Wie einige vielleicht mitbekommen haben, wurde Amy Ende November ein bösartiger Tumor entfernt.
Laborbefund:
Nun waren wir am Samstag mit Amy aus anderen Gründen bei meiner TÄ im Notdienst. Sonntag kam dann der Anruf, das der Krebs zurück ist. Das Gewebe ist verändert (die OP-stelle). Außerdem ist ein großes "etwas" in der LungeEin 5,8 g schweres, abgeflachtes, traubengroßes, festelastisches Gewebestück mit teils ausgefaserter, teils glatter, hell-bis dunkelbraun-grauer Oberfläche. Im Schnitt Einlagerung eines haselnussgroßen Knotens mit mittel-bis dunkelbrauner Schnittfläche. Excisionsränder wegen Ausfaserung nicht beurteilbar.
Entnommen für die histoloische Untersuchung: 1 Quer und 1/2 Länggschnitt mit markiertem Abtragungsrand.
Darin dicht beieinander liegende, plumpe bis spindelige Zellen mit deutlicher Anisonukleose und Kernpolymorphie. Eingestreut Mitosen und Nekrosefelder sowie multifokale Einblutungen. Des weiteren multifokale Siderophagenb. Zwischen den Zellen ab und an Kollagenfasern. In der Peripherie Infiltration der lokalen Muskulatur.
Beurteilung:
Ein haselnussgroßes, nieder differenziertes Sarkom aus der Unterhaut der linken Brustwand mit Nekrose, Einblutung und Hämosiderose.
Infiltration der lokalen Muskulatur. Exzisionsränder teilweise allerhöchstens knapp (<1mm) im Gesunden.
Kritischer Bericht:
Es handelt sich um einen bösartigen, sehr nieder differenzierten mesenchymalen Tumor,dessen genaue Histogenese sich nicht ganz eindeutig am HE-gefärbten Präparat erschließt. Ein nieder differenziertes Fibrosarkom kommt allerdings differentialdiagnostisch u.a. in Frage. Der Tumor kann rezidivieren und metastasieren. Da die Exzisionsränder aktuell teilweise höchstens knapp im Gesunden liegen, wird eine Überwachung in jedem Fall empfohlen.
Meine TÄ war bei dem Pathobericht schon überrascht das sie so lange durchgehalten hat. Als ich sie Sonntag abholte, haben wir unter anderem auch die Groß ZF durchgesprochen. Wir haben beschlossen, wenn sie bis zum Start dieser ZF (Ostermontag) fit bleibt und unverändert, darf sie dran teilnehmen um ihre letzten Wochen nicht alleine verbringen zu müssen. Uns ist bewußt das diese ZF Streß bedeutet.
Das war Stand Sonntag und Montag.
Nun fängt Amy allerdings merklich an abzubauen.
- Sie verbringt den kompletten Tag an einer Stelle in "fetter-Hennen" Stellung. Manchmal wechselt Sie den Platz, allerdings eher selten. - - Fressen tut sie, aber nur "weiche" Sachen. Knolle und co kann ich wieder mitnehmen.
- Außerdem röchelt/grunzt/schmatzt sie beim fressen seit Montag Abend, ich kann nicht genau einschätzen was es ist.
- Ihre heiß geliebten Haferflocken mit Medikamenten drauf, werden Abends nicht mehr aufgegessen
- Mal lässt sie sich streicheln, man greift sie uns an. So war sie damals auch als wir den Tumor "entdeckt" haben.
Aktuell bekommt Sie noch keine Schmerzmittel, da Sie Sonntag Schmerzfrei schien und auch jetzt macht sie nicht unbedingt den Eindruck als wenn sie schmerzen hat, aber ich kann es auch nicht 100 % ausschließen.
Die Groß ZF hat sich für sie erledigt, wir haben auch bereits einen Plan B in der Hinterhand, damit sie Ihre letzten Tage nicht alleine verbringen muss.
(Aktuell sitzt Charly bei ihr. Allerdings ist Charly ein ziemliches A*****. greift sie oft an, sie wehrt sich nicht. Gekuschelt wird nicht. Außerdem MUSS Charly unbedingt aus anderen Gründen an der ZF teilnehmen).
Mir gefallen aktuell auch die Notfallpläne nicht, aber das bleibt erstmal alles abzuwarten.
Meine eigentliche Frage, wann ist Schluß? Amy kann den Krebs nicht mehr besiegen, das stand von Anfang an fest. Ich möchte sie nicht die nächsten Wochen mit Schmerzmittel vollpumpen. Sie mag nicht angefasst zu werden, es ist wieder Streß und dann noch was rein in den Mund wenn sie eh "Probleme" mit der Lunge hat.
Mir ist bewußt das ich als Halter entscheiden muss, wann es zuviel ist, aber ich hätte trotzdem gerne eure Meinungen
LG Jenny
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