Für mich ist die Entscheidung gar nicht schwierig wenn ich sehe das eine prohylaktische Kastra in etwa 5% der Häsinnen für ein um 2 Jahre längeres Leben gesorgt hätte, dann aber bei der prophylaktischen Kastra 3% der Tiere sterben.....
Ich entscheide das wie gesagt individuell. Ich finde es ungerechtfertigt, dem einzelnen jungen gesundem Tier gegenüber, wenn ich es aus REIN prophylaktischen Gründen den Unannehmlichkeiten und Risiken einer OP aussetze, die ja ein recht umfangreicher Eingriff ist.
Anders ist es, sobald es eine Indikation gibt. Dann kann ich die OP gegebenenfalls ja rechtfertigen, da es ein akutes Kosten-Nutzen-Verhältnis gibt.
Twixi, Gretel, Putzi, Emma, Hermine und Paula sind / waren kastriert. Alle hatten zum Zeitpunkt der Kastra bereits Veränderungen.
Ich lasse auch vorsorglich kastrieren. Im Vergleich zu dem, was passiert, wenn es eine bösärtige Veränderung gibt, ist der Eingriff bei einer Kastra minimal.
Nachdem eine meiner Häsinen kastriert wurde (rein vorsorglich, sie hatte KEINERLEI Symptome gehabt), und bösartiger Krebs festgestellt wurde, lasse ich meine Häsinnen jetzt immer vorsorglich kastrieren.
Wie alt war sie?
Ich versteh nicht, warum du nur auf Todesfälle aus bist, Mausefusses.
Sind Schmerzen, hormonelle Überbelastungen, Dauerstress, etc. nicht genauso zu berücksichtigen?
Wenn 50% der Häsinnen an Uteruskrebs sterben würde ich prophylaktisch kastrieren.
Wenn aber nur bei 2% das die Ursache ist, dann nicht!
Mich interessiert die Todesursache in %.
Wenn 50% der Tiere an EC, und 30% an Abszessen sterben.....wie wahrscheinlich ist es dann das meine Häsin an Uteruskrebs stirbt?
Es spielt doch überhaupt keine Rolle wie viel % eine Veränderung haben wenn die Gebärmutte in die Pathologie geht, mich interessiert nur wer daran stirbt.
Quelle:http://www.hauskaninchen.com/Seiten/...l#Auswirkungen der KastrationGreen (1958) beobachtete 8 - 10 Jahre lang eine Kaninchenkolonie. Nach ihrem Tod wurden die Tiere seziert, wobei 16.7 % der 849 Kaninchen Gebärmutterkrebs hatten. Das durchschnittliche Alter der Kaninchen war höher als 4 Jahre. Bei Kaninchen die zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr starben, lag die Krebsrate bei 4.2 %. Bei Kaninchen zwischen 5-6 Jahren lag sie bei 79.1 %. Nach Green (1958) starben die Kaninchen eines natürlichen Todes, der Krebs muss nicht die Todesursache gewesen sein.
Das merke ich doch aber wenn es soweit ist, da muß ich nicht im Vorwege auf Verdacht operieren!Sind Schmerzen, hormonelle Überbelastungen, Dauerstress, etc. nicht genauso zu berücksichtigen?
Mich interessiert nur in wie viel % der Fälle eine prophylaktische Kastration dafür gesorgt hätte das ein Tier noch deutlich länger gelebt hätte....
So eine Studie ist aber utopisch.
Selbst wenn man jede Häsin nach dem Tod obduzieren würde und feststellen würde, dass 80% aller Häsinnen Gebärmutterveränderungen und / oder Krebs haben (was bei einer Studie bereits herauskam), kann niemand beweisen, dass die Tiere daran gestorben sind.
Und das Problem ist: Wenn Gebärmutterveränderungen festgestellt werden, dann kann es sehr schnell schon zu spät sein.
Das ist mir auch klar das mir das keiner sagen wird.
Daher frage ich meine TÄ und beobachte selber und wie gesagt: 5 tote Häsinnen, keine davon aufgrund gebärmutterkrebs.
Für mich schon!
Ich habe damit 0% Gebärmutterkrebs!
Meine TÄ bestätigt meine Beobachtungen, auch sie meint das es in keinem Verhältnis zu so einer OP steht.
Ich lese ja auch hier im Forum und auch hier kann ich nicht feststellen das häufig Tiere daran sterben. Häufig sind es Magen-Darm Geschichten, EC, Abszesse.....
Hast du alle fünf Häsinnen untersuchen lassen, nach ihrem Tod oder warum bist du dir so zu 100% sicher, dass keine Gebärmutterveränderungen da waren, die den Tod verursacht / begünstigt haben?
aus diesen 5 häsinnen kannst du keine allgemeingültigen schlüsse ziehen. das kann zufall sein.
das ist schon etwas anderes...Meine TÄ bestätigt meine Beobachtungen, auch sie meint das es in keinem Verhältnis zu so einer OP steht.
ja, da hast du allerdings recht....Ich lese ja auch hier im Forum und auch hier kann ich nicht feststellen das häufig Tiere daran sterben. Häufig sind es Magen-Darm Geschichten, EC, Abszesse.....
LG
Claudia
Das Licht am Ende des Tunnels - kann auch irgendein Idiot mit `ner Taschenlampe sein.
Hallo,
ich hätte hier Diagramme mit Zahlen von 161 operierten Weibchen.
(Wie viele gesund sind und nicht operiert wurden, konnte leider schlecht miterfasst werden).
Da meist aufällige Weibchen operiert werden, ist die Zahl der Weibchen mit Veränderungen natürlich gross und auch nicht so aussagekräftig, aber die Daten waren halt das einzige, das sich gut erfragen liess.
http://www.kaninchen-info.de/kastrat...trationen.html
(Menü links bitte ignorieren - sehr viele Texte fehlen noch)
Ich persönlich lasse meine Weibchen aber auch nicht vorsorglich kastrieren. Wenn ich einen fähigen Tierarzt dazu hätte, würd ich mir Gedanken zu dem Thema machen, und die Vor- und Nachteile abwägen, aber da ich keinem der Tierärzte in meiner Nähe meine Weibchen beruhigt anvertraue, kommt so eine Operation überhaupt nicht in Frage, weshalb ich mich auch noch nie gross mit den Vor- und Nachteilen befasste.
Liebe Grüsse
Lina
Geändert von Getorix (17.01.2012 um 19:14 Uhr)
Es gibt viel mehr als nur schwarz und weiss.
Ich lasse inzwischen prophylaktisch kastrieren, habe mich neulich erst mit meinem TA darüber unterhalten.
Ich finde die vorherigen Aussagen sehr interessant und will noch mal zusammenfassen:
Fast alle, die gegen prophylaktische Kastras sind, haben davon berichtet, dass ein hoher Prozentsatz bzw. alle ihrer Häsinnen kastriert sind, weil sie ein auffälliges bis sehr auffälliges Verhalten zeigen. Das finde ich schon sehr aussagekräftig, auch wenn man noch nicht sagen kann, dass jedes auffällige Tier gleich auch Krebs bekommt, so scheint mir das Risiko dafür, dass das Tier Auffälligkeiten zeigt, die sein Leben teils massiv beeinträchtigen, doch sehr hoch zu sein. Insofern stellt sich die Frage, wie oft ist eine Kastra im eigentlichen Sinne prophylaktisch?
Erwiesen ist, dass ältere Tiere eine Narkose und auch den Eingriff selber schlechter wegstecken als jüngere. Das hängt sicher mit dem Stoffwechsel zusammen, aber bestimmt auch damit, dass ältere Tiere prozentual häufiger schon andere gesundheitliche Beschwerden haben, die ein Narkoserisiko natürlich erhöhen.
Wenn eine Häsin an der Narkose/der Kastra verstirbt, führen wir dies darauf zurück. Um diese Aussage tatsächlich tätigen zu können, müssten wir sicher ausschließen können, dass nicht Herzfehler, Immunschwäche oder andere Beeinträchtigungen vorgelegen haben, welche eventuell so oder so in absehbarer Zeit zum Tod geführt hätten. Auch dazu hatte ich eine Diskussion mit meinem TA, es ging darum, wie stressempfindlich Kaninchen tatsächlich sind und er war der Meinung, dass im Zweifelsfall für ihn inzwischen eine Narkose sinnvoller und weniger risikoreich ist, als eine umfangreiche Behandlung bei einem sehr gestressten Tier zu machen. Stress scheint für Kaninchen also auch ein erhebliches Problem sein und sie haben nachweislich Stress, wenn sie schwer unter Hormonen stehen.
Und am Ende stellt sich mir die Frage, was ist natürliches Kaninchenverhalten? Kann ich es gut finden, dass ein Kaninchen gestresst ist, rammelt, buddelt und seine Partner nervt, wo sie doch nicht, wie es in der Natur möglich wäre, ausweichen könnten? Würden sie Scheinschwangerschaften und rammeliges Verhalten entwickeln, wenn sie regelmäßig werfen "dürften", wie es in der Natur möglich wäre? Würden meine Tiere freiwillig zusammenleben, wenn sie die Wahl hätten? Egal ob Innen- oder Außenhaltung, mit Natur und Natürlichkeit hat da alles nicht viel zu tun. Insofern finde ich Eingriffe, die ein paar dieser Nachteile aufwiegen, durchaus angemessen.
Natürlich mag es sein, dass mehr Kaninchen an EC oder Verdauungsproblemen sterben, als an Gebärmutterveränderungen. Inzwischen sind aber so viele Häsinnen kastriert, dass man das kaum noch gescheit vergleichen kann. Könnte man Verdauungsproblemen oder EC effektive entgegenwirken (also mehr als durch Ernährung usw.), dann würden die Meisten das sicher auch versuchen. Dummerweise ist es ja in diesen Fällen nicht so einfach. Die Gebärmutter hingegen ist ein durchaus verzichtbares Organ, auch beim Menschen und sie wird gar nicht mal so selten entfernt, da sie eben sehr oft Ärger macht - auch beim Menschen!
Nancy
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