Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 33

Thema: Ich brauch mal einen Rat...

  1. #1
    Schnuffel21
    Gast

    Beitrag Ich brauch mal einen Rat...

    Ich habe Schnuffel nun seit 2 Wochen. Er ist drei Jahre alt und nicht kastriert. Er leidet an EC, bekommt nun hirnzugängiges (?) Antibotikum und Panacur. Die Medikamente verträgt er gut und es geht ihm zeitweise sehr gut. Eigentlich wollte ich ihn für meine 2J Hasendame als Partnertier. Nun wollte ich schauen, wie es ihm nach der Behandlung geht, wenn alles gut läuft, ihn kastrieren lassen und trotzdem mit meiner vergesellschaften...

    Was haltet ihr davon ein EC krankes Tier mit einem fitten, vollkommen gesundem zusammen zu setzen ? Ich meine das Risiko ist ja sehr groß, dass meine Kleine das auch bekommt...

    Und die zweite Frage: Kennt jmd. ein gutes Rezept für einen Aufpeppelbrei mit viel Vit B? Danke schonmal

  2. #2
    Igel Mama/im Stress
    Registriert seit: 23.01.2008
    Ort: Burgdorf/ Hannover
    Beiträge: 4.090

    Standard

    Was für welchen Symptome hat er?
    Lg Nadine

  3. #3
    Schnuffel21
    Gast

    Standard

    Schiefe Kopfhaltung, die aber auch schon zurück geht und er ist wackelig auf den Beinen... kann sein Gleichgewicht manchmal nicht halten

  4. #4
    nach müde kommt blöd Avatar von Rabea
    Registriert seit: 06.11.2007
    Ort: Brandenburg, Yeaha!
    Beiträge: 2.545

    Standard

    Willkommen hier

    Vit B würde ich direkt geben, also per Spritze ins Mäulchen (wenn das machbar ist)

    Ich finde die Vergesellschaftung mit einem fitten Kaninchen in Ordnung, denn sehr sehr viele Kaninchen tragen den E.c.-Erreger in sich, ohne dass sie Symptome zeigen.

    Allerdings muss deine Kaninchendame ja dann doch noch recht lange auf Schnuffel warten. Erst muss die E.c.Behandlung abgeschlossen sein, dann muss er kastriert werden und dann noch 6 Wochen seine Kastra-Quarantäne alleine absitzen. Also so 3 Monate wird es dann noch dauern, geschätzt.
    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

  5. #5
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
    Registriert seit: 01.05.2012
    Ort: Aichach
    Beiträge: 3.198

    Standard

    Da du ein bisschen Zeit hast kannst du evtl. schon mal explizit in Tierheimen oder im Forum nach EC positiven Tieren fragen.

    Eigentlich sollte man schon darauf achten das man nicht noch mehr Tiere mit dieser furchbaren Krankheit infiziert.

    Es ist einfach sehr unterschiedlich. Es gibt Bestände die zu 90 % infiziert sind und es gibt Bestände die EC frei sind.
    Untersuchungen in Bayern zeigen das die Chance 40 / 60 ist, das das Tier Träger ist. Aber das ist eben nur der Mittelwert.

    Häufig sitzen EC positive Tier lange Zeit in Tierheimen.
    Ist jedenfalls in meiner Region so. Also wird man auch gut fündig.

    Wenn du ihm eine schon kastrierte Freundin suchst kannst du die Kastrationsquarantäne deutlich verkürzen.

  6. #6
    Liane, Amali, Udo & Lina für immer im Herzen Avatar von Carmen P.
    Registriert seit: 13.11.2011
    Ort: Berlin
    Beiträge: 3.630

    Standard

    Zitat Zitat von Zeppelinchen Beitrag anzeigen
    Wenn du ihm eine schon kastrierte Freundin suchst kannst du die Kastrationsquarantäne deutlich verkürzen.
    Genau den gleichen Gedanken hatte ich auch.

    Ansonsten gib ihm, wie schon geschrieben wurde, Vitamin-B-Komplex.
    Wir geben zusätzlich immer noch Catosal.

    Gute Besserung.

  7. #7
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.914

    Standard

    Und die zweite Frage: Kennt jmd. ein gutes Rezept für einen Aufpeppelbrei mit viel Vit B?
    VitB bekommt er doch sicher schon zum Panacur, oder?

    Frißt er selber? Wenn ja sollte er keinesfalls Brei erhalten, diese sind schlecht für die Verdauung und lassen das Tier gewiß nicht runder werden...
    Wenn er selber frißt kannst Du Ölsamen anbieten wei Leinsamen, Sonnenblumenkerne,Kürbiskerne....

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.309

    Standard

    Zitat Zitat von Zeppelinchen Beitrag anzeigen
    Da du ein bisschen Zeit hast kannst du evtl. schon mal explizit in Tierheimen oder im Forum nach EC positiven Tieren fragen.
    Das ist, glaube ich, nicht die Lösung, da bereits ein potentielles Partnertier vorhanden ist, das scheinbar auch nicht abgegeben werden soll

    Also, meine Erfahrungen mit einem E.C.-Tier: Hiro hat vor seinem ersten Schub mit meinem anderen Pärchen zusammen gelebt. Er muss es da ja schon gehabt haben, das kommt ja nicht aus dem Nichts. Beide sind fit und gesund, obwohl sie bereits 8 Jahre ist.

    Danach hatte er mehrere andere Partnerinnen, die aus anderen Gründen vor ihm gestorben sind, die auch nie erkrankten.

    Ich persönlich denke, dass E.C. entweder schwerer übertragen wird, als sich manche das so vorstellen oder dass die meisten Kaninchen mit einer Infektion sehr, sehr gut zurecht kommen und nie Symptome zeigen.

    Hab ich nicht hier im Forum irgendwo gelesen, dass nach einer Studie ohnehin 80% der Kaninchen E.C.-positiv sind, wenn man nach Antikörpern im Blut sucht?

    Ein Restrisiko für das gesunde Tier bleibt natürlich, das du mit dir persönlich ausmachen musst.

    Hiro hatte damals übrigens eine minimale Kopfschiefstellung zurück behalten und leichte Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen. Ich habe jede Vergesellschaftung in seinem Revier gemacht, weil er eigentlich ein ganz Netter war und um ihm Stress durch eine unbekannte Umgebung zu erspare. Das hat bei mir gut funktioniert.

    Wie die anderen schon gesagt haben, wäre es gut, das VitB direkt zu geben mit einer Spritze ins Mäulchen. Wir hatten damals Tabletten dafür, wo die die tägliche Portion dann einfach in ein bisschen Wasser aufgelöst habe und direkt eingegeben habe.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.309

    Standard

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Ich persönlich denke, dass E.C. entweder schwerer übertragen wird, als sich manche das so vorstellen oder dass die meisten Kaninchen mit einer Infektion sehr, sehr gut zurecht kommen und nie Symptome zeigen.

    Hab ich nicht hier im Forum irgendwo gelesen, dass nach einer Studie ohnehin 80% der Kaninchen E.C.-positiv sind, wenn man nach Antikörpern im Blut sucht?
    Ich habe gerade noch mal ein bisschen Literaturrecherche betrieben und es scheint, als wären Antikörper gegen E.C. überall dort nachweisbar, wo man auch geschaut egal. In Wildtieren, Kaninchen von Kaninchenfarmen, Haustieren oder auch in Labortieren. Die gefundenen Prävalenzen variierten dabei zwischen 5 und 95%.

    Bywater et al., (1978) kommt zu den Schluss, dass die Crossübertragungswahrscheinlichkeit zwischen den Tieren auf natürlichem Wege eher gering ist (obwohl Kaninchen im Labor unter künstlichen Bedingungen gut zu infizieren sind; Thomas et al, 2007) aber (wenn man andere Publikationen liest) scheinbar mit höherer Tierzahl und damit auch mit erhöhtem Kontakt zu kontaminiertem Urin zunimmt.

    An der Stelle möchte ich noch einmal Dipineto et al. (2008) zitieren:
    "sex and health status had no significant effect (P > 0.05) on E. cuniculi seropositivity". Das heißt auch infizierte Tiere können ganz gesund erscheinen und haben kein Problem mit der Infektion.

    Hab auch noch einen sehr schönen (englischen) Übersichtsartikel über E.C. gefunden, vor allem über die verschiedenen Formen/Krankheitsverläufe und Symptome. Bei Interesse schicke ich ihn gerne zu, aber da sollte jeder für sich wissen, ob er sowas erträgt, ohne bei jedem Ohrenwackeln des Kaninchens danach zusammen zu zucken

  10. #10
    Schnuffel21
    Gast

    Beitrag

    Erstmal danke für die zahlreichen Antworten Meine kleine Maus sollte endlich einen Partner Kriegen und deswegen hab ich Schnuffel ja geholt , aus ziemlich schlechten Verhältnissen. Kleiner Käfig , keinen Auslauf, alleine auf dem Balkon, wie ein Besen den man einfach in die Kammer stellt und rausholt, wenn man ihn braucht... also er steht seit dem ich ihn geholt hab, getrennt von meiner...wegen der Eingewöhnungsphase, etc. War schon ein großer Schock , als wir dann beim TA waren. War so eig nicht gedacht. Fressen tut er auch von alleine, sogar recht viel was ja schon mal gut ist... ich würde ihn schon gerne vergesellschaften, sofern sein Zustand eine Kastration nach der behandlung zulässt , aber bin mir eben wahnsinnig unsicher, weil ich halt auf gar keinen fall möchte, dass meine Maus das auch kriegt. Am Liebsten wäre es mir wenn der Kleine Mann zu anderen ec ninchen kommt... eben in gute Hände, aber keiner möchte ein krankes Tier und ins Heim oder auf einen gnadenhof soll er auf gar keinen fall :/ hach man... alles nicht so einfach

  11. #11
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Schwierig. Ich hatte ein bekannt E.C. erkranktes Tier, welches 5 Tage nach Auftreten der Symptome starb. Ein anderes mit schiefem Kopf lebte 3 Jahre in einer Gruppe. Damals war die Krankheit noch weitgehend unbekannt. Andere, zu früh verstorbene Tiere hätten E.C. haben können. Es wurde aber nicht darauf untersucht. Jedoch kam es nie zu Ansteckungen. Die Partnertiere starben aus anderen Gründen. Wenn die Tiere bereits zusammen leben, ändert es eh nichts mehr.
    Ein krankes Tier zu einem gesunden, noch jungen Tier zu setzen, ist halt doch eine andere Option. Vielleicht könnte man ja den Titer bei dem gesunden Tier überprüfen. Möglicherweise hat die Dame ja schon Kontakt zu E.C. gehabt. Dann wäre es ja egal.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  12. #12
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
    Registriert seit: 01.05.2012
    Ort: Aichach
    Beiträge: 3.198

    Standard

    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Vielleicht könnte man ja den Titer bei dem gesunden Tier überprüfen. Möglicherweise hat die Dame ja schon Kontakt zu E.C. gehabt. Dann wäre es ja egal.
    Das würde ich dir auch raten.

    Ich hab selber eine Gruppe in der wenige ECnegative mit ECpositiven seit 3,5 Jahren zusammenleben und sich nicht anstecken. Sie sind alle so dicke Freunde das ich es unmenschlich finde sie zu trennen. In Stresssituationen bekommen die kranken Panacur. Ich weiß nicht wie lange die Methode gut geht.

    Ich kenne aber auch einen anderen Fall, da wurde in eine sicher und v.a. regelmäßig ECnegativ getestete Gruppe ein EC positives junges Tier gesetzt. Mit der Folge das das älteste Tier der Gruppe erkrankte und nicht mehr wirklich genesen will.

    EC hat viele Gesichter. Es gibt die Formen wo nach einem Schub jahrelang Ruhe ist. Selbst wenn ein leicht schiefer Kopf zurückbleibt stört das die Tiere ja nicht. Es gibt aber häufig auch eine Form in der es immer wieder kommt, egal wie viel Medikamente man in die Tiere hineinschüttet. Ich hatte Jahre in denen ich 5 Tiere einschläfern lassen musste, da sie trotz monatelanger Behandlung nicht mehr aufstehen konnten.

  13. #13
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Eine Ansteckung von Tier zu Tier ist bisher zwar nur im Labor gelungen, wenn eine erreger-angereicherte Flüssigkeit in's Maul gespritzt wurde. Ich würde von einer solchen Ansteckungsmöglichkeit deshalb nicht ausgehen.

    Auch bricht längst nicht bei jedem Tier EC aus. Die zwei Gründe sprächen dafür, auch ein möglicherweise gesundes Tier dazu zu setzen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Hab ich nicht hier im Forum irgendwo gelesen, dass nach einer Studie ohnehin 80% der Kaninchen E.C.-positiv sind, wenn man nach Antikörpern im Blut sucht?
    Das ist halb und halb ein Mythos - es gibt mehrere solche Studien. 80%-Zahlen gibt es für Deutschland nur bei Tieren, die EC-typischen Symptome zeigen. Normale Verbreitung von EC in Zucht- oder Mastbeständen liegt in Deutschland bei etwa 40%.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  15. #15
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.309

    Standard

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Eine Ansteckung von Tier zu Tier ist bisher zwar nur im Labor gelungen, wenn eine erreger-angereicherte Flüssigkeit in's Maul gespritzt wurde. Ich würde von einer solchen Ansteckungsmöglichkeit deshalb nicht ausgehen.
    Vorweg: Ich gehe auch davon aus, dass die Übertragung zwischen den Tieren eher ein seltenes Ereignis ist (siehe 1.+2. Beitrag von mir), dennoch denke ich, dass es vorkommt. Anders sind so hohe Prävalenzen nicht zu erklären und auch nicht, warum die Prävalenzen mit steigender Tierzahl zunimmt (siehe 2. Beitrag von mir).

    April, hast du zufällig den Artikel mit den 40% in Deutschland zur Hand? Den würde ich interessehalber gerne mal lesen.

    Ich persönlich finde es ja hochspannend, dass hier viele ein E.C.-Tier in der Gruppe hatten, ohne dass sich die anderen Tiere (offensichtlich) angesteckt haben Letztlich muss jeder das Risiko für sich selbst abwägen, aber das bestärkt mich noch einmal in meiner Meinung, dass E.C.-Tiere hauptsächlich für sich selbst und nicht für andere ein Problem sind =)

  16. #16
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.914

    Standard

    Ich weiß ja nicht was april gelesen hat, aber hier findest Du es auch:
    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/12423/1/Flock_Ulrike.pdf

    Dort wird exakt das beschrieben was april geschrieben hat.

  17. #17
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.309

    Standard

    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Ich weiß ja nicht was april gelesen hat, aber hier findest Du es auch:
    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/12423/1/Flock_Ulrike.pdf

    Dort wird exakt das beschrieben was april geschrieben hat.
    Super, danke =D

  18. #18
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Vorweg: Ich gehe auch davon aus, dass die Übertragung zwischen den Tieren eher ein seltenes Ereignis ist (siehe 1.+2. Beitrag von mir), dennoch denke ich, dass es vorkommt. Anders sind so hohe Prävalenzen nicht zu erklären und auch nicht, warum die Prävalenzen mit steigender Tierzahl zunimmt (siehe 2. Beitrag von mir).
    Da wäre ich jetzt nicht so sicher, dass es anders keine Erklärungen gäbe. Bei "Übertragung von Tier zu Tier" stellt sich einerseits die Frage: direkt oder indirekt und andererseits die Frage horizontal oder vertikal.

    Die vertikale Transmission ist nachgewiesen (Banaux 2003, In Utero Transmission of E. Cuniculi) und das wäre sogar sehr gut kompatibel mit allen Zuchtbetrieben. Dort sitzen die Tiere i.d.R. getrennt, und schon wegen möglicher Kokzidien werden gute Desinfektionsmittel zur Säuberung eingesetzt. Die horizontale Übertragung ist unter solchen Umständen nur sehr schwierig zu machen.

    Horizontal könnte in Mastbetrieben übertragen werden, wo die Tiere eher zusammen sitzen. Da die horizontale Übertragung ohne menschliche Spritze aber noch nie nachgewiesen worden ist, glaube ich eher, dass die infizierten Tiere der Mastbetriebe aus entsprechend infizierten Zuchtbetrieben stammen.

    Wo eine horizontale Übertragung nicht ausgeschlossen wird ist indirekt vom Meerschweinchen zum Kaninchen, das ist aber auch noch nicht nachgewiesen, nur vermutet.

    Und nachgewiesen ist auch, dass die Sporidien in Säften/Getränken überleben und auf diesem Weg verteilt werden können, wenn die Säfte/Getränke nicht pasteurisiert sind. Das wäre für grosse Haltungsanlagen also auch ein denkbarer Weg und würde ebenfalls eher zu kommerziellen Grosshaltungen passen und zu steigenden Tierzahlen.

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    April, hast du zufällig den Artikel mit den 40% in Deutschland zur Hand? Den würde ich interessehalber gerne mal lesen.
    Die Diss von Flock und die dort genannten Quellen wäre eine Möglichkeit oder die folgenden Untersuchungen:
    EC_Table.PNG
    Das ist aus der Diss von Carly Jordan.

    aber das bestärkt mich noch einmal in meiner Meinung, dass E.C.-Tiere hauptsächlich für sich selbst und nicht für andere ein Problem sind =)
    Für AIDS-Kranke sind die Tiere sehr wohl ein Problem, wenngleich die Konstellation selten ist.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  19. #19
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.309

    Standard

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Die vertikale Transmission ist nachgewiesen (Banaux 2003, In Utero Transmission of E. Cuniculi) und das wäre sogar sehr gut kompatibel mit allen Zuchtbetrieben. Dort sitzen die Tiere i.d.R. getrennt, und schon wegen möglicher Kokzidien werden gute Desinfektionsmittel zur Säuberung eingesetzt. Die horizontale Übertragung ist unter solchen Umständen nur sehr schwierig zu machen.

    Horizontal könnte in Mastbetrieben übertragen werden, wo die Tiere eher zusammen sitzen. Da die horizontale Übertragung ohne menschliche Spritze aber noch nie nachgewiesen worden ist, glaube ich eher, dass die infizierten Tiere der Mastbetriebe aus entsprechend infizierten Zuchtbetrieben stammen.

    Wo eine horizontale Übertragung nicht ausgeschlossen wird ist indirekt vom Meerschweinchen zum Kaninchen, das ist aber auch noch nicht nachgewiesen, nur vermutet.

    Und nachgewiesen ist auch, dass die Sporidien in Säften/Getränken überleben und auf diesem Weg verteilt werden können, wenn die Säfte/Getränke nicht pasteurisiert sind. Das wäre für grosse Haltungsanlagen also auch ein denkbarer Weg und würde ebenfalls eher zu kommerziellen Grosshaltungen passen und zu steigenden Tierzahlen.
    Du hast Recht, die vertikale Transmission ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber mir wäre nicht klar, wieso sich andere Tiere und Menschen horizontal infizieren können und ausgerechnet Kaninchen nicht.
    Gibt es denn eine Infektionsstudie mit negativen Kontakttieren, die dann nicht serokovertierten?


    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen

    Für AIDS-Kranke sind die Tiere sehr wohl ein Problem, wenngleich die Konstellation selten ist.
    Ich meinte eher, dass die Tiere für andere, gesunde Tiere (meist) kein Problem sein dürften Über immunsupprimierte Personen und Tiere brauchen wir hier nicht reden, dass es da zu Problemen kommen kann, ist natürlich klar.
    Geändert von Fellfie (07.11.2013 um 13:22 Uhr)

  20. #20
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Du hast Recht, die vertikale Transmission ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber mir wäre nicht klar, wieso sich andere Tiere und Menschen horizontal infizieren können und ausgerechnet Kaninchen nicht.
    Eine Möglichkeit wäre, dass eine orale Aufnahme bei Kaninchen andere Vorgänge auslöst als eine gespritzte Aufnahme. Das wird ja immer mit Injektion probiert, und da hat es beim Kaninchen verschiedentlich die Besonderheit, dass manche Stoffe oral aufgenommen problemlos sind und mit "intraperitonealer Injektion" verheerend wirken. Solanin ist so etwas, gespritzt ist es ab einer gewissen Menge total unverträglich, aber gefressen erhöht sich diese Menge um Faktor 300 - 500 (sic!). Das könnte mit Microsporidien ganz ähnlich funktionieren.

    Dann wäre allerdings die Route über Meerschweinchen ungewöhnlich. Das würde wiederum für orale Aufnahme sprechen, die es unter Kaninchen in dem Masse möglicherweise nicht gibt, weil sie ein anderes Hygieneregime nutzen als Meerschweinchen. Wobei die Meerschweinchen als Vektor nicht bewiesen sind.

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Gibt es denn eine Infektionsstudie mit negativen Kontakttieren, die dann nicht serokovertierten?
    Äh - der von Dir zitierte Baywater hat doch genau den Fall in seiner Schweizer Zuchtanlage beschrieben? (Mit "serokonvertiert" gewinnt man jede Scrabble-Partie )

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Über immunsupprimierte Personen und Tiere brauchen wir hier nicht reden, dass es da zu Problemen kommen kann, ist natürlich klar.
    Das war mir eben ursprünglich nicht klar, ich hab's bloss der Vollständigkeit halber angebracht. Leider kann der Mensch Albendazol mit durchschlagendem Erfolg und gut einsetzen und das Kaninchen nicht.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Stichworte

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •