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Thema: Vermittlung von chronisch krankem Tier - Chancen/Alternativen?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von foxtacles
    Registriert seit: 04.10.2017
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 107

    Standard Vermittlung von chronisch krankem Tier - Chancen/Alternativen?

    Hallo, ich stehe gerade vor einem Dilemma, vielleicht hat der ein oder andere ja einen Ratschlag. Zur Vorgeschichte:

    Seit 2017 halte ich zwei Zwergkaninchen (Blaubart und Fluse, beide knapp 5 Jahre alt) in Innenhaltung (artgerecht). Blaubart war schon von Anfang an ein kraenkliches Kaninchen mit vermutlich schwachem Immunsystem. Er hatte schon Kokzidien, Parasiten, Schnupfen, wiederkehrende Verdauungsprobleme (Matschkot). Alles wurde behandelt und auch groesstenteils erfolgreich, allerdings kehren diverse Beschwerden immer wieder. Die Haltung und Ernaehrung (frische Wiese etc.) ist so optimal wie es nur geht, in guten Zeiten war er auch mal etwa 6 Monate beschwerdefrei.

    In den letzten paar Monaten sind leider neue Probleme hinzugekommen: massiver Blasengriess und Spondylose/Arthrose/Bandscheibenprobleme (durch Roentgen bestaetigt). Fuer den Blasengriess laesst sich keine Ursache finden, an der Ernaehrung kann es eigentlich nicht liegen (reine Frischfutterernaehrung, nicht zu viele Kraeuter usw.). Momentan muss seine Blase ca. alle 2 Wochen beim Tierarzt gespuelt werden (zum Glueck ist er sehr kooperativ). Alle mir bekannten Behandlungsoptionen von erhoehter Fluessigkeitszufuhr bis RodiCare Uro, Eurologist etc. sind ausgeschoepft ohne nennenswerte Besserung bislang. Zwischenzeitig wurde eine Blasenentzuendung auch mit Antibiotika behandelt.

    Die Spondylose/Arthrose hat vor einigen Monaten begonnen indem er ein Hinterbein nicht mehr richtig belastet hat. Behandlung: Schmerzmittel, RodiCare Arthrin, Ingwer, Gladiator Plus, Traumeel, Zeel etc. - zwischenzeitige Besserung war feststellbar, nun ist es allerdings wieder schlimmer geworden und betrifft beide Hinterbeine. Er ist seit letzter Woche fast gelaehmt, kann sich nur noch robbenartig mit den Vorderbeinen fortbewegen

    Die Prognose ist leider nicht gut laut TA und mir faellt auch nichts mehr ein ausser die Umgebung fuer ihn so angenehm wie moeglich zu machen (Vetbeds, Inkontinenzunterlagen). Die Kombination Blasengriess + Arthrose fuehrt leider auch dazu dass er sich einnaesst und keine Toilette mehr benutzen kann. Er bekommt jetzt dauerhaft Schmerzmittel (primaer Novalgin, Metacam nehmen wir nicht mehr so viel da auch Nierenproblematik besteht).

    Sein Allgemeinbefinden ist trotz allem nicht schlecht: er ist aufmerksam und er frisst selbststaendig und bewegt sich auch so gut es eben geht. Ich hoffe dass ich wenigstens das noch einige Zeit erhalten kann.

    Jetzt zu meinem eigentlichen Problem:

    Es sind fuer dieses Jahr zwei Umzuege geplant. Ende Juni einmal durch halb Deutschland und bis Ende des Jahres in die USA (Auswanderung/Heirat). Der urspruengliche bzw. noch aktuelle Plan ist meine Kaninchen mitzunehmen, sie bedeuten mir sehr viel und ich moechte die Kaninchenhaltung auch fortfuehren.

    Allerdings kann ich nach dem ersten Umzug nur noch ein Aussengehege als Zwischenstation bieten. Da Blaubart sich staendig einnaesst/einkotet besteht natuerlich eine hohe Gefahr bzgl. Fliegenmaden. 100% schuetzen wird nicht moeglich sein. Der Umzug in die USA mit langem Flug wird auch sehr stressig. Vor dem Hintergrund dass er so angeschlagen ist wie momentan weiss ich nicht ob das noch eine gute Idee ist.

    Ich bin nun am ueberlegen, auch wenn das sehr schwerfaellt, ob ich eine neue Bleibe fuer ihn und sein Partnertier finden kann bzw. sollte. Mir waere allerdings enorm wichtig dass die Haltung weiterhin artgerecht ist und Blaubart die Pflege bekommt die er benoetigt. Die Kosten (inkl. TA) wurde ich anbieten komplett zu uebernehmen.

    Was wuerdet ihr mir raten, meint ihr ich koennte das Risiko mit der Aussenhaltung eingehen? Oder doch Pflegestelle, aber findet man ueberhaupt eine so schnell? Entfernung waere nicht so wichtig, bei passender Stelle wuerde ich innerhalb Deutschland den Transport organisieren.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von natalie
    Registriert seit: 05.09.2010
    Ort: 42699 Solingen
    Beiträge: 548

    Standard

    Mein erster Impuls - im Sinne der Tiere würde ich sie in eine gute Stelle vermitteln, die sicher nicht ganz einfach zu finden sein dürfte Daher wäre es wichtig, so früh wie möglich die Suche zu starten.
    Ein Umzug durch Deutschland, ok, aber Außenhaltung hört sich nach einem zu hohen Risiko an.
    Einen Flug, unabhängig davon wohin, würde ich Kaninchen nicht zumuten wollen.. Sicher gibt es auch in den USA viele Kaninchen, die sich über ein tolles Zuhaus freuen werden!

    Ich wünsche dir und den Tieren alles Gute!
    Geändert von natalie (10.05.2022 um 12:47 Uhr)

  3. #3
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
    Registriert seit: 20.07.2015
    Ort: NRW zwischen Aachen + Heinsberg
    Beiträge: 3.052

    Standard

    Ich stimme Natalie zu und halte das für die Tiere wirklich für das Beste!

    In der Kombination von Blaubarts Problemem, jetzt akut mit beidseitiger Hinterhandlähmung:
    Habt ihr mal auf EC testen lassen?
    Sämtliche Symptome (bis auf die Spondylose usw.) können auch dadurch ausgelöst sein.

    Ich drücke die Daumen für eine kompetente Stelle für deine Tiere.
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  4. #4
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.917

    Standard

    Ich persönlich finde einen so weiten Umzug auch für gesunde Kaninchen untragbar.
    Wie ist denn die Prognose für Blaubart, wird er wieder laufen können? EC getestet?
    Sollte er gelähmt bleiben muß man natürlich vielleicht auch einmal überlegen ob das so lebenswert für ihn ist......

  5. #5
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
    Registriert seit: 10.08.2011
    Ort: Hier
    Beiträge: 18.986

    Standard

    Vielleicht wäre es ja eine Idee, eine Pflegestelle zu suchen, die die Tiere nur Übergangsweise nimmt bis du wieder in Deutschland bist?
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von foxtacles
    Registriert seit: 04.10.2017
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 107

    Standard

    Zitat Zitat von Alexandra K. Beitrag anzeigen
    Wie ist denn die Prognose für Blaubart, wird er wieder laufen können? EC getestet?
    Sollte er gelähmt bleiben muß man natürlich vielleicht auch einmal überlegen ob das so lebenswert für ihn ist......
    Bzgl. EC siehe mein letzter Beitrag.

    Laut TA ist die Prognose, dass er wieder normal hoppeln kann, "mäßig" - das interpretiere ich jetzt tendenziell mal als wenig wahrscheinlich. Er kann sich zwar noch bewegen und tut das auch, aber es ist schon sehr anstrengend fuer ihn...da es sich erst letzte Woche relativ ploetzlich dramatisch verschlechtert hat ist aber wohl noch nicht komplett hoffnungslos.

    Zitat Zitat von Mottchen Beitrag anzeigen
    Vielleicht wäre es ja eine Idee, eine Pflegestelle zu suchen, die die Tiere nur Übergangsweise nimmt bis du wieder in Deutschland bist?
    Ich bin bis Ende des Jahres dauerhaft raus aus Deutschland, das ist also leider keine Option

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von foxtacles
    Registriert seit: 04.10.2017
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 107

    Standard

    Danke fuer die Rueckmeldungen bisher!

    Zitat Zitat von inwi Beitrag anzeigen
    In der Kombination von Blaubarts Problemem, jetzt akut mit beidseitiger Hinterhandlähmung:
    Habt ihr mal auf EC testen lassen?
    Bisher nicht, da fuer alle seine Symptome immer eine (scheinbare) Ursache gefunden und das entsprechend behandelt worden ist (Matschkot durch z.B. Kokzidien/Hefen, Bewegungs/Gangstoerungen durch degenerative Gelenkerkrankungen erkennbar auf Roentgenbild etc.) - meist ja auch mit Erfolg.

    Ich hatte das Thema EC gestern angesprochen und laut TA ist es unwahrscheinlich, bzw. kaeme eigentlich nur in Frage wenn sie keine andere Diagnose haette stellen koennen. Eine Diagnostik auf EC sei wohl wenig aussagekraeftig/nicht eindeutig und momentan auch nicht sinnvoll.

    Habe allerdings Panacur + Vitamin B mitbekommen und wir behandeln jetzt tatsaechlich einfach mal damit ein paar Wochen (zusaetzlich zum Schmerzmittel & Co.), da es angeblich auch nicht schaden koenne. Ich werde am Donnerstag beim naechsten Besuch noch mal um ein Blutbild bitten.

  8. #8
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
    Registriert seit: 20.07.2015
    Ort: NRW zwischen Aachen + Heinsberg
    Beiträge: 3.052

    Standard

    Es wissen leider noch nicht alle Tierärzte und es machen (soviel ich weiss) auch nicht alle Labore:

    Den IgG und den IgM bestimmen lassen, dann wäre es zumindest insofern aussagekräftig, wenn ein akuter Schub vorliegen würde.
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von foxtacles
    Registriert seit: 04.10.2017
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 107

    Standard

    Zitat Zitat von inwi Beitrag anzeigen
    Es wissen leider noch nicht alle Tierärzte und es machen (soviel ich weiss) auch nicht alle Labore:

    Den IgG und den IgM bestimmen lassen, dann wäre es zumindest insofern aussagekräftig, wenn ein akuter Schub vorliegen würde.
    Interessant, danke!

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