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Thema: Was können Kaninchen "denken" ?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
    Registriert seit: 23.02.2010
    Ort: Frankfurt a. M.
    Beiträge: 7.996

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    Ja, manche Vögel sind sehr intelligent. Ein Nymphi meiner Mutter fliegt zum Waschbecken in der Küche, wenn er ein Bad haben will. Ist da keiner, fliegtt er zur nächsten Bezugsperson und "zieht" sie dahin bzw. zeigt die Richtung an, wo man ihn gefälligst hintragen soll

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
    Registriert seit: 11.09.2008
    Ort: alpine Heuwiese
    Beiträge: 2.316

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    Dass Tiere nicht "planen" können ist ausgemachter Quatsch.
    Angefangen mit recht einfachen Planungen, wie zb die Kloschüssel aufzusuchen, was meine Kaninchen zuverlässig machen, selbst wenn sie zum Zeitpunkt des "drückenden" Gefühls gerade in einem anderen Zimmer, ja sogar Stockwerk sind (mein Widder der anscheinend in seinem Vorleben bereits Treppensteigen gelernt hat, liebt es im ganzen Haus herumzuhoppeln und er geht schnurstracks Richtung Kloschüssel wenn es soweit ist). Da hat er das Ding ja nicht mal in Sichtweite, sondern er muss erst das ganze Haus durchkreuzen.

    Je nach Tierart gibt es aber noch ganz andere Planungsarten. Zb können bestimmte Walarten, die Robben jagen, dies exzellent aufeinander abgestimmt im Schwarm machen, wo zb ein einzelner Wal keine Chance hätte. Ich habe vor einigen Tagen eine sehr beeindruckende Doku gesehen, wo ca 6 Wale eine Robbe von einer Eisscholle geschwappt haben in dem sie Seite an Seite (wie mit dem Lineal gemessen) völlig synchron durch auf und ab Bewegungen eine Welle erzeugt haben, die die Scholle zerstört hat und die Robbe vom letzten Stück hinuntergeschwemmt hat. Das war perfekte Abstimmung aufeinander wie man sie sonst im Teamsport beim Sportfest sieht.

    Ich kann dieses Tiere können das nicht, das nicht echt nicht mehr hören. Auch haben sie ein perfektes Gedächtnis, das sah ich zb als ich ein früheres Kaninchenpaar wegen Dienstreisen ab und an bei Freunden unterbringen musste. Die beiden haben sich von der ersten Sekunde dort bestens orientiert, auch wenn gut mal ein Jahr vergangen war, wussten sofort wo alles ist, während sie auf neue Orte jeweils wie fast alle Kaninchen erstmal sehr zurückhaltend reagierten.

    Ich erinnere mich auch noch gut, als mein ehemaliges Pflegepferd, das damals seit gut 10 jahren auf dem gleichen Hof war und davor auf einem anderen Hof mit einem anderen Pferd sehr gut befreundet war und dann leider getrennt wurde, genau dieses Pferd nach 10 Jahren wiedergesehen hat. Der Besitzer des anderen Pferdes hatte sich nämlich entschlossen dieses auch auf unseren Hof zu stellen.
    Wir haben die beiden zusammen auf die Koppel gelassen und gerade unser Pferd ist vor Freude schier ausgeflippt. ich habe sie nie zuvor und nie danach derart aufgekratzt erlebt - sie ist leise quiekend um das andere Pferd herum und ist dem anderen nicht mehr von der Seite gewichen. Das gehört für mich zum Bewegendsten was ich bislang mit Tieren erlebt habe.

    Ich glaube, dass Tiere auf dem Bewusstseinstadiums eines kleinen Kindes sind, die "einfacheren" vielleicht sowas von ein-jährigen, bei Schweinen zb geht man davon aus, dass die mit einem 3 - 4 jährigen Kind vergleichbar wären , also noch schlauer als Hunde (man stelle sich daher vor, was diese Tiere im Schlachthaus und in der Massentierhaltung mitmachen!!!)

    Tieren Kognitionen abzusprechen ist für mich meist der Rechtfertigungsgrund um sie gut und ungestraft auszubeuten.
    Geändert von Ludovica99 (01.02.2013 um 23:53 Uhr)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Constanze H.
    Registriert seit: 19.04.2009
    Ort: Berlin Zehlendorf
    Beiträge: 754

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    Ich erinnere mich auch noch gut, als mein ehemaliges Pflegepferd, das damals seit gut 10 jahren auf dem gleichen Hof war und davor auf einem anderen Hof mit einem anderen Pferd sehr gut befreundet war und dann leider getrennt wurde, genau dieses Pferd nach 10 Jahren wiedergesehen hat. Der Besitzer des anderen Pferdes hatte sich nämlich entschlossen dieses auch auf unseren Hof zu stellen.
    Wir haben die beiden zusammen auf die Koppel gelassen und gerade unser Pferd ist vor Freude schier ausgeflippt. ich habe sie nie zuvor und nie danach derart aufgekratzt erlebt - sie ist leise quiekend um das andere Pferd herum und ist dem anderen nicht mehr von der Seite gewichen. Das gehört für mich zum Bewegendsten was ich bislang mit Tieren erlebt habe.
    Oh Gott, wir rührend!

    Toller Thread, der mal wieder beweist, wie sehr unsere Tiere unterschätzt werden!

  4. #4
    - frei - Avatar von Marianne
    Registriert seit: 02.12.2010
    Ort: Weißenburg i. Bayern
    Beiträge: 152

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    Also ich streite das auch immer vehement ab, wenn mir einer sagt, dass Kaninchen (oder auch andere Tiere) nicht denken können.

    1. Bsp.:
    Meine leben in Wohnungshaltung. Wenn jemand draußen die Treppe hochkommt, stört es sie nicht. Wenn aber der "Papa" kommt, rennt Hasi schon zur Tür, da hab ich noch nicht mal bemerkt, dass jemand kommt.

    2. Bsp.:
    Ich bin auch immer der Meinung, Hasi kann Gedanken lesen oder mich zumindest so fein einschätzen, dass ich selbst keine Unterschiede merke. Der weiß haargenau, ob ich ihn nur streicheln will oder ob ich ihn hochheben will. Egal, wie sehr ich mich da verstelle (ja, ich wollte ihn echt täuschen ), weiß er, was ich eigentlich will.

    3. Bsp.:
    Unsere Monster werden ab und zu auch von anderen Leuten gefüttert. Den einen "Futterpaten" mögen sie überhaupt nicht. Da sind sie total zurückhaltend und verstecken sich. Bei anderen wiederrum kommen sie gleich vor.
    Auch verhalten sie sich uns gegenüber anders als zu anderen Menschen.

    Und Pandora und Hasi wissen auch ganz genau, was sie eigentlich nicht dürfen, machen es aber trotzdem, um uns zu ärgern. Pandora macht sich da einen richtigen Spaß draus, uns hoch zu scheuchen und dann mit Freude wegzurennen.

    Also für mich steht fest, dass Kaninchen und auch alle anderen Tiere denken und zielorientiert handeln können. Man muss ja nicht alle mit den Menschen gleichsetzen...nur, weil es bei Tieren icht so abläuft wie bei uns, heißt das doch nicht, dass sie es nicht tun.

    EDIT: Von Pferden habe ich auch schon des Öfteren solche Geschichten gehört. Mich erinnert das immer an den Film "Black Beauty" und ich könnte jedes Mal heulen vor Freude!
    "Viel zu lange habe ich meine Vergangenheit zu meiner Zukunft gemacht, weil ich mich nicht getraut habe, mir etwas anderes vorzustellen."
    (aus: Mein Herz und andere schwarze Löcher, von: J. Warga)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cerena
    Registriert seit: 22.02.2011
    Ort: Bassum
    Beiträge: 1.133

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    Zitat Zitat von Marianne Beitrag anzeigen
    Und Pandora und Hasi wissen auch ganz genau, was sie eigentlich nicht dürfen, machen es aber trotzdem, um uns zu ärgern. Pandora macht sich da einen richtigen Spaß draus, uns hoch zu scheuchen und dann mit Freude wegzurennen.
    Ja, Kaninchen sind echt frech.
    Wie oft ist unsere Floppy zielstrebend mit "Seitenblick" - ich schwöre man sieht ihr an, wenn sie uns "unauffällig" beobachtet - um die geliebte Zimmerpflanze geschlichen um dann ganz schnell einmal zu beißen und mit wackelnder Blume davon zu hopsen. Danach bleibt die einige Minuten aus dem Wohnzimmer raus, weil sie genau weiß das durfte sie nicht
    Ähnlich dem, glaube ich sie beißt aus reiner Freude am Stänkern in mein Kehrblech und nicht etwa weil es sie stört

  6. #6
    - frei - Avatar von Marianne
    Registriert seit: 02.12.2010
    Ort: Weißenburg i. Bayern
    Beiträge: 152

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    Hehe...du hast auch so böse Monster zu Hause, ja?!

    Man muss natürlich anmerken, dass Kaninchen und andere Tiere sich nur so entfalten könne, wenn man ihnen auch genügend Freiraum gibt. Dass sowas in einem Forschungslabor nicht festgestellt wird, ist ja dann auch nicht weiter verwunderlich...und schon haben wir *ironie on* den Beweis: Tiere können gar nicht denken *ironie off*
    "Viel zu lange habe ich meine Vergangenheit zu meiner Zukunft gemacht, weil ich mich nicht getraut habe, mir etwas anderes vorzustellen."
    (aus: Mein Herz und andere schwarze Löcher, von: J. Warga)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 04.09.2010
    Ort: Düsseldorf
    Beiträge: 301

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    Zitat Zitat von Marianne Beitrag anzeigen
    Man muss natürlich anmerken, dass Kaninchen und andere Tiere sich nur so entfalten könne, wenn man ihnen auch genügend Freiraum gibt. Dass sowas in einem Forschungslabor nicht festgestellt wird, ist ja dann auch nicht weiter verwunderlich...und schon haben wir *ironie on* den Beweis: Tiere können gar nicht denken *ironie off*
    Da ist was dran, sie brauchen Vertrauen und Freiraum.
    Nimm einen Menshcen den freiraum kann er auch nicht
    mehr so agieren wie er könnte. Was wiederum deutlich
    belegt das Freiraum für Menschen unabdingbar ist.

    Gruss

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.289

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    Zitat Zitat von Marianne Beitrag anzeigen
    Und Pandora und Hasi wissen auch ganz genau, was sie eigentlich nicht dürfen, machen es aber trotzdem, um uns zu ärgern. Pandora macht sich da einen richtigen Spaß draus, uns hoch zu scheuchen und dann mit Freude wegzurennen. :rollin
    Ja, sie wollen dann mit mir spielen. Ich erlebe das auch oft: Sie wissen das ganz genau und beobachten mich dann auch immer so von der Seite, ob ich das auch mitbekomme ...

    Manchmal kommt es mir auch vor, als erziehen die Kaninchen mich: Da wird von den in freier Wohnungshaltung lebenden stubenreinen Tierchen so lange täglich immer wieder das Pfützchen an die gleiche Stelle gemacht, bis ich endlich eine zweite Toilette dorthin umstelle. Sieht zwar in der Ecke ziemlich bescheuert aus, aber die Tiere wollen das so.

    Ich hab auch schon erlebt, dass sie um "Musik" gebettelt haben: Sie hören mir soooo gerne beim Klavierspielen zu und haben da ein ganz bestimmtes Lieblingslied. Immer wenn ich das spiele, legen sie sich entspannt auf den Boden nebeneinander und genießen . Inzwischen bin ich überzeugt, dass sie das Klavier auch mit mir in Verbindung bringen. Früher hatte ich manchmal geglaubt, sie denken, das spielt von alleine. Jetzt hoppeln sie manchmal um mich herum, wenn ich da in der Nähe bin, und dann soll ich ihnen vorspielen . Dann legen sie sich wieder hin und hören zu .

    Das ist wie das Beispiel mit dem kleinen Vogel, der die Besitzerin dahin "zerrt", wo er sie hinhaben will.


    Liebe Grüße, Anja

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
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    Zitat Zitat von Anja S. Beitrag anzeigen

    Ich hab auch schon erlebt, dass sie um "Musik" gebettelt haben: Sie hören mir soooo gerne beim Klavierspielen zu und haben da ein ganz bestimmtes Lieblingslied. Immer wenn ich das spiele, legen sie sich entspannt auf den Boden nebeneinander und genießen . Inzwischen bin ich überzeugt, dass sie das Klavier auch mit mir in Verbindung bringen. Früher hatte ich manchmal geglaubt, sie denken, das spielt von alleine. Jetzt hoppeln sie manchmal um mich herum, wenn ich da in der Nähe bin, und dann soll ich ihnen vorspielen . Dann legen sie sich wieder hin und hören zu .

    .
    Das kenne ich, ich habe auch immer mindestens einen Musikliebhaber dabei ... wobei Ludwig, der Vorgänger meiner beiden Jungs jetzt, auch immer sehr aufmerksam Radio gehört hat (und nachdem bei mir fast nur Klassik-Radio läuft, das scheinbar auch sehr interessant, schön oder was auch immer fand). Man sah die Ohren immer mit der Melodie, der Tonhöhe mitgehen. Mir kam dabei vor, dass er gerade Violine sehr gerne gehört hat ... so zarte gefühlvolle Violinkonzerte im Sinne von Kammermusik. Zumindest sass er immer so lange da, bis das Stück beendet war.

    Meine Klavierkünste hat er allerdings auch nie verachtet.
    Emilio ist in seine Fussstapfen getreten. Der sitzt teilweise völlig regungslos auf oder unter dem Sofa wenn ich spiele, bewegt sich erst wieder wenn ich aufhöre. Oder er legt sich gleich hin, was er sonst im Wohnzimmer nie macht. Mir kommt es vor, als ob es ihn faszinieren würde ...

  10. #10
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
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    Kaninchen können wirklich denken und zielgerichtet handeln. Hoppel hat mich heute zu Hilfe geholt .

    Wuschel hat sich beim Balkonauslauf versehentlich im Schutzhäuschen eingesperrt - weil das Schutzhäuschen nämlich eigentlich gesperrt war, sie aber nach oben kam - nur fiel dann die Klappe wieder zu und Wuschel kam nicht wieder raus.

    Ich hab's zuerst gar nicht gemerkt. Wuschel hat Krach gemacht und ich dachte, sie nagt am Holz. Dann kam Hoppel zu mir ins Zimmer und ist immer um mich herumgeschlichen und wollte gar nicht wieder raus - das war sehr ungewöhnlich. Ich hab mich auch über das "Herumtänzeln" um mich sehr gewundert, das hat er noch nie gemacht.

    Schließlich bin ich mit ihm raus - und hab Wuschel dann sofort gesehen und "gerettet". Sie war sehr glücklich über die Befreiung - und ein Gutes hat das jetzt: Meine sehr ängstliche und menschenscheue Wuschel hat mit mir jetzt ein sehr positives Erlebnis verknüpft !

    Ich bin ziemlich erstaunt über das Verhalten von Hoppel, mich gezielt dazuzuholen, um seinem Freund zu helfen. Schlaue Hasen !


    Liebe Grüße, Anja

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