Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass eine Gemüse- oder Obstsorte desto stärker mit Umweltgiften und Düngemitteln belastet ist, je näher sie am Boden wächst.
Wurzelgemüse, die direkt in der Erde wachsen, können diese Stoffe von allen Seiten aufnehmen und sind daher sehr viel stärker belastet, als z.B. Äpfel, bei denen die Stoffe mit dem Regen ja erst ins Wurzelwerk eindringen und dann einen ziemlichen Weg vor sich haben, bis sie oben ankommen.
Wurzeln und Kräuter (Salat ist botanisch gesehen ein Kraut, da er nicht verholzt/keinen Stamm bildet) sind daher eher belastet.
Zudem zählen Lebensmittel wie Karotten, Salate und Trauben zu den Pflanzen, die im konventionellen Anbau besonders stark behandelt werden, da sie sehr anfällig für Schädlinge sind. Deshalb wird häufig dazu geraten, diese Pflanzen nur aus Bioanbau zu beziehen. Gerade Salat enthält Nitratvorstufen und ist daher nicht immer der Renner. Eisbergsalat als Verkaufsschlager wird schnell, viel und billig produziert und ist daher tatsächlich eher belastet. Mit Eisen meint sie vielleicht Schwermetalle jeglicher Art.
Zudem erschien vor einigen Jahren ein Artikel im Spiegel (oder war es der Stern? Ich erinnere mich nur daran, dass das Heft rot war und zusammengenkülltes Zeitungspapier in der Form eines Eisbergsalates vorne abgebildet war...), der behauptete, Salat aus modernem Anbau sei purer Zellstoff ohne ein einziges Vitamin und man könne ebensogut eine Zeitung zubereiten.
Von daher hat das Image des Salates in den letzten Jahren ganz schön gelitten und das "Iss Deinen Salat, der ist sooo gesund"-Argument der ELtern zieht irgendwie nicht mehr, da diesen Artikeln zufolge jeder Hamburger mit Pommes eine Viatminbombe ist, im Gegensatz zum angeblich so vergifteten und vitaminarmen Salat.
Nicht jeder Salat bläht und die Salatsorten werden unterschiedlich gut vertragen Sie haben unterschiedliche Strukturen (Lollo und Romana sind fest, im Gegensatz zu Ackersalat oder labbrigem Kopfsalat) und enthalten unterschiedlich viele Bitterstoffe (Frisee und weitere bei Kindern seeehr unbeliebte Salatsorten).
Meine Hasis sind keine großen Salatliebhaber und gerade die geschmacklosen Varianten gehen überhaupt nicht. Bitterstoffe sind - je nach Situation - sehr gut für die Verdauung und die festeren Strukturen werden meist auch besser vertragen.
Von daher würde ich einfach vorsichtiger füttern. Salat jetzt als Teufelszeug zu verschreien wäre sicherlich nicht im Sinne der Kaninchen.
Biete ihnen eine größere Auswahl an anderen Gemüsesorten, Wiese usw. an und sorge dafür, dass auch Blätter mit Bitterstoffen / Gerbsäure dabei sind, die sie sich dann heraussuchen können, wenn sie sie brauchen. Gibt es viel wässriges und Klee, mögen meine Nasen gerne Weide dazu. Ist die Wiese / Nahrung sehr kräuterreich (Spitzwegerich, LöZa, Ampfer usw.), bleibt Weide oft liegen. Walnussblätter gehen nur im Winter, wenn das Nahrungsangebot eingeschränkt ist und die Verdauung somit auch etwas stärker belastet ist.
Solange sie sich heraussuchen können, was gerade gut für sie ist, dürfte es wenig Probleme geben.
Futtern sie dagegen bestimmte Dinge im Unverstand, würde ich das tatsächlich rationieren.


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