Meine Theorie ist folgende:
So lange ein Kaninchen im Sommer mit artenreicher Wiese (wenn möglich ad libitum) gefüttert wird, dazu Heu und evtl. (Blatt)gemüse bekommt, ist es über die Sommermonate gut versorgt. Wenn dieses Kaninchen im Winter mit (Blatt)gemüse und ergänzend Trockenkräutern und Co. (Samen, Haferflocken oder Ähnliches) gefüttert wird, kann es dieses Defizit über den Sommer wieder einigermaßen ausgleichen.
Wenn allerdings ein Kaninchen sein Leben lang nur Heu und (Blatt)gemüse bekommt und nie in den Genuss von Wiese kommt, hat es sein Leben lang eine Mangelernährung, da wichtige Nährstoffe fehlen, die in einem Alleinfuttermittel enthalten sind.
Wenn man dieses Alleinfuttermittel ad libitum abietet, besteht die Gefahr, dass das Kaninchen verfettet und Zahnprobleme bekommt. Wenn man es rationiert, dazu Heu und Gemüse füttert, ist die Gefahr wesentlich geringer und das Kaninchen bekommt trotzdem die benötigten Mineralstoffe usw. zugeführt.
Irgendwann wurde festgestellt, dass die Kaninchen das Trofu besser vertragen, wenn es nicht verarbeitet ist und somit wurden verschiedene Strukturfuttersorten (mit und ohne Getreide) als Alleinfuttermittel entwickelt.
Ich füttere daher im Winter, da ich da keine Wiese habe immer zusätzlich ein strukturiertes Alleinfuttermittel, samt Melasse, künstl. Vitaminen usw. gegen die sich soviele sträuben.
Ich gehöre auch zu denen, die das schon 20 Jahre so machen und meine Kaninchen sind auch immer gesund gewesen. Vor dem Strukturfutter habe ich eine abgemessene Menge Pellets gefüttert, bis ich auf Strukturfutter umgestiegen bin. Außerdem füttere ich Frischfutter im Winter relativ einseitig, um die Verdauung nicht unnötig mit zuviel verschiedenem unnatürlichem Futter zu belasten.
Ich wüsste nicht, warum ich daran was ändern sollte, auch wenn in der ganzen Internetwelt so vehement gegen jegliches Trockenfutter mit Zusätzen, gewettert wird, wenn meine Kaninchen immer kerngesund alt werden.
Ich kenne keine Haarballen, keine Verstopfung, keine Aufgasung, keinen Durchfall, keinen verschmierten BDK usw..
Auch gab`s bei mir noch nie Hefen usw..
Je 1x gab`s Würmer und Kokzidien, das waren sehr junge Kaninchen, die ich neu übernommen habe, die kamen schon mit Parasiten bei mir an. Dann wurden sie behandelt und waren immer gesund.
Das ist meine Theorie und meine Praxis.
Wuschel: Was verstehst du unter Strukturfuttermittel?
Darunter verstehe ich ein Alleinfuttermittel, samt den "angeblich" schädlichen Zusätzen, das nicht gepresst ist. Also ein Futter, bei dem die Komponenten noch die ursprüngliche Sturktur haben. Somit kann es nicht aufquellen im Magen und es kann zeitgleich mit Frischfutter gegeben werden, was bei einem Pressfutter (z.B. Pellets) zu Problemen führen kann. Daher lege ich Wert auf Struktur. Ich habe da 2 Strukturfuttermittel (eines mit Getreide, eines ohne, zudem ich dann aber noch Haferflocken gebe, weil ich auf Getreide nicht verzichten möchte im Winter), die ich wechselweise über den Winter füttere, je nachdem, an welches ich grad rankomme.
Ich fütter den Winter über das Nöseberger Müsli + Kaninatur. Dazu gibts ab+zu noch SBK. Ansonsten an Getrocknetem eigentlich nur noch verschiedene Heu-Sorten. Meine leben draußen.
Immer wieder liest man hier von schaurigsten Bauchgeschichten....ich kenns nicht. Nie, noch niemals nie gab es hier solche Probleme....und ich kanns es mir einfach nicht anders erklären als das es nicht so verkehrt sein kann wie ich es mache....
Einmal Haarballen vor 5 Jahren wo es eben nur Frifu gab und Heu und Trockengemüse.
Im Sommer füttere ich praktisch gar nicht zu. Allenfalls mal mit Möhren. (wenn überhaupt) Und meine gehören gerade im Sommer, ähm, wie drücke ich das vorsichtig aus, nicht gerade zu den Stromlinienförmigsten
Aufgrunddessen überdenke ich alles sehr genau mittlerweile....
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