Eingangs habe ich ihm den Grund meines Anrufes erklärt (dass ich mich über die Abszessbehandlung bei Kaninchen, gelesen in einem Kaninchenforum, ausgebildete ZAH beim MKG Humanmedizin, gewundert hatte und diesbezüglich diverse Fragen habe).
Meine Frage: Ist bei irgendeiner Abszessbehandlung in der Nachsorge ein regelmäßiges auskratzen mittels scharfem Löffel vom Kaninchenhalter angezeigt?
Antwort: Das bringt nichts (sinngemäß: vor dem Hintergrund, dass das gesamte infektiöse Gebiet ausgeräumt und gesäubert werden muss. Er erklärte mir diverses zur OP – ist auch teilweise in den gegoogelten Links von mir nachzulesen)
Meine Frage: Ich habe nochmals nachgehakt, ob es denn vielleicht doch Sinn macht wenn man evtl. nicht an den Herd rankommt?
Antwort: Er wiederholte sich: Das bringt nichts (sinngemäß: er erläuterte wieder die Wichtigkeit der Ausräumung etc.; es fiel ein Beispiel – sinngemäß zitiert: Man kann einen oder mehrere lockere Zähne entfernen und dabei nicht erkennen, ob die Nachbarzähne was haben, weshalb im Vorfeld eine sorgfältige Untersuchung zwingend erforderlich ist, um dann auch wirklich alles zu entfernen was sein muss – was auch die Zähne und Knochenbereiche betreffen kann, die offensichtlich keine Probleme machten).
Ansonsten wurde im Zusammenhang und Gespräch seinerseits noch angeschnitten, dass eine Wundversorgung mit dem scharfen Löffel nicht so ohne ist – gerade wenn man in Knochennähe damit kommt; er erwähnte auch nebenbei dass ihm keine Kollegen bekannt sind, die den Haltern und allgemein bei der Abszessbehandlung zu so was raten; hat sich in dem Zuge aber auch noch in gewisser Weise positiv zur Heimbehandlung geäußert aber nicht relevant für den Patienten; zudem erwähnte er, dass ein Kollege ohne die Fach-TA Bezeichnung deshalb nicht schlecht sein müsse; in dem Zuge erläuterte er was zu den Überweisern und ich hab da gleich mal was nachgehakt und interessante Informationen draus gezogen; ja und das Thema Drainage wurde auch angeschnitten und ich bekam die Infos zum zähen Eiter und das diese Möglichkeit daher ausfällt. Das Thema und die Frage meinerseits nach der Möglichkeit zur Offenhaltung der Wunde mittels Drainage hatte sich damit sowieso schon erledigt. Im Zuge der OP-Beschreibung und der Wundbehandlung erwähnte er noch die Spülung über einen sehr überschaubaren Zeitraum und die Einlage des Schwammes mit der Zusatzinfo, dass dieser auch üblicherweise in der Humanmedizin verwendet wird. Auf die Heilerfolge mit dieser Behandlung angesprochen und zuvor schon hat er es sich nicht nehmen lassen, deutlich darauf hinzuweisen dass es natürlich keine Garantien gibt und gewisse Fälle kurz erläutert.
Wir sprachen ja auch über die Qualifikationen für den Zahn-Mund-Kiefer-Bereich und seine Ausbildung in dem Bereich. Dabei habe ich erfahren, dass die Anerkennung „Fachtierarzt Zahnheilkunde für Kleintiere“ nur in 2 Bundesländern erworben werden kann und es Deutschlandweit nur 3 dieser Fach-TÄ gibt. Desweiteren erwähnte er noch etwa eine Hand voll weiterer, sehr guter Kollegen – ohne den Zusatz auf dem Gebiet. Er nannte mir alle Namen und Städte in denen diese praktizieren. Die Kollegen kennen sich alle untereinander und tauschen sich aus.
Abschließend sagte er mir, dass ich mich für weitere Fragen gerne noch mal melden und bei Unklarheiten auch ruhig auf ihn verweisen darf. Es war eine Menge an Informationen, die ich natürlich nicht exakt aber sinngemäß wiedergegeben habe. Sicher gäbe es da aber noch so einiges, wonach man genauer Fragen könnte, mich auch noch interessieren würde, aber mehr Zeit wollte ich ihm nicht stehlen.
Was ich noch erwähnenswert finde ist die Tatsache, dass auch eine ausgebildete Tierheilpraktikerin und gleichzeitig Tierärztin in seiner TA-Praxis arbeitet.
Jeder soll die Möglichkeit und Wahl des Tierarztes SEINES Vertrauens haben – jedoch sollte auch die Möglichkeit gegeben sein, so viele Informationen wie möglich zu sammeln und Chancen und Risiken für eine Behandlung abzuwägen um frei entscheiden zu können welche Methode man wählt.
LG
Silke
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