macht Eddie nicht aus Boshaftigkeit. Nein, der ist wie ein verwöhntes Kind, einfach völlig unbedarft, denkt gar nicht drüber nach, macht einfach und übersieht auch locker Tommys Gebärden. Er will das jetzt haben und meistens klappt es ja auch. Aber wenn er dann den Tommy auch noch angiftet, weil der irgendwann sagt, das ist mein Essen, nun ja, kann ich verstehen, wenn er dann mal sauer wird.
Ich habe schon einige Wildies mit der Flasche groß gezogen. Mein erster wurde absolut zahm. Der rannte durch das ganze Haus und den Garten und bis zu Nachbars Häsinnen im Stall. Wenn es an der Tür klingelte, war er der erste, der gucken ging. Und wenn Besuch da war, mußte dieser weit von mir weg sitzen, sonst wurde er mächtig eifersüchtig, denn ich war seine Lieblingsfrau
. Die anderen wurden zwar sehr zutraulich, aber anfassen mochten sie nicht so.
Eddie duldet es inzwischen mit viel Mühe und Leckerli, daß ich ihm beim Fressen über den Rücken streichle oder ihn hinter den Ohren kraule. Er wurde zahmer durch die lange Krankenpflege mit seinem gebrochenen Arm. Tommy darf ich beim Fressen ab und an mal unter dem Kinn kraulen oder seitlich am Hals. Auf dem Rücken mag er das gar nicht gern und auch sonst versteckt er sich viel. Aber beide kommen und fragen nach Essbarem, hören auf meine Zurufe und Eddie macht Männchen, wenn ich frage, was möchtest Du denn? Er macht es allerdings auch, wenn ich nicht frage, damit ich es dann tue...
Man braucht mit Wildies ungleich mehr Geduld, mit ihrem Temperament und ihrem Bewegungsdrang. Aber sie sind so schönund wenn sie zutraulich werden, dann geht einem das Herz auf
Ich wollte damit auch nur sagen, wenn man viel Geduld aufbringt, dann wird das. Manchmal muß man sie einfach machen lassen. Es sind ja alles kleine Persönlichkeiten, die sich nicht verbiegen lassen. Und sie sind so lernfähig, arrangieren sich mit , fast, jeder Situation.
Ganz liebe Grüße
Maria
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