Natrium ist für alle Landlebewesen von besonderem Wert, denn es geht durch die Ausscheidung von Urin und Schweiß verloren und muss daher kontinuierlich ersetzt werden. [...]
Pflanzenfresser sind für Salzmangel sehr anfällig, denn ihre pflanzliche Kost kann insbesondere im Gebirge und im Binnenland zu wenig Salz enthalten. Das Verlangen von Pflanzenfressern nach Salz ist so groß, dass sie sogar das Risiko eingehen, getötet zu werden, um an es heranzukommen. In der Tat haben Jäger lange Zeit Salz benutzt, um Beutetiere aus der Deckung zu locken, oder sie haben sich am Rand von natürlichen Salzvorkommen auf die Lauer gelegt.
In Schottland wurden früher Rentierhirten zur Raserei getrieben, weil die Tiere ihr mit Salz imprägniertes Segeltuchzelt beleckten und annagten. Heutzutage kommen die Hirten eher zum Schlafen, denn moderne Zelte werden aus chemisch imprägnierten künstlichen Fasern hergestellt. In Afrika belecken Büffel sehr ausgiebig salzverkrustete Pflanzen oder Felsen und sogar andere verschwitzte Büffel. Während der zentralafrikanischen Trockenzeit kommen tausende Schnauzenfalter in den Wald, um Salz von der Haut der Elefanten zu lecken. Aber Schweiß ist nicht die einzige Quelle für Salze.
Viele Tiere lecken Urin auf, um an das darin enthaltene Natrium zu gelangen.
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