Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 21

Thema: Heuverweigerung nach Durchfallerkrankung-Fressunlust

  1. #1
    roterlockenengel
    Gast

    Unglücklich Heuverweigerung nach Durchfallerkrankung-Fressunlust

    Hallo zusammen:-)
    ich bin neu hier in dem Forum und hatte die letzten Tage nur mitgelesen.
    Fand es aber toll, wieviele sich hier austauschen und wirklich beistehen.
    Sogar Patenschaften usw gibt es.
    Da ich seit fast 2 Wochen Probleme mit meinem "Bruno" habe, und endlich auf besserung hoffe, würde ich mich freuen, wenn eventuell mit jdm noch Ratschläge geben kann.
    ich versuche kurz die Situation zu schildern, aber leider wird das wohl etwas länger:-(
    Angefangen hatte es, das mein Bruno plötzlich einen sehr starken Durchfall hatte. Bisher hatten wir noch nie Probleme damit.
    Ich habe ein Pärchen, und beide sind bis auf ein einziges Mal Aufgasung pudelgesund und fast 6 Jahre alt. Leben in Aussenhaltung auf einer überdachten Terrasse.
    Ich dachte zuerst der Durchfall kam, weil ich kurz davor eine große Menge Löwenzahn ihnen gegeben hatte. doch auch am nächsten Tag war der Durchfall noch da. Daraufhin habe ich Bruno eine "Diät" verordnet und nur noch Heu angeboten.
    Innerhalb zwei Tage magerte er sehr ab, und weil ich arbeiten musste und nicht ständig zu Hause war, viel mir erst am zweiten Tag auf, das er kein Heu frass, also sogut wie keine Nahrung somit aufnahm und schwach war.
    Also sind wir zum Notdienst gefahren.
    Die stellten eben auch starken Durchfall und "Magenunruhe" fest.
    Also Critical Care zum päppeln, Vitamin B als Aufbau, und Dimeticom/SAB und Benebac.
    Dazu wurden auch die Zähne kontrolliert.
    Und dazu weiter Heudiät.
    Ok, ich hab also zugefüttert und gehofft, dass wenn der Magen sich beruhigt hat, er dann auch wieder Appetit bekommt.
    Aber leider gefehlt.
    Keinerlei Futteraufnahme die nächsten drei Tage. Nur CC durch Zwangsgabe, der er es freiwillig so nicht nimmt.
    Daraufhin hab ich irgentwann abends festgestellt, dass er jetzt noch ruhiger geworden ist, und auch sich immer "hinlegt". da es Wochenende war, ab zum Notdienst.
    Die stellten eine starke Aufgasung fest.
    Also bekam er MCP, SAB, Schmerzmittel und weil er Untertemperatur hatte wurde er noch auf die Wärmeflasche verfrachtet. Und natürlich weiter zugefüttert.
    Am nächsten Tag wieder Arzttermin. Knotrolle des Magens, wieder ok, aber das Problem mit der Fressunlust haben wir weiter.
    Die Ärztin meinte, er habe eine total verschobene Darmflora/Ungleichgewicht.
    Ach ich hatte vergessen zu erwähnen, das ich die Tage davor schon eine Kotprobe abgeben hatte, um festzustellen, dass dort nicht etwas ist.
    Aber der Befund war noch nicht da.
    Montag sollte der Befund endlich kommen. Solange wollten wir warten, ob etwas dort auffällig ist.
    Aber weit gefehlt, Kotbefund unauffällig, bis auf ein leichtes Ungleichgewicht.
    Am nächsten Abend hatten wir wieder eine Aufgasung.
    Wieder Notdienst und die übliche Behandlung
    Nun mussten wir wirklich handeln, denn freiwillig hat er nichts ausser die im angebotenen Kräuter gegessen.
    Am nächsten Tag hatten wir erneut einen Kontrolltermin.
    Nun haben wir beschlossen, dass er fressen darf worauf er Lust hat, denn wir müssen ihn endlich zu Kräften bekommen. Alles andere boykottiert er.
    Also hat er jetzt nach knapp einer Woche wieder Salat, Fenchel usw essen dürfen.
    Seit dem frist er, sehr kleine MEngen aber immerhin.
    Der Durchfall ist komplett weg und er scheint alles zu vertragen.
    Aber trotz 2 Tage "normalem" Fressen ist er immernoch sehr schwach und ich muss ihn auch ständig ermutigen zu fressen.
    Heu und alles andere "trockene" wie Kräuter, Nösenberger etc wir verschmäht.
    Aber er muss dringend an Gewicht zulegen und endlich wieder Heu essen. Denn ich habe das Gefühl es ist immer ein Drahtseilakt, ob der Magen nicht doch wieder aufgast.
    Und ich muss ja auch arbeiten gehen und kann nicht alle zwei Stunden Frischfutter hinlegen.
    Zumal er, wenn es etwas länger liegt das auch nicht mehr frisst.
    Und noch muss ich ihn immer wieder ermutigen.
    Hat er eben noch frisches Möhrengrün gegessen, mag er es danach garnicht mehr und frisst lieber nichts. Und das aber den ganzen Tag
    Dann nimmt er wieder Salat und Apfel. Das nächste Mal Löwenzahn und Banane.
    Ich habe ihn auch zeitweise mit CC versucht dazu zu füttern, aber da weigert er sich, und wenn ich hartnäckig bleibe, strullert er los aus Protest:-(
    Es ist wirklich schwer, ihn bei der Stange zu halten, und das er frisst und nicht mehr abnimmt.
    Aber ich hätte so gerne das er endlich mal an Gewicht zulegt und HEu wieder ist.
    Früher war das kein Problem, er hat den ganzen Tag Heu gemümmelt.
    Ich habe sogar mittlerweile von einer Freundin noch zwei andere Heusorten.
    Wobei ich auch kein "Zoogeschäft" Heu habe, sondern mit ganz vielen Kräutern und Blumen usw aus dem Internet. 1. und 2. Schnitt.

    Ich weiss, das war eine sehr lange Geschichte, aber vielleicht weiss einer noch Rat, oder hatte schon mal das gleiche Problem.

    Danke für eure Zeit
    Nochmal nach den Bunnys schaun, und dann bin ich wirklich reif fürs Bett.
    Liebe Grüße und Gute Nacht

  2. #2
    Ehrenmitglied Avatar von Jacqueline
    Registriert seit: 21.06.2010
    Ort: 52134 Herzogenrath bei Aachen (NRW)
    Beiträge: 18.966

    Standard

    Hallo,

    erstmal .

    Ich kann Dir aus meiner Erfahrung heraus
    nur abraten von einer Heudiät.
    Viele TAs empfehlen das noch bei einem starken Hefenbefall,
    aber ich verordne meinen Tieren nie eine Heudiät.

    Der Matschkot könnte zB auch mit einer Zahnproblematik zu tun
    haben, denn Zahnis kauen oft die Nahrung nicht richtig.
    Wie wurde denn eine Aufgasung festgestellt?
    Ist sicher das es eine ist und nicht evtl eine Magenüberladung?

    Hast Du einen guten Zahn TA in Deiner Nähe dem Du Dein
    Tierchen mal vorstellen könntest?
    Alleine durch in den Mund schauen kann man keine
    Zahnproblematik fest stellen.
    Gerade wenn er früher Heu gefressen hat denke ich
    das es was mit den Zähnen zu tun hat.
    Du hast sicher auch schon verschiedene Heusorten ausprobiert?

    Um die Darmflora aufzubauen könntest Du ihm, nach Rücksprache
    mit dem TA, benebac einige Tage lang geben.
    Benebac erhälst Du bei Deinem TA.

  3. #3
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Hi und herzlich Willkommen!

    Puh...da kommt ja gleich einiges zusammen. Ich versuche Mal Schritt für Schritt deinen Beitrag entlang zu gehen:

    Durchfall
    Durchfall ist keine Erkrankung, sondern immer ein Symptom. Er tritt beispielsweise als Folgeerscheinung auf, wenn etwas Unverträgliches gefressen wurde oder wenn sich im Darm Krankheitserreger vermehren. Mit Hilfe von flüssigem Stuhl versucht der Verdauungstrakt auf diese Weise, sich selbst zu reinigen. Auch eine abrupte Futterumstellung wäre ein möglicher Auslöser.

    Nicht selten ist die Ursache wie bei uns Menschen recht harmlos – dann erledigt sich das Problem in relativ kurzer Zeit von selbst. Wenn der Durchfall jedoch über mehrere Stunden bestehen bleibt oder sich bis zum nächsten Tag hält, macht es Sinn, einen Tierarzt aufsuchen und eine Kotprobe abzugeben. Es ist klasse, dass du da gleich reagiert hast! Wie lange hast du denn den Kot gesammelt und auf was wurde die Probe denn alles untersucht?

    Heudiät
    Eine Heudiät ist eine Maßnahme, die man bei Kaninchen niemals einleiten sollte. Sehr häufig wird sie bei Magen-Darm-Erkankungen heute noch von (schlecht informierten) Tierärzten empfohlen. Dieser Rat ist falsch. Es gibt tatsächlich keine Magen- oder Darmerkrankung bei Kaninchen, die eine Heudiät nicht noch verschlimmern könnte.

    Augenscheinlich ist dieser Ratschlag insbesondere bei Durchfall des Öfteren erfolgversprechend, da es mit sehr trockener Nahrung durchaus möglich ist, diesen einzudämmen. Man nimmt dem Darm damit sozusagen die Möglichkeit, sich selbst zu entgiften, indem man ihm Flüssigkeit entzieht. Eine solche Symptombekämpfung mag zwar rein optisch eine Verbesserung bewirken, bringt den Verdauungstrakt aber zugleich meist noch mehr aus dem Lot. Insbesondere wenn Durchfall vorliegt ist eine hohe Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig, um den Wassersverlust auszugleichen und eine Dehydration zu vermeiden (im schlimmsten Fall kann es sonst zum Kreislaufkollaps kommen).

    Eine reine Heuernährung stellt für Kaninchen auch immer eine aktute Mangelernährung dar. Gerade im Krankheitsfalle empfiehlt es sich daher nicht, diese als Behandlungsmaßnahme einzuleiten. Denn aus den trockenen Fasern können Kaninchen nicht alle Nährstoffe ziehen, die sie gerade zum gesund werden eigentlich dringend bräuchten. (Auch wenn es selbst in Fachkreisen häufig fälschlicher Weise so dargestellt wird, als wären Kaninchen in der Lage, aus zellulosereichen Futtermitteln alle für sie essentiellen Nährstoffe selbst zu synthetisieren.)

    Die weiteren Verdauungsprobleme können bei Bruno durchaus durch die Heudiät entstanden sein. Eine Heudiät fördert z.B. auch Aufgasungen. Dazu später mehr.

    Fütterung bei Durchfall

    Eine hohe Flüssigkeitszufuhr ist bei Durchfall immens wichtig. Zusätzlich zum Wasser kannst du bei Durchfall verdauungsberuhigenden Tee (z. B. Fencheltee) anbieten. Um die Flüssigkeitsaufnahme zu erhöhen, kann als Anreiz auch ein Schuss Möhren- oder Apfelsaft ins Trinkwasser gegeben werden.

    Bei länger anhaltendem Durchfall eignet sich übergangsweise folgende Nahrung als Schonkost:

    • Frische blättrige Pflanzen (wie Basilikum, Beifuß, Brombeerzweige mit Blätter, Dill, Kamille, Löwenzahn, Melisse, Minze, Ringelblume, Kresse, Oregano, Salbei, Schafgarbe, Thymian, Weidenzweige mit Blätter)
    • Hochwertiges Heu, getrocknete Kräuter
    • Etwas geriebene Möhre, etwas geriebener Apfel und ein kleines Stück reife Banane
    • Kleine Mengen an Haferflocken, Anis-, Fenchel-, Kümmel- und Leinsamen


    Warum eine Heudiät und Päppelbrei Verdauungsprobleme verursachen können
    Kaninchen haben eine ganz besondere Art, Futter im Darm zu trennen. Etwas platt formuliert könnte man sagen, dass am Blinddarm grobe Futterbestandteile von feinen getrennt werden. Hier wären nähere Infos dazu.

    Wenn Futter mit zu vielen klein gemahlenen Bestandteilen aufgenommen wird (oder umgekehrt eine Heudiät durchführt wird), kann das die Verdauung ganz schön aus dem Lot bringen. Daher solltest du am besten nur in Ausnahmefällen zum Päppelpulver greifen. Solange er selbstständig ausreichend frisches Grün frisst, arbeitest du mit dem Brei sozusagen gegen seine Genesung.

    Arttypische Ernährung
    Wenn man eine große, ungewohnte Menge eines einzelnen Krauts füttert, kann dies aus verschiedenen Gründen problematisch werden. Besser ist es, verschiedene Grünpflanzen zu mischen. Der Link könnte für dich eventuell interessant sein.

    Heu vs. frisches Grün
    Es macht durchaus Sinn, dass Bruno frisches Grün gerade bevorzugt. Das könnte ihm bei der Darmsanierung helfen. Schau Mal hier.

    ------------------------------------------------------

    Ich sehe gerade, dass Jacky in der Zwischenzeit weitere Tipps gepostet hat. Daher stoppe ich hier, bevor wir uns wiederholen und der Roman noch länger wird

    Gute Besserung!

  4. #4
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Zu Probiotika: Es ist meines Wissens nach nicht ganz klar, ob sie helfen, gar nicht wirken, oder sich auf Dauer sogar nachteilig auf die Darmflora auswirken. Im Zweifelsfalle würde ich persönlich es daher zunächst ohne BeneBac versuchen.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Willkommen im Forum!
    Wieso bestehst Du so darauf, dass Dein Tier Heu frisst? Vergiss das. Der wird zunehmen, wenn Du ihn fressen lässt, was er für richtig hält.
    Dann wird er auch wieder Heu fressen.
    Wenn der Durchfall jetzt wieder fort ist und er alles frisst, dann achte einmal darauf, was er da frisst. Wenn er Knollengemüse nimmt, aber Gras und Heu nicht, dann folge Jacquelines Rat und lass einen Tierarzt die Zähne ansehen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  6. #6
    roterlockenengel
    Gast

    Unglücklich

    Guten Morgen :-)
    erstmal vielen herzlichen Dnak für eure Antworten.
    Ihr habt mir da sja sehr super beschrieben, und ich denke auch, das mit der Heudiät das Märtyrium noch verschlimmert wurde.
    Ich halte die Tierklinik und die Tierärztin für sehr kompetent. Aber wahrscheinlich so wie du es beschrieben hast, Simone, dachte sie, bei leichten Durchfall hilft erstmal das weglassen von Frischfutter.

    Nachdem Bruno gestern wieder etwas geschwächelt hat, habe ich ihn wieder zugefüttert und was ist passiert? heute nacht hatte er wieder zwischendrin Durchfall.
    Was mir aber nun auch zu erklären ist, wie du mir das beschrieben ahst, Simone, das es kontraproduktiv sein kein, durch die kleinen Partikel usw.

    Warum ich so auf Heu bestehe? weil man mir sagte, dass es lebensnotwendig ist, und er sobald als möglich fressen muss.
    Wobei ich glaube, es ist ihm einfach zu anstrengend.
    Ich hatte einfach nur Angst, dass er durch die Gewichtsabnahme unbedingt "kalorienreiche" Nahrung nehmen muss und dringend zulegen. Und wenn er dann eben kein Heu nur Salat usw frisst, dachte ich das reicht nicht zum zunehmen.
    @ Jaqueline
    Was seine Zähne betrifft, die wurden nicht nur kurz angeschaut, sondern geröngt und auch kleine Spitzen entfernt.
    Und in meinem "zu langen Text" hatte ich ja erwähnt, benebac bekommt er, und mittlerweile habe ich gaaanz viele Heuarten hier.
    Aber die werden nur sehr unwillig angeschaut und mit einem riessen Bogen drum ignoriert.

    Er hat Phasen, da frisst er und macht ist wrichtig willig, udn stunden später verschmäht er einfach alles.
    Zur Zeit ist Endiviensalat, Basilikum, Apfel und heute Morgen ein kleines Stück Petersilienwurzel der Renner.
    Und Löwenzahn gefällt ihm auch.
    Die Tage davor Dill und Erbsenflocken.

    Nun meine Frage an euch, soll ich aufhören, ihm was aufzuzwingen / Critical Care) und auch wenn er mal weniger frisst das einfach erstmal so hinzunehmen?
    Nachdem man ja weiss, das Ninchen immer fressen sollen, hab ich sofort Angst, dass er wieder nicht will und es doch MUSS.

    Meint ihr, es ist nicht notwendig, mittags heimzufahren während der Arbeit und ihm was "aufzuzwingen"?
    Einfach morgens einen iessenberg hinlegen und dann hat er was er möchte?
    Werde heute mal nichts zufüttern und abwarten, wie sein Stuhlgang ausschaut.

    Ich danke euch wirklich sooooo sehr für euer offenes Ohr.
    Bin soch etwas sehr besorgt und dadurch gestresst.
    Da sieht man manches nicht oder macht es falsch:-(

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    So wie Du es beschreibst, frisst er durchaus ein paar Sachen - die würde ich ihm hinlegen. Dill z.B. ist ja schon mal sehr gut, Endivie tönt auch nicht schecht, vielleicht ein bisschen Karottengrün oder Kohlrabiblatt oder beides - das heranzsuchaffen in Deiner Mittagspause würde ich eher bevorzugen, als ihm etwas einzutrichtern. Klar, er soll auch nicht umfallen, aber solange er selbst frisst, halte ich das für ein gutes Zeichen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von hasis2011
    Registriert seit: 04.03.2011
    Ort: Österreich
    Beiträge: 793

    Standard

    Warum sollte Heu lebensnotwendig sein? Das ist ein Mythos, der sich hartnäckig in den Köpfen der Kaninchenhalter hält.

    Überleg mal, was Wildkaninchen in der Natur fressen...nur frisches Grün und davon sehr vielfältig...Heu gibts in der Natur nicht.
    Auch meine Kaninchen fressen so gut wie kein Heu, im Winter etwas aber von Frühjahr-Spätherbst, wenns Wiese gibt, wird gar kein Heu gefressen und sie sind kerngesund.

    Lies mal hier:

    http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/heu.htm

  9. #9
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
    Registriert seit: 01.05.2012
    Ort: Aichach
    Beiträge: 3.198

    Standard

    Ja, Wildkaninchen finden kein Heu und überleben trotzdem. Sonderbar das viel TA das nicht erkennen.

    Wenn er es für richtig hält, gib ihm einfach erst einmal das Frischfutter das ihm schmeckt. Prinzipiell ist die Fütterung von Wiese sehr praktisch. In der freien Natur hängen so viele verschiedene Kräuter und Blättchen herum, dass man so ein tolles Angebot für Kaninchen in keinem Supermarkt der Welt findet.

    Wenn er weiterhin mäkelig frisst, der Durchfall nicht besser wird und auch eine 3 Tages Kotprobe unauffällig ist, würde ich durch ein Blutbild organische Ursachen für den Durchfall ausschließen lassen.

  10. #10
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
    Registriert seit: 07.07.2009
    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.871

    Standard

    Ansonsten wäre eine große Kotprobe noch sinnvoll.
    Normalerweise wird bei einer Kotprobe erstmal nur auf Hefen und Kokzidien geguckt. Es gibt aber noch viele andere Erreger für Magendarm-Probleme. Die sieht man nur in einer großen Kotprobe, sie kostet etwas mehr, da der Kot oft eingeschickt werden muss zur Untersuchung.

    Liebe Grüße von Rabea mit den Katzen Rayne, Ada und Thea

  11. #11
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Für die Gewichtszunahme kannst du ihm geschälte Sonnenblumenkerne und Haferflocken anbieten. Gut gegen Verdauungsbeschwerden wäre z.B. auch sowas wie Kümmel, Lein-, Anis- und/ oder Fenchelsamen (gibt's in der Apotheke). Alles in allem würde ich bei den Sämereien aber nicht über nen Teelöffel gehen und vor allem auf frisches Grün setzen. Gerade in frischen Kräutern steckt auch so einiges an Nähr- und Wirkstoffen drin, das ihm jetzt helfen könnte.

    Bei Kotuntersuchungen wird standardmäßig auf vieles nicht getestet...wie lange hast du denn den Kot gesammelt und auf was wurde die Probe denn alles untersucht?
    Edit: Rabea war ja schon schneller
    Geändert von Simone D. (21.10.2012 um 14:02 Uhr)

  12. #12
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
    Ort: Offenbach
    Beiträge: 2.217

    Standard

    Zitat Zitat von roterlockenengel Beitrag anzeigen
    Was seine Zähne betrifft, die wurden nicht nur kurz angeschaut, sondern geröngt und auch kleine Spitzen entfernt.
    Daraus schließe ich, dass es leider kein Tierarzt ist, der sich mit Kaninchenzähnen auskennt.

    Ein guter Tierzahnarzt würde normalerweise niemals kleine Spitzen entfernen, sondern dazu raten, es so zu belassen und mit einer guten Fütterung darauf hinzuarbeiten, dass sich die Zähne von selbst wieder in die richtige Position stellen.
    Das Entfernen von kleinen Spitzen verschlimmert meistens sogar noch das Problem, weil der TA nur "Pi mal Daumen" etwas abschleift (oder gar abknipst?) ohne die Lage der Zähne zu beachten und es so zu einem Stufengebiss kommen kann, was später erst Recht Probleme machen kann.
    Schau Dich bitte nach einem guten Tierzahnarzt um, vielleicht findest Du hier einen www.tierzahnaerzte.de

    Mach Dich bitte wegen dem Heu nicht verrückt. Kaninchen wissen selbst sehr gut, was gut für sie ist und Heu scheint es gerade nicht zu sein, sonst würde er es nicht verweigern.
    Wenn Du kannst, solltest Du langsam zur Wiesenfütterung übergehen, also "Heu" in frischer Form , das ist das Beste, was Du Deinem Tier bieten kannst, dazu ein gutes Trockenfutter anbieten, damit die Kaninchen möglichst viel Auswahl haben.
    Von Heu alleine wird Dein Tier eher noch weiter abnehmen als zunehmen.

  13. #13
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
    Registriert seit: 07.07.2009
    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.871

    Standard

    Bei meinen wurden auch immer Spitzen entfernt,weil sie immer zur Zunge hin wuchsen und nachdem ich einmal bei Allie ein Loch in der Zunge hatte mit Entzüng und nekrotischem Gewebe, halte ich das Entfernen durchaus auch für sinnvoll. Dem Entstehen von neuen Spitzen kann man mit der Ernährung dann aber gut beikommen.

    Die Tä ist insofern schonmal gut, dass sie geröngt hat. Das machen leider immernoch viele gar nicht und halten es nicht für nötig.
    Geändert von Rabea G. (21.10.2012 um 14:46 Uhr)

    Liebe Grüße von Rabea mit den Katzen Rayne, Ada und Thea

  14. #14
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
    Ort: Offenbach
    Beiträge: 2.217

    Standard

    Zitat Zitat von Rabea G. Beitrag anzeigen
    Bei meinen wurden auch immer Spitzen entfernt,weil sie immer zur Zunge hin wuchsen und nachdem ich einmal bei Allie ein Loch in der Zunge hatte mit Entzüng und nekrotischem Gewebe, halte ich das Entfernen durchaus auch für sinnvoll. Dem Entsteheb von neuen Spitzen kann man mit der Ernährung dann aber gut beikommen.
    Mir gings ja speziell um kleine Spitzen, die meistens keine Probleme machen
    Bei entzündlichem Gewebe oder Löcher in der Zunge sollten sie natürlich entfernt werden. Aber da würde meine TÄ dazu raten, das ganze Gebiss "in Form" zu bringen, da bei solchen großen Spitzen nicht selten auch andere Zähne verwachsen sind.

    Hab ich leider schon erlebt. Aber auch die andere Seite schon. Meine Nori hatte ein 1a Gebiss. Dann hatte sie 2 Wochen keinen richtigen Appetit, wodurch die Zähne kleine Spitzen bildeten. Die TÄ riet mir, erst einmal nichts zu tun und abzuwarten, wie sich das Gebiss entwickelt, wenn sie wieder normal futtert. Inzwischen sieht ihr Gebiss wieder genauso gut aus wie vorher.

  15. #15
    mit Lenny im Herzen Avatar von Susanne K
    Registriert seit: 13.09.2011
    Ort: Worms
    Beiträge: 761

    Standard

    Hallo du Engel mit den roten Locken

    Schön hier von Dir zu lesen und sicherlich kann Dir bzw. Bruno
    hier geholfen werden
    Fachlich und menschlich bist seid ihr hier gut aufgehoben

    LG, Susanne

  16. #16
    roterlockenengel
    Gast

    Standard

    Guten abend allen Helferinnen:-)
    dank Susanne bin ich hier gelandet und auch froh darum :-)

    mittlerwéile sieht es so aus, dass er heute wohl einen sehr guten Tag hat und ständig etwas am mümmeln ist.
    Klar weiss ich, dass frische Wiese das Beste ist.
    Damals als ich Sie bekommen habe, konnten sie auf einer großen Terrasse und Garten wie Wohnung frei sich bewegen.
    Ich bin dannwegen Trennung ausgezogen und konnte ihnen so ein Traumland nicht bieten.
    Da ich auch nicht ewig nach einer bezahlbaren Wohnung mit Garten suchen konnte, hab ich dann eine Whg mit Terrasse genommen. Um ihnen überhaupt die Aussenhaltung zu ermöglichen.
    Ich hoffe aber, dass ich in baldiger Zeit umziehe, und dort gibt es auch Wiese ohne Ende. Aber das dauert leider noch etwas...

    Heute hat Bruno fast nur trockenen Köttelchen abgesetzt, aber zwischendrin auch ab und an ein paar sehr nasse:-(
    Aber die trockenen überwiegen natürlich sehr.

    ICh habe bereits auch im Internet in einem Shop Sonnenblumenkerne, getrocknete Kräuter etc bestellt.
    Zumal mein kleiner verrückt nach Kürbiskernen normalerweise ist.
    Denke das wird ihm wohl schmecken.
    Den Kot hatte ich 2 Tage gesammelt, aber nun auch schon mitbekommen, das Kotuntersuchungen nicht ganz so einfach sind.
    Laut Rechnung, haben sie ein kleines Kotprofil erstellt.
    Ich denke man muss nun erstmal abwarten, wie sich der Stuhlgang entwickelt. Sollte es aber nicht wirklich bald ohne weiche Köttelchen sein, werden wir nochmal eine Kotprobe machen . Dann eben eine Grpße. Aber es schaut heute ja ganz gut aus.
    Kräuter frische gibt es auch.
    Basilikum, Dill und Petersilie bisher.
    Werde dann morgen aber noch für Nachschub sorgen.

    Alles in Allem, sind wir heute auf einem sehr guten Weg, und Bruno hat heute einen guten Eindruck gemacht. Zwar noch müde , aber besser als bisher.
    Danke Euch

  17. #17
    Liane, Amali, Udo & Lina für immer im Herzen Avatar von Carmen P.
    Registriert seit: 13.11.2011
    Ort: Berlin
    Beiträge: 3.630

    Standard

    Zitat Zitat von roterlockenengel Beitrag anzeigen
    Zumal mein kleiner verrückt nach Kürbiskernen normalerweise ist.
    Das kommt mir sehr bekannt vor.

    Weiterhin alles Gute für Deinen kleinen Bruno.

  18. #18
    Robert rules! Avatar von SimoneK
    Registriert seit: 12.03.2009
    Ort: Rhein-Hunsrück-Kreis
    Beiträge: 5.154

    Standard

    Ich würde auf jeden Fall noch eine große Kotprobe ins Labor schicken lassen, denn Ecoli und co können nur im Labor nachgewiesen werden.
    Sollte auch diese ohne Befund sein, tippe ich auf EC. Ist Dir diese Erkrankung bekannt?
    Oft geht EC mit Matschkotattacken einher, die Tiere verlieren plötzlich und recht rapide an Gewicht, wirken antriebslos und fressen auch oft kein Heu mehr.
    Ich würde ihm täglich Vit. B Komplex geben (bekommst Du in der Apotheke), bis der Befund der großen KP vorliegt. Mit Vit. B Komplex kannst Du nichts falsch machen und es regt zudem noch den Appetitt an.
    Sollte die große KP dann ohne Befund sein, würde ich auf EC testen lassen / gleich prophylaktisch auf EC behandeln.
    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast."


    "live to the point of tears"

  19. #19
    roterlockenengel
    Gast

    Standard

    Hallo Simone danke für deine Antwort.
    also die kleine Kotprobe wurde auch ins Labor geschickt.
    Ich kenne die EC- Krankheit durch eine Freundin, deren Kaninchen daran erkrankt ist.
    Nachdem mein Mümmelmann jedoch nun bereits wieder bis auf Heu alles frisst und das vereinzelt auch, und einen sehr vitaleren Eindruck macht, und seit gestern nur normaler Kot da ist, würde ich doch gerne noch etwas mit dem Verdacht auf EC warten.
    Wobei es durchaus auch gut ist eventuell Vitamin B Komplex zu geben.
    Dieses hat auch er auch schon gespritzt bekommen.
    Danke aber für den Hinweis, werde es im Auge behalten

  20. #20
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Falls der Durchfall anhält, würde ich sicherheitshalber nochmal beim Tierarzt nachfragen, auf was genau der Kot bisher untersucht wurde. Nach meinen Erfahrungen ist nicht immer standardmäßig alles enthalten, das relevant wäre. Eine kleine Kotprobe beinhaltet in manchen Praxen z.B. keine Untersuchung auf Hefepilze. Und eine große Kotprobe im Labor beispielsweise nicht immer E. coli und Clostridien.

    Wichtig ist auch zu wissen, wieviele Tage lang du die Probe gesammelt hast...und am wievielten Tag die Probe untersucht wurde. (Kokzidien werden z.B. zyklisch ausgeschieden.)

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Fressunlust
    Von Fleckels im Forum Krankheiten *
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 25.06.2011, 22:27

Stichworte

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •