Liebe Annika,
Du hast eine email.
Für den Rest der Paula-Liebhaber:
Normalerweise äußere ich mich zu einer laufenden Behandlung nicht in einem forum. Hier möchte ich jedoch ein paar Worte sagen:
Ein Tier auszuwerten ist immer schwerer, als wenn man einen Menschen vor sich hat. Ein Tier kann nicht sagen wo der Schuh drückt. Ein Mensch kann Symptome beschreiben. Sagen wo es wie weh tut usw. Und das macht es für einen Homöopathen recht leicht beim Menschen direkt das passende Mittel zu finden.
Bei Paula haben wir eine schwere Erkrankung. Meiner Meinung nach lag hier keine wirkliche Heilung vor, als für eine kurze Zeit kein Eiter kam. Eiter, der nicht austritt, kann woanders zerstören. Bei Paula haben wir es ja bereits mit Osteoporose zu tun.
Paula zeigte nach der ersten Gabe des Mittels gar keine Reaktion. Wir haben daher ein paar Tage später entschieden das Mittel stark verdünnt erneut zu geben. Paula reagierte dann. Als Annika mich Donnerstag anrief, trat wenig Eiter auf. Es waren minimale Flocken und Paula hoppelte nicht so gut wie vorher. Ich habe mich sicher nicht hocherfreut gezeigt, dass wieder Eiter da ist, aber auch gesagt, dass ein Austreten besser ist, als ein Knochenfraß.
Das kann jetzt sein, dass die Dosis trotz Verdünnung zu hoch war oder die Wiederholung zu früh erfolgte oder aber sie uns jetzt bereits ein anderes Mittel zeigt, sprich sie benötigt ein anderes Präparat.
Das Paula das Mittel morgen nochmal bekommen soll, habe ich so nicht gesagt. Wir wollten nochmal sprechen, bevor es eine mögliche Wiederholung gibt. Und nachdem ich hier im Forum gelesen habe, dass es Paula am Wochenende weiter schlechter vom Eiter her geht und sich ein Abszess gebildet hat, würde ich eine Wiederholung des Mittels auch nicht raten, sondern neu auswerten.
Das entscheide ich jedoch nicht, sondern das muss Annika tun, inwieweit wir weitermachen.
Gerade bei Eiterungen habe ich es bei meinen eigenen Tieren (die zeitweise bei Kollegen in Behandlung waren) erlebt, dass man hier gute Tage hat und schlechte Tage. Mal kam wenig Eiter, mal mehr. Oft erkannten wir an Farbveränderungen oder am Geruch oder an manch klitzekleiner Beobachtung, welches Mittel als nächstes folgen musste.
Bei Gomez waren es einige Wochen und sehr sehr viele Spülungen, bis endlich nichts mehr kam und die Therapie den Erfolg hatte.
Aber man kann leider keine Garantie geben. Denn jeder Organismus ist anders. Wenn man das eine Tier evtl. heilen kann, kann man bei einem anderen nur lindern. Und bei manchen bewirkt man gar nichts.
Bei Paula sind wir komplett am Anfang einer Behandlung. Und aus meiner Sicht ist es da noch zu früh zu sagen, ob wir Erfolg haben oder aber ob man homöopathisch nichts mehr heilen kann, sprich höchstens lindern kann.
Aber da hängt sehr sehr viel wirklich von beiden Seiten ab: Halter und THP.
Wenn ein Halter hier skeptisch ist oder aber wegen Rückschlägen Angst hat (ich kann das absolut nachvollziehen!!!!), dann schafft der THP oft auch keinen Behandlungserfolg, weil viele Halter bereits in der Anfangsphase einer Behandlung abbrechen.
Ich habe mit Kollegen mal gegrübelt, wieviel Patienten "abspringen", nachdem man sich die Arbeit der Anamnese gemacht hat und es ein Mittel gab. Es sind erschreckende 40 %. Einfach weil die wenigsten Geduld haben und auch das falsche erwarten - nämlich das sofortige Wunder.Ich hab auch kaum Geduld.
Als Patientenhalter war ich glaube ich unausstehlich gegenüber meiner lieben Kollegin Miriam Steinmetz. Obwohl ich es ja besser wissen müsste.....
So.....ich hoffe ich konnte ein paar Fragezeichen lösen.
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