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Thema: Ich brauch mal einen Rat...

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Schwierig. Ich hatte ein bekannt E.C. erkranktes Tier, welches 5 Tage nach Auftreten der Symptome starb. Ein anderes mit schiefem Kopf lebte 3 Jahre in einer Gruppe. Damals war die Krankheit noch weitgehend unbekannt. Andere, zu früh verstorbene Tiere hätten E.C. haben können. Es wurde aber nicht darauf untersucht. Jedoch kam es nie zu Ansteckungen. Die Partnertiere starben aus anderen Gründen. Wenn die Tiere bereits zusammen leben, ändert es eh nichts mehr.
    Ein krankes Tier zu einem gesunden, noch jungen Tier zu setzen, ist halt doch eine andere Option. Vielleicht könnte man ja den Titer bei dem gesunden Tier überprüfen. Möglicherweise hat die Dame ja schon Kontakt zu E.C. gehabt. Dann wäre es ja egal.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  2. #2
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
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    Beiträge: 3.198

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    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Vielleicht könnte man ja den Titer bei dem gesunden Tier überprüfen. Möglicherweise hat die Dame ja schon Kontakt zu E.C. gehabt. Dann wäre es ja egal.
    Das würde ich dir auch raten.

    Ich hab selber eine Gruppe in der wenige ECnegative mit ECpositiven seit 3,5 Jahren zusammenleben und sich nicht anstecken. Sie sind alle so dicke Freunde das ich es unmenschlich finde sie zu trennen. In Stresssituationen bekommen die kranken Panacur. Ich weiß nicht wie lange die Methode gut geht.

    Ich kenne aber auch einen anderen Fall, da wurde in eine sicher und v.a. regelmäßig ECnegativ getestete Gruppe ein EC positives junges Tier gesetzt. Mit der Folge das das älteste Tier der Gruppe erkrankte und nicht mehr wirklich genesen will.

    EC hat viele Gesichter. Es gibt die Formen wo nach einem Schub jahrelang Ruhe ist. Selbst wenn ein leicht schiefer Kopf zurückbleibt stört das die Tiere ja nicht. Es gibt aber häufig auch eine Form in der es immer wieder kommt, egal wie viel Medikamente man in die Tiere hineinschüttet. Ich hatte Jahre in denen ich 5 Tiere einschläfern lassen musste, da sie trotz monatelanger Behandlung nicht mehr aufstehen konnten.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
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    Eine Ansteckung von Tier zu Tier ist bisher zwar nur im Labor gelungen, wenn eine erreger-angereicherte Flüssigkeit in's Maul gespritzt wurde. Ich würde von einer solchen Ansteckungsmöglichkeit deshalb nicht ausgehen.

    Auch bricht längst nicht bei jedem Tier EC aus. Die zwei Gründe sprächen dafür, auch ein möglicherweise gesundes Tier dazu zu setzen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
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    Beiträge: 3.309

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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Eine Ansteckung von Tier zu Tier ist bisher zwar nur im Labor gelungen, wenn eine erreger-angereicherte Flüssigkeit in's Maul gespritzt wurde. Ich würde von einer solchen Ansteckungsmöglichkeit deshalb nicht ausgehen.
    Vorweg: Ich gehe auch davon aus, dass die Übertragung zwischen den Tieren eher ein seltenes Ereignis ist (siehe 1.+2. Beitrag von mir), dennoch denke ich, dass es vorkommt. Anders sind so hohe Prävalenzen nicht zu erklären und auch nicht, warum die Prävalenzen mit steigender Tierzahl zunimmt (siehe 2. Beitrag von mir).

    April, hast du zufällig den Artikel mit den 40% in Deutschland zur Hand? Den würde ich interessehalber gerne mal lesen.

    Ich persönlich finde es ja hochspannend, dass hier viele ein E.C.-Tier in der Gruppe hatten, ohne dass sich die anderen Tiere (offensichtlich) angesteckt haben Letztlich muss jeder das Risiko für sich selbst abwägen, aber das bestärkt mich noch einmal in meiner Meinung, dass E.C.-Tiere hauptsächlich für sich selbst und nicht für andere ein Problem sind =)

  5. #5
    PS-Versager
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    Ich weiß ja nicht was april gelesen hat, aber hier findest Du es auch:
    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/12423/1/Flock_Ulrike.pdf

    Dort wird exakt das beschrieben was april geschrieben hat.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
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    Ort: Stralsund
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    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Ich weiß ja nicht was april gelesen hat, aber hier findest Du es auch:
    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/12423/1/Flock_Ulrike.pdf

    Dort wird exakt das beschrieben was april geschrieben hat.
    Super, danke =D

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Beiträge: 4.166

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    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Vorweg: Ich gehe auch davon aus, dass die Übertragung zwischen den Tieren eher ein seltenes Ereignis ist (siehe 1.+2. Beitrag von mir), dennoch denke ich, dass es vorkommt. Anders sind so hohe Prävalenzen nicht zu erklären und auch nicht, warum die Prävalenzen mit steigender Tierzahl zunimmt (siehe 2. Beitrag von mir).
    Da wäre ich jetzt nicht so sicher, dass es anders keine Erklärungen gäbe. Bei "Übertragung von Tier zu Tier" stellt sich einerseits die Frage: direkt oder indirekt und andererseits die Frage horizontal oder vertikal.

    Die vertikale Transmission ist nachgewiesen (Banaux 2003, In Utero Transmission of E. Cuniculi) und das wäre sogar sehr gut kompatibel mit allen Zuchtbetrieben. Dort sitzen die Tiere i.d.R. getrennt, und schon wegen möglicher Kokzidien werden gute Desinfektionsmittel zur Säuberung eingesetzt. Die horizontale Übertragung ist unter solchen Umständen nur sehr schwierig zu machen.

    Horizontal könnte in Mastbetrieben übertragen werden, wo die Tiere eher zusammen sitzen. Da die horizontale Übertragung ohne menschliche Spritze aber noch nie nachgewiesen worden ist, glaube ich eher, dass die infizierten Tiere der Mastbetriebe aus entsprechend infizierten Zuchtbetrieben stammen.

    Wo eine horizontale Übertragung nicht ausgeschlossen wird ist indirekt vom Meerschweinchen zum Kaninchen, das ist aber auch noch nicht nachgewiesen, nur vermutet.

    Und nachgewiesen ist auch, dass die Sporidien in Säften/Getränken überleben und auf diesem Weg verteilt werden können, wenn die Säfte/Getränke nicht pasteurisiert sind. Das wäre für grosse Haltungsanlagen also auch ein denkbarer Weg und würde ebenfalls eher zu kommerziellen Grosshaltungen passen und zu steigenden Tierzahlen.

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    April, hast du zufällig den Artikel mit den 40% in Deutschland zur Hand? Den würde ich interessehalber gerne mal lesen.
    Die Diss von Flock und die dort genannten Quellen wäre eine Möglichkeit oder die folgenden Untersuchungen:
    EC_Table.PNG
    Das ist aus der Diss von Carly Jordan.

    aber das bestärkt mich noch einmal in meiner Meinung, dass E.C.-Tiere hauptsächlich für sich selbst und nicht für andere ein Problem sind =)
    Für AIDS-Kranke sind die Tiere sehr wohl ein Problem, wenngleich die Konstellation selten ist.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
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    Beiträge: 3.309

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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Die vertikale Transmission ist nachgewiesen (Banaux 2003, In Utero Transmission of E. Cuniculi) und das wäre sogar sehr gut kompatibel mit allen Zuchtbetrieben. Dort sitzen die Tiere i.d.R. getrennt, und schon wegen möglicher Kokzidien werden gute Desinfektionsmittel zur Säuberung eingesetzt. Die horizontale Übertragung ist unter solchen Umständen nur sehr schwierig zu machen.

    Horizontal könnte in Mastbetrieben übertragen werden, wo die Tiere eher zusammen sitzen. Da die horizontale Übertragung ohne menschliche Spritze aber noch nie nachgewiesen worden ist, glaube ich eher, dass die infizierten Tiere der Mastbetriebe aus entsprechend infizierten Zuchtbetrieben stammen.

    Wo eine horizontale Übertragung nicht ausgeschlossen wird ist indirekt vom Meerschweinchen zum Kaninchen, das ist aber auch noch nicht nachgewiesen, nur vermutet.

    Und nachgewiesen ist auch, dass die Sporidien in Säften/Getränken überleben und auf diesem Weg verteilt werden können, wenn die Säfte/Getränke nicht pasteurisiert sind. Das wäre für grosse Haltungsanlagen also auch ein denkbarer Weg und würde ebenfalls eher zu kommerziellen Grosshaltungen passen und zu steigenden Tierzahlen.
    Du hast Recht, die vertikale Transmission ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber mir wäre nicht klar, wieso sich andere Tiere und Menschen horizontal infizieren können und ausgerechnet Kaninchen nicht.
    Gibt es denn eine Infektionsstudie mit negativen Kontakttieren, die dann nicht serokovertierten?


    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen

    Für AIDS-Kranke sind die Tiere sehr wohl ein Problem, wenngleich die Konstellation selten ist.
    Ich meinte eher, dass die Tiere für andere, gesunde Tiere (meist) kein Problem sein dürften Über immunsupprimierte Personen und Tiere brauchen wir hier nicht reden, dass es da zu Problemen kommen kann, ist natürlich klar.
    Geändert von Fellfie (07.11.2013 um 13:22 Uhr)

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Beiträge: 4.166

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    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Du hast Recht, die vertikale Transmission ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber mir wäre nicht klar, wieso sich andere Tiere und Menschen horizontal infizieren können und ausgerechnet Kaninchen nicht.
    Eine Möglichkeit wäre, dass eine orale Aufnahme bei Kaninchen andere Vorgänge auslöst als eine gespritzte Aufnahme. Das wird ja immer mit Injektion probiert, und da hat es beim Kaninchen verschiedentlich die Besonderheit, dass manche Stoffe oral aufgenommen problemlos sind und mit "intraperitonealer Injektion" verheerend wirken. Solanin ist so etwas, gespritzt ist es ab einer gewissen Menge total unverträglich, aber gefressen erhöht sich diese Menge um Faktor 300 - 500 (sic!). Das könnte mit Microsporidien ganz ähnlich funktionieren.

    Dann wäre allerdings die Route über Meerschweinchen ungewöhnlich. Das würde wiederum für orale Aufnahme sprechen, die es unter Kaninchen in dem Masse möglicherweise nicht gibt, weil sie ein anderes Hygieneregime nutzen als Meerschweinchen. Wobei die Meerschweinchen als Vektor nicht bewiesen sind.

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Gibt es denn eine Infektionsstudie mit negativen Kontakttieren, die dann nicht serokovertierten?
    Äh - der von Dir zitierte Baywater hat doch genau den Fall in seiner Schweizer Zuchtanlage beschrieben? (Mit "serokonvertiert" gewinnt man jede Scrabble-Partie )

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Über immunsupprimierte Personen und Tiere brauchen wir hier nicht reden, dass es da zu Problemen kommen kann, ist natürlich klar.
    Das war mir eben ursprünglich nicht klar, ich hab's bloss der Vollständigkeit halber angebracht. Leider kann der Mensch Albendazol mit durchschlagendem Erfolg und gut einsetzen und das Kaninchen nicht.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

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