Hallo!

Also:
Unser Sorgenkind (weiblich, ca. 8 Jahre, nicht kastriert) hat folgende Baustellen:

- Chronische Ohrenentzündung weil Widder, die wir aber mit Spülen und Metacam einigermaßen im Griff haben
- Chronischer Schnupfen, hält sich auch im Rahmen mit Schleimlöser und inhalieren und bei Schüben Antibiotikum
- EC, aber ohne Schübe oder Symptome, außer:
- Kopfschiefhaltung, aber mit hochgezogenem Mundwinkel, daher wahrscheinlich eher durch die Ohrenentzündung und nicht (nur) EC bedingt
- Nickhautvorfall am Auge auf der „unteren“ Seite des Kopfes
- Veränderungen (höchstwahrscheinlich ein Tumor) an der Gebärmutter, Knubbel entlang der Gesäugeleiste sowie ab und zu leicht verkrustete Zitzen
- „Steine“ o.ä. im Röntgen, erst Verdacht auf Harnsteine aber im Ultraschall keine Steine zu erkennen und Nieren und Blase unauffällig, daher Verdacht dass die Stellen zu der Veränderung an der Gebärmutter gehören
- Was immerhin in Ordnung ist: Blutwerte und Zähne sind top

Sie kommt mit all dem aber relativ gut zurecht, ist munter, frisst gut und natürlich in engmaschiger kaninchenkundiger tierärztlicher Betreuung.
Was mir jetzt konkret Sorgen macht ist ihr Bauch: Der wird jedes Mal richtig dick, wenn sie viel gefressen hat. Frischfutter und Heu stehen 24/7 zur Verfügung, aber natürlich werden schon größere Mengen auf einmal gefressen, wenn es wieder neues gibt. Ihr Magen fühlt sich dann hart an und man sieht ihr auch insgesamt an, dass sie an den Seiten richtig rund wird und sie sich auch etwas steifer bewegt. Richtige Schmerzen scheint sie aber nicht zu haben und nach 1-2 Stunden ist alles wieder normal. Außerdem gluckert es dabei wie verrückt, und sie hat manchmal Schleim im Kot. Mein erster Verdacht war die Gebärmutter, und die ist wie oben beschrieben tatsächlich auffällig. Allerdings laut zwei unabhängigen Ärztinnen nicht so, dass das der Grund dafür ist, da die Gebärmutter 1. keine Geräusche macht und 2. ihre Größe nicht im Tagesverlauf schwankt, und so groß, dass sie so sehr auf Magen und Darm drückt dass die sich deshalb nach außen wölben, ist sie noch nicht. Daher klären wir als Nächstes die Verdauung ab. Auf Parasiten haben wir aktuell in der Praxis schon untersucht, negativ. Jetzt schicken wir ein auf Bakterien, Pilze und Giardien (haben wir noch was vergessen? Wenn ihr Darm einfach durch die ganzen Krankheiten und Medikamente aus dem Gleichgewicht gekommen ist, würde man das dann auch in der bakteriellen Untersuchung erkennen oder gibt es noch andere Möglichkeiten, die Darmflora zu analysieren?). Da ist die letzte Kotuntersuchung schon mehrere Monate her, da hatten sie E Colis die wir mit Antibiotikum behandelt haben.
Sie bekommt jetzt Herbicolan und Tee zur Unterstützung und Hairball wegen Fellwechsel sowieso schon. Außerdem haben wir testweise Metacam abgesetzt, da das ja auch den Magen schädigen kann, und tatsächlich ist das Gluckern und der Schleim weg, aber das „Aufblähen“ beim Fressen nicht. Ohne Metacam wurde sie aber ruhiger, etwas schiefer und ihr Auge deutlich schlimmer, daher bekommt sie es jetzt wieder, mit Ulmenrinde als Magenschutz. Wenn das Auge in den nächsten Tagen nicht besser wird, muss sie sowieso nochmal zum Arzt.
Wenn jetzt aber bei der Kotprobe auch nichts rauskommt weiß ich auch nicht mehr weiter und muss dann wohl doch von der Gebärmutter ausgehen. Eine Kastration steht natürlich im Raum, aber da sie in Außenhaltung lebt würden wir das in Absprache mit der Ärztin fürs Frühjahr planen. Ich habe zum Glück bisher keine Erfahrungen mit Bauch OPs im Winter in Außenhaltung, aber ich gehe mal davon aus, dass sie dann den ganzen Winter drinnen verbringen müsste, oder? Zumindest ja mal ein paar Tage nach der OP wegen der Kälte und der Wunde (ich würde mich bei ihr nicht darauf verlassen dass sie einen Body akzeptieren würde. Alles mit Decken auszulegen ist im Außengehege schwierig und mit ihrem Partner sowieso, da er wirklich alles anknabbert und dann Bauchschmerzen bekommt.), und dann kann sie ja nicht mehr so einfach wieder raus, oder? Wir hätten zwar die Möglichkeit, die beiden im Keller unterzubringen, aber das ist natürlich über mehrere Monate auch nicht so schön. Wenn ich wüsste, dass sie danach noch Aussicht auf mehrere schöne Jahre hätte, würde ich auch so einen doofen Winter in Kauf nehmen, aber wir müssen ja davon ausgehen, dass ihr nicht mehr allzu viel Zeit bleibt, da sie nach der Kastra ja nicht plötzlich kerngesund ist (theoretisch könnte man dann natürlich noch das Ohr operieren, aber die Entzündung würde wahrscheinlich trotzdem immer wieder kommen, weshalb unsere Ärztin auch nicht dazu rät). Und die Vorstellung, dass sie es möglicherweise gar nicht mehr bis zum nächsten Sommer schafft und dann ihre letzten Monate im Keller verbracht hat, gefällt mir auch nicht. Wir wissen ja auch nicht ganz genau, ob und was für ein Tumor das ist und ob er schon gestreut hat, wovon wir aber aufgrund der Knubbel ausgehen müssen. Die Ärztin sagte sie würde nur die Gebärmutter und den großen Knubbel rausnehmen und nicht direkt das ganze Gesäuge damit die Narbe nicht so riesig ist. Wobei ich mir dann auch wieder denke, wenn sie schon in Narkose liegt, wäre es nicht besser direkt alles zu entfernen was geht… Die andere Ärztin, bei der wir zur Zweitmeinung waren und die auch im Ultraschall mehr erkennen konnte als die andere Ärztin, hat uns keine klare Empfehlung gegeben sondern ganz klar gesagt, dass beides die falsche Entscheidung sein kann.
Wenn jetzt bei der Kotprobe nichts rauskommt müssen wir uns aber entscheiden:
1. sie jetzt kastrieren.
2. Palliativ behandeln um ihr noch eine schöne und schmerz- und stressfreie letzte Zeit zu ermöglichen.
3. Sie im Frühjahr kastrieren, wobei wir 2 und 3 dann ja immer noch neu abwägen können.

Was würdet ihr tun?

Vielen Dank und liebe Grüße