Hi Dorfmensch,
Sorry, ich hab so lange hier nichts mehr geschrieben, dass mein Account schon aufgelöst wurde...
Aber: Ich hatte eine Zeit lang "Weidemanagement" und kann Dir zur "Heuwiese" Deines Bauern folgendes sagen:
Mähwiese ist nicht gleich Wildwiese.
Es kommt natürlich darauf an, für welche Tierart die Wiese hauptsächlich angebaut wird, aber z.B. in der Pferdehaltung werden 3 Sorten Weidelgras gesät (frühes, mittleres und spätes), dann Lieschgras und vielleicht noch eine weitere Sorte (Schwengel oder so etwas).
Andere Sorten, wie z.B. Quecke und Ackerfuchsschwanz gelten als "nicht erwünscht", weil der "Wert" einer Mähwiese nach der so genannten "Futterwertszahl" berechnet wird.
Je höher dieseZahl (also je nährstoffreicher fürs Pferd), desto "erwünschter"ist die Pflanze.
Dazu kommen Leguminosen (natürlich auch nur die "geeigneten" Sorten), wie z.B. Luzerne (der Anteil an Luzerne im Heu ist für Kaninchen oft zu hoch), Kleesorten und einige ausgesuchte Kräuter.
Zig Wildpflanzen und Grassorten, die Kaninchen lieben und die sie gesund erhalten bleiben dabei auf der Strecke.
Desweiteren ist der Nährstoffrücklauf gering, da die Wiese ja nicht vergammeln und sich selbst "düngen" darf. Sie wird mehrmals abgemäht (Vormahd (machen nicht alle), dann Heumahd, Grummet (2. Schnitt) und schließlich teilweise noch die Nachmahden, die allerdings nur noch für die ganz genügsamen Ziegen usw. taugen).
Daher müssen Mähwiesen entweder künstlich gedüngt werden, oder sie sind derart nährstoffarm, dass alles zu spät ist.
Durch die Trocknung geht dann noch einmal ein großer Teil der Nährstoffe verloren.
Da Reutertrocknung unrentabel ist, fallen bei vielen Sorten (z.B. bei Klee) auch gerne die Blätter ab (sie sind ja dünn und bröselig) und lassen nur den Stiel zurück.
Mit dem, was man als "Sammler" so an frischer Wiese zusammenträgt (und auch selbst trocknen kann, wenn man einen geeigneten Platz hat, an dem man es locker aufschütten und ablagern kann), hat das dann nicht mehr allzuviel zu tun.
Einige Heusorten (z.B. das Schwarzwaldheu) sind da besser und Artenreicher als andere, aber an "echte" Wiesenfütterung kommen sie nicht heran.


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