Hallo zusammen,
ich brauche mal euren Rat und vielleicht ein paar aufmunternde Worte oder Tipps.
Ich habe zwei Kaninchen, beide schon seit etwa 3–4 Jahren bei mir. Sie sind eigentlich gesund, bekommen viel Frischfutter, Heu, Bewegung, Streicheleinheiten, alles, was sie brauchen. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass einer von ihnen krank wird. Anscheinend ein übliches Thema bei Kaninchen der empfindliche Magen. Sie hören plötzlich auf zu essen, haben Schmerzen, der Magen ist überladen oder aufgegast, manchmal verschlucken sie zu viele Haare.

Dann geht’s jedes Mal zum Tierarzt, wo ich Spritzen für zuhause bekomme. Der Tierarzt, kann aber auch nichts festmachen, woher Aufgasungen kommen. Danach beginnt der Horror: mehrere Tage lang alle paar Stunden Spritzen oral geben und ich leide jedes Mal extrem darunter.
Ich mache mir riesige Sorgen, fühle mich völlig überfordert und gleichzeitig so hilflos. Die Kaninchen mögen das natürlich auch gar nicht und haben dann Angst vor mir in den Tagen. Ich habe ständig Angst, etwas falsch zu machen, dass die Spritze daneben geht, dass ich sie zu grob halte oder dass sich ihr Zustand verschlechtert, weil nicht der ganze Spritzeninhalt im Mund gelandet ist.

Während sie krank sind, traue ich mich kaum, das Zimmer zu verlassen, weil ich denke, es könnte in dem Moment was passieren. Aber gleichzeitig habe ich auch Angst, wieder reinzugehen, aus Furcht, es könnte schlimmer geworden sein. Jede Erkrankung nimmt mich so sehr mit, dass ich mich danach richtig leer fühle.
Selbst wenn beide gesund sind, kann ich kaum entspannen, weil ich immer Angst habe, dass wieder etwas passiert. Ich beobachte sie ständig, analysiere jedes Verhalten und merke, dass mir das körperlich und psychisch gar nicht guttut.

Habt ihr Tipps, wie ihr mit solchen Situationen umgeht?
Wie schafft ihr es, die nötige Pflege (z. B. Spritzen geben) durchzuziehen, ohne emotional völlig zu zerbrechen?
Ich weiß, dass ich ihnen helfe, aber es fällt mir jedes Mal unglaublich schwer.
Ich frage mich auch, ob es anderen (z. B. im Tiermedizinstudium) ähnlich geht, dass sie emotional sehr mitleiden. Wird man da irgendwann „abgehärtet“ oder kann man irgendwie lernen, besser damit umzugehen?

Ich will das Beste für meine Kaninchen und vernachlässige nie etwas, aber ich merke, dass mich die ständige Angst immer mehr auffrisst.
Ich habe sie so lieb, aber ich weiß nicht, wie ich innerlich stabiler bleiben kann.

Ich sehe nur zwei Möglichkeiten:
1. Entweder ich trenne mich schweren Herzens von ihnen und ergebe sie dem Tierheim wieder oder einer Person die das emotional besser wegsteckt. Ich kann mir ein Leben Tiere gar nicht vorstellen und jeder sagt mir, dass die zwei es doch bei mir am besten haben. Und ich hab so ein schlechtes Gewissen mein Wohl über das der Lebewesen zu stellen, für dich ich mich entschieden habe, ihr Leben lang zu begleiten.
2. Oder ich versuche mit der ständigen Angst zu leben und einen Umgang zu finden. Jedoch wurde es über die Jahre immer schlimmer. Und dann endet es womöglich auch darin, dass ich mich nicht mehr um sie kümmern kann.

Danke an alle, die das gelesen haben und vielleicht ein paar Erfahrungen oder Ratschläge teilen können oder mir neue Sichtweise zeigen können❤️