Hallo Astrid,
es ist schwierig mit Ohrabszessen. Ich bin da sicher nicht der Experte, aber ich kann dir kurz meine Geschichte erzählen.
Unser Einstein hat vor 3,5 Jahren einen Innenohrabszess entwickelt. Äußerlich war nichts, keine Beule, nichts. Plötzlich hatte er eine Riesenbeule hinten, unter dem Löffel. Knöchern, nicht weich. Gesicht wurde schief. Unser TA war nicht da. Also Tierklinik.
Die haben Innenohrabszess diagnostiziert. Aus dem Ohr kam Eiter. Haben ganz schlechte Prognose gegeben und nur AB mitgegeben.
Unser TA gab dann selbe Diagnose und Einschätzung. Meinte, bei sowas hilft nur Trepanation, also Eröffnung des Innenohres von hinten, außen. Aber er habe noch nie gehört, dass das ein TA gemacht hat und (ich meine, er hätte gesagt,) die Prognosen wären auch bei Hund und Katze fraglich.
Ein dritter TA, Heimtierexperte in Duisburg, gab ebenfalls selbe Einschätzung.
Habe mich im www (meine mich zu erinnern, dass an dem Text Frau DR. E. Böhmer aus München beteiligt war) zu Trepanation kundig gemacht und lesen können, dass es bei Kaninchen sehr schlechte Prognose hat und aus dem Grund nicht gerne gemacht wird.
Nach ABgabe war ein halbes Jahr Ruhe. Wieder Eiter. Wieder AB.
Beim dritten Mal half AB nicht mehr und wir sind umgestiegen auf ein für Kaninchen gängiges Penicillin, DARF ABER NUR GESPRITZT WERDEN! UNTER KEINEN UMSTÄNDEN ÜBERS MÄULCHEN AUFGENOMMEN WERDEN! NICHT MAL 1 TROPFEN! KANN TÖTLICH SEIN!!!
Das zeigte auch 3x Wirkung. Jeweils ca. 0,5Jahr ohne Eiter.
Seit fast einem Jahr hilft kein AB mehr.
In der Zwischenzeit hatten wir bei dem Heimtierexperten das Ohr schlitzen lassen. Dabei wird ein Keil in den äußeren Gehörgang geschnitten. Also quasi der Löffeltrichter eingeschnitten und somit das äußere Ohr eröffnet, so dass der Eiter besser herausgespült werden kann.
Spülen tun wir 2x am Tag, aber da kein AB mehr hilft, kommt immer viel Eiter.
Doch auf diese Weise, auch durch die OP, kommst du ja nicht an das Innenohr heran, wo der ganze Prozess vonstatten geht.
Unser Einstein hat es trotzdem gut weggesteckt. Zumindest hat man den Anschein, denn man weiß ja nicht wirklich, was in einem Tierchen vor sich geht.
Das ist 3,5 Jahre her und alle sind sich einig, dass dieser Fall eine Ausnahme war, weil die Ausmaße bei Beginn der Therapie bereits so groß waren.
Letzte Woche ist seine Partnerin wegen eines solchen Problems eingeschläfert worden. Sie hatte außen vor dem Ohr einen Abszess. Röntgen zeigte, dass auch Innenohr betroffen war. Als TA eröffnet hat, rief er an und sagte, dass auch der Bereich hinter dem Auge und bereits Gewebe befallen sei und er sie gerne erlösen würde. Mein Mann hat dem dann zugestimmt.
Am Wochenende haben wir nun bei Einstein auf der anderen Seite ebenfalls einen äußeren Abszess, diesmal vor dem Ohr, festgestellt.
Wir stehen nun vor der Frage, ob wir ihn noch einmal operieren lassen. Der Heimtierexperte sagt, dass wir dann besser spülen können, aber da es kein anderes AB mehr gibt, dass er einsetzen könnte, wäre dem Eiter nich beizukommen. Eine OP entlastet eben nur.
Wenn dein Kaninchen wirklich einen Innenohrabszess hat, ist operativ nichts zu machen. AB kann eventuell eine Zeit lang helfen.
Ich wünsche dir und deinem Kaninchen alles erdenklich Gute!!!!
Und hoffe, dass es nicht so schlimm ist und Hilfe findest.
LG
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