Ich würde davon ausgehen, dass Rainfarn von so manchem gesunden Kaninchen in geringen Mengen öfters Mal gerne mitgefressen wird. Mal zwei schnelle Beispiele aus der Literatur:
Als besonders hochwertig ist das aus Futterpflanzen gewonnene Heu wie aus "Landsberger Gemenge" [...], Luzerne-, Klee- und Lupinenheu, welche daher in der Milchviehfütterung geschätzt sind. Der Wert dieses [...] Heues beruht in seinem Eiweißgehalt. In der Kaninchenfütterung tritt an seine Stelle das Unkräuterheu, welches den Futterwert von mittlerem Wiesenheu besitzt und das wir vornehmlich aus Brennesseln, Disteln, Beifuß, Rainfarn, Kälberkropf [OT: Woaaah], Bärenklau und ähnlichen Wildpflanzen gewinnen [...]. Sie werden von den Kaninchen wegen ihrer aromatischen Eigenschaften sehr gerne genommen und bieten uns die Möglichkeit, das Futter vielseitig und abwechslungsreich zu gestalten.
E. Mangold, R. Fangauf | Handbuch der Kaninchenfütterung | Neumann Verlag GmbH, Radebeul, 1950Rainfarn (Tanacetum vulgare). Er ist an seinen gelben Blütendolden kenntlich und als ständiger Begleiter der Schienenstränge im ganzen Reich weit verbreitet. Durch seinen aromatischen Geruch wird er von den Kaninchen offenbar besonders geschätzt und sowohl in frischem wie in getrocknetem Zustande gern gefressen. Insofern ist er eines der beachtenswertesten Unkräuter, um so mehr, als er sowohl als Wurmmittel wie auch zur Vorbeuge gegen Verdauungsstörungen geschätzt wird. Mit Hilfe der Reutermethode läßt sich ein hervorragendes Winterfutter gewinnen. Ein Übermaß hat abtreibende Wirkung.
P. Schley | Kaninchen | Ulmer-Verlag, 1985Tab. 14. Die wichtigsten Unkräuter und ihre Eignung als Kaninchenfutter:
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Rainfarn – sehr beliebt – Verdauungsstörungen vorbeugend, im Übermaß abtreibend
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