Die Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen.
Ich kann dir nur von meinen Thymompatienten schreiben, der schon deutlich hörbar schnaufte, nachdem wir eine Woche auf Lungenentzündung (der letzte Strohhalm nach dem Röntgenbild zu urteilen, wenn man Krebs ausklammerte) behandelt wurde. Da dachten wir schon, es geht nun zu Ende. Ich wollte aber noch eine Behandlung mit Prednisolon und Cortison probieren, was die TÄ auch unterstützte. Und es war fast wie ein kleines Wunder. Seine Atemgeräusche verschwanden fast ganz, er blühte noch mal auf, nahm richtig am Leben teil, fraß auch gut und viel. Es gab zwar immer wieder Tiefs, Tage an dem es ihm nicht so gut ging, aber er rappelte sich immerwieder auf, er wollte Leben. Sogar den Lebertest nach über einen Monat bestand er mit Bravour, zur Überraschung der TÄ. Letztlich lebte er noch einen weiteren Monat. Er war die ganze Zeit in seine Gruppe integriert, ja er war sogar der Chef und hat diese Rolle auch ausgefüllt. Er hat in dieser Zeit sogar ein eurostückgroße Bisswunde abbekommen, die wegen seinem Zustand nicht genäht werden konnte, aber letztlich durch tägliche Pflege (Verband und Salbe) wieder abgeheilt ist.
Auf Dauer verliert man diesen Kampf leider immer, aber ich bin heute froh darüber, dass ich ihn damals nicht gleich aufgegeben hatte. Ich weiß aber auch, dass es nicht immer so laufen kann, manchmal hilft einfach nichts mehr. Dann muss man leider den letzten Gang mit seinem Liebling antreten, so schwer es einem auch fällt, was ich auch schon oft genug tun musste.
Und dafür wünsche ich nicht nur dir, sondern allen, die in ähnliche Situationen kommen viel Kraft.![]()


						
					
					
					
						
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