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Thema: Kaninchen verträgt kein Grünfutter - Hat jemand Erfahrungen??

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
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    Ich habe auch so ein ´"Problemnin". Cosinus hat immer schon mal Darmproblme gehabt. Seit letzten Jahr Oktober - da hatte er Bandwurmeier - reagiert er auf verschiedene Frischfutterarten mit dünnflüssigem Kot. Ich habe schon verschiedenes ausprobiert, um den Darm zu sanieren, Fibreplex aber noch nicht, weil ich es nicht kenne.

    @Leni: Über welchen Zeitraum hast Du das Fibreplex gegeben, bis sich ein Erfolg zeigte? Und wie oft am Tag und wieviel davon? Hast Du gleichzeitig Frischfutter gegeben?

    Wäre über eine Antwort sehr dankbar. Cosinus ist im Moment mit dem Grünzeugs sehr eingeschränk und das tut mir furchtbar leid. Denn er liebt z.B. Möhrengrün. Aber ein Stengel und das wars.

  2. #2
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
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    Beiträge: 16.970

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    Ich würde solche Darmsanierungen eher auf pflanzliche Art machen.
    Wenn ich mir die Inhaltsstoffe von dem Fibreplex ansehe frage ich mich was daran den Darm sanieren soll, das Sojaöl oder der Zucker in Form von Fructooligosaccharide ?? Oder das künstliche Karottenaroma ?

    http://www.fuetternundfit.de/Heimtie...FcQXzQodQE8fzQ

    Wenn man keine Lust hat frische Kräuter, Samen etc. zu verwenden kann man noch das hier nehmen:


    http://www.fuetternundfit.de/Nutztie...hparam=colosan

    oder ansonsten halte ich das hier für hochwertiger als Fibreplex:

    http://www.fuetternundfit.de/Heimtie...%20Bac%2020x1g

  3. #3
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
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    Zitat Zitat von starbell Beitrag anzeigen
    Mir wurde gesagt das eine Heufütterung nicht einseitig und gefährlich ist.
    Von der Diskussion mit den Nährstoffen jetzt Mal ganz abgesehen, spielt der Trennungsmechanismus am Blinddarm hier eine sehr entscheidende Rolle. Der Verdauungstrakt der Tiere ist darauf spezialisiert, große Mengen an frischem Grün aufzunehmen – aber nicht große Mengen an groben Stängeln. Dies führt auf Dauer zu einer Unterversorgung im Blinddarm, also zu einem Ungleichgewicht im Darm. Dies wiederum führt dann dazu, dass der ph-Wert im Darm sich verändert, was die Ausbreitung von Krankheitserregern fördert. Hier anhand des umgekehrten Falles näher erklärt:

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Hi,

    Kaninchen haben eine ganz besondere Art, Futter im Darm zu trennen. Je nach Struktur wird aufgenommene Nahrung entweder in den Blinddarm geschleust, oder nicht – die einzelnen Nahrungsbestandteile gehen also verschiedene Wege. Das klingt jetzt vielleicht auf Anhieb nicht wirklich spannend , aber dieser eine Fakt ist für die gesamte Verdauung sehr wichtig. Und wer den Trennmechanismus versteht, kann sich selbst viele Verdauungsprobleme, wie z.B. so manche Blinddarmaufgasung erklären.

    Wandert die Nahrung am Blinddarm vorbei, passiert Folgendes: Während kleine Partikel in den Blinddarm "geschubst" und dort weiterverarbeitet werden, werden die gröberen, also die "schwer zu knackenden" Bestandteile, schnell daran vorbeigeschleust. Die Nahrung wird somit getrennt in "grobe" und feine Partikel. Dieser Sortiermechanismus ist für das Kaninchen wichtig, um möglichst effizient Nährstoffe zu gewinnen.

    Wenn nun Futter mit zu vielen klein gemahlenen Bestandteilen aufgenommen wird, wandern diese kleinen Teilchen fast komplett in den Blinddarm und im selben Moment zu wenig "Grobes" daran vorbei. Das führt zu einem Ungleichgewicht im Darm. Während der Blinddarm sozusagen "vollmüllt" und sich die Bakterien dort lustig vermehren (genügend Nahrung ist ja jetzt dafür da), fehlt es nun an anderer Stelle gleichzeitig an Grobem (und an Flüssigkeit), das die Verdauung in Schwung hält. Da "trockene Krümel" sehr schnell sättigen, sinkt zudem die Nahrungsaufnahme. Die Summe dieser Gegebenheiten kann zu Aufgasungen und Darmentzündungen führen.

    Das macht u.a. das Wort „Struktur“ in der Kaninchenernährung so unglaublich wichtig. Denn völlig gleich, aus was für noch so gesunden Zutaten Pellets, Cobs, Taler, „Wichte“, Futterblöcke, Leckerlies usw. einst einmal hergestellt wurden – ändert sich durch Weiterverarbeitungsprozesse (wie Zerbröseln, Zerkleinern, Pulverisieren, Erhitzen, Pressen...) die Struktur, werden auch gesunde Zutaten schnell zu "Gift für den Darm". Nicht immer macht sich die Aufnahme von zuviel „Krümeligem“ direkt bemerkbar, wie beispielsweise durch eine Darmlähmung. Langfristig können auch Langzeitschäden wie Erkrankungen der Magen- und Darmschleimhaut, Darmentzündungen, Darmvergiftungen sowie die Ausbreitung von Hefen und Parasiten die Folge sein.

    *Frische Nahrung enthält strukturierte Rohfaser mit leicht verdaulichen Bestandteilen (Hemizellulosen, Pektine), die bereits im Heu durch die Trocknung verloren gehen
    Geändert von Simone D. (06.09.2011 um 16:01 Uhr)

  4. #4
    - Out of Order -
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    Hallo starbell,

    ich kann das Problem mit der Gier gut verstehen, denn da habe ich auch so eine, die mir glatt das Schälchen runterreißt wenn es um SBK geht und wie eine wilde jedes Körnchen sucht. SBK's gibts jetzt einfach nicht mehr. Man meint es immer gut und gibt viel abwechslungsreiches auch im Geschmack - aber genau das führt zu "Süchten". Wenn ich scharf esse, habe ich auch Lust auf Süßes und umgekehrt. Dann kommt der Faktor der schnell verwertbaren und konzentrierten Nährstoffe, die ebenfalls die große Gier erzeugen - ein reiner Gewohnheitsmechanismus, der sich z.T. sehr schnell einstellt.

    Du machst gar nichts falsch, wenn Du auf Deinen TA hörst und zu einer "diätischen Ernährung" übergehst. Lass Dich von dem ganzen "Halb-Wissen" nicht verunsichern - die Ergebnisse, die zahlreich nachgelesen und wissenschaftlich erklärbar sind (sofern man denn mal wirklich tiefer forscht) sprechen für sich.

    Denn wenn auch die Informationen von Simone hier gut aufbereitet sind, und einem so manches logisch und erklärbar erscheint - es stimmt bei weitem nicht alles. (Sorry Simone - ist nicht böse gemeint.) Auf die Probleme der Erklärbarkeiten und "richtigen Forschung" will ich hier jetzt nicht näher eingehen.

    Mir kam schon oft der Gedanke, dass das Thema des "Nährstoffgehaltes" viel zu hoch geschaukelt wird. Mach Dir also erstmal keine Sorgen, wegen evtl. Nährstoffmangel. Auch muss und sollst Du ja nicht nur Heu füttern - auch wenn das zu einer schnellen Lösung führt.

    Um aber Dein Problem zu lösen, würde ich Dir raten Dich mehr mit dem Thema "diätische Kaninchenernährung" zu beschäftigen - bzw. Dich über das Thema benötigte Nährstoffe zu informieren, und dann stellst Du einfach alle Tiere entsprechend um. Dann brauchst du auch nicht zu separieren.

    Mehr würde an dieser Stelle dazu, hier wohl den Rahmen sprengen. Aber ich kann Dir versichern, dass ich mich nicht nur eingehend mit dem Thema befasse, sondern auch schon von mehr als 4 verschiedenen TÄ immer das gleiche - und völlig unabhängig gehört habe. Mein Innerstes sagte mir dass etwas an der Frischfütterung nicht stimmt. Die Aussagen der TÄ (ohne dass ich irgendwas angesprochen habe) ließen mich dann nochmal fragen ob die denn alle nur "Sch..." im Studium lernen - wenn man das mal mit den Aussagen und den absoluten Überzeugungen im Forum vergleicht. Zwar sind auch TÄ nicht immer richtig und eingehend mit diversen Themen befasst, so dass es auch da verschiedene Meinungen gibt - aber dahingehend ist man sich so ziemlich einig.
    Diätische Ernährung hat übrigens im Tierbereich nichts mit "abnehmen" zu tun (auch nichts mit einer energiearmen Ernährung), sondern bezieht sich auf eine Fütterung die sich genau auf Physionomie und den "tatsächlichen" Bedarf an Nährstoffen - unter Einbeziehung der besonderen Verarbeitungsweise im Magen/Darm und deren Nutzbarkeit bezieht. Also insbesondere auch der Förderung und Erhaltung des "normalen" Milieus für die optimale Darmverarbeitung. Und wer nicht die Möglichkeit hat ständig sehr viel und sehr gemischte Wiese a.l. zu füttern, kann mit der häufig empfohlenen Frischfütterung genau den Beitrag leisten, der gar nicht erwünscht ist.

    LG
    Silke

  5. #5
    Gast***
    Gast

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    @ Lill&Paulchen
    ich finde es wirklich toll, dass du in den 4 Monaten, die du nun Kaninchen hältst, schon so viel gelesen hast und mit so vielen Tierärzten telefoniert hast.

    Dennoch würde ich mir auch dann nicht anmaßen andere nur des "Halbwissens" zu bezichtigen und selbst aber letztlich auch nur eine Meinung abzugeben. Evtl. kannst du die Quellen ja hier angeben, aus denen diese Erkenntnisse stammen?

    In welchem Zusammenhang kam es denn eigentlich zu diesen Gesprächen mit den Tierärzten?

  6. #6
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.899

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    Zitat Zitat von Lilli&Paulchen Beitrag anzeigen
    Du machst gar nichts falsch, wenn Du auf Deinen TA hörst und zu einer "diätischen Ernährung" übergehst. Lass Dich von dem ganzen "Halb-Wissen" nicht verunsichern - die Ergebnisse, die zahlreich nachgelesen und wissenschaftlich erklärbar sind (sofern man denn mal wirklich tiefer forscht) sprechen für sich.

    Denn wenn auch die Informationen von Simone hier gut aufbereitet sind, und einem so manches logisch und erklärbar erscheint - es stimmt bei weitem nicht alles. (Sorry Simone - ist nicht böse gemeint.) Auf die Probleme der Erklärbarkeiten und "richtigen Forschung" will ich hier jetzt nicht näher eingehen.
    In welchen Punkten stimmen meine Aussagen denn deiner Meinung nach nicht? Ich bitte dich darum, das mit den von dir erwähnten wissenschaftlichen Quellen näher zu erläutern – sehr gerne auch in einem eigenen Thread, falls das hier den Rahmen sprengt.

    M.E. verhält es sich so, dass viele gängige Quellen zu falschen Schlussfolgerungen verleiten, wenn man sie für sich betrachtet. Dazu kommt, dass in TA-Kreisen sehr gängige Quellen einer bestimmten Autorin teilweise stark fehlerhaft sind. Insbesondere bei dem von dir angesprochenen Thema – da wird schon falsch aus dem Englischen übersetzt. Sollte ich mich jedoch irren, wäre es nur nachteilig, wenn ich mich nicht weiterbilde. Daher bitte ich dich um eine Ausführung.

  7. #7
    mit drei Pansenliebhabern :D Avatar von Kim R.
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    Beiträge: 1.213

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    Ergänzung: Bitte den grinsenden Smilie in meinem oberen Beitrag ignorieren. ich weiß auch nicht wie der immer wieder oben drüber kommt.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Sarah G.
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    Hab ihn rausgenommen - musst unter dem Textfeld für Deinen Post den Radio Button "Kein Symbol" auswählen

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Leni
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    Zitat Zitat von Carmen S. Beitrag anzeigen
    Ich habe auch so ein ´"Problemnin". Cosinus hat immer schon mal Darmproblme gehabt. Seit letzten Jahr Oktober - da hatte er Bandwurmeier - reagiert er auf verschiedene Frischfutterarten mit dünnflüssigem Kot. Ich habe schon verschiedenes ausprobiert, um den Darm zu sanieren, Fibreplex aber noch nicht, weil ich es nicht kenne.

    @Leni: Über welchen Zeitraum hast Du das Fibreplex gegeben, bis sich ein Erfolg zeigte? Und wie oft am Tag und wieviel davon? Hast Du gleichzeitig Frischfutter gegeben?

    Wäre über eine Antwort sehr dankbar. Cosinus ist im Moment mit dem Grünzeugs sehr eingeschränk und das tut mir furchtbar leid. Denn er liebt z.B. Möhrengrün. Aber ein Stengel und das wars.
    @ Carmen, Du hast PN
    Liebe Grüße, Gaby
    mit Luca, Bommel, Justus, Fabi & Hund Toby

  10. #10
    - Out of Order -
    Registriert seit: 29.03.2011
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    Beiträge: 254

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    Das mit dem Halbwissen bezieht sich auf jede komprimierte Informationsquelle - ein Grund warum ein Studium so viele Eckthemen einschließt und nur in seiner Gesamtheit ein Verständnis erreicht.
    Wer will denn als "Laie" den Anspruch erheben, mit einigen Texten ein umfangreiches Wissen a) wiederzugeben und b) durch einlesen und Wiedergabe es einem Experten gleich zu machen?

    Wenn man das macht, muss man auch klar machen, dass man sich genau damit "weit aus dem Fenster lehnt" und sich das Halbwissen beim Empfänger wieder um wesentliches reduziert.

    Der Diskussion um Heu und deren zu geringen Nährwerte liegt übrigens auch ein Halbwissen zugrunde. Ich schrieb ja - da muss man in die Tiefe gehen. Dann wird erkennbar, dass die Tiere mit einem komplexen System ausgestattet - auch in kargen Zeiten (Winter) fehlende Nährstoffe durch ein einzigartiges Milieu "Helferlein" zu gewinnen.
    Daher würde ich nicht sagen, dass ihr Verdauungssystem darauf spezialisiert ist, große Mengen an Blättrigem zu verwerten und aufzunehmen, sondern eher darauf aus der schwerverdaulichen und rohfaserreichen Nahrung Nährstoffe zu gewinnen.

    Ich habe nur in Kürze sehr viele Informationen aufgenommen und verlasse mich noch auf was ganz anderes. Aber ich frage mich, wie speziell sich diejenigen informiert haben, die einfach nur "platte" Aussagen und sich dagegen aussprechen, ohne das halbwegs zu begründen, oder wie ich, wenigstens darauf hinzuweisen, dass es Quellen gibt, mit der Bitte sich damit lieber selbst auseinanderzusetzen.

    Außerdem werden hier die vielen positiven Erfahrungen sehr vieler Kaninchenhalter bei der Ernährungsumstellung einfach mal so als "unwichtig/Lüge/falsch" deklariert.
    Das ist die einzige Anmaßung die ich - als erst seit 7 Monaten Kaninchenhalter - entdecken kann.

    Was mir eindeutig fehlt, ist auch mal ein "aha - interessant", wenn z.B. hier "Honey038" (#9)b über genau das berichtet - was ich hier versucht habe deutlich zu machen. Und noch dazu würde ich nicht auf Frischfutter verzichten, und habe dieses auch so kommuniziert. M.M. nach geht es aber um das richtige Verhältnis/Menge und ganz wichtig, was man zusätzlich gibt.

    Ich kann mich auch nur aus "Halbwissenden" Quellen informieren - das meiste aber entscheiden dann belegte Tatsachen/Erfolge und Logik, die mich dann weiter bringen zu detaillierten Informationen.
    Geändert von Lilli&Paulchen (07.09.2011 um 16:40 Uhr)

  11. #11
    Wieder am Kochen! Avatar von dafi
    Registriert seit: 01.06.2010
    Ort: Norderstedt
    Beiträge: 3.462

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    @ Lilly&Paulchen:
    Ich kann nicht ganz folgen. Wer soll jetzt deiner Meinung nach das Wissen haben und was soll man dafür studiert haben? Und wer hat Halbwissen? Und an welcher Stelle stimmen Simones Angaben deiner Meinung nach nicht? Für mich hört sich das sowohl gut informiert und logisch nachvollziehbar an.
    Gruß
    Dagmar

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