Da hat Karlsson aber wirklich sehr viel Glück gehabt, die Strähne darf dann ruhig noch anhalten.
Weisst Du vielleicht, aus welchem Material der Stein genau ist, habt Ihr das untersuchen lassen? Es gibt eine Sorte, die lässt sich ernährungsmässig etwas beeinflussen, aber das ist natürlich die, welche bei Kaninchen relativ selten ist.

Mit dem Rausspülen von Steinen würde ich zur Vorsicht raten bzw. abraten, denn das ist sehr gefährlich. Chemisch sind Gries und Steine auf unterschiedliche Konzentrationsbedingungen angewiesen, d.h. es ist nicht so, dass aus Gries ein Stein wird oder aus einem Stein Gries. Zudem brauchen die Steine irgendetwas, woran sie zu Beginn der Bildung anhaften können. So, wie es auf den Bildern aussieht, sind sie nur in einer Niere, oder?

Für die Fütterung könntest Du mal überprüfen, wieviel Phosphor und wieviel Magnesium Du im Futter oder in den Zusätzen hast. Phosphorlieferanten wären Getreide, Sämereien (z.B. Sonnenblumenkerne), Gemüse (praktisch alles, was nicht ausgesprochen kalziumhaltig ist, und ganz besonders alles, was sehr süss ist), und die würde ich nach Möglichkeit deutlich reduzieren, falls vorhanden, denn ein grosser Inhibitor für die Kristallbildung ist Magnesium. Die Magnesiumaufnahme wird jedoch durch Phosphor eingeschränkt. Die -ologist-Mittelchen enthalten wahrscheinlich alle recht viel Magnesium, von der Seite müsste Karlsson eigentlich gut versorgt sein.

Im Internet (und in den Büchern) gibt es so viele verschiedene Therapien, weil es im Grunde keine Therapie gibt (ausser operative Entfernung oder nicht ganz ungefährliches Ausspülen). Im Wesentlichen ist man auf die Selbstheilung angewiesen. Weil es selten einfache Fälle mit nur einem auslösenden Faktor gibt, muss man halt alles probieren und kann folglich hinterher nicht mehr sagen, was geholfen hat. Das einzige, was garantiert Kappes ist, ist die calciumarme Ernährung.

Bei Steinen muss man meiner Ansicht nach immer auch die Frage stellen, ob die betroffene Niere überhaupt noch eine Funktion ausübt, oder ob es möglicherweise Probleme am Harnleiter oder den Gefässen gibt. Auf jeden Fall eine schlimme Situation und ich drücke die Daumen, dass die OP gelingt und danach die Harnsteinbildung aufhört oder sich verlangsamt.