Ich würde nach 6 Monaten nachimpfen lassen, da der Schutz dann nicht mehr zu 100% besteht. Mir hat auch mal eine TÄ empfohlen, nur einmal im Jahr Myxo zu impfen und das war damals noch der Cunivak. Soviel dazu.
Es ist nachgewiesen, dass normalerweise bei erwachsenen Tieren keine Grundimmunisierung notwendig ist. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann lass in 4 Wochen nachimpfen.
Folgende Angaben mit Quelle:
RHD
Bei RHD empfehlen Selbitz und Moos (2003) eine einmalige Grundimmunisierung und eine Nachimpfung nach einem Jahr. Boosterungen sind bei Zuchttieren vom Infektionsdruck abhängig. HAH-Titer ab 1:80 können als schützend bewertet werden (Selblitz und Moos 2003). Andere Autoren geben ein Anhalten der Immunisierung von 6 Monaten (Huang 1991) bis 12 Monaten (Arguelleo Villares 1991; Anon 2004) an.
Nach Peichl (2009) hält die Schutzdauer laut OIE (Internationaler Tierseuchenbehörde) mindestens 15 Monate, nach Beipackzettel 12 Monate an. Empfohlen wird eine Impfung entsprechend der Herstellerangaben.
Nach Pharmagal (Hersteller-Impfschema für eigenen Impfstoff) sollte die erste Impfung im Alter von mindestens zehn Wochen erfolgen, falls angebracht ab der 6. Lebenswoche möglich. Vier Wochen später die zweite Impfung. Auffrischung jährlich, Zuchtweibchen eventuell alle 6 Monate.
Nach Hammer (2006) können Kaninchen erst ab einem Alter von sechs Wochen geimpft werden. Nachkommen bereits immunisierter Weibchen sollten ab der 12 Lebenswoche geimpft werden (Selblitz und Moos 2003).
Die Ständige Impfkommission Vet. für Kaninchen (Gültig seit August 2009) empfiehlt eine Grundimmunisierung im Alter von 4 - 6 Wochen und eine Nachimpfung nach 4 Wochen. Bei älteren Tieren soll gemäß Packungsbeilage des Impfstoffs geimpft werden. Wiederholungsimpfungen alle 12 Monate (Häsinnen in intensiver Zuchtnutzung sollten in kürzeren Intervallen - alle 6 Monate - geimpft werden.)
Ewringmann (2005) empfiehlt eine Erstimpfung unabhängig von der Jahreszeit, bei Jungtieren ungeimpfter Häsinnen ab der 6. Lebenswoche, bei Jungtieren geimpfter Häsinnen ab 12. Lebenswoche. Wiederholungsimpfung 1 x jährlich.
Myxomatose
Nach Peichl (2009) hält die Schutzdauer sechs bis neun Monate an, Impfstoffe auf der Basis von Stamm SG 33 bis zu 10 Monate. Relative viele Tierärzte empfehlen eine Impfung nur bei regionalem Vorkommen der Myxomatose (Peichl 2009). Peichl empfiehlt eine Impfung in Myxomatoseregionen (Wildkaninchen/Zuchttiere) entsprechend den Herstellerangaben.
Die Ständige Impfkommission Vet. für Kaninchen (Gültig seit August 2009) empfiehlt eine Grundimmunisierung im Alter von 4 - 6 Wochen und eine Nachimpfung nach 4 Wochen. Bei älteren Tieren soll gemäß Packungsbeilage des Impfstoffs geimpft werden. Wiederholungsimpfungen alle 6 Monate: Myxomatose (in Endemiegebieten u. U. alle 4 Monate).
Nach Riemser (Hersteller-Impfschema für eigenen Impfstoff) sollte in nicht verseuchten Gebieten mit 6 bis 10 Wochen geimpft werden und nach sechs bis neun Monate nachgeimpft werden. In verseuchten Gebieten sollten die Jungtiere zweimal geimpft werden, die erste Impfung mit 4 - 6 Wochen, die zweite nach 3 - 4 Wochen. Nachgeimpft werden sollte nach 4 - 5 Monaten.
Ewringmann (2005) empfiehlt eine 1. Impfung im Frühjahr (max. ab der 4.Lebenswoche), die zweite Impfung 4 Wochen nach der Erstimpfung, die dritte Impfung 5 - 6 Monate nach der Erstimpfung. Anschließend eine jährliche Wiederholungsimpfung, bei hohem Infektionsdruck inkl. Boosterung.
Der Hersteller von Nobivac Myxo-RHD gibt eine Wirkungsdauer von einem Jahr an.
Quellen
Anon. (2004): OIE Manual of Diagnostic Test and Vaccines for Terrestrial Animals. 5th Edition
Arguello Villares J.L. (1991) Viral haemorrhagic disease of rabbits: vaccination and immune response. Rev.Sci.Tech. 10, 459-480
Bundesamt für Veterinärwesen BVET, www.bvet.admin.ch, Stand 01/2011
Bundesverband praktizierender Tierärzte: Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission Vet. für Kaninchen
Ewringmann, A.; Leitsymptome beim Kaninchen: diagnostischer Leitfaden und Therapie; Stuttgart, Enke, 2005; 284 S; (Konkret-Kleintier-Praxisbuch); ISBN 3-8304-1020-4
[1] Impfeffekt kann durch manche Medikamente deutlich abgeschwächt werden. Lungenärzte im Netz. Abgerufen am 4. Dezember 2009
Hoffmann, A., Mergel A., Kussler K. (2004): Unerwünschte Wirkungen nach Aplikation immunulogischer Arzneimittel beim Tier - Zusammenfassung der im Jahre 2004 im Paul-Ehrlich-Institut eingegangenen Meldungen
Hoffmann, A., Mergel A., Kussler K. (2006): Pharmakovigilanzreport Tierimpfstoffe Zur Statistik der im Jahr 2006 im Paul-Ehrlich-Institut eingegangenen Meldungen
Hoffmann, A., Mergel A., Kussler K. (2007): Pharmakovigilanzreport Tierimpfstoffe. Zur Analyse der im Jahr 2007 im Paul-Ehrlich-Institut eingegangenen Meldungen
Hoffmann, A., Mergel A., Kussler K. (2009): Pharmakovigilanzreport Tierimpfstoffe. Analyse der im Jahr 2008 und 2009 im Paul-Ehrlich-Institut eingegangenen Meldungen
Holubek, R. (2004): Wann ist ein Kaninchenbestand impfwürdig?
Holubek, R. (2007): Schutzimpfungen für gesunde Kaninchen
Hammer M. (2006): Expression des Hauptstrukturproteins des Rabbit Haemorrhagic Disease Virus in transgenen Pflanzen: Untersuchungen zur Antigenität und Immunogenität, Hannover
Huang H.B. (1991): Vaccination against and immune response to viral haemorrhagic disease of rabbits: a review of research in the People's Republic of China. Rev.Sci.Tech. 10, 481-498.
Marlier, D.; Mainil, J.; Boucraut-Baralon, C.; Linden, A.; Vindevogel, H. (2000): The efficacy of two vaccination schemes against experimental infection with a virulent amyxomatous or a virulent nodular myxoma virus strain. Journal of comparative pathology 122, 115-122
Ochsenbein et al.: Protective long-term antibody memory by antigen-driven and T help-dependent differentiation of long-lived memory B cells to short-lived plasma cells independent of secondary lymphoid organs. In: Proc Natl Acad Sci USA. 97, 24, 2000, S. 13263–13268
Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimitte,pei.de (Stand Januar 2011)
Peichl, M.: Haustiere impfen mit Verstand. Ein kritischer Ratgeber. Norbert Höpfinger Verlag, 2009
Rutz C. (2003): Die Myxomatose des Kaninchens: Serologische und molekularbiologische Nachweisverfahren. Epidemiologische Situation in der Schweiz, Veterinärmedizinische Fakultät, Institut für Veterinärbakteriologie, Abteilung Geflügel- und Kaninchenkrankheiten
Selbitz H.J. und Moos M. 2003: Tierärztliche Impfpraxis, Stuttgart, Enke, ISBN-10: 3830410565
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