Hallo!
War denn "nur" weißer Gries drin oder war der Urin drum herum braun-rötlich und dickflüssig/zäh?
Hallo!
War denn "nur" weißer Gries drin oder war der Urin drum herum braun-rötlich und dickflüssig/zäh?
Dass unser Weibchen Blasengries hatte, habe ich an ihrem Kloverhalten gemerkt. Sie hat mehrfach angesetzt zu pinkeln und es kamen immer nur Tröpfchen.
Die Tierärztin hat den Urin getestet, ob die Stoffe (frag mich nicht welche genau) für Blasensteine vorhanden sind und dann die Blase ausmassiert. Was da rauskam, hat mich wirklich geschockt! Das sah aus Spielsand. Dass das beim Pinkeln weh tut, ist mehr als verständlich.
Wenn es bei Deinem Tier nur milchig ist, heißt es nicht, dass ein Problem vorliegen muss und sich übernatürlich viel Gries in der Blase angesammelt hat.
Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du mit einem Tierarztbesuch nichts falsch machen, ein Ultraschall muss nicht unbedingt sein.
An der Fütterung musst Du nichts umstellen, Wiese ist das beste und allgemein gilt, dass so viel Flüssigkeit wie irgendwie geht in das Tier gelangen muss, damit der Gries rausgespühlt werden kann. Ob calciumarme Ernährung etwas bringt, ist fraglich. Meine Tierärztin sagte, dass daran nicht viel einzustellen ist. Selbst wenn das Kaninchen nur Feldsalat bekommt, kann sich wieder Gries in der Blase bilden.
Temporär kann Blasengries auftreten - und auch wieder weg gehen. Du müsstest eigentlich durch Beobachten versuchen herauszufinden, welches Tier das überhaupt hatte und dann allenfalls, falls es dabei bleibt oder das Kaninchen deutlich Probleme beim Pieseln zeigt, durch Röntgen ermitteln, was in der Blase ist.
Eine Blasenentzündung kann Gries verursachen, oder auch eine temporäre oder dauerhafte Nierenstörung. Selbstverständlich würde es helfen, calciumärmer zu füttern, als man das meistens tut, nur muss man einerseits innerhalb dessen bleiben, was das Kaninchen an Calcium braucht (etwa 0.2% Anteil an der Trockenmenge) und muss andererseits parallel dazu den Phosphoranteil im Griff haben - der sollte relativ klein sein, höchstens 0.2%.
Wenn eines Deiner Kaninchen wirklich ein ernstzunehmendes Blasengries-Problem hätte und Du das über einen längeren Zeitraum beobachten konntest, und wenn es dann wirklich nur um den Blasengries ginge, dann müsstest Du die Ernährung Deiner Kaninchen massiv umstellen. Denn praktisch alles, was Du aufgezählt hast, enthält zu wenig Calcium für ein Kaninchen aber massiv viel zu viel Phosphor. Es ist auch nicht richtig, dass "die Wiese" in so einer Situation das Beste wäre: Die fette, kräuterreiche Wiese ist es jedenfalls nicht. Löwenzahn zum Beispiel ist brutal calciumhaltig.
Deshalb rate ich Dir, zunächst zu beobachten, von welchem Tier es kommt und ob es über einen längeren Zeitraum so bleibt. Vielleicht hast Du beispielsweise durch die SBK nur temporär die Calciumausscheidung angeregt und es verschwindet wieder.
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Ich habe hier ja auch einen Blasengrieskandidaten. Romeo wurde immer unsauberer. Der Blasengries wurde dann per US festgestellt und anschließend unter Narkose ausgespült.
Sollte man das eigentlich nun regelmäßig untersuchen lassen?
Und ich finde das auch interessant, dass SBK dagegen helfen sollen.
april, sollte man dann bei Blasengries wenig(er) Löwenzahn anbieten?
Man kann nicht generell sagen, Löwenzahn sei gut oder nicht gut bei Blasengries. Es kommt darauf an, wieviel Calcium und wieviel Phosphor das Kaninchen insgesamt bekommt. Löwenzahn (wie fast alle Wiesenkräuter) hat einen sehr hohen Calcizmanteil, über 1%. Füttert man ansonsten Calcium-mangel-mässig, z.B. Getreide, Apfel, dann wäre Löwenzahn das richtige. Füttert man Gras und/oder Gemüse, dann bekäme das Kaninchen mit Löwenzahn (oder anderen Wiesenkräutern) schnell zu viel Calcium ab.
Was das Kaninchen mit dem Calcium macht, ist aber u.A. abhängig von der Menge Phosphor, die es aufnimmt. Je mehr Phosphor (bei gleichbleibendem Calciumgehalt im Futter), desto grösser ist die Neigung des Kaninchens zur Bildung von Verkalkungen in der Niere (und ein paar anderen weichen Geweben). Plus: Wenn die Phosphorlast zu hoch wird, wird das Kaninchen Calcium aus Knochen und Zähnen lösen. Parallel dazu wird es die Calciumausscheidung einschränken und die Calciumabsorption im Darm senken.
Nun ist es aber so, dass die meisten Gemüse, die man so verfüttert, also die knolligen, Karotte, Tomate, Paprikaschote usw. entweder einen ausgeglichenen Calcium-Phosphoranteil (Knollengemüse) haben oder einen viel zu hohen Phosphoranteil (Tomate, Paprikaschote) oder, wie die Küchenkräuter, absurd viel Calcium. Hinzu kommen die hier im Forum und andernorts wärmstens empfohlenen "Sämereien", die wahre Phosphorbomben und kein bisschen besser als Getreide sind.
In diesem Sinne sind SBK schädlich im Falle von Blasengries - sie führen nicht Calcium ab, da habe ich mich krass falsch ausgedrückt. Sie kurbeln (meiner Meinung nach) auch temporär die Bildung von Gries an, weil sie bei zu hohem Phosphorgehalt immerhin noch genügend Calcium mitbringen (0.2% Calcium, 0.7% Phosphor) - im Gegensatz etwa zu den Haferflocken, die praktisch überhaupt kein Calcium enthalten, aber dafür reichlich Phosphor (0.03% Ca / = 0.3% P). Deshalb habe ich geschrieben, dass ich das als erstes wegfallen lassen würde.
Es ist meine Hypothese und in keiner Weise durch Studien untermauert, dass der Hintergrund einer Blasengriesbildung nicht der hohe Calciumgehalt im Futter, sondern eine temporäre oder dauerhafte Einschränkung der Nierenfunktionsfähigkeit ist. Das kann beispielsweise auf Verkalkungen beruhen, zu denen - und das Folgende ist sehr wohl und ausreichend durch Studien belegt - das Kaninchen ohnehin neigt, und die durch hohe Phosphorgehalte unausweichlich sind - und da reichen bereits die Phosphorlasten, die mit kommerziellem Kaninchenfutter (inklusive Cuni Complete), Gemüsefütterung (mit Ausnahme der Kohlsorten und der blättrigen Sorten) und "Sämereien" erreicht werden.
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Oh, entschuldige, ich bin da etwas in's Dozieren gekommen - konkret zu Deiner Frage: Wer krautlastig füttert, Wiesenkräuter oder Küchenkräuter, dazu die falschen Gemüse anbietet (Tomate, Paprikaschote, Knolliges) und das ganze mit Sämereien und/oder Rosinen abrundet - ja, der sollte bei dauerhaftem Blasengries bzw. -schlamm auf Löwenzahn verzichten (und insgesamt seine Fütterung um 180° kehren).
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Ich wollte mich doch jetzt auch mal wieder zu Wort melden, denn gestern war ich mit einem der beiden möglichen Blasengrieskandidaten beim TA - und dieser Kandidat schein, zumindest laut RöBi schon mal auszuscheiden. Also würde dann vermutlich seine Partnerin diejenige mit dem Gries sein. Ich habe seitdem keinen Gries mehr entdeckt, die beiden sind aber auh extrem stubenrein und machen nur ins Klo. Ich habe das Klo auch für mehrere Stunden herausgenommen und in der Zeit wurde dann einfach gar nicht gepieselt
Ich werde es natürlich weiterhin beobachten. Man merkt Stupsie keine Veränderung in ihrem Verhalten oder auf der Toilette an. Sie hat Krebs und ich möchte sie eigentlich möglichst wenig stressen. Im Oktober müsste sie wieder zum Röntgen der Lunge, würde es wohl reichen, wenn ich dann komplett ein RöBi inklusive Blase machen lassen würde?
Er war nicht verfärbt, aber sehr dickflüssig.
Leni +10. Juni 2012
Josy +29. August 2012
Sammy +17. August 2013
Krümel +10. April 2016
... ihr fehlt
Ja, das würde auch ausreichen. Blasengries kann auch temporär auftreten, das muss nicht immer ein grosses oder dauerhaftes Problem sein.
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Gibt es eigentlich eine umfangreiche Liste über die Calcium/Phosphor-Werte von Wildkräutern im Internet? Oder habt ihr eine Buchempfehlung?
Meine Blasengries-Kandidatin frisst kaum Gräser. Frische Wildkräuter findet sie gut und wenn keine mehr da sind und nur noch das Gras übrig bleibt, frisst sie lieber Heu.![]()
Irgendwo habe ich den Link zur Bartagamen-Fütterung gepostet, da steht eine Menge drin, in Harcourt-Browns Buch steht etwas und dann gibt es umfangreiche Untersuchungen um 1970 herum.
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Passenderweise musste ich die beiden heute Nacht trennen, da Beethoven Verstopfung hat und ich gucken musste, ob er genügend frisst und köddelt. Seine Partnerin hat in der Zwei zwei Pfützen in ihren Teil des Geheges gemacht - völlig griesfrei
Hier ist die Liste, sie ist sehr übersichtlich:
http://www.bartagame-info.de/bartaga...rttabelle.html
Leni +10. Juni 2012
Josy +29. August 2012
Sammy +17. August 2013
Krümel +10. April 2016
... ihr fehlt
Mittlerweile kenne ich den Blasengriesübeltäter, und zwar ist es doch der Rammler. Ich möchte nun erstmal eine Probe zur Bestimmung von Struvit und Oxalat einreichen. Ist das sinnvoll? Was kann man mit dem Ergebnis später anfangen? Und kann dies eine normale TA-Praxis bestimmen oder muss ich den Urin dann in ein Labor einschicken? Ach ja, wie viel ml benötige ich ca. für die Probe?![]()
Leni +10. Juni 2012
Josy +29. August 2012
Sammy +17. August 2013
Krümel +10. April 2016
... ihr fehlt
Ist sinnvoll, falls Du mit Medikamenten behandeln willst - je nach Griesbeschaffenheit kommen andere Medikamente in Frage.
Anderweitig hilft es Dir nicht so sehr. Manche Leute verringern den Oxalatgehalt im Futter, wenn es sich bei dem Gries um Oxalatverbindungen hält. Ist aber im Wesentlich völlig sinnlos, weil das Kaninchen die Oxalate selbst herstellt und weil der Oxalatgehalt im Körper nicht mit dem Oxalatgehalt im Futter mitschwankt.
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Ich war heute mit Romeo beim TA. Eigentlich wegen seinem Zähneknirschen. Aber die Zähne sind es nicht, es ist eindeutig der Blasengries.Er hatte mehrere eindeutige Stellen in die Box hinterlassen. Die Ärztin sagte, dass das schon ein Zeichen von starken Blasengriesproblemen ist. Ich muß aber dazuschreiben, dass er seit Samstag dank Karottenkaufs viel Karottengrün bekommen hat.
Ich habe mich dann lange mit ihr wegen der Fütterung unterhalten.
Sie sagte, ich soll keinen Löwenzahn, Kräuter und Möhrengrün mehr füttern. Die Karotte selbst ist bei Blasengries ganz gut, wobei wegen dem Zuckergehalt nicht zu viel gegeben werden soll, damit er nicht zu dick wird. Zunehmen darf ich nicht mehr.![]()
Außerdem soll Romeo nun ganz viel trinken (180ml bei 1,8 kg), da ist aber die Flüssigkeit, die er durch das Futter aufnimmt, schon mit eingerechnet. Sonst bleibt uns nur noch Infusion oder Blasenspülung. Das will ich echt vermeiden, wenn es irgendwie geht. Hat noch jemand einen Tipp, wie ich ihn zum Trinken animieren kann? Welche Tees mögen eure Nins am liebsten?
Die TÄ hat heute etwas Blasengries eingefangen und läßt es auf Bakterien untersuchen. Das AB hat sie uns schon vorsichtshalber mitgegeben. Ich hoffe, wir brauchen es nicht.
Jetzt wissen wir wenigstens, was sein wirkliches Problem ist.![]()
Geändert von Simone W. (30.09.2014 um 12:38 Uhr)
Romeo und Fiona tief im Herzen
Benni und Lisa tief im Herzen
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